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Greyhound

von Michelle Holtmeyer
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Der Greyhound ist ein äußerst eleganter kurzhaariger Windhund aus Großbritannien. Er gehört zu den beliebtesten Windhund-Rassen und ist in Deutschland nicht nur bei Windhund-Fans hoch geschätzt, sondern auch bei sportlichen Familien, die einen ruhigen Hund suchen. Im FCI ist der Greyhound als eigene Rasse anerkannt, er findet sich in der FCI-Gruppe 10 unter der Sektion 3 Kurzhaarige Windhunde ohne Arbeitsprüfung mit der Standardnummer 158.

Greyhound im Steckbrief

Steckbrief
Größe:68-76 cm
Gewicht:26-40 kg
FCI-Gruppe:10: Windhunde
Sektion:3: Kurzhaarige Windhunde
Herkunftsland:Großbritannien
Farben:Schwarz, Blau, Brindle, Kitz, Rot, Weiß
Lebenserwartung:10-12 Jahre
Geeignet als:Familien-, Begleit- und Rennhund
Sportarten:Windhundrennen
Charakter:Anhänglich, Sportlich, Sanft, Intelligent, Ruhig
Auslaufbedürfnisse:hoch
Sabber-Potential:hoch
Stärke des Haarens:eher hoch
Pflegeaufwand:gering
Fellstruktur:fein und dicht
Kinderfreundlich:ja
Familienhund:ja
Sozial:eher ja

 

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Der Greyhound ist eine sehr alte Windhunderasse, die durch moderne Zucht nochmals eine aktuellere Prägung erhalten hat. Trotz der modernen Prägung hat der Greyhound nicht von seiner althergebrachten Eleganz und seiner sensiblen und ruhigen Art verloren. Seine Vorfahren waren sehr geschätzte Begleiter, wurden bewundert und teilweise sogar verehrt. So wurden Hunde, die dem Greyhound ähnlich sehen, bereits von den Ägyptern als Gottesboten angesehen und verehrt. Selbst in der Bibel berichtet Salomon von den eleganten Jägern.

Bereits die Kelten besaßen Hunde, welche zu den Vorfahren der Greyhounds zählen und diesen durchaus ähnlich sahen. Sie brachten die Hunde ca. 375 Jahre v. Chr. bei ihrer Ankunft mit auf die britischen Inseln, dadurch verschob sich die Zucht der Rasse hauptsächlich auf die britischen Inseln, weshalb der Greyhound auch als Ursprungsland Großbritannien hat.

Der Greyhound hat in anderen Ländern oftmals eine andere Bezeichnung, doch es handelt sich immer um dieselbe Rasse. Dabei bezeichnet der Name oftmals die Assoziation mit der Jagd, wie im italienischen, wo der Greyhound Levriere genannt wird, was so viel wie Hase bedeutet. Diese Bezeichnung zeigt deutlich, auf welche Art von Wild der Greyhound bei der Jagd spezialisiert ist. Der Greyhound ist für die Jagd nach Niederwild spezialisiert. In freien Flächen jagt er gezielt nach Sicht und kann mit sehr hoher Geschwindigkeit seine Beute packen.

Aufgrund der bereits sehr frühen Beliebtheit des Greyhounds, wurde die Zucht dieser eleganten Tiere in die Hände des Adels gelegt. Dieser legte großen Wert auf das Erscheinungsbild der Hunde. Sie sollten besonders elegant und grazil wirken und genossen beim Adel diverse Vorrechte, die anderen Jagdhunden zu dieser Zeit nicht gewährt wurden. Dies zeigt auch die Malerei aus dem 14. Jahrhundert, denn bei den meisten Gemälden, auf denen ein Hund abgebildet ist, handelt es sich um einen schlanken Greyhound. Die Beliebtheit ging so weit, dass der Greyhound sogar beim Gottesdienst in der Kirche an der Seite seines Besitzers sein durfte.

Im Laufe der Jahre nahm die Beleibtheit des Greyhound in Deutschland ab, während beispielsweise in Amerika die Tiere für Hunderennen mit Wetteinsätzen sehr beliebt waren. In den Arabischen Emiraten ist der Hund weiterhin ein Statussymbol der reichen Oberschicht.

