Suchspiele für den Hund: Darum sind sie wichtig! I edogs Magazin

Q: Wie bringe ich meinem Hund Suchspiele bei?

Wecke zunächst das Interesse deines Hundes mit einer guten Belohnung, die du dann unter seinem Blick hinter der nächsten Ecke versteckst und ihn diese finden lässt. Baue Kommandos für das Riechen am Objekt und für die Suche ein und erweitere langsam den Abstand. Jetzt mehr erfahren ▶

Die Nase ist der ausgeprägteste Sinn bei unseren Hunden, sie sind damit in der Lage vermisste Personen aufzuspüren, Rückstände von Drogen und Sprengstoff zu wittern und sogar bestimmte Krebszellen im menschlichen Körper zu riechen. Suchspiele und Nasenarbeit sind daher eine ideale Möglichkeit einen Hund sinnvoll und artgerecht auszulasten. Die meisten Hunde lassen sich sehr leicht für Suchspiele begeistern und arbeiten gerne mit ihren Menschen zusammen. In diesem Artikel zeigen wir Dir, wie Suchspiele für Deinen Hund aufgebaut werden, welche verschiedenen Suchspiele es gibt und worauf Du beim Spielen mit Deinem Hund achten solltest.

Inhalte

Warum Suchspiele für Deinen Hund gut sind

Hunde brauchen eine sinnvolle Beschäftigung, die sie geistig und körperlich auslastet, um ein glückliches und ausgeglichenes Leben zu führen.

Ein Hund, der nicht ausreichend körperlich und geistig ausgelastet wird, neigt dazu, sich selbst eine Beschäftigung zu suchen – meist zum Leidwesen seines Besitzers. Viele Verhaltensprobleme bei Hunden haben ihren Ursprung bei einer fehlenden Auslastung.

Beispiele hierfür sind die folgenden Verhaltensprobleme:

Aggression gegen Artgenossen
Mangelnde Bindung im Mensch-Hund-Team
Unkontrolliertes Jagdverhalten
Überdrehtes Spielverhalten
Unruhe im Alltag

In den eigenen vier Wänden kommt der Hund nicht zur Ruhe, er leidet unter dauerhaften Stress und zeigt die Symptome eines hyperaktiven Hundes. Dies kann sogar gesundheitliche Probleme beim Hund verursachen, weshalb unbedingt für einen guten Ausgleich und eine sinnvolle Beschäftigung gesorgt werden soll. Suchspiele sind ideal, um einen unausgeglichenen Hund zu beschäftigen, denn diese lasten ihn körperlich und geistig aus und sind für jeden Hund in jedem Alter geeignet.

Was versteht man unter Nasenarbeit beim Hund?

Unter dem Begriff Nasenarbeit versteht man alle Aktivitäten, bei denen der Hund seine Nase nutzt um zum Ziel zu kommen. Spürhunde und Rettungshunde leisten beispielsweise Nasenarbeit, aber auch Schweißhunde und dein Vierbeiner bei den Suchspielen.

Suchspiele sind eine artgerechte Beschäftigung für Deinen Hund

Suchspiele stellen eine gute Auslastung dar, denn sie imitieren das Aufspüren von Beute und potenziellen Partnern bei Wölfen. Dadurch stärken sie die Bindung des Hundes zu seinem Menschen. Das gemeinsame Suchen und Finden der Beute ist für den Hund wie gemeinsames Jagen mit einem Jagderfolg. Es vertieft die Mensch-Hund-Bindung und macht den Besitzer wesentlich spannender für den Hund. Nasenarbeit in jeder Form liegt unseren Hunden in den Genen.

Suchspiele Hund - Hund schnüffelt draußen auf Boden vor Besitzer.

Suchspiele sind eine ideale artgerechte Beschäftigung, da sie spielerisch die Suchinstinkte des Hundes befriedigen.

Wie bringe ich meinem Hund Suchspiele bei?

Wecke zunächst das Interesse Deines Hundes mit einer guten Belohnung, die du dann unter seinem Blick hinter der nächsten Ecke versteckst und ihn diese finden lässt. Baue Kommandos für das Riechen am Objekt und für die Suche ein und erweitere langsam den Abstand.

So bringst Du Deinem Hund Suchspiele bei!

