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Die Hunderasse Miniature Bullterrier stammt aus Großbritannien und war zunächst eine kleinere Form des Bullterrier. Der Miniature Bullterrier wurde nach langer Zucht als eigenständige Rasse anerkannt und ist ein geschätzter Familien- und Begleithund. Im Gegensatz zu seinem größeren Verwandten ist der Miniature Bullterrier nicht auf der Liste der gefährlichen Hunde und kann in Deutschland ohne Einschränkungen gehalten werden. Im FCI ist der Miniature Bullterrier in folgender Gruppe zu finden: FCI-Gruppe 3 Terrier, Sektion 3 Bullartige Terrier ohne Arbeitsprüfung mit der Standardnummer 359.
Miniature Bullterrier im Steckbrief
Steckbrief | |
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Größe: | 25-35 cm |
Gewicht: | 11-15 kg |
FCI-Gruppe: | 3: Terrier |
Sektion: | 3: Bullartige Terrier |
Herkunftsland: | Großbritannien |
Farben: | Schwarz-Brindle, Dreifarbig, Rot, Weiß, Schwarz-Braun, Kitz |
Lebenserwartung: | 12-14 Jahre |
Geeignet als: | Familien-, Begleit-, Wach- und Rettungshund |
Sportarten: | Agility, Dogdancing, Turnierhundesport, Obedience |
Charakter: | Spielerisch, Energiegeladen, Liebevoll, Mutig, Stur |
Auslaufbedürfnisse: | eher hoch |
Sabber-Potential: | – |
Stärke des Haarens: | – |
Pflegeaufwand: | gering |
Fellstruktur: | kurz, glatt, ebenmäßig |
Kinderfreundlich: | eher ja |
Familienhund: | ja |
Sozial: | nein |
Herkunft und Rassegeschichte
Die Geschichte des Miniature Bullterriers ist untrennbar mit der Geschichte des Bullterriers verbunden. Denn der Miniature Bullterrier war lange Zeit nur eine kleinere Variante des Bullterrier, die nicht als eigene Rasse gezüchtet wurde oder anerkannt war. Erst viel später ging der Miniature Bullterrier eigene Wege als eigenständige Hunderasse.
Daher beginnt die Geschichte des Miniatur Bullterrier in den Gassen von London mit dem Bullterrier. In der Mitte des 19. Jahrhunderts tauchten die ersten Bullterrier in London auf. Damals war gerade die Blütezeit der Industriestädte und die bis dahin so beliebten Hundekämpfe wurden verboten. Aufgrund des Verbotes wurde sehr viel mit den ehemaligen Kampfhunden gehandelt und die Welpen der Tiere wurden an reiche Gentleman verkauft, die die Bulldoggen als Begleithunde hielten.
Da die Nachfrage nach den Welpen der ehemaligen Champions so groß war, wurde das Tabu der Einkreuzung von Terriern zu den Bulldoggen gebrochen. Es wurden zu den kräftigen Bulldoggen Dalmatiner und die ausgestorbenen English White Terrier eingekreuzt, um den kräftigen Hund etwas eleganter und beweglicher zu machen und dennoch den kräftigen Körperbau und das ruhige Wesen im Alltag zu bewahren. Durch diese neuen Zuchtansätze wurden die ersten Bullterrier gezüchtet, dabei gab es von Beginn an unterschiedliche Varianten der Bullterrier, die auch miteinander verpaart wurden.
Eine erste Vorstellung der neuen Bullterrier in den verschiedenen Varietäten fand im Jahr 1895 statt. Hier wurde eine genaue Beschreibung mit Bildern der Hunde in dem Werk „Dogs of all Nations“ veröffentlicht. Bereits hier wurden die großen Hunde als Bullterrier bezeichnet und die kleineren Tiere als Toy-Bullterrier. Die damaligen Tiere waren allgemein jedoch viel hochbeiniger als die heutigen Bullterrier und die Miniatur Bullterrier und hatten noch nicht die typische Bullterrier-Schnauze. Das sogenannte Downface der heutigen Bullterrier und Miniatur Bullterrier wurde viele Jahre später als Erkennungsmerkmal in die Zucht mitaufgenommen.
Mit der Einführung der Listen für gefährliche Hunde wurde die Zucht und die Haltung des Bullterrier in den meisten Bundesländern sehr erschwert, doch der Miniatur Bullterrier blieb hiervon bisher verschont, er steht auf keiner Liste und darf ohne Einschränkungen gezüchtet und gehalten werden. Dies liegt vor allem daran, dass im Jahr 2011 der Miniatur Bullterrier als eigenständige Rasse anerkannt wurde und sich steigender Beliebtheit erfreut.
