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Staffordshire Bull Terrier

von Michelle Holtmeyer
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Der Staffordshire Bullterrier wird von den Menschen sehr unterschiedlich wahrgenommen. Bei den einen ist der Staffie, wie er auch genannt wird, aufgrund von Hundeattacken dieser Rasse, bei denen Menschen schwer verletzt oder gar getötet wurden, verschrien. Von anderen wird er geliebt und geschätzt. So nennen sie den Staffordshire Bullterrier in seinem Herkunftsland England liebevoll „Babysitter Dog“. Er ist eine von der FCI anerkannte Hunderasse mit der FCI-Standard Nummer 76. Der Staffordshire Bullterrier gehört zur Gruppe 3 “Terrier“ und zur Sektion 3 „Bullartige Terrier“.

Staffordshire Bullterrier im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 33-41 cm
Gewicht: 11-17 kg
FCI-Gruppe: 3: Terrier
Sektion: 3: Bullartige Terrier
Herkunftsland: Großbritannien
Farben: Blau, Brindle, Schwarz-Weiß, Kitz, Rot, Schwarz
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Geeignet als: Familien- und Haushund
Sportarten:
Charakter: Kühn, Furchtlos, Zuverlässig, Mutig, Anhänglich, Intelligent
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential: mittel
Stärke des Haarens: mittel
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: glatt, kurz, dicht
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: nein

Herkunft und Rassegeschichte

Die Vorfahren des Staffordshire Bullterrier waren Kreuzungen diverser Terrier, die „Bull-and-Terrier“, aus England. Kleine bullige Hunde, die dort circa vor 250 Jahren auftauchten. Sie lebten mit armen Bergarbeitern der mittelenglischen Region um Birmingham und der Grafschaft Staffordshire in deren engen Arbeiterwohnungen. Deshalb durften die Hunde nicht allzu groß sein. Die ursprüngliche Aufgabe der Vierbeiner bestand darin, Ratten zu vernichten. Um sich für ihren Lebensunterhalt etwas dazu zu verdienen, veranstalteten die Arbeiter mit den hervorragenden „Rattenbeseitigern“ Wettkämpfe im blutigen „Rattenbeißen“. Es wurde auf den Hund gewettet, der in möglichst kurzer Zeit die meisten Ratten tot biss.

Ab circa 1810 wurde der kraftvolle und mutige Bull-and-Terrier von den englischen Bergleuten zu beliebten Hundekämpfen und Hunderennen missbraucht. Auch damit ließ sich zusammen mit Wetten und Welpenverkauf viel Geld verdienen. Bald wurde diese Rasse zur beliebtesten Kampfhundlinie Englands.

1835 wurden die blutigen Tierkämpfe in England verboten. Von da an bemühte sich die Zucht aus dem Kampfhund einen Familienhund zu machen. Der Staffordshire Bullterrier wurde 1835 als eigenständige britische Hunderasse im Kennel Club eingetragen. Zum Rassestandard gehörten – wie auch heute noch – Tapferkeit, Mut sowie Familientauglichkeit. 1948 und 1987 wurde der Rassestandard geändert, unter anderem indem die Größe verkleinert wurde bei gleichbleibendem Gewicht. Dadurch wurde aus dem Staffordshire Bullterrier ein für seine Größe eher schwerer Hund.

Zu den primären Zuchtzielen heute zählen die hohe Intelligenz und außerordentliche Menschen– und insbesondere Kinderfreundlichkeit.

Wesen & Charakter des Staffordshire Bullterrier

Staffordshire Bullterrier-im Portrait

Der Staffordshire Bullterrier ist an sich eine freundliche Hunderasse.

