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Diensthunde – das macht sie aus!

von Michelle Breitenfeld
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Diensthunde bei der Polizei, dem Zoll oder der Bundeswehr sind unerlässliche Helfer. Es sind Hunde, die speziell für den sogenannten hoheitlichen Aufgabenbereich ausgebildet wurden und international zum Einsatz kommen. Dabei werden die Fähigkeiten der Hunde, wie ihre feine Nase und ihr athletischer Körper genutzt, um den Hundeführer zu schützen und um nach Geld, Drogen, Waffen oder sogar Leichen und vermissten Personen zu suchen. In diesem Artikel geben wir dir einen kleinen Einblick in die Welt der Diensthunde. 

Diensthund – Definition

Ein Diensthund ist ein Gebrauchshund, der speziell für den hoheitlichen Aufgabenbereich ausgebildet wurde von einer zugelassenen Ausbildungsstelle, die meist bei der staatlichen Organisation direkt vor Ort ist. Sie werden bei der Polizei, dem Zoll und dem Militär eingesetzt. Es handelt sich bei den Gebrauchshunden in den meisten Fällen, um große Hunderassen, die als Schutz- und Arbeitshunderassen gelten. Ihre Einsatzgebiete sind international und jeder Hund hat einen zugewiesenen Hundeführer, der meist bereits die Ausbildung des Hundes mit betreut hat. Der Hund selbst ist Eigentum der jeweiligen Behörde und lebt in der Regel bei seinem Hundeführer oder in einem Zwinger. Jeder Diensthund ist mehrfach geprüft und muss regelmäßig für Einsätze trainieren.

Diensthunde gehören dem Staat

Als Diensthundeführer hat man eine enge Verbindung zu seinem Hund. Er ist ein vollwertiger Partner auf vier Pfoten, der bereit wäre sein Leben für seinen Diensthundeführer zu geben. Doch trotz dieser engen Verbindung darf ein Diensthundeführer nicht vergessen, dass der Hund seinem Arbeitsgeber gehört. Er darf sich das Tier nicht aussuchen, es wird ihm zugewiesen und könnte ihm auch wieder entzogen werden. Doch normalerweise bleiben die Mensch-Hunde-Teams fest zusammen. Kommt der Hund in sein Rentenalter, was mit circa 8 bis 9 Jahren der Fall ist, kann der Hundeführer den Hund übernehmen und er wird aus dem Dienst entlassen. Meist bekommt der Hundeführer auch einen neuen Diensthund zugewiesen, mit dem er dann, nach dessen Ausbildung, weiterhin auf Einsätze geht, während der Rentner Zuhause wartet. Ein großer Vorteil dabei ist, dass der Arbeitgeber die gesamten Kosten für die Haltung und die Ausbildung des Hundes übernimmt. Denn alleine die Ausbildung kann bei Diensthunden rund 10.000 Euro kosten.

Was kostet die Ausbildung und die Haltung eines Diensthundes?

Der Diensthund gilt als Arbeitsmaterial und alle Kosten für die Ausbildung und Haltung übernimmt der Staat. Im Schnitt kostet die Ausbildung eines Diensthundes rund 10.000 Euro.

Welche Hunderassen eignen sich als Diensthunde?

In Deutschland sind bisher nur bestimmte Hunderassen als Diensthunde zugelassen. Dies liegt vor allem daran, dass in Deutschland jeder Diensthund auch als Schutzhund ausgebildet wird, selbst wenn er in erster Linie als Spürhund eingesetzt wird. Kleine Hunderassen werden deshalb in Deutschland nicht eingesetzt, während in anderen Ländern auch Rassen wie der Cocker Spaniel als Zollhunde arbeite und nach illegalen Waren, Drogen und Waffen suchen. In der Vergangenheit wurde in Deutschland beinahe ausschließlich der Deutsche Schäferhund als Diensthund genutzt. Doch die Rasse bekam durch ein falsches Zuchtziel immer mehr gesundheitliche Probleme (besonders im Bewegungsapparat), wodurch sie nicht mehr leistungsfähig und belastbar genug für den Dienst waren. Heute finden sich die Deutschen Schäferhunde eher selten im Dienst und es werden vor allem belgische Schäferhunde als Diensthunde ausgebildet. Heute gibt es allerdings auch eine wesentlich größere Vielfalt an Hunderassen, die als Diensthunde im Einsatz sind. Dabei ist der Anspruch an die Diensthunderassen sehr hoch, es müssen willensstarke, kräftige, triebhafte, leistungsstarke, gesunde und folgsame Hunde sein.

