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Patellaluxation beim Hund

von Simone Heitmann
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Patellaluxation beim Hund ist die meist erblich bedingte Erkrankung, der an den Hinterläufen sitzenden Kniescheiben. Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer Führrinne, was zu erheblichen Schmerzen führt. Eine Luxation führt zu Lahmheit und macht sich durch Laufen auf drei Beinen bemerkbar. Erfahre in diesem Artikel alles über die Patellaluxation beim Hund.

Patellaluxation (Hund): Krankheitssteckbrief

Was versteht man unter Patellaluxation beim Hund?

Die Patella ist die Kniescheibe des Hundes. Bei einer Patellaluxation gerät die Kniescheibe aus der Führungsrinne des Oberschenkels und liegt außerhalb ihres Funktionsbereichs. Dadurch kann die Gelenkkapsel einreißen und der gesamte Mechanismus des Gelenks wird gestört, was dem Hund starke Schmerzen bereitet. Die Kniescheibe des Hundes wirkt als Verstärkung der Sehnen. Sobald dein Hund an einer Luxation der Patella leidet, äußert sich dies im Gangbild. Er entlastet dabei das betroffene Hinterbein und ist schmerzempfindlich. Entgegen vieler anderer Erkrankungen beim Hund, tritt dieses Kniescheibenproblem meistens im ersten Lebensjahr auf. Schließlich sind bei jungen Hunden sowohl die Muskulatur als auch die Sehnen nicht endgültig ausgebildet. Aufgrund des hohen Bewegungsdrangs bei Junghunden steigt das Risiko einer Patellaluxation.[/vc_column_text]

Was ist Patellaluxation beim Hund?

Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer Führrinne, was zu erheblichen Schmerzen beim Hund führt.

Ursachen einer Patellaluxation beim Hund

Durch genetischen Defekt, falsche Ernährung, Überbeanspruchung, Unfälle aber auch durch altersbedingte Abnutzung, kann die Kniescheibe Schaden nehmen. Die Ursache kann eine TierärztIn meist schnell und treffsicher ausmachen.

Genetisch bedingte Patellaluxation

Die Patellaluxation ist leider in sehr vielen Fällen eine erblich bedingte Erkrankung. Bereits bei einem oder beiden Elterntieren, ist die Kniescheibe und ihre Führungsrille genetisch fehlerhaft. Seriöse Züchter, lassen daher wie die ebenfalls erblich bedingte Gelenkdysplasie (HD), Ellenbogendysplasie (ED) auch die Patella bei den Elterntieren vor einer Verpaarung untersuchen. Nur mit dem Befund „frei – nicht luxierbar“ bei beiden Elterntieren und deren Vorfahren, kann die erblich bedingte zu flache Form des Gleitlagers oder schwache Haltebänder und Muskeln der Kniescheibe und Kniegelenkkapsel, bei der Nachzucht ausgeschlossen werden.

Hund liegt

Bei der Patellaluxation springt die Kniescheibe aus ihrer Führrinne, was zu erheblichen Schmerzen beim Hund führt.

Patellaluxation durch Fehlernährung

Ein Ernährungsmangel im ersten Lebensjahr des Hundes kann zu Wachstumsstörungen führen, die eine Patellaluxation zur Folge haben kann. Gerade ab dem zweiten Lebensmonat haben Welpen aufgrund der enormen Wachstumsschübe einen hohen Energiebedarf. Diesen gilt es mit einer vollwertigen und bedarfsgerechten Ernährung zu decken. Speziell für die Gelenke und Knochen ist dabei auf eine ausgewogene Zufuhr von Kalzium (z.B. in Eierschalenmehl) und Glycosaminoglycane (z.B. in Grünlippmuschelmehl) zu achten.

Wann muss ich bei Patellaluxation zum Tierarzt?

Bei einer Patellaluxation hat der Hund schmerzen, daher muss er immer von einer TierärztIn behandelt werden.

Überbeanspruchung und Unfälle

Auch Übergewicht beim Hund kann eine Patellaluxation begünstigen. Ebenso eine regelmäßig temporäre Überbeanspruchung der Gelenke. Häufig sind davon Hunde betroffen, die auf den Gassirunden mit dem Wurfball oder der Frisbeescheibe beschäftigt werden. Das starke Abstoppen oder das harte Aufkommen beim Springen belastet die Gelenke und Kniescheiben enorm. Experten sagen, dass bis zum achten fachen des Körpergewichtes bei solchen Bewegungsabläufen auf den Gelenken lasten. Leider kommt es bei dieser Art von Beschäftigung auch regelmäßig zu Unfällen, bei denen die Kniescheiben der Hunde mit in Leidenschaft gezogen werden.

Altersbedingte Abnutzung

Und schließlich gibt es noch die altersbedingte Abnutzung der Patella. Dem natürlichen Verschleiß von Gelenken und Knorpeln, man spricht dann auch oft von Arthrose, kann am besten mit einer hochwertigen Ernährung entgegengewirkt werden. Das bereits oben erwähnte Grünlippmuschelmehl sollte ein Baustein davon sein. Ebenso kann Teufelskralle und Silberweide unterstützen und sich positiv auf Gelenkschmiere, Gelenkknorpel, Bänder, Sehnen und Kniescheiben auswirken.

