Coursing

von Simone Heitmann
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Coursing ist eine vom FCI anerkannte Sportart für alle Windhund Rassen, bei der ein Hasen-Dummy über ein freies Feld gezogen wird. Anders als beim Windhundrennen, findet es nicht auf einer Bahn statt. Alle Informationen zum Hundesport Coursing erhältst Du in diesem Artikel.

Was ist Coursing?

Coursing, zu Deutsch: Hetzjagd, ist die sportliche Simulation einer Hasenjagd auf einer Rennbahn, bei der Windhunde ihrem natürlichen Jagdtrieb nachkommen können. In einem festgelegten Parcours wird ein Hasen-Dummy im Zickzack-Kurs an einer Schnur schnell über das Coursing-Feld vor den Hunden her gezogen. Windhunde sind Sichtjäger und laufen triebbedingt der sich bewegenden Beute hinterher.

Was ist Coursing?

Coursing ist ein Hundesport für Windhunde, bei dem ein Hasen-Dummy über ein Feld gejagt wird.

Welche Hunde eignen sich für Coursing?

13 Windhundrassen aus der FCI Gruppe 10 dürfen bei in Deutschland vom VDH organisierten Coursing und Windhundrennen Veranstaltungen starten. Dies sind: Afghane, Azawakh, Barsoi, Chart Polski, Deerhound, Galgo Español, Greyhound, Irish Wolfhound, Magyar Agár, Saluki, Sloughi, Whippet und das Italienische Windspiel.

Außerdem noch fünf Rassen der FCI Gruppe 5, Spitze und Hunde vom Urtyp. Dies sind: Cirneco dell’Etna, Pharaoh Hound, Podenco Canario, Podenco Ibicenco und Podengo Português.

Teilnahmevoraussetzungen für Wettbewerbe

Die Teilnahmebedingung an offiziellen Windhundrennen ist der Zuchtbucheintrag des Hundes, in einem FCI anerkannten Verband in der FCI Gruppe 10, Windhunde. In Deutschland ist das der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH). Wenn man an Wettbewerben teilnehmen möchte, muss man also einen reinrassigen Windhund aus einer anerkannten FCI/VDH Zucht besitzen.

Zudem Mitglied in einem Windhundrennverein sein, der dem VDH angeschlossen ist. Dort werden die Hunde trainiert und auf das Turniergeschehen vorbereitet. Dafür müssen sie Lizenzläufe absolviert haben und im Besitz einer Renn- bzw. Coursinglizenz sein, die über den Verein zu erhalten ist und vom VDH ausgestellt wird.

Große Windhunde dürfen frühestens mit 18 Monaten an einem Coursing oder Rennen teilnehmen. Die kleinen Whippets, Italienischen Windspielen und Cirneco dell’Etna schon mit 15 Monate. Eine Lizenz kann auch wieder entzogen werden, wenn ein Hund sich verhaltensauffällig zeigt. Sprich wenn er, statt den Dummy zu hetzen, andere Hunde angreift. Der Halter sich nicht regelkonform verhält. Oder der Hund gedopt wurde.

Bis zur Vollendung ihres 8. Lebensjahres dürfen die Hunde dann an Wettbewerben teilnehmen. Danach erlischt die Lizenz automatisch.

Zwei Windhunde im Lauf beim Coursing

Wenn man an Wettbewerben teilnehmen möchte, muss man also einen reinrassigen Windhund aus einer anerkannten FCI/VDH Zucht besitzen.

Die Coursing Rennbahn

Um den Zickzack-Kurs eines Hasen zu simulieren, wird der Hasen-Dummy mechanisch an einer Schnur, über am Boden befestigte Winden, gezogen. Dadurch wird immer wieder die Richtung des Dummys verändert und der typische Zickzack-Kurs eines Hasen auf der Flucht wird nachempfunden. Die Schnur muss so gelegt sein, dass die Hunde sich nicht in der Schnur verwirren oder verletzen können. Das Gelände darf weder Steine noch Löcher aufweisen und muss griffig sein.

Die Streckenlänge für ein Coursing Feld beträgt:

  • 400 m bis 700 m für Whippets, Windspiele und Cirneco dell’Etna
  • 500 m bis 1000 m für alle anderen Rassen wie den Greyhound

Wieso ist Coursing sinnvoll für den Hund?

In vielen Ländern ist die Hetzjagd von Wildtieren mittlerweile zu Recht verboten. Um den dafür gezüchteten Windhunden einen artgerechten Ausgleich zu bieten, geht man mit ihnen zum Coursing oder Windhundrennen.

Wie ist der Ablauf eines Coursing Rennens?

Zwei Windhunde im Hetzlauf beim Coursing durch ein Feld

Bei Renndistanzen über 525 Meter dürfen die Hunde pro Tag höchstens zweimal starten.

Beim Coursing treten immer nur zwei Windhunde gegeneinander an. Ziel ist es nicht, im Coursing-Feld den Hasen-Dummy einzufangen. Bewertet wird Gewandtheit, Schnelligkeit, Kondition, Folgen des Jagdobjektes und letztendlich der Hundeeifer. Es geht beim Coursing also um das Jagdverhalten des Windhundes, das vom Richter bewertet wird.