Obwohl unseren Hunden die Nasenarbeit sehr liegt, muss Dein Hund dennoch zunächst lernen, wie er seine Nase einsetzt und auf welche Kommandos er suchen soll. Suchspiele müssen dem Hund zunächst in kleinen Schritten beigebracht werden. Hierfür haben wir Dir eine Schritt für Schritt Anleitung zusammengestellt. Achte bei jedem Schritt darauf, dass Dein Hund immer Spaß dabei hat und den jeweiligen Schritt komplett verstanden hat, bevor Du den nächsten Step angehst.

Schritt 1: Die Grundlagen

Zunächst gilt es bei Deinem Hund die Begeisterung für das Suchen zu wecken. Dies gelingt Dir am besten, wenn Dein Hund lernt, dass sich das Suchen für ihn lohnt. Starte zunächst ganz einfach indem du ein paar Leckerlis oder ein geliebtes Spielzeug Deines Hundes nimmst, dies Deinem Hund zeigst und dann die Beute hinter der nächsten Ecke versteckst. In dieser frühen Phase, darf Dein Hund noch sehen, wie Du seine Beute versteckst. Achte darauf, dass das Versteck nicht zu weit von Deinem Hund entfernt ist. Gib Deinem Hund den Befehl, den Du für das Suchen nutzen willst und schicke ihn damit zu seiner Beute und lobe ihn ausgiebig, wenn er diese erreicht hat. Wiederhole diesen Schritt, bis er absolut sicher sitzt, bevor Du dich dem nächsten Schritt zuwendest.

Schritt 2: Der Einsatz der Nase

Wenn Dein Hund den ersten Schritt gemeistert hat und mit Begeisterung seine Beute findet, gilt es nun ihm beizubringen mit seiner Nase zu suchen und nicht nur mit den Augen. Hierfür zeigst Du deinem Hund wieder seine Beute, halte ihm diese direkt vor die Nase und gibt ihm das Kommando fürs Riechen. Anschließend wird die Beute wieder versteckt, allerdings etwas weiter als zuvor, damit Dein Hund nicht direkt die Beute findet, sondern kurz nach ihr Suchen muss. Steigere langsam den Abstand zwischen Deinem Hund und den Verstecken und achte dabei darauf, Deinem Hund bei der Suche nicht zu helfen, er soll lernen den Geruch seiner Beute zu identifizieren und zu folgen. Nimm Dir für diesen Schritt viel Zeit und Geduld, damit Dein Hund immer Erfolgserlebnisse beim Suchen hat und kein Frust aufkommt. Schicke Deinen Hund mit dem Suchbefehl los und belohne ihn für das Finden seiner Beute.

Schritt 3: Das Anzeigen der Beute

Wenn Dein Hund nun das Suchen auf Kommando verstanden hat, gibt es noch die Option, dass er seine Beute anzeigt oder sie zu Dir bringt. Dies ist für Suchspiele eigentlich nicht erforderlich, doch wenn Du die Nasenarbeit über die Suchspiele hinaus betreiben willst und Deinen Hund gezielt nach Gegenständen oder Personen suchen lässt, kann es sinnvoll sein. Anzeigemöglichkeiten sind beispielsweise Verbellen oder das Objekt zu seinem Menschen zu bringen.

Die besten Suchspiele für drinnen und draußen

Suchspiele kannst Du auf verschiedene Weisen aufbauen, je nachdem ob Du Deinen Hund Objekte oder Personen suchen lässt. In der Wohnung bieten sich Objekte besser zum Suchen an, besonders Futter oder Spielzeug sind dabei bliebt. Du kannst Deinen Hund aber auch Dinge wie beispielsweise Teebeutel suchen lassen, da diese einen starken Geruch haben.

Das Hütchen Suchspiel

Beim Hütchen-Suchspiel wird ein Leckerli unter ein Hütchen gelegt und weitere Hütchen ohne eine Belohnung werden daneben gestellt. Der Hund soll nun mit seiner Nase die Hütchen beschnüffeln und anzeigen, unter welchem das Leckerli liegt. Dieses Suchspiel ist perfekt für kleine Wohnungen mit wenig Platz.

Das Suchspiel mit der Box

Alternativ kannst Du auch eine große Box nehmen und diese mit Objekten, wie Spielzeugen oder Holzkorken füllen und einzelne Leckerlis hinein werfen. Dein Hund kann nun nach den Leckerlis suchen und wird so eine Weile beschäftigt sein. Die Füllung für die Box kannst du immer wieder ändern und somit die Spannung aufrecht erhalten. Dies ist besonders für Welpen und ältere Hunde geeignet.

