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Afghanischer Windhund

von Michelle Holtmeyer
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Der Afghanische Windhund, der vor allem unter der Kurzform „Afghane“ bekannt ist, ist eine von der FCI (Fédération Cynélogique Internationale) anerkannte Hunderasse mit einem Rassestandard von englischem Ursprung. Nach FCI Standard gehört der Afghane zu der Gruppe 10 Windhunde unter die Sektion 1 „Langhaarige oder befederte Windhunde“. Die Afghanen fallen außerdem unter den Begriff der orientalischen Windhunde.

Afghanischer Windhund im Steckbrief

Steckbrief
Größe: Rüden: 68-74 cm, Hündinnen: 63-69 cm
Gewicht: 15-34 kg
FCI-Gruppe: 10: Windhunde
Sektion: 1: Langhaarige oder befederte Windhunde
Herkunftsland: Afghanistan
Farben: Alle mögliche Farben
Lebenserwartung: 12 Jahre
Geeignet als: Jagd- und Familienhund
Sportarten: Windhundrennen
Charakter: unabhängig, Stolz, anhänglich, liebevoll, eigenwillig, geduldig, klug, wachsam
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential gering
Stärke des Haarens eher hoch
Pflegeaufwand: hoch
Fellstruktur: lang, seidig
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: eher ja

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Der Afghane ist eine der ältesten Windhunderassen und stammt ursprünglich aus Afghanistan. Afghanische Nomaden züchteten die heutigen Vorfahren des Afghanischen Windhundes und setzten sie vor allem als Jagd- und Schutzhunde ein. Die Hunde waren unabhängige Einzeljäger. Die Nomaden schätzen ihre Windhunde, denn von ihren Jagderfolgen hing das Überleben des gesamten Stammes ab. In den Lagern und Stämmen der Nomaden übernahmen die Hunde dann außerdem die Rolle des Wächters. Aus diesen Gründen wurden sie auch als besondere Kostbarkeit gehandelt und geschätzt. Ursprünglich ging die Verehrung der Rasse so weit, dass der Export der Tiere verboten wurde. Einzelne Exemplare der Rasse wurden daraufhin dennoch über die Grenzen hinweg geschmuggelt.

Trotz dieses Exportverbots gelang es britischen Soldaten um 1890 die Rasse mit nach Europa zu bringen. In Deutschland tauchte der Afghanische Windhund aber erst etwas später, um 1930 auf. Im Jahr 1961 wurde der Afghane schließlich von der FCI offiziell als Rasse anerkannt.

War der Afghane ursprünglich ein Jagdhund, so entwickelte er sich über die Jahre in Europa immer weiter zum typischen Ausstellungshund. Aus diesem Grund gibt es heutzutage unterschiedliche Zuchtlinien in der Rasse, je nachdem ob die Hunde bei Hunderennen oder bei Ausstellungen zum Einsatz kommen. Der Hauptunterschied der Zuchtlinien ist dass, Afghanen, die für die Rennbahn gezüchtet werden kürzeres Fell haben, welches weniger beim Laufen hindert. Das Fell der Showhunde ist voluminöser und aufwendiger in der Pflege.

Wesen und Charakter vom Afghanischen Windhund

Auch wenn der Afghane in der Wohnung überwiegend sein sanftes und ruhiges Wesen zeigt, so kann er draußen richtig aufdrehen. Hier setzen sich vor allem der ausgeprägte Jagdtrieb und die Rennleidenschaft durch.

Afghanen sind temperamentvolle, unabhängige, sensible Hunde mit Sturkopf. Die Hunde sind wachsam, jedoch keine Kläffer. Sie sind dominant ohne zu Aggressivität zu neigen und eignen sich bei ausreichender Bewegung auch als Familienhunde. Der Afghane ist ein Hund voller Persönlichkeit mit einem ausgezeichneten Gedächtnis. Gegenüber Fremden ist die Rasse eher zurückhaltend bis zu abweisend. Anhänglich ist er nur gegenüber seiner Familie.

Wie ist das Temperament eines Afghanischen Windhundes?

Wie alle Windhunde kennzeichnet sich das Temperament des Afghanen durch eine ausgeprägte Jagd- und Laufleidenschaft aus. Gleichzeitig weist er eine hohe Sensibilität und Unabhängigkeit auf.

Aussehen des Afghanischen Windhundes

Eines ist klar, der Anblick des Afghanen hinterlässt Eindruck. Dynamisch, würdevoll und elegant, so lässt sich das Aussehen dieser Rasse mit drei Worten beschreiben. Ein Afghane fällt auf und sorgt für Aufmerksamkeit.