Diese Hunderasse ist von Natur aus freundlich, friedvoll und gutmütig. Allein der Mensch, der ihn erzieht und sozialisiert, entscheidet, ob er zum „gefährlichen Kampfhund“ wird oder zum liebenden, sanftmütigen Familienhund. Er kann verschmust und anhänglich sein sowie ein treuer Begleiter für Familien mit Kindern. Der Staffordshire Bullterrier hasst es alleine und ausgeschlossen von seiner Herde zu sein. Lässt man ihn länger allein, bedeutet dies enormen Stress für den Hund. Da kann es auch mal sein, dass dieser Stress sich in zerstörerischer Wut entlädt. Wenn seine Besitzer  nach längerer Abwesenheit nach Hause kommen, kann schon das ein oder andere zu Bruch gegangen sein. Aufgrund seiner enormen Beißkraft können das auch harte Möbelstücke sein.

Der wachsame, selbstbewusste Vierbeiner beschützt sein menschliches Rudel mutig und unerschrocken. Auf ihn ist stets Verlass. Sollten Fremde sein Rudel nicht bedrohen, ist der Terrier ihnen gegenüber grundsätzlich aufgeschlossen. Es ist trotzdem Vorsicht gegenüber Fremden und auch anderen Hunden geboten, weil seine Reizschwelle sehr niedrig ist.

Ebenso ist der Staffie ein kraftvolles, temperamentvolles Energiebündel, das ausgelastet werden will. Deshalb kann er prima als Trainingspartner für Sportbegeisterte dienen: Joggen, Fahrradfahren sowie ultralange Spaziergänge liebt der Staffordshire Bullterrier. Er ist hart im Nehmen und sensibel zugleich.

Richtig ausgebildet eignet sich der hochintelligente, tapfere Bullterrier hervorragend als Rettungshund. In Österreich steht der Vierbeiner zum Beispiel im Dienste der Österreichischen Rettungsbrigarde.

Wie alle intelligenten Hunderassen kann der Staffordshire Bullterrier manchmal auch dickköpfig sein. Er schätzt sich als autonom und klug genug ein, so manch einen menschlichen Befehl anzuzweifeln. Bei diesem Vierbeiner muss man aber standhaft und ruhig auf die Durchsetzung seines Kommandos bestehen. Denn sonst hat man an Autorität verloren. Insbesondere während der Pubertät wird der Staff des Öfteren austesten, wie weit er bei seinem Halter gehen kann und die Rangordnung in Frage stellen.

Wie gefährlich ist ein Staffordshire Bullterrier?

Nicht umsonst wird der Vierbeiner in den meisten Ländern als sehr gefährlich eingestuft und als Listenhund geführt. Denn es gab schon viele Beißunfälle mit dieser Rasse, die mit schweren Verletzungen oder gar tödlich für Mensch oder das angegriffene Tier endeten. Doch mit der richtigen Erziehung ist er nicht gefährlich.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Staffordshire Bullterrier

Der Staffordshire Bullterrier zählt mit einer Schulterhöhe von etwa 35 bis 40 cm zu den mittelgroßen Hunden. Rüden wiegen circa 12 bis 17 kg, Hündinnen wiegen etwa 11 bis 15 kg.

Das kurze Fell ist glatt und dicht. Die Fellfarbe variiert von rot-, reh- oder hellbraun, grau, weiß, falbe, schwarz bis blau. Auch Kombinationen einer der Farben mit weiß, gestromt oder gestromt mit weiß kommen vor. Die Fellfarbe blau ist besonders beliebt.
Vom Aussehen her ist der Staffordshire Bullterrier ein kleines Kraftpaket. Sein Körper ist bullig und von Muskeln gezeichnet. Besonders die Kiefermuskeln sind sehr stark ausgeprägt. Er hat einen breiten, kurzen Kopf, nicht zu große und nicht zu schwere Rosen- oder Halbstehohren. Die runden, mittelgroßen, dunklen Augen schauen geradeaus. Die American Staffordshire Bullterrier blueline haben hingegen blaue Augen. Die Schnauze des Staffs ist kurz und seine Nase immer schwarz. Ihre tief angesetzte, mittellange Rute ist am Ansatz breit und verjüngt sich zur Spitze hin. Die Rute tragen sie nicht eingerollt.