Wesen & Charakter vom Greyhound

Greyhound Welpe

Der Greyhound ist im Haus ein sehr ruhiger Hund. Gegenüber seinem Besitzer ist er sehr anhänglich und verschmust.

Der Greyhound ist ein hochspezialisierter Sichtjäger, der für die Niederwildjagd eingesetzt wird. Sein Jagdtrieb bestimmt sein Wesen und mit Kleintieren im Haus sollte immer sehr vorsichtig umgegangen werden. Freilauf ist meist nur in eingezäunten Flächen möglich. Doch neben dem Jagdtrieb und der großen Freude am Laufen ist der Greyhound in erster Linie ein sehr netter und anhänglicher Hund. Im Haus ist er ein ruhiger Hund, der seine Menschen gut beobachtet und auf kleinste Ansprachen reagiert. Er ist ein Hund, der eine sanfte Führung braucht und dennoch eine gute Erziehung genießen sollte. Als Familienhund eignet er sich sehr gut, da er weder ein Kläffer ist noch irgendwelche Aggressionen oder anderes unerwünschtes Verhalten zeigt. Bei fremden Menschen ist er neutral oder freundlich zurückhaltend. Mit einer harten Hand, kann er schnell ängstlich und schreckhaft werden. Mit einer guten Sozialisierung und einer Erziehung, die mit positiver Bestärkung ausgeführt ist, wird der Greyhound nicht ängstlich.
Bei seinem Besitzer und dessen Familie ist der Greyhound sehr anhänglich und verschmust, er sucht aktiv die Nähe seiner Menschen und leidet unter langen Trennungen. Die meisten Liebhaber des Greyhound beschreiben ihre Hunde als aufmerksame und angenehme Begleiter mit einem hohen Bedürfnis zu laufen

Aussehen des Greyhound

Greyhound in der Natur

Das Erscheinungsbild des Greyhound sehr schlank und elegant. Rüden werden 71 – 76 cm und Hündinnen 68 – 71 cm groß.

Der Greyhound ist ein sehr hochbeiniger Windhund mit einer Widerristhöhe von 71 – 76 cm bei Rüden und bei Hündinnen eine Höhe von 68 – 71 cm. Sein Erscheinungsbild ist sehr schlank und elegant mit einem fein geschnitten Kopf und einem dichten, aber sehr kurzem Fell ohne Unterwolle. Er sollte einen ruhigen und beobachtenden Blick haben, ohne hektisch oder ängstlich zu wirken. Sein Körperbau sollte leicht muskulös sein und den typischen Windhundekörper aufzeigen. Für Hunde-unerfahrene Menschen sieht ein Windhund oft halb verhungert aus, da seine Rippen deutlich zu sehen sind, doch diese sehr schlanke Erscheinung ist Rasse-typisch und keine bedenklicher Zustand.

Als Fellfarbe sind diverse Varianten im Rassestandard erlaubt. So gibt es die Fellfarben schwarz, weiß, rot, blau, bräunliches Rotgelb, sandfarben, gestromt oder bunt – jede dieser Farben steht in Kombination mit weiß. 

Wie groß wird ein Greyhound?​

Die Widerristhöhe beim Greyhound liegt bei Rüden bei 71 - 76 cm und bei Hündinnen zwischen 68 - 71 cm.​

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Greyhounds – Das gilt es zu beachten

Der Greyhound ist recht einfach in der Erziehung, nur sein deutlich ausgeprägter Jagdtrieb bedingt in der Regel Auslauf an der Leine. Nur in eingezäunten Flächen ist ein Freilauf möglich. Um den Greyhound ausreichend auszulasten, sind Hobby-Rennen sehr gut geeignet, denn dem Greyhound liegt das Rennen einfach im Blut. Bei der Grunderziehung arbeitet der Greyhound sehr gut mit seinem Besitzer zusammen, er mag es seinem Menschen zu gefallen und ist sehr leichtführig. Allgemein ist sein zurückhaltendes Verhalten sehr anfängerfreundlich.

