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Merle Hunde: Was Du über Hunde mit dem Merle Gen wissen musst!

von Michelle Breitenfeld
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Merle Hunde sind Hunde mit einem einzigartigen Fellmuster, das aus unregelmäßigen Flecken und Streifen besteht. Dieses Muster wird durch ein bestimmtes Gen verursacht und tritt bei verschiedenen Hunderassen auf, wie zum Beispiel Australian Shepherds, Border Collies und Dalmatinern. Die Nachfrage nach Hunden mit dem Merle-Faktor ist sehr hoch, weshalb sie gezielt gezüchtet werden, was jedoch auch zur illegalen Zucht dieser Tiere führt. Denn obwohl Hunde mit dem Merle Gen oft als attraktiv und begehrenswert angesehen werden, können sie aufgrund ihres genetischen Hintergrunds an bestimmten Gesundheitsproblemen leiden, wie z.B. Hör- und Sehstörungen. Es ist wichtig, dass potenzielle Besitzer sich über die Gesundheitsrisiken informieren und nur von seriösen Züchtern kaufen.

Wie sieht ein Merle Hund aus?

Hunde mit dem Merle Gen haben ein charakteristisches Aussehen.  Das auffällige Fellmuster, das aus unregelmäßigen Flecken und Streifen besteht, kann in verschiedenen Farben auftreten, darunter Grau, Schwarz, Braun, Blau und Rot. Manchmal haben Merle Hunde auch eine „Maske“ um ihre Augen herum, die in einer anderen Farbe als das restliche Fell erscheint. Merle Hunde haben oft auffällige, stahlblaue oder grüne Augen. Manchmal haben Merle Hunde auch verschiedenfarbige Augen (Heterochromie). Die Kombination von auffälligem Fellmuster und lebhaften Augen macht Merle Hunde zu einem beliebten und begehrenswerten Haustier.

Ist das Merle-Gen gefährlich?

Das Merle-Gen selbst ist nicht gefährlich. Es ist ein dominant vererbtes Gen, das für das auffällige Fellmuster bei bestimmten Hunderassen verantwortlich ist. Allerdings kann das Vorhandensein des Merle-Gens bei einigen Hunden zu Gesundheitsproblemen führen, insbesondere wenn es homozygot vorhanden ist (beide Elternteile tragen das Merle-Gen). Diese Probleme können Taubheit, Augenprobleme und Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht umfassen.

Welche Hunderassen sind häufig vom Merle Gen betroffen?

Das Merle Gen tritt bei verschiedenen Hunderassen auf, aber es gibt einige Rassen, bei denen es besonders häufig vorkommt. Dazu gehören unter anderem:

  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Catahoula Leopard Dog
  • Cocker Spaniel
  • Dackel
  • Deutscher Schäferhund
  • Great Dane
  • Shetland Sheepdog

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Vorhandensein des Merle-Gens bei einer Rasse nicht unbedingt bedeutet, dass alle Hunde dieser Rasse das typische Merle-Muster haben werden. Außerdem können Merle-Mischlinge auch bei anderen Rassen und Kreuzungen vorkommen.

Merle Hunde: Australian Shepherd

 Das Merle Gen kann bei verschiedenen Hunderassen vorkommen. Häufig sind Australian Shepherds, Collies oder auch Border Collies Träger des Gens.

Wie vererben Merle Hunde das Merle Gen?

Merle-Hunde haben ihr einzigartiges Aussehen aufgrund einer Gen-Veränderung. Diese Mutation liegt auf dem Silver-Gen der Tiere, welcher auf dem Chromosomen CFA10 liegt.  Mischerbige Merle-Hunde haben den Genotyp Mm, was bedeutet, dass sie ein Merle-Gen (M) und ein Non-Merle-Gen (m) in sich tragen. Wenn sie mit einem Non-Merle-Hund verpaart werden, erhält die Hälfte des Wurfs das Merle-Allel (Mm) und die andere Hälfte das Non-Merle-Allel (mm), es besteht also eine fünfzigprozentige Chance, dass jeder Welpe das Merle-Gen erbtWenn jedoch zwei Merle Hunde miteinander gepaart werden, besteht ein erhöhtes Risiko für genetische Probleme und Geburtsfehler, einschließlich tauber oder blinder Welpen oder solchen mit anderen gesundheitlichen Problemen. Aus diesem Grund sollten Züchter vorsichtig sein und sich bemühen, gesunde Welpen zu züchten, indem sie die Richtlinien zur Zucht mit Merle Hunden beachten.