Wann ist ein Staffordshire Bullterrier ausgewachsen?

Diese Rasse wächst etwa 1,5 bis 2 Jahre in der Größe. In der Masse legen sie dann immer noch weiter zu. Manche wachsen sogar bis zum Alter von drei Jahren.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Staffordshire Bullterrier – Das gilt es zu beachten

Staffordshire Bullterrier in der Natur

Staffordshire Bullterrier sind dominant.

Der hochintelligente Staffordshire Bullterrier ist sehr dominant. Daher muss sein Halter ihm einerseits zeigen, dass der Mensch an erster Stelle der Rangordnung steht, aber andererseits darf er den Vierbeiner nicht aggressiv oder zu hart anpacken. Wichtig ist eine konsequente, liebevolle, ruhige Erziehung, damit die sanften und familienfreundlichen Wesenszüge des Staffordshire Bullterrier zum Vorschein kommen. Ebenso muss der Vierbeiner von klein an sozialisiert werden. Ein Besuch der Hundeschule, wo der Welpe mit anderen Hunden in Kontakt kommt und hoffentlich nur positive Erfahrungen macht, ist ein absolutes Muss.

Nur Tierliebhaber, die sich der Wesenszüge des Staffordshire Bullterrier bewusst sind und sich ernsthaft mit ihm auseinander setzen können und wollen, sollten diese Rasse halten. Die Halter sollten selbstsicher und bestimmt auftreten, ihn aber dennoch lieben und wertschätzen. Auch wie die Halter den Staffordshire Bullterrier beschäftigen und welche Regeln sie für das Zusammenleben mit ihm innerhalb der Familie aufstellen, ist für ein friedvolles, harmonisches Zusammenleben entscheidend. Weiß man mit ihm richtig umzugehen, ist er ein pflegeleichter, liebevoller Zeitgenosse.

Wichtig ist: Der Staff sollte niemals gestört werden, wenn er in seinem Körbchen schläft oder wenn er frisst. Kinder sollten ihn niemals am Schwanz oder an den Ohren ziehen. Kinder sollten Warnsignale des Bullterriers wie Knurren oder Bellen kennen und darauf zu reagieren wissen.

Bedauerlicherweise geraten die zähen Staffordshire Bullterrier oft in falsche Hände und werden entweder regelrecht zu scharfen, aggressiven Kampfhunden abgerichtet oder unwissentlich falsch erzogen und sozialisiert. Der Mensch gibt den Ausschlag über den Werdegang dieser Rasse. In England hingegen wird der Staff als Familienhund geschätzt und geliebt. Er rangiert dort als „Babysitter oder Nanny Dog“ auf Platz fünf der gefragtesten Hunderassen. Aber in vielen anderen Ländern wird er als aggressiver Kampfhund eingestuft und auf der Liste für gefährliche Hunderassen geführt. In Deutschland wird er aufgrund seines schlechten Rufes wenig gekauft.

Der Staffordshire Bullterrier eignet sich nur bedingt als zweites Haustier. Er ist zwar sozialverträglich, aber der Terrier wird schnell wütend, wenn man ihn provoziert. Aufgrund seiner Beißkraft ist dann schnelles Eingreifen gefragt und oft kommt es zu Verletzungen. Von klein an mit einer Katze aufzuwachsen, ist noch eher zu vertreten, als mit einem Zweithund. Eine Katze wird den Vierbeiner nicht aus der Reserve locken wollen und kann zur Not auch noch schnell auf den Schrank oder dergleichen springen. Wenn man unbedingt den Bullterrier mit einem weiteren Hund zusammenleben lassen möchte, dann sollte die beiden absolut zu einander passen und friedlich miteinander umgehen. Eine vorherige Sozialisierung des Staff Welpen ab dem ersten Lebensmonat ist immer ein absolutes Muss.