Welche Hunderassen leiden besonders häufig an einer Patellaluxation?

Von der Erkrankung des Bewegungsapparates sind eher kleinere Hunde betroffen. Meist ist sie erblich bedingt. Als Ursache wird aber auch die sogenannte Miniaturisierung vermutet, woraufhin ursprünglich größere Rassen immer kleiner werden. Dennoch können auch größere Rassen von einer Patellaluxation betroffen sein. Bei größeren Hunden „rutscht“ die Kniescheibe tendenziell nach außen, während sie sich bei kleineren nach innen ausrenkt. Besonders anfällig sind Chihuahuas, Spitze, Pudel, Yorkshire Terrier und andere Kleinhunderassen. Aber auch Appenzeller Sennenhunde oder Flat Coated Retriever leiden zunehmend an der Erkrankung.

Ist eine Operation bei Patellaluxation erforderlich?

In der Regel kann eine Patellaluxation nur durch eine Operation behoben werden. Danach ist ebenfalls eine Reha erforderlich.

Symptome: Wie erkenne ich Patellaluxation beim Hund?

Wenn die Kniescheibe aus ihrer Führungsrinne gesprungen ist, das heißt luxiert, ist dies für den betroffenen Hund bei Belastung schmerzhaft. Er wird dann zur Schmerzvermeidung versuchen, das betreffende Hinterbein möglichst wenig zu belasten. Dies führt dazu, dass der Hund nur auf drei Beinen laufen will. Dabei wird auch oftmals beobachtete, dass es zu einer hüpften Fortbewegung kommt, da versucht wird das schmerzende Bein nicht mehr aufzusetzen. 

Patellaluxation Hund Symptome

In der Regel kann eine Patellaluxation nur durch eine Operation behoben werden. Danach ist ebenfalls eine Reha erforderlich.


 

Wann muss ich mit meinem Hund zum Tierarzt?

Wenn Du bereits nur gelegentlich siehst, dass Dein Hund eines der Hinterbeine schonen will oder das bereits beschriebene hüpfenden Gangbild hat, das durch normales Laufen auf allen vier Pfoten unterbrochen wird, solltest du zeitnah eine TierärztIn aufsuchen. Fachleute sprechen bei diesem Gangbild von intermittierender Lahmheit. Auch kann eine andere Verletzung wie zum Beispiel ein Kreuzbandriss vorliegen. Je eher dieses unnatürliche Gangbild untersucht wird, desto besser für den Hund. Wenn Du darauf wartest, dass Dein Hund Schmerzen zeigt, kann es eventuell schon zu spät für eine weniger aufwendige Operation sein. Hunde zeigen erst sehr spät, dass sie Schmerzen haben, denn dies bedeutet in der Natur, dass sie Schwach und somit potentielle Beute für Gegner sind.

Was hilft bei Patellaluxation beim Hund?

Wenn ein Hund eine Patellaluxation hat, ist diese für ihn schmerzhaft. Eine Operation ist daher fast immer erforderlich.

Behandlungsmethoden: Ist eine Operation notwendig?

Bei einer diagnostizierten Patellaluxation gibt es je unterschiedliche Operationsmöglichkeiten. Diese hängen vom erreichten Schweregrad der Fehlstellung ab. Die Kosten für eine OP hängen ebenfalls individuell von der Schwere der Patellaluxation ab.

Die beste Behandlungsmethode ist diejenige, die die Kniescheibe wieder nachhaltig und dauerhaft in ihre Führungsrinne bringt. Dabei wird die Führungsrinne für die Kniescheibe vertieft. Bei einer erst spät erkannten Patellaluxation, bei die Führungsrinne bereits sehr stark geschädigt ist, kann eine Führungsrinne-Prothese eventuell helfen. Dabei wird die geschädigte Führungsrinne ab geraspelt und eine Prothese auf den Knochen befestigt, in der die Kniescheibe wieder halt hat. Welche Behandlungsmethode am sinnvollsten und vielversprechendsten ist, kann nur die behandelnde TierärztIn bestimmen.

In der Regel hat eine operierte Patellaluxation einen guten Heilungserfolg. Nach der OP ist jedoch absolute Schonung und Leine angesagt. Jede schnelle oder abrupte Bewegung des Hundes kann den Erfolg der OP zunichte machen. Folge ist eine erneuter Termin unterm Skalpell. Meist kann vier bis sechs Wochen nach der Operation, nach guter Verheilung, mit der Reha, die unbedingt notwendig ist, angefangen werden.

Welche Hunderassen sind besonders betroffen?

Kleine Hunderasse sind eher von einer Patellaluxation betroffen. Daher ist hier der Blick ins Zuchtbuch besonders wichtig. Aber große Hunde sind vor einer Patellaluxation nicht gefeit.

Fazit – Patellaluxation beim Hund

Eine Patellaluxation ist fast immer eine erblich bedingte Problematik, die vermehrt bei kleineren Hunden aufkommt. Seriöse Züchter achten darauf nur mit Elterntieren zu züchten, die Patella frei sind. Dies ist in den Zuchtpapieren vermerkt! Je eher ein Patellaluxation behandelt wird, desto schneller ist der Hund schmerzfrei.

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