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Chihuahua

von Michelle Holtmeyer
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Der Chihuahua verdient als kleinster Hund der Welt das lauteste „Hurra!“ Riesig sein Mut, ewig seine Treue und am „Schwersten“ seine Klugheit, hat er doch von allen Rassehunden das größte Gehirn. Der Chihuahua gehört in die FCI-Gruppe 9 der Gesellschafts- und Begleithunde, Sektion 6 und ist als solcher mittlerweile auf der ganzen Welt beliebt. Er ist Mexikaner und ein kleiner Hund, in dem dennoch viel Großes schlummert.

Chihuahua im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 15-23 cm
Gewicht: 2,5-3 kg
FCI-Gruppe: 9: Gesellschats- und Begleithunde
Sektion: 6: Chihuahueño
Herkunftsland: Mexiko
Farben: Jede Farbe oder Farbkombination ausser Merle
Lebenserwartung: 13-18 Jahre
Geeignet als: Gesellschafts- und Begleithund
Sportarten: Agility, Dogdancing
Charakter: Aufmerksam, Ergeben, Schnell, Mutig, Lebendig
Auslaufbedürfnisse: gering
Sabber-Potential gering
Stärke des Haarens eher gering
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: Kurzhaar: kurz, gut anliegend, weich und glänzend / Langhaar: fein, seidig, schlicht oder leicht gewellt und wenig Unterwolle
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: eher ja
Sozial: eher nein

Herkunft und Rassegeschichte

Der „Chi“, wie der Chihuahua auch gerne liebevoll genannt wird, kommt höchstwahrscheinlich aus Mexico. Er wird jedenfalls seit dem 19. Jahrhundert dort von den Mexikanern gezüchtet, um ihn als „Souvenir“ an die Ausländer zu verkaufen. Die Amerikaner waren es schließlich auch, die den Rassestatus festgelegt haben und die kleinen Begleiter bekannt gemacht haben.

Chihuahua sitzend

Der kleine Chihuahua stammt höchstwahrscheinlich aus Mexiko.

Seine Vorgeschichte steht nicht gesichert fest. Die einen behaupten, er stamme von den Aztekenhunden ab, die anderen sprechen ihnen diese „hochherrschaftliche“ Ahnenreihe ab. Andere Versionen sehen ihn auch als Ureinwohner Maltas oder als einer der ersten chinesischen „heiligen“ Vierbeiner. Es ranken sich eine Reihe von Legenden um den kleinen Chihuahua, grausame Rituale in Form von Opferriten der frühen Hochkulturen lassen die Liebhaber der Rasse erschauern. Geheime Zeremonien, bei denen der kleine Hund das Opfer war.

Im Laufe der Geschichte fungierten die intelligenten Vierbeiner als Zirkuskünstler, als Handtaschen-Begleiter oder als quicklebendige Aushängeschilder für Promis, die vor der Kamera noch „etwas“ im Arm brauchten. Überall auf der Welt werden sie im gewöhnlichen Alltag den Menschen geliebt und verhätschelt, gepflegt und beweint.

Wesen und Charakter des Chihuahuas

Der Chihuahua ist mutig, intelligent und selbstbewusst, eine brisante Mischung für einen kleinen Hund und noch dazu den kleinsten, den es gibt. Regeln müssen explizit festgelegt werden und Unterordnung muss mühsam trainiert werden. Es ist ratsam, möglichst früh mit einer konsequenten Erziehung zu beginnen. Hundehalter sollten sich nicht in dem süßen Gesicht verlieren, dass diese Hunderasse vor allem als Welpe aufweist. Konsequenz ist stets gefordert, da der Hund es andernfalls gnadenlos ausnutzt.

Der Chihuahua macht im Gegenzug alles für seinen Menschen, wenn dieser ihm zugetan ist. Der Chi möchte überall dabei sein und im Mittelpunkt stehen. Seine Erziehung bedarf Konsequenz und Einfühlungsvermögen, entzieht der kleine Mexikaner seinem liebsten Menschen ebenso schnell seine Zuneigung wie er sie ihm zuvor geschenkt hat. Nicht für immer, aber er beginnt ein Spiel mit seiner Bezugsperson. Die muss dem Chihuahua von Anfang an eine klare unverwechselbare Richtung vorgeben.

Ist der Chihuahua ein Familienhund?

Bedingt ja. Er braucht eine einzige Bezugsperson in der Familie und er ist nicht wirklich ein Kinderhund. Die Kinder müssen genau wissen, wie sie mit dem kleinen Zwerg umgehen dürfen.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Chihuahuas

Chihuahua Welpe

Die Körpergröße des Chihuahuas liegt bei durchschnittlich 20 Zentimetern.