Neben dem Grundgehorsam kann er sich auch für ein paar Hundesportarten begeistern und ist besonders in hektischen Situationen gelassen und entspannt. Der Besitzer sollte sich für die Erziehung Zeit nehmen und mit Ruhe und positiver Bestärkung arbeiten. Da der Greyhound sehr gut auf Zuspruch reagiert, können einfache Streicheleinheiten schon als Bestärkung helfen. Neben dem Grundgehorsam sollte auch an eine frühe Sozialisierung gedacht werden, damit er  die Sprache von anderen Hunden gut versteht und keine Angst vor Artgenossen entwickelt.

Sind Greyhounds Familienhunde?

Der Greyhound ist sehr kinderfreundlich und kommt gut mit dem hektischen Alltag einer Familie zurecht. Nur beim Kontakt mit Kleintieren ist Vorsicht geboten, da sie den Jagdtrieb wecken.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Greyhound hat mit einer guten Pflege und ausreichend Bewegung eine Lebenserwartung von circa 12 bis 14 Jahren. Die Rasse ist recht gesund und hat keine bekannten Erkrankungen, mit Ausnahme des teilweise empfindlichen Magens.

Da der Greyhound keine Unterwolle besitzt, ist er im Winter schutzlos der Kälte ausgesetzt und neigt dazu zu freieren und sich zu erkälten. Daher ist es sinnvoll dem Greyhound einen Mantel anzuziehen, wenn das Wetter schlechter ist. Wenn der Greyhound zusätzlich an Hobby-Rennen teilnimmt, muss genau auf seine Gelenke geachtet werden, denn beim Rennen entwickelt er hohe Geschwindigkeiten, die eine starke Belastung für den Hund darstellen können.

Ansonsten sind die regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Tierarzt wichtig und natürlich die Impfungen in einem eingezäunten Areal genießen können.

Wie viel Bewegung braucht ein Greyhound?​

Der Greyhound sollte mindestens drei Mal am Tag für jeweils eine Stunde Spazierengehen und gelegentlich den Freilauf mit anderen Hunden in einem eingezäunten Areal genießen können.

Pflege des Greyhound

Der Greyhound besitzt ein sehr kurzes Fell ohne Unterwolle und ist daher sehr pflegeleicht. Er verliert während des Fellwechsels nur wenig Haare und neben einer regelmäßigen Kontrolle, bzgl. der Augen, Ohren und den Pfoten, braucht er keine wirkliche Pflege. Nur bei Regen, Nässe und im Winter sollte darauf geachtet werden, dass der Greyhound nicht friert und er ggf. einen Mantel trägt

Der Greyhound – Aktivitäten und Training

Greyhound im Sprung

Der Greyhound sollte drei mal am Tag für mindestens eine Stunde Gassi gehen können.

Der Greyhound ist als echter Windhund natürlich besonders für das Rennen und Laufen zu begeistern. Früher sind die Greyhound mit ihren Besitzern auf langen Wanderungen unterwegs gewesen und haben dort auf Sicht nach Hasen und anderem Niederwild Ausschau gehalten und dieses selbstständig gejagt. Wer seinen Greyhound als Familienhund halten möchte, sollte sich über dessen Jagdtrieb informieren und ihm ausreichend Beschäftigung bieten. Es gibt beispielsweise Hunderennbahnen, die von Vereinen oder Privatpersonen gemietet werden können, um den eigenen Windhund auszulasten.

Daneben sollte der Greyhound drei mal am Tag für mindestens eine Stunde Gassi gehen. Er begeistert sich oft für Intelligenzspiele und teilweise auch für Trickdogging. Im Alltag ist er ein sehr ruhiger Hund, der engen Kontakt zu seinem Besitzer sucht und sehr verschmust ist. Eine Haltung in einem Zwinger kommt für die sensible Rasse nicht in Frage. Mit Kindern kommt er ebenfalls gut zurecht, wobei er früh an den teilweise hektischen Alltag in einer Familie herangeführt werden sollte.