Der Afghane gehört zu den großen Windhunderassen. Rüden können eine Widerristhöhe von 68 bis zu 74 Zentimeter erreichen, Hündinnen werden zwischen 63 und 69 Zentimeter groß. Das Gewicht des Afghanen liegt dabei zwischen 20 und 30 Kilo.

Es gibt drei ursprüngliche Typen des Afghanischen Windhundes: Der Bakhmull hat langes seidiges Haar, der Luchak hat glattes Fell, und der Kalagh, der sich durch langes Haar an Ohren und Beinen kennzeichnet. Insgesamt sind das lange seidige Fell sowie der lange Schädel besondere Merkmale dieser Rasse. Der Kopf sowie die Ohren sind mit langem, glänzendem Fell bestückt und verleihen dem Hund einen würdevollen, glamourösen Ausdruck. Bei diesem Anblick lässt sich leicht vergessen, dass der Afghane doch eigentlich ein Jagdhund ist.

Bei der Zucht dieser Windhunderasse sind alle Farben erlaubt. Der Kopf kann durch eine Maske gekennzeichnet sein. Der Brustkorb des Hundes sitzt tief. Dadurch erhält er eine besonders stolze Statur, die durch einen leichten, dynamisch fließenden Gang ergänzt wird.

Durch das außergewöhnlich dynamische und würdevolle Auftreten dieser Rasse wurden viele Afghanen zu reinen Showzwecken gezüchtet. Neben dem Aufkommen von Tierschutzfragen wird in diesem Fall oft die Lebensqualität der Hunde eingeschränkt: bodenlanges, seidiges Fell macht es beispielsweise vielen Ausstellungshunden schwer unbehindert zu laufen.

Wie groß wird ein Afghanischer Windhund?

Je nach Geschlecht können die Hunde eine Widerristhöhe von 69 bis 74 Zentimeter erreichen. Der Afghane gehört damit zu den großen Hunderassen.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung und Haltung des Afghanischen Windhundes

Afghanischer Windhund Welpen

Welpen des Afghanischen Windhundes

Der Afghane ist eher etwas für hundeerfahrene Menschen. Es handelt sich hierbei um einen unabhängigen Hund, der teilweise Schwierigkeiten hat sich unterzuordnen. Deshalb ist schon beim Welpen von Anfang an Konsequenz gefragt. Dennoch sollte die Hundeerziehung nicht zu hart sein, denn diese Tiere sind sensibel und neigen bei zu strenger Haltung zu Misstrauen und Scheu. Charakteristisch für den Afghanen ist seine starke Persönlichkeit. Die Rasse ist also auf keinen Fall mit einem stets gehorchenden und gut erziehbaren Border Collie zu vergleichen. Denn auch bei guter Erziehung behält diese Rasse ihren Dickkopf bei. Dies ist vor allem auf seine Ursprünge als Jagdhund und Begleiter der Nomaden zurückzuführen. Die Hunde waren unabhängige Jäger und warteten also nicht auf Anweisungen oder auf die Erlaubnis ihrer Besitzer. Dies bleibt bis heute eine wesentliche Charakteristik dieser Windhunde. Ist der Afghane also eine Rasse für Hundeanfänger? Diese Frage sollte verneint werden, denn Hündinnen wie auch Rüden können zudem eine beachtliche Größe erreichen, was die Erziehung erschwert. Bei der Erziehung dieser Tiere ist also Geschick gefragt. Eine Kombination aus feinfühliger Geduld und Konsequenz lautet das Stichwort bei der Erziehung des Afghanen.

Die Rasse sollte in einem Umfeld gehalten werden, in welchem es den Hunden ermöglicht wird regelmäßig ohne Leine in einer umzäunten Fläche freizulaufen. Ein großes Grundstück mit Garten wäre also das ideale Zuhause für den Afghanischen Windhund.