Es gibt zwei verschiedene Fell-Varianten bei dieser Hunderasse, das kurze und das lange Fell. Die körperliche Konstitution unterscheidet keine Langhaar- oder Kurzhaar-Variante. Der Chi wiegt zwischen 1,5 und 3 Kilogramm bei einer Körpergröße von durchschnittlich 20 Zentimetern. Alle Hunde, die kleiner sind und weniger als 1,5 Kilogramm wiegen, zählen zur Qualzucht. Das bedeutet, dass äußerliche Merkmale gezüchtet werden, die dem Hund gesundheitliche Schäden zufügen. Der kleinste Hund muss auch nicht noch kleiner gemacht werden, er ist ohnehin der Liebling seiner Fans.

Wer einmal einen Chihuahua hatte oder hat, für den sind oftmals andere Hunde langweilig. Das Leben mit dem kleinen Zwerg ist jeden Tag ein Erlebnis. Schlaue Einfälle aber auch Unsinn reifen in dem Kopf des Chis, der die Form eines Apfels hat und an zwei aufgestellten großen Ohren hängt. Seine Rute trägt er selbstbewusst über dem Rücken und „Mode“ ist, was gefällt. Das Haarkleid kann Braun mit Weiß sein, Schwarz und Weiß, Rot und Weiß oder dreifarbig, alle Farben sind laut Rassestandard erlaubt. Hervorstehende, dunkle runde Augen runden das Gesamtbild ab.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung und Haltung des Chihuahuas – Das gilt es zu beachten

Der Chihuahua ist ein treuer Freund fürs Leben, aber nicht gerade ein Anfängerhund. Die Hunderasse ist schlau und trickreich, seine eigenen Vorstellungen durchzusetzen. Er bellt gerne und setzt das „Instrument“ auch ein, um seinen Willen zu bekommen. Der Chi liebt Spaziergänge und überzeugt hier mit großer Ausdauer.

Er lässt auch dort seinen liebsten Menschen nicht aus den Augen, auch wenn er sich mühelos in einem Rudel unter seinesgleichen bewegt. So klein wie der Chihuahua auch sein mag, seine Charaktereigenschaften machen aus ihm einen großen Hund. Er verteidigt mutig seine Familie und zeigt früh an, wenn Gefahr droht. Als Wohnungshund wird der Besitzer regulierend eingreifen müssen. Je mehr der Hundehalter dem Kleinen durchgehen lässt, desto schwieriger wird das Zusammenleben mit dem Chihuahua, der dann die Regeln bestimmt.

Sind Kinder in der Familie, müssen sie lernen, den kleinen Mexikaner immer wieder in Ruhe zu lassen. Der Chihuahua ist nicht automatisch ein Kinder-Hund, hat er einfach nicht genug Geduld mit den Zweibeinern. Katzen und artfremden Tieren gegenüber verhält sich der Chihuahua reserviert, manchmal ist sogar ein wenig Eifersucht im Spiel. Wird der Chi von Anfang an mit anderen Arten konfrontiert, gibt es meistens keine Probleme.

Da diese Hunderasse ohne Unterwolle lebt, ist er gegen Kälte und Nässe nicht gut genug geschützt, um draußen zu bleiben. Er würde ein Leben in einer Hundehütte im Garten nicht überleben, zu weit weg von seinem liebsten Menschen und darüber hinaus viel zu einsam.

Kann man einen Chihuahua alleine zuhause lassen?

Ja, aber das sollte nicht zu lange sein. Der Chihuahua ist kein Hund, dem das Alleinsein nichts ausmacht.

Ernährung des Chihuahuas

Der Chihuahua ist ein Fleischfresser und sollte mit hochwertigem Hundefutter ernährt werden. Auch wenn er aufgrund seiner verspielten Erscheinung Anlass gibt, ihn mit ungesunden Leckereien zu belohnen, ist sein Organismus doch für eine gesunde Fleischmahlzeit dankbar. Für die zusätzliche Zahnpflege kann der Halter Kau-Artikel aus natürlichen Zutaten füttern, die bei der Zahnreinigung behilflich sind.

Die Futtermenge richtet sich natürlich nach der Größe und der körperlichen Fitness des Chihuahuas, darüber hinaus unterscheidet sie sich in nichts von dem Futter für Hunde anderer Rassen. Die zwei bis drei Kilogramm-Hunde sind recht robuste kleine Zwerge, bei denen keine besonderen Empfindlichkeiten im Hinblick auf das Futter bekannt sind.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

chihuahua auf wiese

Die Futtermenge richtet sich nach der Größe und der körperlichen Fitness des Chihuahuas.