Um die Hunde im Feld zu unterscheiden, tragen sie farblich unterschiedliche Renndecken. Ebenso ist auch das Tragen eines Maulkorbs im Rennen Pflicht. Damit wird zum einem der Dummy geschützt aber auch die Hunde untereinander. Denn wenn ein Windhund erstmal im Jagd-Modus ist, ist er nur schwer abrufbar. Im Übrigen sind Dopingkontrollen im Coursing- oder Windhundrennen-Sport auch nichts Ungewöhnliches. Bei Welt- und Europameisterschaften sind sie sogar obligatorisch.

Welche Funktionen gibt es bei einem Rennen?

  • Schiedsgericht
  • Rennleiter
  • Zielgericht
  • Zeitnehmer
  • Bahnbeobachter
  • Starterteam (Hund/Mensch)
  • Bedienung der Hasentechnik
  • Platztierarzt

Welche Hunde eignen sich für Coursing?

Coursing ist eine spezielle Sportdisziplin für Windhunde.

Was ist der Unterschied zwischen Coursing und Windhundrennen?

Was die beiden Sportarten verbindet ist, dass sie die ideale Beschäftigung für Windhunde sind. In beiden Fällen wird mechanisch ein Hasen-Dummy über eine Strecke gezogen. Coursing ist eine relativ junge Sportart, die von den Hunden mehr Aufmerksamkeit erfordert. Denn im unübersichtlichen Coursing-Parcours können sie leichter den Dummy aus den Augen verlieren.

Bei einem Windhundrennen findet das Rennen auf einer Bahn mit oder ohne Hürden statt. Dabei starten mehrere Hunde aus einer Startbox, ähnlich wie beim Pferderennen. Vor ihnen auf der Bahn wird der Dummy mechanisch geschleppt, so dass sie immer den Sichtkontakt mit dem Objekt haben und im Trieb stehen. Maximale Zahl pro Laufeinteilung ist bei: Flachrennen: Sechs Hunde und bei Hürdenrennen: Vier Hunde. Anders als beim Coursing, hat beim Windhundrennen der schnellste Hund gewonnen. Rüden und Hündinnen starten sowohl beim Coursing wie beim Rennen in der Regel getrennt.

Die Renndistanzen beim Windhundrennen betragen für:

  • kleine Windhunde wie Whippets und Italienische Windspiele: 250 Meter bis 500 Meter
  • große Windhund wie Afghane oder Deerhound:  250 Meter bis 900 Meter

Bei Renndistanzen über 525 Meter dürfen die Hunde pro Tag höchstens zweimal starten. Der Hasen-Dummy muss nach dem Überqueren der Ziellinie noch mindestens 30 Meter mit gleicher Geschwindigkeit gezogen werden.

Zwei Hunde im Windhundrennen

Bei einem Windhundrennen findet das Rennen auf einer Bahn mit oder ohne Hürden statt.

Wieso sind Coursing und Rennen sinnvoll für Windhunde?

Windhunde sind hochspezialisierte Hetzhunde, die ursprünglich für die Jagd von gesunden Wildtieren wie Hasen, Rehe oder auch Füchsen ausgebildet und eingesetzt wurden. Anders als andere Jagdhunde jagen Windhunde aber auf Sicht. Das heißt, sie laufen ihrer Beute so lange hinterher, bis sie sie haben. Heute ist die Hetzjagd auf lebendes Wild in Deutschland und in vielen anderen Ländern verboten.

Aber natürlich tragen die Windhunde noch den über Jahrhunderte angezüchteten Hetztrieb in sich. Um Windhunde körperlich und geistig gut auszulasten und sie artgerecht zu halten, sind Coursing und Windhundrennen die idealen Sportarten für sie.

Professionelle Windhundrennen

Professionelle Hunderennen sind in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Doch leider werden nach wie vor in Großbritannien, Irland oder den USA solche Rennen ausgetragen. Und leider darf man auch in Deutschland auf diese ausländischen Hunderennen Wetten abschließen.

Die Windhunde werden dort in Rennställen gehalten und haben keinen Bezug mehr zum Leben außerhalb des Rennplatzes. Hunde, die keine und nicht mehr Leistung und Erfolge einbringen, werden gnadenlos getötet oder weiterverkauft. Dieses Schicksal betrifft jährlich rund 50.000 Hunde. Solange man also auf Hunde Wetten abschließen kann, wird es dieses Tierleid geben.

Wann fängt man mit Coursing an?

An Coursing Wettbewerben dürfen Windhunde frühestens mit 18 Monaten teilnehmen. Kleine Windhunde wie zum Beispiel Whippets bereits mit 15 Monaten.

So startest Du mit Deinem Windhund Coursing

Um mit einem Windhund Coursing oder Windhundrennen zu betreiben, muss man einen Windhundrennverein aufsuchen. In Deutschland gibt es über 30 Windhundrennvereine mit den entsprechenden Rennbahnen. Dort wird Dein Hund professionell an die Sport herangeführt und darin trainiert.

Eignet sich mein Hund für Coursing?

Wenn Du einen Windhund besitzt, ist Coursing in der Regel die ideale Sportart für ihn. Dort kann er seinen natürlichen Instinkten nachgehen und sich richtig auspowern. Du bist Dir unsicher, ob Dein Vierbeiner wirklich Freude daran hat? Es werden immer Schnupperstunden von Windhundrennvereinen angeboten um zu schauen, ob es der richtige Sport für Mensch und Hund ist.

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