Sind alle Merle Hunde krank?

Manche Hunde mit dem Merle-Faktor sind völlig gesund, jedoch kann es bei Merle Hunden zu Erbkrankheiten kommen, insbesondere, wenn zwei Hunde mit dem Merle Gen miteinander gepaart werden.

Ist mein Hund ein Merle Hund? Ein Gentest bringt Aufschluss!

Wenn Du wissen möchtest, ob Dein Hund das Merle-Gen trägt, kannst Du dies durch einen Gentest bestimmen lassen. Es gibt verschiedene kommerzielle Gentests, die für Hunde verfügbar sind und die das Vorhandensein des Merle-Gens identifizieren können. Du kannst eine DNA-Probe von Deinem Hund entnehmen lassen, indem Du eine Wangenschleimhautprobe nimmst oder eine Blutuntersuchung bei Deinem Tierarzt durchführen lässt. Es ist wichtig zu beachten, dass nur ein Gentest eine genaue Bestimmung des Vorhandenseins des Merle-Gens liefern kann. Nicht jeder Hund, der Träger des Merle Gens ist, weist auch die typischen optischen Merkmale auf, die die meisten Hunde mit Merle Faktor haben.

Die Kosten für einen solchen Gentest musst Du in der Regel selber tragen. Je nach Anbieter und Umfang der Untersuchung können die Preise für einen solchen Gentest variieren. Sprich am besten im Vorfeld mit Deinem Tierarzt und lass Dich individuell beraten.

Was muss ich beachten, wenn ich einen Merle Hund besitze?

Hunde mit dem Merle-Gen können anfälliger für bestimmte Gesundheitsprobleme sein, insbesondere im Zusammenhang mit Hör- und Sehstörungen. Regelmäßige tierärztliche Untersuchungen können daher dazu beitragen, solchen Komplikationen vorzubeugen. Außerdem solltest Du darauf achten, dass sich ein Hund mit einem Merle-Gen nicht mit anderen Merle Hunden paart. Denn dann kann es zu Geburtsfehlern bei den Welpen kommen. 

Ein Merle Hund sollte in den Sommer-Monaten nicht der starken Sonne ausgesetzt werden, da sie, besonders durch die hellen Augenfarben, stärker auf die Sonnenstrahlen reagieren. Auch Sonnenbrände auf der Haut sind möglich. 

Merle Hunde können ein längeres oder dickeres Fell haben, das besondere Pflege erfordert. Bürste das Fell daher regelmäßig, um Verfilzungen zu vermeiden, und achte auf Anzeichen von Hautirritationen oder Infektionen.

Allerdings musst Du nicht kategorisch ausschließen, Dir einen Merle-Hund zuzulegen, denn die meisten Tiere leben ein gesundheitlich unbeschwertes Leben. Beachte vor dem Kauf, dass Du nur von einem seriösen Züchter kaufst. Schau Dir im Vorfeld die Haltungsbedingungen an und lass Dir auch Papiere und Gen-Nachweise der Eltern-Tiere zeigen, um mögliche Qualzuchten auszuschließen.

Merle Hunde: Das sind die gesundheitlichen Risiken

So besonders die auffällig gezeichneten Hunde auch aussehen mögen, sie sind leider auch häufig anfällig für Krankheiten. Dazu gehören:

  • Taubheit: Hunde mit dem Merle Faktor haben ein höheres Risiko für Taubheit, insbesondere wenn sie eine einseitige oder doppelseitige weiße Fellzeichnung aufweisen. Taubheit kann zu Verhaltensproblemen und Sicherheitsrisiken führen.
  • Sehstörungen: Merle Hunde können auch ein höheres Risiko für Augenprobleme wie Katarakte, Netzhautdysplasie oder Colobomata aufweisen.
  • Hautkrebs: Merle Hunde können aufgrund der helleren Flecken in ihrem Fell anfälliger für Sonnenbrand und damit verbundene Hautkrebsarten sein.
  • Verhaltensprobleme: Merle Hunde können aufgrund ihrer genetischen Veranlagung für Taubheit und/oder Sehstörungen anfälliger für Verhaltensprobleme sein, insbesondere wenn sie nicht angemessen trainiert und sozialisiert werden.