Suchspiele Hund - Hund schnüffelt auf Feld.

Draußen lassen sich Gassi gehen und Suchspiele hervorragend verbinden!

Suchspiele für draußen

Im Garten oder bei Spaziergängen gibt es verschiedene Möglichkeiten für Suchspiele. Wir stellen Dir ein paar Versionen vor:

Mantrailing

Beim Mantrailing handelt es sich um die Personensuche mithilfe eines Kleidungsstückes oder eines anderen Geruchsträgers. Neben dem Suchen nach Drogen, Brandmitteln oder Sprengstoff ist dies die anspruchsvollste Art der Suche. Neben dem professionellen Einsatz als Rettungshund wird das Mantrailing mittlerweile von vielen Trainern und Vereinen auch für Privatleute und deren Vierbeinern angeboten. Wenn Dein Hund sehr gerne mit der Nase arbeitet und Du die nötige Zeit für das Training hast, kann dies eine sehr erfüllende Sportart für euch werden.

Fährtenarbeit

Die Fährtenarbeit ist eine wesentlich unbekanntere Form der Nasenarbeit. Sie stammt aus dem Bereich der Jagd und Schweißarbeit. Dabei soll der Hund der Spur von einem verletzten Wildtier folgen, nachdem es beispielsweise angefahren wurde. Beim Sport wird die Spur künstlich gelegt, zum Beispiel durch Wurstwasser. Online finden sich Kurse und Videos zum Thema Fährtenarbeit und einige Trainer bieten es als Kurs an.

Objektsuche

Die Objektsuche gehört zu den einfacheren Formen der Nasenarbeit, sie lastet den Hund dennoch körperlich und geistig aus und kann sehr einfach umgesetzt werden. Du brauchst nur Deinen Hund, ein Objekt, das er Suchen kann und Zeit zum Üben. Verstecke Dein Objekt in der Umgebung und lasse Deinen Hund danach suchen. Um Abwechslung hineinzubringen kannst Du das Objekt auch vergraben oder an eine höhere Position legen.

Du bist auf der Suche nach weiteren tollen Beschäftigungsideen für Deinen Hund?

In dem Beschäftigungskurs der edogs Academy – Deine Online Hundeschule, lernst Du weitere verschiedene Indoor- und Outdoor-Beschäftigungsideen für Deinen Hund! Unser Hundetrainer Denis Uwelius führt Dich in anschaulichen Videos durch die verschiedenen Lektionen und bringt Dir zusammen mit seinem Hund Chnux Schritt für Schritt neue Tricks und Beschäftigungen bei. Denn nur ein richtig ausgelasteter Hund ist ein glücklicher Hund. Schau unbedingt mal vorbei!

Wie lange sollt ich mit meinem Hund Suchspiele machen?

Passe die Spiele an die Kondition und den Trainingsstand deines Hundes an, eine Suche sollte jedoch nicht länger als 30 Minuten sein, bevor dein Hund mehrere Stunden Pause braucht.

Wie oft und wie lange sollte Dein Hund mit Nasenarbeit gefördert werden?

Nasenarbeit ist eine auslastende Beschäftigung für den Körper und den Geist des Hundes, daher ist es sehr wichtig seinen Vierbeiner nicht zu überlasten, besonders im Sommer und im Winter. Bei hohen Temperaturen über 22 Grad darf der Hund nur eine sehr kurze zeit suchen, maximal 10 bis 15 Minuten am Stück. Unsere Hunde nehmen beim Schnüffeln und Riechen die warme Luft um ein vielfaches schneller über die Nase auf, als beim normalen Atmen, wodurch der Hund schnell überhitzen kann. Im Winter ist das Einatmen von kalter Luft in diesem schnellen Rhythmus ebenfalls ungesund und darf nur kurz Trainiert werden.

Ein trainierter Hund kann bei gutem Wetter rund 30 Minuten am Stück konzentriert suchen, bevor er eine lange Pause braucht. Dies ist auch die maximale Suchzeit, die Hunde in einer Rettungshundestaffel suchen. Bei einer längeren Suche, kann sich der Hund überanstrengen oder er verliert die Spur, da er sich nicht mehr konzentrieren kann. Achte genau auf Deinen Hund und gestalte die Suchspiele nach seinen aktuellen Fähigkeiten. Am besten übst du alle paar Tage das Suchen.