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Rettungshunde von A bis Z

von Jan Veeningen
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In diesem Beitrag zeigen wir Dir Rettungshunde von A bis Z. Wir geben Dir einen Überblick über die besonders beliebten Rettungshunde und erzählen Dir, was ein richtiger Rettungshund überhaupt können muss.

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Typische Rettungshunde von A bis Z

Geschichte der Rettungshunde

Rettungshunde wie man sie heute kennt existieren noch gar nicht lange. Ihre Geschichte fängt allerdings schon Ende des 17. Jahrhunderts an. Zu jener Zeit entdeckten Mönche des Hospiz auf dem großen Sankt Bernhard die Hunde für sich. Sie schufen die ersten Bernhardiner. Ursprünglich als Arbeits- und Hütehunde gehalten, bewährten sich die Hunde bei der Navigation verlorener Wanderer in den verschneiten Alpen. Mit ihren besonderen Sinnen halfen sie den Verirrten den Weg zum Hospiz zu finden. Heutzutage finden Bernhardiner allerdings keine Verwendung mehr als Rettungshunde, da sie durch ihre Züchtung ungeeignet geworden sind.

Anfang des 20. Jahrhunderts erkannte man das Potenzial verschiedener Hunderassen. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg fing man schließlich an, Rettungshunde professionell auszubilden. Sie bewährten sich unter anderem bei der Suche nach Verschollenen unter den Trümmern, die der Krieg hinterließ.

Welcher Hund wurde früher als Rettungshund eingesetzt?

Zum Ende des 17. Jahrhunderts entstanden die ersten Rettungshunde: die Bernhardiner. Sie halfen verirrten Wanderern auf ihrem Weg durch die verschneiten Alpen. Heutzutage werden sie allerdings nicht mehr als Rettungshunde eingesetzt.

Einsatzbereiche: Hier braucht man Rettungshunde

Rettungshunde sind heutzutage echte Profis. Zusammen mit ihrem Hundeführer bilden sie eine Einheit, um Menschen aus vielen verschiedenen Situationen zu retten. In vielen Einsätzen sind die Hunde nicht nur hilfreich, sondern notwendig. Wenn technische Ortungsgeräte versagen, ist die feine Hundenase die letzte Hoffnung. Aufgrund ihrer 250 Millionen Riechrezeptoren und dem einzigartigen Sinn für räumliches Riechen sind die Vierbeiner ausgesprochen gute Schnüffler.

Rettungshunde haben zwei Möglichkeiten ihre Nase einzusetzen. Auf der einen Seite können sie den Geruch eines bestimmten Menschen suchen. Auf der anderen Seite können Rettungshunde auch nach generell menschlichen Gerüchen suchen. Sobald der Vierbeiner etwas gefunden hat, zeigt er es häufig durch Scharren oder Bellen an. Bei weiter entfernten Funden oder unübersichtlichem Gelände läuft der Hund zwischen Hundeführer und Ziel hin und her oder verweilt bei dem Fund. Alternativ kommen auch sogenannte Bringsel zum Einsatz. Dem Hund wird ein Objekt am Halsband angebracht, welches bei einem Fund von dem Vierbeiner aufgenommen wird. Das Bringsel bringt der Hund dann zu seinem Hundeführer und signalisiert damit seinen Erfolg.

Je nach Einsatz, zum Beispiel in besonders großen Suchgebieten, werden mehrere Rettungshundeteams gleichzeitig eingesetzt. Dann spricht man von einer sogenannten Rettungshundestaffel oder einem Rettungshundezug.

Welche Hunde sind geeignet für Rettungshunde?

Im Grunde kann jeder Hund ausgebildet werden. Besonders bewährt haben sich über die Jahre unter anderem der Deutsche Schäferhund, Australian Shepherd und einige Retriever-Rassen.

Freiflächensuche

Wie der Name schon sagt, wird bei der Freiflächensuche ein größeres, offenes Gebiet abgesucht. In beispielsweise unübersichtlichen und schwer begehbaren Waldstücken können Rettungshunde verirrte Menschen relativ sicher erschnüffeln. Dabei muss der Vierbeiner sowohl sich bewegende als auch an einem Ort verharrende Personen finden können.

Mantrailing

Für das Mantrailing, also die Suche nach einem bestimmten Menschen, brauchen Rettungshunde eine besonders feine Nase. Sie müssen der Geruchsspur einer Person folgen ohne sie dabei mit anderen Gerüchen zu verwechseln. Dazu braucht es allerdings ein Objekt (zum Beispiel ein T-Shirt), dass den Geruch des Gesuchten enthält. Die gut ausgebildeten Rettungshunde können dann sogar in fahrenden Autos oder geschlossenen Gebäuden die Spur aufnehmen. Deswegen sind diese Profi-Schnüffler gerade in dicht besiedelten Gebieten und Städten enorm hilfreich bei der Vermisstensuche.

Lawinensuche

In uneinsichtigen Schneegebieten fanden Rettungshunde damals ihren Ursprung. Auch heute ist das Einsatzgebiet der Lawinensuche auf die Hilfe der mutigen Vierbeiner angewiesen. Wo technische Geräte aufgrund der Schneemassen versagen, muss ein Rettungshund die Verschütteten ausfindig machen. Ihre feine Nase kann selbst unter meterdicken Schnee die vermissten Personen finden. Unter diesen besonders schweren Einsatzbedingungen sind Rettungshunde auch heutzutage nicht zu ersetzen.

