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Der Therapiehund – eine große Hilfe für Menschen

von Michelle Breitenfeld
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Ein Therapiehund tröstet und hilft. Die Anwesenheit der Therapiehunde wirkt sich positiv auf die Gesundheit der Menschen aus und unterstützt die Arbeit des Therapeuten. Um als Unterstützer eines medizinischen Teams arbeiten zu können, müssen die Therapiehunde bestimmte Charaktereigenschaften und Voraussetzungen aufweisen und eine spezielle Ausbildung absolvieren.

Definition: Was sind Therapiehunde?

Ein Therapiehund ist ein speziell ausgebildeter Hund, der während einer tiergestützten medizinischen Behandlung von einer dritten Person geführt wird, um den Behandlungserfolg schneller zu erreichen. Die positive Wirkung des Hundes auf den Patienten kann medizinisch nachgewiesen werden.

Was ist der Unterschied zwischen einem Therapiehund, einem Assistenzhund und einem Besuchshund?

Der Therapiehund bildet immer ein Team mit seinem Besitzer. Er unterstützt die Therapie von kranken Menschen durch seine Anwesenheit. Der Hund wird von dem behandelnden Arzt gezielt in die Behandlung eingebunden.

Der Assistenzhund erhält eine spezielle Ausbildung, die es ihm ermöglicht, einen Menschen in seinem Alltag zu unterstützen. Der Hund lebt mit dem Menschen, dem er für Hilfeleistungen zur Verfügung steht.

Besuchshunde sorgen in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen für die Verbesserung der sozialen Kontakte. Ein Behandlungsziel muss durch den Einsatz des Besuchshundes nicht erreicht werden.

Wer setzt einen Therapiehund ein?

Ein Therapiehund wird von einem Arzt, einem Psychotherapeuten oder einem anderen Therapeuten oder einem Sozialarbeiter eingesetzt, um die Gesundheit der Patienten positiv zu beeinflussen und einen besseren Behandlungserfolg zu erzielen. Die Behandlung wird durch den Hund nur unterstützt. Er ist ein wichtiger Teil des Behandlungsplans.

Während des Ablaufs der Behandlung müssen sich der Patient und der Therapiehund gleichermaßen wohlfühlen. Welcher Therapiehund für die Behandlung ausgewählt wird, ist unter anderem von den Reaktionen des Hundes auf den Patienten abhängig.

Therapiehund - Hund, Kind und Frau sitzen zusammen auf Boden.

Therapiehunde werden unter anderem von Psychotherapeuten eingesetzt.

Wie lange dauert die Arbeit eines Therapiehundes?

Ein Therapiehund wird durchschnittlich 20 Minuten pro Behandlung eingesetzt. Zwischen den einzelnen Behandlungen sollten ausreichend Pausen für eine Entspannung eingeplant werden. Auch vollständig freie Tage, an denen der Hund sich ausschließlich seinen Bedürfnissen widmen kann, sind notwendig. Auch das Streicheln des Hundes während der Therapie durch Kinder oder andere Menschen ist zeitlich genau festgelegt. Wird es dem Hund zu viel, bricht der Therapeut die Behandlung mit dem Hund ab.

Wie zeigt der Therapiehund, dass er nicht mehr an der Behandlung teilnehmen möchte?

Der Therapiehund zieht sich an seinen Ruheplatz zurück und verweigert weitere Streicheleinheiten. Der Ruheplatz des Hundes ist für die Patienten tabu. Zieht sich der Therapiehund während seiner Arbeit zurück, sollte er nicht weiter angesprochen werden.

Ist der Hund an zusätzlichen Streicheleinheiten interessiert, kann die Behandlung auch über einen verlängerten Zeitraum stattfinden.

Was bewirkt die Arbeit mit einem Therapiehund?

Hunde sind in der Lage zu spüren, wenn es Menschen schlecht geht. Durch die Zuwendung schaffen die Hunde eine entspannte Atmosphäre und trösten. Der Patient fühlt sich geborgen und sicher. Der Blutdruck des Menschen sinkt, Stress wird abgebaut.

Ist die Arbeit eines Therapiehundes aktiv oder passiv?

