Assistenzhunde sind speziell ausgebildete Hunde, die Menschen mit körperlichen oder psychischen Einschränkungen zu mehr Selbstständigkeit und Sicherheit verhelfen. Von der Orientierung im Straßenverkehr bis zur Warnung vor Anfällen und emotionalem Beistand – sie übernehmen wichtige Aufgaben und bieten Unterstützung im Alltag. In diesem Artikel erfährst du mehr über die geeigneten Rassen, die Ausbildung und die vielfältigen Aufgaben dieser besonderen Hunde.
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Assistenzhunde von A bis Z
Was sind Assistenzhunde?
Ein Assistenzhund ist ein speziell trainierter Hund, der seinen Halter mit körperlichen, psychischen oder sensorischen Einschränkungen im Alltag unterstützt. Im Gegensatz zu einem Begleithund ist der Assistenzhund darauf vorbereitet, gezielte und wichtige Aufgaben zu übernehmen, die auf die Bedürfnisse seiner Besitzer abgestimmt sind. Dazu gehören das Öffnen von Türen, das Erkennen von medizinischen Notfällen oder das Anbieten emotionaler Unterstützung in belastenden Situationen.
Assistenzhunde unterscheiden sich von Diensthunden und Therapiehunden, die für behördliche Einsätze oder therapeutische Zwecke ausgebildet sind. Ein Assistenzhund arbeitet individuell für eine bestimmte Person und hat eine direkte Bindung zu seinem Halter, die auf Verlässlichkeit und Vertrauen basiert.
Ein Merkmal aller Assistenzhunde ist die spezielle Weste, die deutlich macht, dass der Hund eine besondere Aufgabe erfüllt. Sie signalisiert zudem, dass der Hund bestimmte Rechte besitzt, wie zum Beispiel das Betreten von Supermärkten, Restaurants und anderen öffentlichen Bereichen, in denen Hunde normalerweise nicht erlaubt sind.
Wer hat Anspruch auf einen Assistenzhund?
Einen Anspruch auf einen Assistenzhund haben Menschen mit einer anerkannten Behinderung, wenn der Hund den Alltag erleichtert. Die Krankenversicherung übernimmt in einigen Fällen die Kosten, vor allem für Blindenhunde, während bei anderen Assistenzhunden meist Eigenkosten anfallen.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Assistenzhund
Im Prinzip kann jeder Hund zum Assistenzhund ausgebildet werden. Hunde, die gerne eng mit und für ihren Menschen arbeiten, haben hier jedoch die Nase ganz weit vorne. Entscheidend sind die individuellen Wesenseigenschaften, weshalb ein Assistenzhund nicht zwangsläufig ein Rassehund sein muss. Bei Mischlingshunden ist es von Vorteil, die vereinten Rassen zu kennen, um ihre Eignung zu beurteilen. Wünschenswert sind ein ausgeglichenes Wesen, Sozialverträglichkeit, hohe Lernbereitschaft und die Fähigkeit, in stressigen Situationen ruhig zu bleiben. Viele Assistenzhunde sind Labrador Retriever oder Golden Retriever, da diese Rassen sich besonders gut durch ihre soziale Verträglichkeit und ausgeprägte Kooperationsbereitschaft auszeichnen.

Assistenzhunde können Kinder mit Behinderungen im Alltag unterstützen und ihnen dabei helfen, ihre Selbstständigkeit zu fördern.
Wie viel kostet ein Assistenzhund?
Ein Assistenzhund kann je nach Ausbildung, Rasse und Einsatzgebiet zwischen 20.000 und 30.000 Euro oder mehr kosten. Die hohen Kosten umfassen die Anschaffung, intensive Ausbildung sowie fortlaufende Betreuung des Hundes.