Trümmersuche

Eines der häufigsten Einsatzgebiete von Rettungshunden ist die Trümmersuche. In diesen schwierigen Situationen muss der Hund die Spur eines Menschen aus einer Masse ablenkender Gerüchen erkennen. Für diese Aufgabe bedarf es kleinere, agilere Vierbeiner, die trittsicher durch das zu durchsuchende Geröll schreiten. Darüber hinaus besteht bei solch undurchsichtigen Einsätzen immer eine erhöhte Gefahr um Leib und Leben. Für diese außerordentlichen Belastung sind nur wenige Rettungshundeteams qualifiziert.

Wasserrettung

Bei der Wasserrettung muss der Hund ins kühle Nass. Daher eignen sich hier Rassen (z.B.  Neufundländer), die keine Scheu vor dem Kontakt mit Wasser haben. Denn wenn Menschen hilflos in Gewässern treiben, ist oftmals der Rettungshund die beste Option. Die hilfsbereiten Vierbeiner werden mit einem besonderen Geschirr ausgestattet an dem sich die Opfer festhalten können. Ist die Person bewusstlos, können die Rettungshunde sie eigenständig an Land ziehen.

Ortung mit Helikopter & Boot

Auch in nicht begehbaren Gebieten ist der Einsatz von Rettungshunden ausgesprochen hilfreich. Zum Beispiel kann der Hund in unpassierbaren Bergregionen im Zielgebiet abgeseilt werden. Dort kann er die Suche nach den Vermissten beginnen. Außerdem können Rettungshunde bei der Wasserortung eingesetzt werden. Verunglückte Personen werden dann vom Boot aus erschnüffelt.

Leichenfindung

Für die Suche nach Leichen gibt es eigentlich spezielle Leichensuchhunde. Je nach Einsatzart wird aber auch ein Rettungshund nicht drum herum kommen, tote Menschen zu finden. Bei der Wasserortung oder der Trümmersuche in Kriegs- und Katastrophengebieten ist das leider selten zu vermeiden.

Rettungshunde stehen am Wasser

Wenn technische Ortungsgeräte versagen, sind Rettungshunde oft die letzte Hoffnung.

Eigenschaften: Das können Rettungshunde

Streng genommen kann jeder Hund ein Rettungshund werden. Er sollte natürlich gesund und leistungsstark sein. Darüber hinaus wird ein ausreichendes Interesse am Lösen verschiedener Aufgaben empfohlen. Der anspruchsvolle Einsatz erfordert, dass diese Hunde auch bestimmte Anforderungen erfüllen. Rettungshunde sollten selbstbewusst, ausgeglichen, nervenstark und furchtlos sein. Aggressive Hunde sind hier ebenfalls fehl am Platz. Bezüglich ihrer körperlichen Merkmale sollten sie mindestens mittelgroß und leicht sein. Zu kleine oder zu große Hunde sind häufig nicht geeignet. Außerdem werden ein fester Stand und eine sichere Fortbewegung in verschiedenen Terrains vorausgesetzt.

Über die Jahre haben sich unter diesen Anforderungen bestimmte Rassen als ausgesprochen geeignet erwiesen. Typische Rettungshunde sind:

  • Deutscher Schäferhund
  • Belgischer Schäferhund
  • Australian Shepherd
  • Border Collie
  • Golden Retriever
  • Labrador Retriever
  • English Pointer
  • Neufundländer
  • Bloodhound

Was muss ein Rettungshund können?

Rettungshunde sollten gesund, fit und angstfrei sein. Eine gute Fortbewegung in verschiedenen Geländen und auf diversen Untergründen ist ebenfalls empfohlen. Seine Aufgabe besteht in der Ortung und Suche von Vermissten unter vielfältigen Einsatzbedingungen.

Ausbildung zum Rettungshund

Erfüllt ein Hund die nötigen Anforderungen, die an seinen Charakter gestellt werden, kann er grundsätzlich bei einer Rettungshundestaffel zu einem Rettungshund ausgebildet werden. Im Optimalfall ist er zwischen sechs und zwölf Monate und maximal zwei Jahre alt. Hund und Hundeführer müssen dazu verschiedene Prüfungen absolvieren. Dafür bedarf es eine ausgezeichnete Kommunikation zwischen Mensch und Hund. Bedingungsloser Gehorsam wird vorausgesetzt.

Die Arbeitsfelder bestehen zunächst aus Geländearbeit und Geländegängigkeit. Das bedeutet, dass Übungen mit anspruchsvollen Hindernissen (z.B. Röhren und Leitern) und auf verschiedenen Untergründen (z.B. glatt oder beweglich) trainiert werden. Des Weiteren wird das Anzeigen eines Fundes durch Bellen, Scharren etc. geübt, die sogenannte Anzeigearbeit. Zuletzt müssen Rettungshunde natürlich die eigentliche Sucharbeit beherrschen. Dabei wird zwischen der Flächensuche und der Trümmersuche unterschieden. Bis ein Hund diese Fähigkeiten gemeistert hat, vergehen eineinhalb bis drei Jahre. Dabei wird das Niveau Stück für Stück gesteigert. Mit viel Lob und ohne Druck kann so auf spielerische Art ein echter Rettungshund entstehen.

Ohne einen Rettungshundeführer ist das Team jedoch nicht komplett. Auch das Herrchen muss umfangreiche Kenntnisse und Fähigkeiten erlangen. Dazu gehören unter anderem Einsatztaktik, erste Hilfe für Mensch und Tier sowie die Verhaltenslehre des Hundes (Kynologie).

Sind alle Schritte von beiden Anwärtern gemeistert, steht der ersten Rettung nichts mehr im Weg.

Wie kann ich meinen Hund zum Rettungshund ausbilden?

Die Ausbildung zum Rettungshund findet bei geeigneten Rettungshundestaffeln statt. Dort lernt der Vierbeiner unter anderem Geländearbeit, Geländegängigkeit, Anzeigearbeit und Sucharbeit.

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