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Reizangeltraining für Hunde – so funktioniert es!

von Michelle Breitenfeld
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Eine artgerechte Hundeerziehung ist für jede Fellnase ein Muss – egal, ob Familienhund, Herdenschutzhund oder Jagdhund. Tatsächlich benötigen Rassen, die zu den Jagdhunden gezählt werden, einige zusätzliche Auslastungen in der artgerechten Erziehung. Wer nun nicht gleich auf die Jagd gehen will, kann stattdessen auf das sogenannte Reizangeltraining für Hunde zurückgreifen. Um was genau es sich handelt, wie es aufgebaut ist und für Hunde es sinnvoll ist, erklären wir Dir in diesem Beitrag.

Was ist Reizangeltraining für Hunde?

Wie erwähnt, handelt es sich beim Reizangeltraining um eine Art Hundesport. Hierbei geht es darum, dem Hund das Jagen einer Beute beizubringen. Dabei handelt es sich nicht um ein lebendes Tier, sondern um einen Gegenstand, der am Ende einer Angelschnur befestigt ist. Wichtig ist hier zudem, dass der Hund lernt, seinen Jagdtrieb unter Kontrolle zu bringen und nicht sofort auf alles losgeht, was ihm über den Weg läuft.

Was ist beim Training zu beachten?

Du hast Dich für das Reizangeltraining bei Deinem Hund entschieden? Dann beachte bitte, dass bestimmte Voraussetzungen und Vorgaben erfüllt sein sollten. Diese hängen unter anderem mit der Eignung Deines Hundes zusammen. Zudem solltest Du Aufphasenbau und Pausen im Training nicht vergessen.

Kann ich das Reizangeltraining mit einem Welpen machen?

Eine klare Antwort: Nein. Das Reizangeltraining ist für Welpen nicht geeignet, da ihre Muskeln und Knochen sich noch im Wachstum befinden. Auch für Hunde mit Gelenkproblemen solltest Du Dich nach einem alternativen Training mit Hilfsmitteln umschauen.

Reizangeltraining für Hunde: Die richtige Ausrüstung!

Im Wort Reizangeltraining verstecken sich zwei relevante Wörter: Reiz und Angel. Es handelt sich tatsächlich um eine Angel, mit der bestimmte Reize beim Hund getriggert werden. Die dazugehörige Schnur ist circa 2 Meter lang. An ihrem Ende ist eine „Beute“ befestigt, die der Hund dann jagen kann und sollte.

Was eignet sich als Reizangel für den Hund?

Ideal als Reizangel ist unter anderem eine Fischerangel, beziehungsweise eine Angelrute. Auch eine Longierpeitsche, die im Pferdesport verwendet wird, kann als Reizangel verwendet werden. Ihr Vorteil ist, dass sie nicht nur sehr biegsam ist, sondern sich auch leicht zusammenschieben lässt – perfekt also, um die Reizangel überallhin mitnehmen zu können.

Was eignet sich als Reizangel-Schnur?

Du kannst eine Reizangel selber basteln. Dazu benötigst Du einen langen, biegsamen Stock und eine Schnur, beispielsweise aus Nylon. Die ideale Schnur für das Reizangeltraining sollte robust, langlebig und sicher für den Hund sein. Nylon ist stark genug ist, um das Gewicht des Spielzeugs zu halten, und gleichzeitig flexibel genug, um bei Bewegung eine sanfte Schwingung zu erzeugen. Ebenso ist eine solche Schnur widerstandsfähig gegen Abnutzung und Feuchtigkeit, was bedeutet, dass es auch bei längerem Gebrauch haltbar bleibt.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass die Schnur des Reizangeltrainings für Hunde keine scharfen Kanten oder Knoten aufweist, da dies Verletzungen verursachen kann. Eine glatte Schnur ohne Knoten verringert auch das Risiko, dass sich der Hund verheddert oder stranguliert.