Wesen & Charakter vom Miniature Bullterrier
Der Miniature Bullterrier ist ein aktiver und sportlicher Hund, der einen ruhigen Grundcharakter hat und eine hohe Intelligenz besitzt. Seinen Menschen gegenüber ist er sehr anhänglich und verschmust, bei fremden Menschen ist er neutral oder freundlich eingestellt. Er besitzt keine Aggressivität und hat eine hohe Reizschwelle, jedoch gleichzeitig auch den typischen Dickkopf eines Terriers.
Im Vergleich mit den meisten Bulldoggen ist der Miniature Bullterrier wesentlich verspielter und aktiver. Obwohl er ebenfalls ein kleines Kraftpaket ist, ist er deutlich beweglicher und agiler als die meisten sehr kräftigen Bulldoggen. Er eignet sich dadurch auch für Hundesport und kann in einer Familie ein verspielter Gefährte für die Kinder sein.
Ein guter Grundgehorsam ist sehr wichtig für den Miniature Bullterrier und durch seine Intelligenz ist ein Training sogar für einen engagierten Anfänger möglich, wenn er die Geduld hat, sich mit dem Dickkopf des Miniature Bullterriers auseinander zu setzten. Wie die meisten Terrier ist der Miniatur Bullterrier ein sehr mutiger Hund, der vor keinem Hindernis zurückschreckt und keine Ängste besitzt, dadurch ist er gut für das hektische und oft laute Leben in einer Stadt geeignet.
Mit anderen Hunden versteht sich der kleine Bullterrier sehr gut, mit Kleintieren und Katzen verträgt er sich nur, wenn er früh eine gute Sozialisierung mit diesen erfahren hat. Der anhängliche und treue Miniatur Bullterrier bleibt eigentlich immer in der Nähe seines Besitzers und hat nur selten einen Jagdtrieb.
Aussehen des Miniature Bullterrier
Der Miniature Bullterrier hat das unverwechselbare Aussehen eines Bullterriers – nur mit einer kleineren Körpergröße. Er ist ein kräftiger Hund mit einem gut proportionierten muskulösen Körper, der nicht übertrieben bullig sein sollte. Der Miniatur Bullterrier hat einen leicht steifen Gang und ist entweder sehr ruhig oder gerade in einer verspielten Laune und zeigt seine agilen Bewegungen.
Bei der Widerristhöhe ist im Rassestandard des FCI nur ein Höchstmaß festgelegt, laut diesem dürfen die Miniature Bullterrier eine Größe von 35,5 cm nicht überschreiten. Eine Angabe zum Gewicht ist nicht im Standard zu finden, jedoch ist hier verzeichnet, dass der Hund eine muskulöse und dennoch eher definierte Figur haben sollte.
Das Fell des Miniature Bullterriers liegt eng am Körper an und ist sehr kurz, er besitzt keine Unterwolle und das kurze Fell betont regelrecht den muskulösen Körperbau. Durch die fehlende Unterwolle können die aktiven Hunde im Winter und bei Nässe frieren.
Das auffallendste Merkmal des Miniatur Bullterrier ist die divergierende Kopflinie, die auch Downface genannt wird gibt es sonst bei keiner weiteren anderen Hunderasse. Zum Downface gehört auch der eierförmige Kopf, der den Eindruck der divergierenden Kopflinie noch verstärkt. Das sehr kurze Fell des Miniatur Bullterriers ist im Rassestandard genau beschrieben und besonders bei den Fellfarben gibt es strenge Auflagen. So war früher eine reine weiße Fellfarbe als einzige Farbe für den Miniatur Bullterrier erlaubt, da sie gesundheitliche Probleme mit sich brachte.
Denn die weiße Farbe beruht auf einem Gendefekt und so wurden auch andere Farben zugelassen. Deshalb gibt es neben der rein weißen Fellfarbe auch rehbraun auf weißem Grund, schwarz auf weißem Grund, tricolor und gestromt.
Impressionen der Hunderasse
Erziehung & Haltung des Miniature Bullterrier – Das gilt es zu beachten
Der Miniature Bullterrier ist ein sehr kluger aber auch eigenständiger Hund. Er lernt Befehle sehr schnell, braucht jedoch auch einen Besitzer, der mit Ruhe und Konsequenz in jeder Situation die Führung übernimmt. Er ist ein gutmütiger und sehr verspielter Terrier, der auch von einem Hundeanfänger mit der nötigen Führung trainiert werden kann. Neben dem Grundgehorsam kann er einen ruhigen Hundesport, wie Trickdogging oder Longieren ausüben. Für den Leistungssport sind die Miniatur Bullterrier nicht geschaffen auch langes Joggen oder Radfahren ist ungeeignet um den Hund auszulasten.