Nicht alle Hunde mit einem Merle Gen leiden an solchen Krankheiten. Vornehmlich Merle-Hunde aus der Züchtung mit zwei Merle-Gen-Trägern können die oben beschriebenen Krankheiten ausbilden. Dies liegt daran, dass das Merle-Gen nicht nur die Fellzeichnung und Optik beeinflusst, sondern auch die Funktion der Sinnesorgane schädigen kann. Die Zucht von Merle-Hunden und reinerbig gesunden Hunden ist unbedenklich und gilt daher auch nicht als Qualzucht.

Ist Merle Qualzucht?

Die Zucht mit Hunden mit dem Merle Faktor an sich gilt nicht als Qualzucht, da das Merle-Gen keine körperlichen Deformationen oder Krankheiten verursacht. Allerdings gibt es einige Gesundheitsprobleme, die mit dem Merle-Faktor verbunden sein können, wie Taubheit, Augenprobleme und Empfindlichkeit gegenüber Sonnenlicht.

Was sagt das Tierschutzgesetz zu Merle Hunden?

Im Allgemeinen müssen alle Hunde in Deutschland artgerecht gehalten und behandelt werden. Dazu gehört eine angemessene Ernährung, ein adäquates Zuhause und ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Das Tierschutzgesetz verbietet auch jegliche Form von Tierquälerei, einschließlich Missbrauch, Vernachlässigung und Überbeanspruchung von Tieren.

In Deutschland dürfen zwei Hunde mit dem Merle Faktor nicht miteinander gepaart werden, da die Welpen aus diesen Verbindungen häufig an Erbkrankheiten leiden. Dazu zählen beispielsweise Augen- und Ohrenkrankheiten bis hin zu Taubheit und Erblindung.

Merle Hund: Welpe

 Merle Hunde sind keine direkte Qualzucht. Allerdings kann die Zucht zweier Hunde mit dem Merle Gen zu Erbkrankheiten führen. Daher ist die Zucht mit zwei Merle Hunden zu vermeiden!

Darf ich mit Merle Hunden züchten?

Ist also jeder Merle-Hund direkt eine Qualzucht und sollte man die Zucht mit diesen Tieren vermeiden? So pauschal kann man dies nicht beantworten. Die Zucht mit Merle Hunden ist ein umstrittenes Thema in der Hunde-Community. Wichtig zu benennen ist, dass Merle Hunde nicht dirket als Qualzucht einzustufen sind, denn das Merle Gen bringt keine direkten körperlichen Deformationen mit sich. Allerdings kann es einige Gesundheitsprobleme geben, die mit dem Merle-Faktor verbunden sein können. Beispielsweise kann es zu Taubheit, Augenproblemen und Empfindlichkeiten gegenüber Sonnenlicht kommen, insbesondere dann, wenn zwei Hunde mit dem Merle-Faktor gepaart werden.

Deshalb ist es wichtig, dass Züchter von Hunden mit dem Merke Faktor sorgfältig auf die Gesundheit ihrer Hunde achten und verantwortungsbewusst züchten. Es wird empfohlen, Merle Hunde nur mit Bedacht zu züchten und mögliche Träger von Gesundheitsproblemen aus der Zucht auszuschließen. Eine sorgfältige Auswahl der Zuchttiere sowie eine umfassende Gesundheitsüberwachung können dazu beitragen, die Verbreitung von Gesundheitsproblemen bei Merle Hunden zu minimieren. Allerdings kann es auch vorkommen, dass sogenannte Phantommerle, also Hunde, die das Merle-Gen tragen, jedoch keine äußerlichen Erscheinungen zeigen, versehentlich zur Zucht eingesetzt werden. Hier liegt das Merle-Gen dann auf einem Allel. Das Risiko: Die Paarung eines solchen Hundes mit einem anderen Merle-Hund kann zu Gesundheitsproblemen bei den Welpen führen. Aus diesem Grund ist es äußerst wichtig, dass Züchter sich ein umfassendes Gesundheitsbild über ihren Hund machen und das Merle-Gen ggf. durch einen Gentest ausschließen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass die Zucht mit Merle Hunden in einigen Ländern eingeschränkt oder sogar verboten ist. Daher sollten Züchter und potenzielle Käufer von Merle Hunden die Gesetze und Richtlinien in ihrem Land oder ihrer Region sorgfältig prüfen und sich über die potenziellen Gesundheitsprobleme im Klaren sein, bevor sie sich für einen Merle Hund entscheiden.

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1 Kommentar

Maxidog junior 8. Februar 2024 - 13:38

Prima geschrieben, Danke.

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