Denis Uwelius
Denis UweliusHundetrainer der edogs Academy
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Experten-Tipp: Ein wichtiger Tipp für das Reizangeltraining mit Hunden ist, das Training langsam zu beginnen und den Hund schrittweise an die Übung zu gewöhnen. Starte das Training mit kurzen und langsamen Schwingungen der Angel und lassen den Hund das Spielzeug fangen, um ihn zu belohnen. Allmählich kannst Du die Intensität und Geschwindigkeit der Bewegungen erhöhen, um den Hund zu fordern. Jetzt die edogs Academy entdecken!

Wie lange sollte man mit einer Reizangel spielen?

Die meisten Hunde haben in der Regel eine gesunde Aufmerksamkeitsspanne. Auch ein hohes Energielevel ist vielen Rassen gegeben. Dennoch ist es wichtig, dass man nach circa 10 Minuten Spielen mit der Reizangel eine Pause einlegt. Denn es handelt sich auch um ein Hetzspiel, bei dem sich der Hund körperlich sehr verausgabt.

Reizangeltraining für Hunde: Hund schaut aufmerksam zu Herrchen hoch

Beim Reizangeltraining handelt es sich um eine Art Hundesport. Hierbei geht es darum, dem Hund das Jagen einer nicht lebenden Beute beizubringen.

Aufbau des Reizangeltrainings für Hunde

Das A und O eines funktionierenden Reizangeltrainings ist, dass die Fellnase die wichtigsten Grundkommandos bereits beherrscht. Einige Hundeexperten schwören hier auf eine Hundepfeife, um „Sitz“, „Platz“ und „Hier“ besonders effektiv zu vermitteln. Hier wird also schon mit einem Reiz gearbeitet. Befolgt Dein Hund diese Befehle? Dann kannst Du mit dem Reizangeltraining beginnen.

Mache Deinen Hund auf die Beute aufmerksam

Dazu bewegst Du die Reizangel schnell über den Boden – entweder hin und her oder im Kreis. Dein Hund wird versuchen, die Beute zu fangen. Nach einer ersten, kurzen Jagd nimmst Du die Beute an Dich und erteilst das Kommando „Sitz“. Durch „Los“ beginnt die Jagd erneut, sie ist auch eine Belohnung für das Ausführen des „Sitz“-Kommandos.

Beute nicht hetzen

Ist die Beute einmal anvisiert, wird sie von Hunden in der Regel gehetzt. Dies soll Dein Hund beim Reizangeltraining aber zunächst nicht tun. Damit das funktioniert, setze bitte diese Schritte um:

  • Lege die Beute vor Deinen Hund, Dein Hund macht „Sitz“
  • Dein Hund darf die Beute erst jagen, wenn Du „Sitz“ aufgelöst hast

Mit der Zeit kannst Du den Abstand zwischen Sitzen und Hetzen verlängern. Gleichzeitig bewegst Du die Beute schneller.

Was das dem Hund langfristig bringt? Er lernt, dass er auch in einem aufgeregten Zustand – nämlich dann, wenn die Beute verlockend vor ihm hin und her rennt – die Ruhe bewahren muss. Erst dann darf er diese hetzen, bzw. jagen.

Bring Bewegung ins Reizangeltraining für Hunde

Dafür muss Dein Hund zunächst lernen, aus der Entfernung Sitz und Platz zu machen. Langsam lernt er dann, diese Kommandos auszuführen, während er neben Dir herläuft. Was mit „Schneckentempo“ beginnt, wird mit der Zeit schneller, der Hund muss also auch schneller die Kommandos befolgen.

Sitz und Platz während der Beutejagd

Hier muss Dein Hund lernen, diese wichtigen Kommandos während des Beutejagens auszuführen. Für ihn nicht einfach, denn er wird dadurch recht abrupt aus seiner Hetz und damit seiner Konzentration gebracht.

Lernt ein Hund das Reizangeltraining schnell?

Für das Reizangeltraining solltest Du Zeit und Geduld einplanen. Gerade aufgeregte Hunde haben ein echtes Problem damit, sich unter Kontrolle zu haben.

