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Sozialisierungsphase beim Hund: Wichtig für das spätere Leben

von Denis Uwelius
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Lernen und Neugier stehen in der Sozialisierungsphase des Hundes immer noch im Vordergrund. Dabei beginnt die Sozialisierungsphase des Hundes, anders als beim Wolfwelpen, nicht in der vierten Lebenswoche, sondern erst in einem Alter von acht bis neun Wochen. In dieser Phase sollten die Welpen möglichst viele verschiedene Dinge und Situationen kennenlernen. Alles über die wichtige Sozialisierungsphase beim Hund erfährst Du in diesem Artikel.

Sozialisierungsphase beim Hund: Beginn und Dauer

Die Sozialisierungsphase beim Hund schließt sich an die Prägungsphase an. Sie dauert ungefähr von der achten bis zur zwölften Lebenswoche. Bei der Dauer der Sozialisierungsphase bestehen allerdings große individuelle Unterschiede. Sie kann sich bis auf acht Wochen ausdehnen.

Auch wenn nicht unbedingt gilt: „Was der Welpe nicht gelernt hat, lernt auch der Hund nicht mehr“, findet das Lernen in dieser Zeit leichter und schneller statt. Mit der Sozialisierungsphase beim Hund beginnt in der achten Woche auch die erste Angstphase. Jetzt sind für die Welpen positive Erfahrungen besonders wichtig.

Was bedeutet "Hund sozialisieren"?

Durch die Sozialisierung lernt der Hund mit Artgenossen und Menschen zusammenzuleben und gut zurechtzukommen.

Warum die Sozialisierungsphase beim Hund wichtig ist & was passiert

Die Neugier der Welpen ist in dieser Phase immer stärker als die Angst. Die Welpen lernen ihren Alltag mit vielen positiven Verknüpfungen kennen. Die kleinen Hunde beginnen auch, ein stärkeres Vertrauen zu ihrer Bezugsperson zu entwickeln und ihre Stellung innerhalb des Rudels zu akzeptieren.

Lernt der Welpe in dieser Zeit Dinge positiv kennen, wird er auch später keine Angst vor diesen Situationen haben. Beim Lernen dient der Hundehalter als Vorbild und ersetzt den Leithund des Rudels. Der Besitzer stellt die Regeln auf, die der Welpe lernt zu befolgen. Werden die Hundewelpen in der Sozialisierungsphase mit vielen negativen Dingen und Situationen konfrontiert, entwickeln sie Angst, die später nur mehr schwer oder mit großem Aufwand beseitigt und umgewandelt werden können.

Erfahrungen beim Lernen werden also schnell verallgemeinert. Eine unangenehme Erfahrung mit einem Menschen mit Regenschirm bedeutet für den Welpen oft, dass alle Menschen mit Regenschirm unangenehm sind. Er wird versuchen, die Situation möglichst zu vermeiden.

Sozialisierungsphase Hund: Welpen spielen miteinander

Durch die Sozialisierung lernt der Hund mit Artgenossen und Menschen zusammenzuleben und gut zurechtzukommen.

Erziehung in der Sozialisierungsphase beim Hund

Welpen lernen in der Sozialisierungsphase noch viel über das Zusammenleben mit Artgenossen, die richtige Anwendung der Hundesprache und das respektvolle Verhalten gegenüber überlegenen Rudelmitgliedern. Wird der Hund von dem Züchter schon mit acht Wochen an den neuen Besitzer abgegeben, hat er wahrscheinlich sein Verhalten noch nicht vollständig entwickelt. Sein Wesen und sein Charakter sind noch nicht gefestigt. Besser ist es, den Hund erst in der zwölften Lebenswoche von seiner Mutter zu trennen. Damit aber auch schon zu der zukünftigen Familie eine feste Verbindung aufgebaut werden kann, sind regelmäßige Besuche bei dem Welpen notwendig.