Die Chis, die verantwortungsbewusst gezüchtet wurden, eine Mindestgröße von 20 Zentimetern und ein Gewicht von nicht weniger als eineinhalb Kilogramm haben, sind in der Regel robust und gesund. Sie leiden lediglich ab und zu an den üblichen „Kleinhunde-Krankheiten“ wie dem Herausspringen der Kniescheibe oder dem Grauen Star. Manche Züchtungen unter den Chis sollen auch anfällig sein für Diabetes und Herzkrankheiten. Der Besitzer sollte Augen und Zähne seines kleinen Freundes regelmäßig kontrollieren. Im Winter kauft er dem Vierbeiner einen Hundemantel, damit der „Zwerg“ draußen bei Minus-Temperaturen nicht friert. Im Sommer passt er auf, dass der Spaziergang bei 30°C nicht zu anstrengend ist. Im Allgemeinen kann der Chihuahua aber ganz gut mit wechselnden Bedingungen umgehen, wenn es sich um einen Chi mit rassetypischen Merkmalen handelt.

Es werden aber auch von gewissenlosen „Vermehrern“ Mini-Chihuahuas oder Teacup-Chihuahuas ins Leben gezwungen. So ein Welpe kann mit 60 bis 80 Gramm zur Welt kommen. Diese kleinen Tiere haben eine Menge gesundheitlicher Probleme und keine große Lebenserwartung, die bei einem herkömmlichen Chi schon einmal 18 Jahre betragen kann. Allerdings stammen auch nicht alle Minis aus einer Qualzucht. Hat eine normal schwere Hündin einen großen Wurf zur Welt gebracht, kommt es vor, dass darunter ein oder zwei sehr kleine Chis sind.

Sind Chihuahuas anfällig für Krankheiten?

Nicht mehr und nicht weniger als andere Kleinhund-Rassen auch. Alleine die Mini-Chihuahuas (Qualzuchten) sind sehr anfällig für sämtliche Krankheiten, die durch die unnatürlichen Proportionen und ihre gesundheitsschädigende Wirkung hervorgerufen werden.

Pflege des Chihuahuas

Die Kurzhaar-Variante ist äußerst pflegeleicht. Ihr reicht es, wenn der Besitzer ab und zu mit einer weichen Bürste den Körper entlangfährt und dabei lose Haare herausholt. Die Pflege der Langhaar-Variante ist etwas aufwendiger, aber nur zur Zeit des Fellwechsels. Auch hier kann der Hundehalter mit einer weichen Bürste arbeiten oder mit einem Kamm.

Augen, Ohren und Zähne sollten regelmäßig kontrolliert werden. Die Augen neigen manchmal zum Tränen. In diesem Zusammenhang sollte sich der Hundehalter vergewissern, dass kein Fremdkörper ins Auge gelangt ist. Der Chi sollte nur sehr selten gebadet werden. Haut und Fell können sauber gebürstet werden, so wird die Haut nicht mit Shampoos gereizt.

Der Chihuahua im Video

Der Chihuahua – Aktivitäten und Training

Der Chihuahua hat Spaß an Waldspaziergängen, am Hundesport, wie Agility und Dog Dancing, an Such-, Apportier- und Intelligenzspielen. Kurz: An allen Aktivitäten, bei denen es auf die körperliche und geistige Fitness und auf Geschicklichkeit ankommt. Weniger geeignet für den temperamentvollen Gesellschaftshund sind Fahrradtouren, die er begleiten muss und Bergwanderungen. Gerne lässt sich der Chi zu jedem Spaß überreden, der ihn mit seinem Lieblingsmenschen verbindet.

Das gezielte Training mit einem Hundeprofi ist empfehlenswert, wenn sich schon die eine oder andere Unart eingeschlichen hat. Der Chihuahua ist ein Hund, der nie arbeiten musste und insofern sehr viel Zeit hatte, seinen eigenwilligen Charakter zu entwickeln. Zickigkeit und Egozentrik werfen „Gegner“ Hunde dieser Rasse oftmals vor. Liebhaber rümpfen bei diesen Argumenten die Nase.

Chihuahua beim Auslauf

Chihuahuas liebe lange Spaziergänge oder Hundesport wie Agility oder Dog Dancing.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Chihuahuas

Würden Hundehalter das Leben mit einer berühmten Diva teilen, wäre es dasselbe. Der Chihuahua beansprucht die volle Aufmerksamkeit, er ist eifersüchtig und manchmal etwas arrogant. Er muss in die Schule gehen, andernfalls wird die Wohnung oder das Haus bald ihm gehören und er ist bereit, auch seinen Liebsten einen kleinen Denkzettel zu verpassen.