Wie schnell ein Hund das Reizangeltraining lernt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Rasse, dem Alter und dem Trainingszustand des Hundes sowie der Art und Weise, wie das Training durchgeführt wird. Einige Hunderassen sind naturgemäß agiler und neigen dazu, schneller auf die Bewegung des Spielzeugs zu reagieren, während andere Rassen möglicherweise mehr Zeit benötigen, um sich an die Übung zu gewöhnen. Auch das Alter des Hundes kann eine Rolle spielen, da jüngere Hunde in der Regel schneller lernen als ältere Hunde.

Beute bringen lassen

Im letzten Schritt des Reizangeltrainings bringt Dein Hund Dir die ergriffene Beute. Sollte das Loslassen der Beute nicht an Anhieb funktionieren, arbeite mit positiven Verstärkungen.

Ist Reizangeltraining gut für Hunde?

Das Reizangeltraining ist eine gute Idee, um Hunde, die gerne jagen, von tatsächlicher Beute abzulenken. So lernt der Hund, dass es nicht lebendige Beute sein muss und er wird auf das Rückrufkommando sensibilisiert, das ein wichtiger Teil des Reizangeltrainings ist.

Vorteile von Reizangeltraining für Hunde

Das Reizangeltraining ist definitiv eine gute Idee, um Hunde, die gerne jagen, von tatsächlicher Beute abzulenken. Stelle dir einmal folgende Situation vor: Du bist mit deinem (Jagd-)Hund spazieren und er entdeckt hier beispielswiese eine Katze. Er ist weder artgerecht sozialisiert worden, was Samtpfoten angeht, noch befolgt er das hier wichtige Rückrufkommando, das allen Beteiligten das Leben leichter machen würde. Die Folge: Der Hund verfolgt die Katze, denn für ihn ist sie kein vierpfotiger Freund, sondern eben eine Beute.

Um solche Szenarien zukünftig zu verhindern, bietet sich das Reizangeltraining an. Denn mit dessen Hilfe lernt dein Hund, dass es nicht lebendige Beute sein muss und wird gleichzeitig für das Rückrufkommando sensibilisiert, das ein wichtiger Teil des Reizangeltrainings ist.

Die Vorteile vom Reizangeltraining für Hunde:

  • Der Hund lernt die Impulskontrolle.
  • Der Hund erhält ausreichend Bewegung.
  • Der Jagdtrieb des Hundes wird befriedigt.
  • Du baust eine enge Bindung zu deinem Hund auf.
  • Der Hund lernt noch besser, auf Rückruf zu reagieren.

Wie lange sollte das Reizangeltraining für Hunde dauern?

Die meisten Hunde haben in der Regel eine gesunde Aufmerksamkeitsspanne. Auch ein hohes Energielevel ist vielen Rassen gegeben. Dennoch ist es wichtig, dass man nach circa 10 Minuten Spielen mit der Reizangel eine Pause einlegt. Denn es handelt sich auch um ein Hetzspiel, bei dem sich der Hund körperlich sehr verausgabt.

Der Hund muss sich nämlich nicht nur körperlich erholen, auch seine grauen Zellen brauchen eine kurze oder längere Verschnaufpause.

Reizangeltraining für Hunde: Ein gutes Training für Jagdhunde

Für das Reizangeltraining eignen sich alle Hunde, die einen ausgeprägten Spiel- und vor allem Jagdtrieb besitzen.

Welche Hunde eignen sich für das Reizangeltraining?

Für das Reizangeltraining eignen sich alle Hunde, die einen ausgeprägten Spiel- und vor allem Jagdtrieb besitzen. Demnach ist ein Reizangeltraining perfekt für vor allem Jagdhunde. Denn diese werden längst nicht mehr nur von Jägern gehalten. Viele Rassen, wie beispielsweise der Jack Russell Terrier oder der Welsh Springer Spaniel, sind inzwischen auch beliebte Familienhunde. Jagen steht demnach nicht mehr auf dem täglichen Beschäftigungsprogramm.

Zudem solltest du beachten, dass das Training nur mit ausgewachsenen und gesunden Hunden durchgeführt wird. Der Grund: Es ist für die Gelenke extrem belastend.

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