Ernährung des Afghanisches Windhundes

Der Afghane ist ein besonders sportlicher und aktiver Hund und hat von Natur aus eine schlanke Taille. Seine Ernährung sollte also auf seine täglichen Aktivitäten ausgerichtet sein. Wie viel gefüttert werden sollte, hängt also vor allem davon ab wie viel Energie die Tiere beim täglichen Bewegen und Laufen verbrauchen. Sporthunde und Showhunde benötigen also nicht unbedingt die gleiche Ration an Futter. Da der Afghane nicht zu Übergewicht neigt, können die Portionen insgesamt je nach Bedarf etwas großzügiger ausfallen. Wichtig ist, großen Hunderassen nach dem Fressen eine Ruhephase aufzuerlegen, da sie ansonsten zu Erbrechen und unter anderem Magendrehungen neigen können.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Insgesamt ist der Afghanische Windhund nicht besonders anfällig für typische Krankheiten. Unter den Krankheiten die bei dieser Rasse öfter auftreten sind vor allem Hüftdysplasie und Grauer Star.

Afghanenmyelopathie dagegen ist, wie der Name bereits erahnen lässt eine erblich bedingte Krankheit, die ausschließlich diese Rasse betrifft. Hunde, die von der Krankheit betroffen sind, können innerhalb weniger Wochen komplett gelähmt werden. Die Krankheit entwickelt sich in den meisten Fällen bereits im Laufe des ersten Lebensjahres und ist nicht therapierbar. Es ist die Aufgabe der Züchter betroffene Tiere aus der Zucht auszuschließen und durch auserwählte Zucht die Krankheit so gut wie möglich zu vermeiden. Aus diesem Grund solltest Du deinen Welpen auch nur von einem seriösen Züchter, welcher in einem Zuchtverein angemeldet ist kaufen.

Die Lebenserwartung der Windhunde liegt bei über 12 Jahren.

Wie alt werden Afghanische Windhunde?

Afghanische Windhunde können ein Alter von 12 Jahren erreichen.

Pflege des Afghanischen Windhundes

Wie sich bereits erahnen lässt ist die Fellpflege dieser Rasse sehr aufwendig und anspruchsvoll. Das lange Fell sollte täglich gepflegt und gebürstet werden, damit keine Verfilzungen entstehen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass auch alle Felllagen durchgebürstet werden. Ansonsten können im Unterfell leicht Verfilzungen entstehen.

Afghanischer Windhund Pflege

Pflege des Afghanischen Windhundes

Wichtig ist den Hund ab dem Welpenalter an die tägliche Pflege zu gewöhnen. Zum Inventar jedes Afghanenbesitzers sollte deshalb auch ein Kämmtisch sowie verschiedene Kämme, Bürsten und Fellpflegesprays gehören. Vor allem nach Spaziergängen im Wald oder Feld sollte das Fell des Hundes zeitnah vom Schmutz befreit werden.

Alle paar Wochen kann der Hund auch mit einem speziellen Shampoo gebadet werden um das Fell schön sauber und seidig zu bekommen. Auch hier ist wiederum Training mit dem Welpen gefragt, damit er die Prozedur auch als ausgewachsener Hund gut und vor allem ohne Stressempfindungen über sich ergehen lässt. Trotz seines üppigen Felles, neigt der Afghanische Windhund nicht zu Haarausfall. Beim Füttern sollte darauf geachtet werden, dass die langen Haare an den Ohren nicht im Futternapf landen, da sich ansonsten sehr schnell Fellknötchen bilden.

Afghanischer Windhund – Aktivitäten und Training

Afghanen sind wie alle Windhunde sehr sportliche und aktive Vierbeiner und brauchen vor allem sehr viel Bewegung und ausreichende Möglichkeiten zum Rennen.

Da der Afghanische Windhund aber durch seinen ausgeprägten Jagdtrieb nur schwer abrufbar ist, kann es problematisch werden den Hund im Wald oder auf dem Feld abzuleinen. Es müssen also alternative Auslastungsmöglichkeiten angeboten werden, damit der Hund seine Energie herauslassen kann. Um den Hund im Alltag ausgiebig auslasten zu können eignet es sich zum Beispiel ihn zum Joggen oder zu Fahrradtouren mitzunehmen.

Afghanischer Windhund Auslauf

Der Afghanischer Windhund hat einen hohen Bewegungsdrang

Dennoch, der Afghane ist ein ausdauernder Hund, der aber vor allem auch immer wieder die Möglichkeit haben sollte, sich in Bezug zu seiner Schnelligkeit auszupowern. Bei Hunderennen kann er eine Geschwindigkeit von bis zu 60 km/h erreichen. Aus diesem Grund sind für Windhunde im allgemeinen Windhunderennen oder Coursing als Beschäftigung bestens geeignet. Beim klassischen Hunderennen auf der Rennbahn kommt es ausschließlich auf die Schnelligkeit der Windhunde an. Ein künstlicher Hase regt den Hetztrieb der Hunde an. Anders als bei anderen Rassen jagen Windhunde nach der sogenannten „Sichtjagd“. Sie reagieren also auf die Bewegung eines Objekts und nicht auf einen Geruch. Beim Coursing, welches auf einem freien Feld stattfindet, wird genau diese Sichthetzjagd nachgeahmt und die Hunde können nach Herzenslust ihrer Jagd –und Rennleidenschaft nachgehen. Die Bewertung beim Coursing fokussiert sich also auf das Jagdverhalten wobei beim klassischen Hunderennen die Schnelligkeit bewertet wird.