Während der Sozialisierungsphase nehmen erste Erziehungsschritte einen besonders wichtigen Platz ein. Der Welpe muss in dieser Zeit verschiedene Außenreize kennenlernen, damit er den Situationen später ohne Angst entgegentritt. Spaziergänge im Garten und auf der Straße, die Geräusche von Haushaltsgeräten, Fahrten mit dem Auto oder einem Aufzug sind jetzt wichtig. Zwischen den Trainingseinheiten muss immer wieder eine Pause gemacht werden, damit der Welpe nicht überlastet und gestresst ist. Reagiert der Hund auf laute Geräusche empfindlich, sollte er mehr Zeit für die Gewöhnung an diese Reize erhalten.

Die Erziehung eines Welpen in der Sozialisierungsphase darf immer nur auf positive Art erfolgen. Lob durch Leckerli oder Streicheleinheiten verstärkt den Lernerfolg positiv. Wird ein Hund in dieser Zeit gemaßregelt oder bestraft, bedeutet das auch eine Störung des Vertrauens in den Menschen. Das bedeutet natürlich nicht, dass dem kleinen Hund keine Grenzen gesetzt werden. Die Erziehung muss immer konsequent und liebevoll erfolgen.

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Wie lange dauert die Sozialisierungsphase beim Hund?

Die Sozialisierungsphase dauert von der achten bis zur zwölften Woche. Eine Dauer von bis zu acht Wochen ist bei einigen Hunden möglich.

Folgen, wenn der Welpe in dieser Phase keine Erfahrungen sammelt

Wächst der Hund in einer reizarmen Umgebung oder einem Zwinger mit geringem menschlichem Kontakt auf, stürmen mit dem Umzug zu dem neuen Besitzer viele unbekannte Reize auf ihn ein. Vielleicht wird ein ruhiges Landleben mit einem Leben in der Großstadt vertauscht. Die neuen Eindrücke durch laute Geräusche, Autoverkehr und Ansammlungen von Menschen verunsichern den kleinen Hund. Er muss nicht nur mit dem Verlust der Mutter und der Wurfgeschwister fertig werden und sich an neue Regeln im Haushalt gewöhnen, sondern auch noch für ihn gefährlich erscheinende Situationen bewältigen. Schnell ist der Welpe dabei überfordert. Unter Stress kann aber positives Lernen nicht funktionieren. Der Hund entwickelt Angst vor seiner Umgebung und wird später unsicher reagieren. Als erwachsener Hund droht er fremden Menschen bei Annäherungen, oder wird sogar zu einem Angstbeisser.

Sozialisierungsphase: Hund im Freien

In der Sozialisierungsphase muss man dem Welpen möglichst viele Freiheiten geben.

Hat der Welpe in der Sozialisierungsphase keine Erfahrungen gesammelt, wird er immer unsicher bleiben. Auch später nähert er sich neuen Situationen nur sehr vorsichtig oder versucht, das Kennenlernen zu vermeiden.

Was sollte ein Welpe in den ersten Wochen lernen?

In den ersten Wochen lernt der Welpe den respektvollen Umgang mit Artgenossen und Menschen. Alltagssituationen werden positiv besetzt.

Welche fremden Hunde sollte ein Welpe kennenlernen?

Hat ein Welpe eine glückliche Kinder-Stube genossen, wird er sich in seiner neuen Umgebung freudig auf jeden Artgenossen stürzen, der seinen Weg kreuzt. Nicht immer ist dem fremden Hund die Begegnung angenehm. Vor allem, wenn beide Hunde angeleint sind, sammelt der Welpe schnell schlechte Erfahrungen. Durch die negativen Erlebnisse verknüpft der Welpe fremde Hunde mit negativen Gefühlen. Er wird in Zukunft nicht nur vorsichtiger beim fremden Hunden reagieren, sondern lieber schon im Voraus angreifen, um sich zu schützen. Bei fremden Hunden kann auch nicht abgeschätzt werden, wie es um die Gesundheit steht, ob eine Entwurmung und alle Impfungen vorgenommen wurde. Das Immunsystem des Welpen ist noch nicht vollständig ausgebildet. Er ist für übertragbare Krankheiten anfällig.