Der Chihuahua ist klein, braucht aber dennoch viel Bewegung und Abwechslung. Er ist nicht unbedingt für einen Anfänger geeignet, da sich die Erziehung meistens aus genannten Gründen schwierig gestaltet. Alle anderen Tiere außer Vertreter seiner eigenen Rasse sind mittelmäßig gerne gesehen. Mit dem richtigen Training wird es aber für alle Parteien einen guten Ausgang geben.

Sehr bekannt ist diese Hunderasse aus Film und Fernsehen. So nahm beispielsweise Hotel-Erbin Paris Hilten ihren Chihuahua Tinkerbell mit auf sämtliche rote Teppiche der Welt. Sie sah den Hund Accessoire und schmückte sich damit. Weitere Promis, die einen Hund dieser Rasse besitzen oder besaßen, sind:

  • Britney Spears
  • Demi Moore
  • Sandra Bullock
  • Scarlett Johansson
  • Ashton Kutcher
  • Reese Witherspoon
  • Madonna
  • Marilyn Monroe

Ein weiterer bekannter Chihuahua ist der Rüde Brutus aus dem Film „Natürlich Blond“. Vor allem im zweiten Teil geht es sogar hauptsächlich um ihn, da seine Besitzer die Mutter des Hundes ausfindig machen will.

Echte Kenner haben natürlich zudem sofort das Lied „Chihuahua“ von DJ Bobo im Kopf, das 2002 und 2003 die Charts stürmte.

Wie alt werden Chihuahuas?

Hunde dieser Rasse können sehr alt werden, bis zu 20 Jahre alt. Keine andere Kleinhund-Rasse kann sich mit Vertretern rühmen, die so alt werden.

Nachteile des Chihuahuas

Chihuahua zu zweit

Der Chihuahua wird im Vergleich zu anderen Hunderassen schnell eifersüchtig, wenn sein Herrchen ihm nicht die volle Aufmerksamkeit schenkt.

Wenn ein kleiner Hund denkt, er sei ein großer, macht ihn das bei wirklich großen Hunden nicht immer beliebt. Aus diesem Grunde bedarf es hier einiger Verbesserungen im Hinblick auf das soziale Verhalten gegenüber Artgenossen durch erzieherische Maßnahmen vonseiten des Hundehalters, die allerdings nicht immer fruchten, werden sie nur halbherzig durchgesetzt. Es gilt, als Besitzer immer am Ball zu bleiben.

Ein weiteres Charakteristikum des kleinen Chis, das als Nachteil ausgelegt werden kann, ist seine Eifersucht wenn der Hundehalter sich in Gegenwart des Hundes mit anderen Lebewesen beschäftigt. Auch hier ist konsequentes Training vonnöten.

Besitzt man einen Chihuahua aus einer Qualzucht, muss man zudem mit viel Zeit- und Geldaufwand rechnen. Denn dann stehen beispielsweise Tierarztbesuche in der Regel sehr regelmäßig an.

Wie viel kostet ein Chihuahua?

Der Preis für einen Welpen vom Züchter liegt aktuell bei ungefähr 1.000 Euro.

Passt der Chihuahua zu mir?

Wenn man sich einen Chihuahua kaufen will, sollte man sich folgende Fragen stellen:

  • Habe ich wirklich genug Zeit für den kleinen Mexikaner?
  • Habe ich genug Geld? Der Chi braucht eine Versicherung und muss angemeldet werden, die regelmäßigen Wurmkuren und Impfungen müssen bezahlt werden, im Notfall soll es nicht an einer lebensrettenden Operation scheitern. Futter und Equipment gehören zur alltäglichen Ausgabe. Vor allem Chihuahuas aus Qualzuchten können hohe Tierarztkosten verursachen.
  • Bin ich bereit, mir bei Problemen Hilfe zu suchen?
  • Kann ich dem Bewegungsdrang des Chihuahuas Rechnung tragen und gibt es Menschen in meiner näheren Umgebung, die mir unter Umständen helfend zur Seite stehen?
  • Lasse ich mich auf einen selbstbewussten kleinen Haustyrannen ein?
  • Wie werden die Kinder reagieren und der Partner?

Natürlich muss bei der Anschaffung eines Hundes Herz und Verstand entscheiden. Wenn es nur der Verstand ist, wird es wahrscheinlich eher nicht der Chihuahua sein. Nicht, weil er kein guter Hund ist, aber es gibt eine Reihe anderer Hunde, die einfacher sind im Umgang. Der Chi macht Dir aber das Herz auf und Du wirst sehen, dass Deine Argumente gegen ihn „ganz plötzlich“ im Einklang mit Deinem Herzen sind.

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