Ob der Therapiehund aktiv oder passiv tätig ist, hängt von der durch den Therapeuten geplanten Behandlung ab. Die Hunde können einfach anwesend sein, um Geborgenheit und Sicherheit zu vermitteln. Der Therapiehund wartet in diesem Fall ab, bis der Patient sich ihm nähert und Kontakt sucht. Ist der Therapiehund aktiv, nähert er sich von selbst den Menschen und fordert diese zum Streicheln und Spielen auf.

Therapiehunde bewerten den Patienten nicht.

Ein großer Vorteil der Therapiehunde besteht darin, dass sie die Menschen nicht bewerten oder kritisieren. Die Hunde sind einfach anwesend, spenden Trost und erleichtern so den Kontakt zwischen dem Therapeuten und dem Patienten. Durch Gespräche über den Hund wird die Schwelle für den ersten Kontakt gesenkt. Der Patient fasst schneller Vertrauen zu seinem Therapeuten. Unsichere Kinder oder Menschen mit psychischen Problemen fühlen sich von dem Therapiehund angenommen. Ihre Handlungen oder ihr Aussehen wird nicht kritisiert oder bewertet. Der Hund nähert sich dem Patienten ohne Vorurteile.

Wer entscheidet, ob der Therapiehund aktiv oder passiv arbeitet?

Die Entscheidung über eine aktive oder passive Arbeit des Therapiehundes wird durch den Therapeuten getroffen. Der Hund kann entweder frei und selbstständig handeln, oder wird durch den Therapeuten zurückgehalten. Auf der Arbeit des Therapiehundes bauen weitere medizinische Maßnahmen auf. Die Aufnahme von Medikamenten wird häufig verbessert. Eine ärztliche Therapie kann aber nicht durch den Einsatz eines Therapiehundes vollständig ersetzt werden.

Therapiehund wird von Kind gedrückt, im Beisein von Frau.

Ein Therapiehund kann die Behandlung unterstützen, aber niemals eine ärztliche Therapie vollkommen ersetzen.

Wo werden Therapiehunde eingesetzt?

Therapiehunde werden bei der Behandlung von Menschen mit psychischen oder körperlichen Erkrankungen wie Depressionen und Epilepsie eingesetzt. Sie sind in der Ergotherapie tätig.

Einsatzgebiete von Therapiehunden

Therapiehunde werden in verschiedenen Gebieten eingesetzt:

  • Physiotherapie

  • Ergotherapie

  • Lerntherapie für Kinder

  • Heilpädagogik

  • Sprachtherapie

  • Therapie von psychischen Krankheiten wie Depression

  • Therapie von Erkrankungen wie Epilepsie

Welche Erfolge erzielen Therapiehunde auf diesen Gebieten?

Der eingesetzte Therapiehund reduziert bei den Menschen den angesammelten Stress und unterstützt den Abbau von Aggressionen und Angstzuständen. Der Blutdruck sinkt, der Herzschlag und die Pulsfrequenz werden langsamer. Durch die Förderung einer angstfreien Kommunikation mit dem Therapeuten verbessert sich das Sprachvermögen. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wird geschult, die motorischen Bewegungen verbessern sich. Störungen von Gleichgewicht und Wahrnehmung werden verringert. Durch die Verbesserung des Selbstbewusstseins steigt auch das Verantwortungsgefühl gegenüber anderen Menschen und der Umwelt. Die bessere Konzentrationsfähigkeit führt zu einer verbesserten Leistung. Reaktions- und Merkfähigkeit sind erhöht.

Mit Hilfe des Therapiehundes erlernen Patienten die Übernahme von Aufgaben. Patienten pflegen in Anwesenheit des Therapeuten das Fell des Hundes, füttern diesen, geben ihm zu trinken oder unternehmen mit dem Hund einen Spaziergang. Die Aufgaben sorgen für Abwechslung und unterstützen das Gefühl, gebraucht zu werden. Das Lebensgefühl wird durch die Therapiehunde gesteigert.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für einen Therapiehund?

Die Krankenkasse übernimmt die Kosten bei schweren Depressionen.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Einsatz des Therapiehundes?