Besser ist es, Begegnungen mit Hunden vorher zu planen. Verabredungen zu einem gemeinsamen Spaziergang oder einem Spiel im Garten ermöglichen es dem Welpen, Sozialkontakte zu haben und Freundschaften mit Artgenossen zu schließen.

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Welpenspielstunden

Ist der Welpe vollständig geimpft, entwurmt und gesund, kann er im Rahmen des Hundetrainings eine Welpenspielstunde besuchen. Die Hundegruppe bei einer Welpenspielstunde ist immer so zusammengestellt, dass ähnlich große und alte Hunde miteinander spielen und spielerisch lernen können. Es macht ja schließlich wenig Sinn, wenn ein Bernhardinerwelpe mit 15 Kilogramm auf einen kleinen Chihuahua zustürmt, obwohl er nur spielen möchte.

In der Gruppe lernen die Welpen, sich ihren Artgenossen gegenüber korrekt zu verhalten und ihre Hundesprache zu erweitern. Bei Streitigkeiten greift der Hundetrainer schlichtend ein. In der Welpenspielstunde lernt der Hund mit Situationen wie Regenschirmen, Stöcken oder auf dem Stadtspaziergang mit dem Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln zurechtzukommen.

Was ist die Prägungsphase beim Hund?

Die Prägungsphase in der vierten bis achten Lebenswoche dient dem Kennenlernen und Erkunden der Umgebung. Der Charakter entwickelt sich.

Was ein Welpe in der Sozialisierungsphase alles kennenlernen sollte

In der Sozialisierungsphase sollte der Hund alltägliche Dinge kennenlernen. Dazu gehören Staubsauger, Mixer, Fernseher, Radio. Aber auch ein Gewitter kann in dieser Phase positiv verknüpft werden. Erste Ausflüge mit dem Auto werden schon von dem Züchter unternommen. Der Welpe lernt, in ein Auto einzusteigen und das Vorbeifliegen der Landschaft nicht als bedrohlich zu empfinden. Bei Stadtspaziergängen lernt der Hund, sich unter vielen Menschen zu bewegen. Fahren mit einem Aufzug kann mit Leckerchen in ein spannendes Abenteuer verwandelt werden. Und auch das Bewältigen von Stufen ist weniger beängstigend, wenn ein leckerer Kausnack am Ende wartet.

In der Sozialisierungsphase ist die Begegnung mit anderen Tieren, die der Hund nicht in der Prägungsphase kennengelernt hat, wichtig. Jetzt gelingt es dem Welpen noch, Freundschaften mit Katzen, Meerschweinchen und Co zu schließen.

Sozialisierungsphase: Hund mit Katze

Der Kontakt mit anderen Tieren ist in der Sozialisierungsphase sehr wichtig.

Der Welpe hat Angst: Was tun?

Gestresste und verängstigte Welpen setzen sich gerne. Sie verweigern das Weiterlaufen. Jetzt muss der Welpe mit einem Leckerli oder einem Spielzeug abgelenkt werden. Auf keinen Fall sollte der Welpe auf den Arm genommen werden. Die Situation wird dadurch noch beunruhigender. Je stärker das Vertrauen des Welpen in den Hundehalter wird, umso leichter kann er beängstigende Situationen bewältigen.

Denis Uwelius
Denis UweliusHundetrainer der edogs Academy
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Experten-Tipp: Die Sozialisierungsphase sollte nicht unterschätzt werden, denn sie nimmt nur einen kleinen Zeitraum im Hundeleben ein. Diese enormen Vorteile, die man im Hundetraining nutzen kann, sind nicht nachholbar. Aus diesem Grund sollten diese Wochen clever und abwechslungsreich gestaltet werden, damit der Hund möglichst viel kennenlernt. Dabei sollten aber die Ruhephasen nicht vernachlässigt werden. Jetzt die edogs Academy entdecken!

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