Man sollte den Staffordshire Bullterrier schon vom Welpenalter an daran gewöhnen, dass Frauchen oder Herrchen alle möglichen Körperteile inspizieren darf: das Fell muss gebürstet, Ohren müssen eventuell gereinigt, Zähne geputzt, Krallen geschnitten, Augen und Pfoten untersucht werden. Mit Glück stellt er dann „im Ernstfall“ nicht die ein oder andere Tierarztuntersuchung in Frage. Tierarztbesuche sollte man mit dem Staffordshire Bullterrier Welpen zur Gewöhnung regelmäßig üben.

Ist der Staffordshire Bullterrier ein Listenhund?

Der Staffordshire Bullterrier wird in den meisten Bundesländern Deutschlands sowie in vielen anderen europäischen Ländern als besonders gefährlich, als Kampfhund und somit als Listenhund eingestuft. In den Länder selbst gelten auch unterschiedliche Regeln bezüglich der Haltung dieses Kraftpaketes.

Ernährung des Staffordshire Bullterrier

Diese Fellnase ist sehr verfressen und nimmt alles gierig an, was er kriegen kann. Auch auf Spaziergängen frisst er, was ihm vor die Schnauze kommt. Man sollte ihm schon von klein auf beibringen, dass er das im Freigang zu unterlassen hat. Ebenso muss man aufpassen, dass er nicht übergewichtig wird. Regelmäßiges Wiegen und genaue Einhaltung der Futtermengen sind sehr wichtig. Leckerlis sollten unbedingt in die tägliche Futtermenge eingerechnet werden und auf keinen Fall sollte der Terrier „Leckereien“ vom Tisch erhalten. Als Leckerlis empfehlen sich zum Beispiel gesunde Zahnpflege-Snacks.

Hinsichtlich des Futters ist der Staffordshire Bullterrier unkompliziert und stellt keine hohen Ansprüche. Aufgrund seiner Muskelmasse ist ein sehr eiweißhaltiges Futter, am besten mit einem Fleischanteil von etwa 60 bis 80 Prozent, angebracht. Als Futter eignen sich sowohl Trocken-, Nassfutter als auch Barfen. Wichtig ist bei der Futterwahl, dass es qualitativ hochwertig ist und keine Konservierungs- oder Farbstoffe, Geschmacksverstärker, keinen Zucker oder zu viel Getreide enthält. Denn diese können gesundheitliche Probleme, wie beispielsweise Allergien, verursachen. Und der Staffordshire Bullterrier neigt sowie schon zu Allergien. Dahingegen sollten aber Gemüse, wichtige Öle und Fette im Futter sein.

Wenn der Staffie bei einem eingezogen ist, sollte er unbedingt noch eine Zeit lang mit dem gleichen, gewohnten Futter des Züchters weiter gefüttert werden. Dieses Futter hat der Züchter nämlich den Nährstoff-Ansprüchen der kleinen Staffies für eine gesunde Entwicklung angepasst. Wenn man seinen Welpen später auf ein anderes Futter umstellen möchte, muss man dies auf alle Fälle behutsam tun. So können sich Magen und Darm des Hundes schonend umgewöhnen, ohne dass es zu Blähungen oder Durchfall kommt.

Die Futtermenge muss auch noch an diverse andere Faktoren angepasst werden. So beispielsweise an Alter, Geschlecht, Aktivitäten sowie Gesundheitszustand. Übt sich der Staffordshire Bullterrier zum Beispiel in Flyball, hat er einen höheren Energiebedarf als ein „normaler“ Familien-Staffie. Genauso sind Senioren-Vierbeiner weniger aktiv als Junghunde, haben daher einen geringeren Energiebedarf und benötigen weniger Futter.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Staffordshire Bullterrier wird durchschnittlich 12 bis 14 Jahre alt. Der Staff ist sehr zäh und kann einiges aushalten.