Bei starken Einschränkungen des Alltags durch eine durch einen Facharzt bestätigte Depression ist es möglich, dass die Krankenkassen die Kosten für einen Therapiehund erstatten. Bei der Ergotherapie sind die Kosten für den Therapiehund privat zu bezahlen.

Welche Rassen sind die besten Therapiehunde

Vor allem Hunderassen, die kontaktfreudig sind und ein ruhiges, sicheres Wesen besitzen, können als Therapiehunde eingesetzt werden. Zu diesen Hunderassen zählen zum Beispiel Golden Retriever oder Border Collies.

Diese Hunderassen eignen sich als Therapiehunde

Ein Therapiehund sollte Freude am Kontakt mit Menschen haben und ein sicheres und ruhiges Auftreten besitzen. Die Hunde müssen gesund und gut sozialisiert sein. Eine gute und stabile Vertrauensbasis zu dem Hundeführer ist eine wichtige Voraussetzung für die Arbeit eines Therapiehundes.

Therapiehund auf den Armen eines Menschen.

Als Therapiehunde eignen sich kommunikationsfreudige, selbstsichere und ruhige Vierbeiner.

Kommunikationsfreudige Hunderassen sind besonders gut für den Einsatz als Therapiehund geeignet:

Nicht jeder Hund, der einer dieser Hunderassen angehört, eignet sich auch automatisch als Therapiehund. Es bestehen große individuelle Unterschiede.

Kann man den eigenen Hund zum Therapiehund ausbilden lassen?

Jeder von Wesen her geeignete, gesunde Hund kann zu einem Therapiehund ausgebildet werden.

Voraussetzungen für einen Therapiehund:

Erfüllt ein Hund die folgenden Voraussetzungen, kann er eine Ausbildung als Therapiehund beginnen:

  • Ruhig, auch bei Anwesenheit von unbekannten Menschen

  • Gelassenheit in unbekannten Situationen

  • Freundlich und kontaktfreudig

  • Keine Neigung zu aggressivem Verhalten

  • Stabile Vertrauensbasis zu dem Hundeführer

  • Gehorsam und schnelle Reaktion auf Kommandos

  • Gutes soziales Verhalten

  • Kein ausgeprägter Schutzinstinkt oder Wachinstinkt

  • Sensibles Wesen

  • Resilienz bei Stress

  • Selbstsicherheit

  • Kein ängstliches Verhalten

Ein Therapiehund muss regelmäßig von einem Tierarzt untersucht werden. Jährliche Impfungen und Entwurmungen sind nachzuweisen. Zum Einsatz kommen ausschließlich Hunde, die gesund sind und Freude an dieser Arbeit haben.

Therapiehund bei der Arbeit mit Kind.

Es ist erforderlich , dass ein Therapiehund regelmäßig von einem Tierarzt untersucht wird.

Wer darf Therapiehunde ausbilden?

Die Ausbildung ist nicht gesetzlich geregelt und erfolgt durch Vereine oder Institutionen.

Ausbildung von Therapiehunden

Therapiehunde müssen in Deutschland eine staatliche Prüfung ablegen, um nachzuweisen, dass sie für die Aufgaben einer tiergestützten Therapie geeignet sind. Ein Bestandteil der Ausbildung ist ein Wesenstest. Die Ausbildung der Hunde, die nicht einheitlich durch Verordnungen oder Gesetze geregelt ist, wird durch verschiedene Vereine angeboten. Um mit der Ausbildung beginnen zu können, müssen die Hunde mindestens zwölf Monate alt sein.

Haben der Hundeführer und der Hund den Eignungstest erfolgreich absolviert, kann die Ausbildung beginnen.

Wie ist die Ausbildung aufgebaut?

Die Ausbildung setzt sich aus Theorie und Praxis zusammen. In dem theoretischen Teil werden die Grundlagen für die Arbeit mit dem Hund und der Umgang mit dem Vierbeiner während der Therapie besprochen. Der praktische Teil beinhaltet ein Training der verschiedensten Situationen während einer Therapie. Hund und Hundeführer legen eine Abschlussprüfung ab und erhalten ein Zertifikat, das sie berechtigt, an einer tiergestützten Therapie teilzunehmen. Bei den ersten Therapien erfolgt eine Supervision (Überwachung) der Arbeit des Therapiehundes und des Hundeführers.

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