Aufgrund des hohen Jagdtriebes ist in den meisten Fällen kein Freilauf möglich. Es ist ratsam mit dem Greyhound regelmäßig zu eingezäunten Freilaufflächen zu gehen, um den Hund auch ohne Leine laufen zu lassen und ihn mit anderen Hunden spielen zu lassen.[

Gut zu wissen: Besonderheiten des Greyhound

Der Greyhound ist ein sehr eleganter Hund, dessen zartes Erscheinungsbild viele Menschen beeindruckt. Durch seine sanfte Art eignet er sich sehr gut für Hundeanfänger, nur auf seinen Jagdtrieb sollte geachtet werden. Zudem ist Vorsicht mit Kleintieren angesagt, da diesen seinen Jagdtrieb wecken können.

Der wohl berühmteste Vertreter des Greyhounds ist der Zeichentrickhund Knecht Ruprecht von den Simpsons. Neben diesem kleinen Star gibt es noch zahlreiche andere Verfilmungen, bei denen Greyhound vertreten sind. Zumal viele Prominente immer noch gerne bei Hunderennen zusehen und ihre Wetteinsätze tätigen. Dies ist gerade in den Staaten sehr stark vertreten, aber auch in Deutschland gibt es offizielle Hunderennen.

In den Vereinigten Emiraten ist der Greyhound sowie einige andere Windhunderassen immer noch ein Statussymbol, welches für Reichtum und Wohlstand steht. Aber die reisenden Nomaden haben noch den Greyhound als treue Begleiter in den unwirklichen Steppen und Halbwüsten.

Nachteile des Greyhound

Der wohl größte Nachteil des Greyhounds, ist wie bei nahezu allen Windhunderassen der starke Jagdtrieb. Da es sich dabei um einen unabhängigen Jagdtrieb handelt, ist dieser nur sehr schwer zu kontrollieren. Selbst mit einem guten Antijagdtraining bleibt ein Restrisiko beim Hund bestehen. Ein Freilauf kann in den meisten Fällen nur in einem eingezäunten Grundstück erlaubt werden. Daher ist es gut, wenn die Besitzer einen großen Garten haben, um den Hund regelmäßig ohne Gefahr frei toben lassen zu können.

Ein weiterer Punkt ist seine Empfindlichkeit gegenüber schlechtem Wetter. Nässe und besonders Kälte können dem empfindlichen Hund stark zusetzen und er ist auf einen Mantel zum Schutz angewiesen.

Ist ein Greyhound für Anfänger geeignet?

Ja der Greyhound ist für Anfänger geeignet nur sollte man aufpassen da die Rasse ohne leine schwer zu kontrollieren ist.

Passt der Greyhound zu mir?

Wer einen sehr treuen und anhänglichen Hund sucht, der eine etwas sensible Art hat, ist mit dem Greyhound genau richtig. Dieser kann ein super Familienhund sein, hat jedoch ganz eigene Ansprüche an seinen Halter. Als Windhund ist er ein eigenständiger Jäger, dessen Jagdtrieb nur sehr schwer zu kontrollieren ist. Dafür ist er im Alltag und besonders im Haus immer an der Seite seines Menschen und genießt jede Form der Zuwendung. Trotz seiner mittleren Größe, ist er sehr zurückhaltend und braucht eine sanfte Führung mit viel Geduld und positiver Verstärkung.

Greyhound im Portrait

Wenn gewisse Aspekte berücksichtigt werden, eignet sich der Greyhound sowohl als Familien- als auch als Anfängerhund.

Er ist sehr gut für Anfänger geeignet, diese sollten sich bewusst machen, dass ihr Hund vermutlich nur in eingezäunten Flächen frei laufen darf, können sich ansonsten aber über einen ruhigen und ausgeglichenen Hund freuen.

Der Greyhound ist auch gut für Senioren geeignet, denn durch seine elegante und schlanke Erscheinung hat er keine große Zugkraft und ist auch für ältere Leute ein guter Begleiter. Wichtig ist nur, dem Hund regelmäßig die Chance zu geben, sich aktiv auszulasten und einfach etwas zu rennen.

Rennen ist die große Leidenschaft des Greyhounds und er sollte unbedingt seinem Bedürfnis nachkommen können. Es gibt spezielle Vereine, die sich mit Windhunden auseinandersetzen und teilweise auch Hobbyturniere abhalten. Diese Vereine können auch bei Hunden helfen, die sehr zu Angstverhalten neigen oder deren Jagdtrieb zum Problem wird.

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