Staffordshire Bullterrier neigen, wie viele weitere Hunde auch, zu einer Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogengelenkdysplasie (ED). HD ist eine genetisch bedingte Fehlbildung der Hüftgelenke. Die Hüftgelenke wachsen nicht richtig und sind verformt. ED tritt häufig im Alter von circa vier bis fünf Monaten auf, wenn die Hunde am stärksten wachsen. Rüden sind eher davon betroffen, da sie schneller wachsen als Hündinnen. Beide Erkrankungen sind schmerzhaft und die Hunde beginnen zu lahmen.

Des Weiteren kann der Staffordshire Bullterrier von Patellaluxation (PL) betroffen sein. Dabei springt die Kniescheibe aus ihrer ursprünglichen Position heraus, sodass das Gangbild der Hunde verändert wird. Sie halten zum Beispiel ohne erkennbare Ursache das Bein beim Laufen hoch oder fangen zu lahmen an. Die PL kann eine Schädigung des Kniegelenks oder schmerzhafte Arthrose nach sich ziehen.

Typisch für diese Rasse sind auch Allergien, Nierensteine sowie vererbbarer Katarakt. Dies ist eine Augenkrankheit, auch Grauer Star genannt, die zu einer Trübung der Augenlinse führt. Wird die Krankheit nicht behandelt, erblindet der Hund.

Deshalb ist es dringend zu empfehlen, den Staffordshire Bullterrier Welpen bei einem fachkundigen, seriösen Züchter, der in einem offiziellen Verein eingetragen ist, zu kaufen. Verantwortungsbewusste Züchter treffen entsprechende Gesundheitsvorsorge bei ihren Tieren und führen auch Gentests durch, um Erbkrankheiten nahezu auszuschließen. Gute Züchter lassen zum Beispiel für ihre Zucht nur Hunde mit guten PL-Werten zu.

Staffordshire Bullterrier Welpe

Staffordshire Bullterrier Welpen sollten nur bei seriösen Züchtern gekauft werden.

Wie die meisten Hunde verträgt der Staffordshire Bullterrier große Hitze nicht allzu gut. Deshalb sollte man an heißen Tagen eher früh morgens und spät abends mit ihm spazieren gehen. Extreme Kälte ist auch nichts für den Staff, denn der Bullterrier hat unter seinem Kurzhaarfell keine wärmende Unterwolle. Daher sollte man ihn nicht allzu lang ohne Bewegung in der Kälte stehen lassen.

Pflege des Staffordshire Bullterrier

Das Fell ist bei dem kurzhaarigen Bullterrier recht einfach zu pflegen. Einmal Bürsten in der Woche, um totes Haar und abgestorbene Hautschüppchen zu beseitigen, reicht völlig aus. Bürsten fördert auch nebenbei die Durchblutung und das Fell glänzt. Auch Ohren, Augen, Krallen, Haut und Zähne sollten am besten täglich kontrolliert und eventuell gereinigt werden. So lassen sich auch frühzeitig Veränderungen, Geschwüre oder Ähnliches entdecken und somit rechtzeitig behandeln. Denn der taffe, zähe Terrier kann einigen Schmerz ertragen, ohne es sich anmerken zulassen.

Wenn man ihn von klein auf an das Inspizieren aller möglichen Körpergegenden gewöhnt hat, ist dies klar von Vorteil. Auch genaues Beobachten des Staffies ist wichtig. Wenn man Veränderungen in seinem Verhalten feststellt, zum Beispiel dass er ruhiger wird oder nicht mehr so fit erscheint, dann sollte man ihn sicherheitshalber beim Tierarzt vorstellen.

Hundesenioren muss man unter Umständen ihre Krallen mit einer Krallenschere schneiden. Denn ältere Hunde bewegen sich nicht mehr so viel wie junge Fellnasen und nutzten ihre Krallen dadurch weniger ab.