Liste der Hunderassen, die in Deutschland als Diensthunde eingesetzt werden:

  • Belgischer Schäferhund 
  • Airdale Terrier 
  • Hovawart 
  • Bouvier des Flandres 
  • Riesenschnauzer 
  • Deutscher Schäferhund 
  • Deutscher Boxer 
  • Dobermann 
  • Hollandre Herdershond 
  • Rottweiler 

In anderen Ländern finden sich weitere Rassen als Diensthunde, besonders im Bereich der Spürhunde werden dort auch kleinere Hunderassen mit guter Nase eingesetzt. Aufgrund der hohen Ansprüche an Diensthunde werden die Tiere meist nur von bereits bekannten Züchtern der Arbeitslinien gekauft oder von den Behörden selbst gezüchtet, wodurch bereits sehr früh die Ausbildung der Hunde beginnen kann.

Ein Schäferhund der auf einer Wiese liegt

 In Deutschland sind bisher nur bestimmte Hunderassen als Diensthunde zugelassen.

 

Welche Hunde werden bei der Polizei eingesetzt?

In erster Linie werden Belgische- und Deutsche Schäferhunde eingesetzt, es finden sich allerdings auch weitere große Arbeits- und Gebrauchshunderassen als Diensthunde bei der Polizei.

Wie wird man Diensthunde-Führer?

Um ein Diensthundeführer zu werden, musst Du zunächst bei der Institution, bei der Du arbeiten möchtest, eine Ausbildung für den normalen Dienst machen und einige Jahre Berufserfahrung sammeln, bevor man sich als Hundeführer bewerben kann. Beispielsweise bei der Polizei, musst Du zunächst die normale Polizei-Ausbildung absolvieren und nach einer Mindestdienstzeit von 2,5 bis 3 Jahren kannst Du Dich bei der Hundestaffel als Diensthundeführer bewerben. Der Zoll und das Militär haben ähnliche Vorbedingungen und Voraussetzungen, hier wird die Ausbildung zum Zollbeamten bzw. eine Ausbildung bei der Bundespolizei und ebenfalls Berufserfahrung vorausgesetzt. In der Regel werden Polizisten mit mehr Diensterfahrung bevorzugt, zudem muss die Einstellung zum Tier und die Persönlichkeit des Hundeführers stimmen. Es gibt daher beim Einstellungstest auch ein psychologisches Gutachten, welches bewertet, ob die Person wirklich geeignet ist, einen Diensthund fachgerecht zu führen.

Wie werde ich Diensthundeführer?

Wenn Du Diensthundeführer werden willst, musst Du zunächst eine Ausbildung bei der Polizei, dem Zoll oder der Bundespolizei machen und anschließend 2 bis 3 Dienstjahre Erfahrung sammeln, bevor Du Dich als Diensthundeführer bewerben kannst.

Wo werden Diensthunde eingesetzt?

Diensthunde werden international eingesetzt und haben verschiedene Spezialisierungen. So finden sich bei der Polizei folgende Untergruppe von Diensthunden:
  • Rauchgiftspürhunde
  • Sprengstoffspürhunde
  • Geldspürhunde
  • Brandmittelspürhunde
  • Leichenspürhunde
  • Personensuchhunde
  • Schutzhund
Die Schutzhunde werden zudem immer bei Großveranstaltungen wie Konzerten, Fußballspielen und Demos eingesetzt. Beim Zoll wird vor allem die feine Nase der Hunde gebraucht, da sie dort nach Drogen, Zigaretten und sogar bedrohten Tierarten suchen. Der Zoll setzt die Hunde an Flughäfen, Zollgrenzen und teilweise auch bei Verkehrskontrollen ein. Beim Militär und der Bundespolizei finden sich Schutzhunde und Minenspürhunde, die ihre Hundeführer auch ins Ausland begleiten. Die Einsatzgebiete von Diensthunden und ihren Führern sind nicht genau begrenzt und sie werden meist direkt angefordert.

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