Agility ist für diese Hunde eher keine Option, da diese Rasse tatsächlich vor allem eine Leidenschaft fürs schnelle Laufen hat und weniger an der Kombination aus Hürden und Geräten interessiert ist.

Wie schnell ist ein Afghanischer Windhund?

Afghanische Windhunde können eine maximale Geschwindigkeit von 60 bis 80 km/h erreichen und sind somit teilweise schneller als eine Vespa. Höchstgeschwindigkeiten erreichen sie vor allem bei Hunderennen oder beim Coursing.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Afghanischen Windhundes

Der Afghane ist heutzutage eine allseits bekannte Rasse. Auch in den Medien ist er immer wieder vertreten. So besitzt beispielsweise Cruella Deville aus dem Zeichentrickfilm 101 Dalmatiner mehrere Afghanen und auch Barbie bekam 1979 einen Afghanischen Windhund an die Seite gestellt. Auch der berühmte Maler Pablo Picasso war ein Fan dieser Rasse und besaß einen Afghanen, dem er mehrere Kunstwerke widmete.

Auch wissenswert ist, dass im Jahre 2005 der erste Hund der geklont wurde ein Afghane war.

Nachteile des Afghanischen Windundes

Der Afghane ist ein wunderschönes und temperamentvolles Tier, keine Frage. Dennoch sein ausgeprägter Jagdtrieb kann seinen Besitzern zum regelrechten Verhängnis werden. Die Windhunde können aufgrund dieses Instinkts so gut wie gar nicht ohne Leine frei laufen. Dies wird dann problematisch, wenn keine alternativen Auslastungsmöglichkeiten angeboten werden können, denn die Hunde brauchen unbedingt die Möglichkeit sich auszupowern und zu laufen. Ein weiterer Nachteil ist, dass die Fellpflege sich besonders zeitaufwendig gestaltet.

Passt der Afghanische Windhund zu mir?

Diese Rasse eignet sich grundsätzlich nur für sportliche und aktive Menschen. Mit gelegentlichem joggen gehen kann dieser Hund weder ausgelastet, noch glücklich werden.

Afghanischer Windhund in der Natur

Afghanischer Windhund in der Natur

Zudem solltest Du über etwas Hundeerfahrung und Wissen über Hundeerziehung verfügen, denn die Erziehung dieser Hunde kann sich zeitweise schwierig gestalten. Konsequenz, Ruhe und Geduld sind gefragt.
Auch sollte dem Afghanen ein umzäunter Garten zur Verfügung stehen, eine reine Wohnungshaltung sollte auf jeden Fall bei diesen Tieren vermieden werden.

Wenn Kinder im Haushalt leben, sollten diese schon etwas älter sein und einen respektvollen Umgang mit Hunden gelernt haben. Der Afghane ist nämlich ein Dickköpfiges und dennoch sehr sensibles Tier.

Da die Haltung und die Erziehung dieser Hunde so anspruchsvoll sind, gibt es im Vergleich zu anderen Rassen eher wenige Züchter. Innerhalb eines Jahres werden in Deutschland beispielsweise nur um die 120 Welpen von anerkannten Züchtern zur Zucht angeboten. Wer sich also ein so prachtvolles Tier zulegen möchte, sollte sich genügend Zeit nehmen, um einen seriösen Züchter zu finden, der einem offiziellen Zuchtverein angehört. Bei der Auswahl des Züchters ist es ebenso wichtig zu wissen, ob dieser Sporthunde oder Showhunde züchtet. Showhunde haben ein pflegeintensiveres Fell, Sporthunde haben eventuell einen noch höheren Bewegungs- und Laufdrang als der „normale“ Afghane.

Was kostet ein Afghanischer Windhund?

Ein Afghane aus seriöser, anerkannter Zucht liegt preislich bei 1000 bis 1300 Euro. Um einen gesunden Hund zu erhalten, sollte diese Summe auf jeden Fall investiert werden.

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