Staffordshire Bullterrier – Aktivitäten und Training

Die Fellnase muss täglich ausgelastet werden. Es eignen sich dazu lange Spaziergänge, bei denen man geistige Spielchen „einbauen“ kann. Zum Beispiel kann man den Vierbeiner unterwegs Leckerlis oder Spielsachen suchen lassen. Es empfiehlt sich, ihn sicherheitshalber an der Leine zu lassen. In vielen Ländern ist es auch verboten, diese Rasse frei laufen zu lassen.

Im sicheren Umfeld, im eigenen Garten zum Beispiel, kann man den Bullterrier frei laufen lassen. Dort kann man ihn beispielsweise Bällen, Frisbees und sonstigen Wurfgeschossen hinterherjagen lassen. Wichtig dabei ist, dass der Halter die Spiele beginnt und beendet, sonst würde das Spiel nie für den energiegeladenen Staff enden.

Hundesport ist in vielerlei Hinsicht ideal für den powervollen Terrier. Es lastet den Vierbeiner körperlich wie geistig aus, trainiert den Hundegehorsam und stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier. Geeignet sind Langeweile vertreibende Hundesportarten, bei denen der Vierbeiner vor allem springen und rennen darf. So sind zum Beispiel Agility oder Flyball ideal. Bei Agility darf der Staff im Eiltempo einen Hindernisparcours bewältigen: Stangen müssen umrundet, Reifen durchsprungen, Steilwände erklommen, Hürden übersprungen werden und dergleichen. Bei Flyball müssen Hürden übersprungen und einem Ball hinterhergejagt werden. Man kann bei beiden Sportarten an Wettkämpfen teilnehmen. Dafür sind eine gute Sozialisierung, da bei diesen Turnieren mehrere Hunde mitmachen, und absoluter Gehorsam Grundvoraussetzung.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Staffordshire Bullterrier

Der Staffordshire Bullterrier wird vom Aussehen her oft mit seinem Cousin, dem American Staffordshire Terrier, verwechselt. Der Vierbeiner ist aber in vielem anders geartet als sein Verwandter. Der American Staff ist größer und schwerer als der English Staffordshire Bullterrier. Er wurde ursprünglich für den Hundekampf gezüchtet und gelangte wahrscheinlich mit britischen Auswanderern in die USA. Heute ist er dort wie sein Verwandter in England ein beliebter „Babysitter Dog“.

Berühmte Besitzer eines Staffordshire Bullterrier sind zum Beispiel Schauspieler/in Kevin Bacon und Jessica Alba. Liam Hemsworth und Josh Hutcherson, beide Promis aus dem Film „Die Tribute von Panem“, adoptierten sogar je einen Staffordshire Bullterrier aus dem Tierheim.

Die Rasse dient seit 1882 sogar als Maskottchen für den britischen Staffordshire Regimentsverband. Das Maskottchen mit dem Namen Watchman begleitet königliche Paraden und Ehrungen. Stirbt ein Watchman, wird er mit allen Ehren ganz wie ein Soldat im St Edwards Square beigesetzt. Derzeit tut ein schwarzer Staff-Rüde als Watchman V. seinen Dienst. Er verfügt sogar über eine eigene Facebook-Seite.

Staffordshire Bullterrier von der Seite

Staffordshire Bullterrier sind auch bei vielen Promis beliebt.

Ein Staffordshire Bullterrier namens „Jock“ spielt sogar die Hauptfigur in einem Buch, das später verfilmt wurde. Das 1907 erschienene Buch „Jock of the Bushveld“ handelt von den Abenteuern des Südafrikaners, Sir Percy Fitzpatrickie, mit seinem Hund Jock. 1986 wurde das Buch verfilmt und später nochmal neu als Zeichentrick-Film aufgelegt. Im Krüger Nationalpark wurde sogar eine private Luxus Lodge nach dem Bullterrier benannt, die „Jock Safari Lodge“, und eine Gedenktafel für ihn aufgestellt.

Nachteile des Staffordshire Bullterrier

Da der Staffordshire Bullterrier von vielen Bundesländern als gefährlicher Hund eingestuft wird, ist die Hundesteuer teilweise sehr hoch. Die Stadt Hilden erhebt zum Beispiel für einen solchen Hund 912 Euro pro Jahr.