Verschiedene Arten und Aufgaben von Assistenzhunden
Assistenzhunde, auch Behindertenbegleithunde genannt, sind rund um die Uhr an der Seite ihres Partners und erfüllen vielfältige Aufgaben. Sie haben gelernt, andere Hunde und Menschen zu ignorieren und auf Herumschnüffeln zu verzichten, um die volle Aufmerksamkeit ihrem Halter zu widmen. Diese Anforderungen gehen oft gegen das natürliche Verhalten eines Hundes, sind aber entscheidend, da der Hund seinem beeinträchtigten Partner umfassend helfen soll. Es gibt verschiedene Arten von Assistenzhunden, die jeweils auf spezielle Aufgaben und Einsatzbereiche ausgebildet sind. Im Folgenden sind einige dieser Aufgaben aufgeführt:
Blindenführhunde
Blindenführhunde helfen sehbehinderten und blinden Menschen, indem sie sie sicher um Hindernisse navigieren, an Bordsteinkanten anhalten und vor Gefahren im Straßenverkehr schützen. Die intensive Schulung eines Blindenführhundes ermöglicht es blinden Menschen, sich im Alltag sicher und selbstständig zu bewegen.
Signalhunde
Signalhunde sind für Menschen mit Hörbeeinträchtigungen ausgebildet und machen sie auf wichtige Geräusche wie Türglocken oder Feueralarme aufmerksam. Sie signalisieren durch Anstupsen oder bestimmte Zeichen, dass der Halter auf ein Geräusch reagieren soll, und führen ihn gegebenenfalls zur Quelle des Geräusches.
Epilepsie-Warnhunde
Diese Hunde können Anzeichen eines bevorstehenden epileptischen Anfalls erkennen, oft schon Minuten vorher. Sie warnen ihre Halter durch bestimmte Verhaltensweisen, wie etwa intensives Anstupsen oder Bellen, sodass sie sich in eine sichere Position begeben oder Hilfe holen können.
Diabetes-Warnhunde
Diabetes-Warnhunde erkennen Veränderungen im Blutzuckerspiegel anhand spezifischer Gerüche und warnen ihre Halter frühzeitig vor Unter- oder Überzuckerungen.
PTBS-Assistenzhunde
Diese Assistenzhunde bieten emotionale Unterstützung und Schutz bei Angstzuständen oder Panikattacken, indem sie beruhigend wirken, körperliche Nähe bieten oder ihre Halter aus der belastenden Umgebung herausführen.
Mobilitätsassistenzhunde
Mobilitätsassistenzhunde unterstützen Menschen mit eingeschränkter Beweglichkeit. Sie sind ausgebildet, Gegenstände aufzuheben, Türen zu öffnen, Rollstühle zu schieben oder bei Gleichgewichtsproblemen stabilisierend zu wirken.
Wie lange dauert die Ausbildung eines Assistenzhundes?
Die Ausbildung dauert je nach Modell zwischen 1,5 und 2,5 Jahren.
Assistenzhunde: Ausbildung und Training
Die Ausbildung eines Assistenzhundes ist intensiv und erfordert viel Geduld, Fachwissen und Zeit. Sie beginnt meist im Welpenalter und kann bis zu zweieinhalb Jahre dauern. In den ersten zwölf Monaten lebt der Hund bei einer Patenfamilie, wird sozialisiert und auf seine zukünftige Rolle sensibilisiert. Ab dem ersten Lebensjahr folgt die Grundausbildung, in der der Hund Basiskommandos und allgemeine Verhaltensregeln lernt. Danach erfolgt ein spezialisiertes Training, das auf die individuellen Bedürfnisse des zukünftigen Besitzers abgestimmt ist, zum Beispiel das Erkennen medizinischer Notfälle oder das Führen und Navigieren im Alltag. Das geschieht oft schon mit dem späteren Besitzer zusammen, damit sich beide richtig kennenlernen und der Assistenzhund die speziellen Bedürfnisse seines Menschen verstehen lernt und seine spezifischen Aufgaben erlernt.
Es gibt zwei Modelle der Ausbildung: Bei der Fremdausbildung lebt der Hund in einer Patenfamilie und wird von spezialisierten Trainern ausgebildet, was Kosten von bis zu 30.000 € und eine Dauer von bis zu 1,5 Jahren bedeutet. Bei der Dualausbildung lebt der Hund beim Besitzer und wird gemeinsam mit einem Trainer ausgebildet, was Kosten von bis zu 20.000 € und eine Ausbildungsdauer von bis zu 2,5 Jahren zur Folge hat. In Deutschland gibt es mehrere anerkannte Ausbildungsstellen, die sich auf eine artgerechte und sorgfältige Vorbereitung der Hunde spezialisiert haben.
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