Der Vierbeiner kann viel bellen. Nicht nur um sein Rudel zu warnen, sondern auch um Aufmerksamkeit seiner Besitzer zu erlangen. Man sollte diesem vermeintlichen Aufmerksamkeitsdefizit nicht nachgeben, sonst wird er dies mit Freude immer wieder tun.

Wenn der Staffordshire Bullterrier nicht genügend in sein menschliches Rudel integriert wird, man ihn vernachlässigt und auch nicht oft genug mit ihm spazieren geht, neigt er dazu auszureißen. Spätestens dann sollte sein Besitzer reagieren und für ein ausgewogenes Leben mit dem normalerweise sehr treuen Staffie sorgen.

Was kostet ein Staffordshire Bullterrier an Steuern?

Die Hundesteuer variiert von Gemeinde zu Gemeinde. Als eingestufter Kampfhund ist die Steuer teilweise sehr hoch. Die Stadt Hilden erhebt zum Beispiel 912 Euro pro Jahr und für zwei oder mehr gefährliche Hunde sogar jährlich 1.140 Euro pro Hund.

Passt der Staffordshire Bullterrier zu mir?

Der Staffordshire Bullterrier ist kein Schoßhund, sondern ein Energiebündel, das ausgelastet sein muss, um eine harmonische Mensch-Tier-Beziehung zu haben. Besitzer brauchen viel Zeit für ihn und sollten den anhänglichen Vierbeiner nicht allzu lange alleine lassen. Sie sollten aktiv wie sportlich sein, um ihn körperlich und geistig zu beschäftigen. Halter dieser Rasse sollten beruflich wie privat auf festen Füßen stehen und dem Staffie ein beständiges Zuhause bieten. Nicht dass sie in einiger Zeit beruflich oder privat wegziehen müssen und dann nicht wissen, was sie mit dem Hund anfangen sollen.

Für Hundeanfänger ist er definitiv nicht geeignet. Der dominante Staffie braucht eine starke, aber liebevolle, geduldige Hand, die ihn führt und sich mit Hunden auskennt. Der Besitzer muss selbstsicher wie ausgeglichen sein und sollte sich gut über diese Rasse informiert haben. Frauchen oder Herrchen müssen bereit sein, sich ernsthaft mit ihm auseinanderzusetzen. Sie sollten ihm mit Geduld, Konsequenz und Liebe seinen Platz in der Rangordnung des Rudels zeigen – hinter dem Menschen. Gewaltanwendung ist absolut tabu. Denn dann wird aus dem grundsätzlich gutmütigen Bullterrier zwangsläufig ein aggressiver, gefährlicher Hund werden. Er ist sehr, sehr anhänglich und kinderlieb, wenn er richtig gelenkt wird und fühlt sich daher bei Familien wohl. Alleinstehende, die oben genannte Kriterien erfüllen, sind dem Vierbeiner ebenfalls willkommen. Senioren, die zwar einerseits viel Zeit haben, werden andererseits dem Temperamentbündel wohl eher nicht gewachsen sein.

An die Wohnung stellt der Staffordshire Bullterrier keine großen Ansprüche. Er ist sowohl in einer kleinen Stadtwohnung als auch in einem großen Haus glücklich, wenn er nur genügend Auslauf und Beschäftigung bekommt. Ein Garten, in dem er sicher frei laufen kann, wäre aber von Vorteil.

Was für Menschen kaufen Staffordshire Bullterrier?

Leider gerät der von Natur aus friedliche, anhängliche Vierbeiner allzu oft in die falschen Hände. Menschen, die sich mit solch einer Rasse stark fühlen, machen ihn mit falscher, harter Erziehung zum aggressiven, gefährlichen Kampfhund. Kenner, die den Charakter des Staffordshire Bullterrier schätzen, lieben ihn als Familienhund.

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