Viel besser sind lange Spaziergänge und gemeinsame Spiele mit dem aktiven Terrier. Der Besuch einer guten Hundeschule hilft eine gute Sozialisierung und Erziehung auf den Weg zu bringen und kann bei Problemen unterstützend wirken. Ein besonderes Augenmerk sollte beim Training der Rückruf haben, da in dem eigenständigen Kerl immer noch ein Terrier steckt.
Die gesamte Erziehung sollte positive Bestärkung erfolgen. Da der Miniature Bullterrier eine gute Bindung zu seinem Menschen Menschen aufbaut und er leicht für ein Spiel zu motivieren ist, lässt sich ein Training mit etwas Geduld sehr einfach gestalten. Da er ruhiges Grundwesen besitzt ist er auch in der Stadt nicht unnötig gestresst und kann in einer kleinen Wohnung gehalten werden, wenn er genügend Auslauf und Beschäftigung erhält. Mit einer guten Erziehung kann der Miniature Bullterrier auch mit ins Büro genommen werden, dort wird er sich ruhig verhalten und freundlich zu den Kollegen sein.
Ernährung des Miniature Bullterrier
Die Ernährung des Miniature Bullterrier ist recht anspruchslos. Wie bei allen Hunden sollte viel Wert auf ein hochwertiges Hundefutter gelegt werden. Dies bedeutet in erster Linie, dass das Futter frei von unnötigen Zusatzstoffen wie Getreide, Salz und Zucker ist. Der Hauptbestandteil des Hundefutters sollte Fleisch sein. Der Verbraucher erkennt den Hautbestandteil einer Futtersorte sehr schnell, wenn er einen Blick auf die Inhaltsstoffe wirft. Hier wird der Hauptbestandteil immer als erstes genannt und dieser sollte einer Fleischsorte sein.
Es ist egal, ob der Besitzer sich für Nassfutter oder für Trockenfutter entscheidet, beide Futtersorten können den Miniatur Bullterrier mit allen notwendigen Nährstoffen versorgen, wenn es ein hochwertiges Hundefutter ist. Wer sich für Nassfutter entscheidet, sollte dem Hund jedoch immer auch Kauartikel anbieten, denn Nassfutter hat nicht dieselbe Wirkung beim Kauen wie Trockenfutter und es kann sich viel schneller Zahnstein bilden. Die Kauartikel fördern den Abrieb bei den Zähnen und reinigen diese auf natürliche weise.
Bei der Ernährung des Miniature Bullterriers ist es wichtig, auf das Gewicht des Hundes zu achten. Die Futtermengen auf den Verpackungen sind nur Richtwerte, die Futtermenge sollte immer an die aktuelle Gewichtslage des Hundes angepasst werden. Des weiteren sollte der Mini Bullterrier als Welpe unbedingt mit Welpenfutter ernährt werden, dieses sollte erst mit etwa sechs Monaten langsam auf Adult Futter umgestellt werden. Für Senioren ist ein gutes Seniorenfutter ab dem siebten Lebensjahr zu empfehlen.
Gesundheit des Miniature Bullterrier – Lebenserwartung & häufige Krankheiten
Die Gesundheit des Mini Bullterrier hängt sehr stark von der Zucht ab, aus welcher der Hund stammt. Ein gewissenhafter Züchter verpaart nur Hunde, die ein unbedängliches Wesen haben und sich bester Gesundheit erfreuen. Es gibt einige Faktoren, auf die vor dem Kauf geachtet werden sollte. Denn der Miniature Bullterrier ist eine Rasse, die erblich bedingte Krankheiten haben kann.
Ein guter Züchter lässt bereits die Elterntiere vom Tierarzt auf alle eventuellen Krankheiten checken. Dazu gehört eine umfassende Untersuchung des Herzens, da die Miniatur Bullterrier öfter als andere Rassen mit einem auffälligen Herzgeräusch geboren werden. Zudem werden die Augen kontrolliert, da diese durch das Downface sehr zusammengedrückt werden können, sowie die Patella, die durch den wackelnden Gang der Hunde stark beansprucht wird.
Durch die auffallend weiße Farbe und den damit verbundenen Gendefekt, können die Tiere auch taub oder sehr schwerhörig sein. Reinweiße Miniature Bullterrier haben die höchste Wahrscheinlichkeit unter einer Erbkrankheit zu leiden, weshalb Tierschützer vom Kauf der reinweißen Terriern abraten.
Die Lebenserwartung des Miniature Bullterriers hängt natürlich von seiner Gesundheit ab. Stammt der kleine Hund von einem guten Züchter und wird er sein Leben lang artgerecht gehalten mit genügend Auslauf und Beschäftigung, kann er ein Alter von 12 oder 13 Jahre erreichen und ist auch in den fortgeschritten Jahren gerne noch aktiv.
Da der Miniature Bullterrier nur ein sehr kurzes Fell besitzt, das keine Unterwolle hat, kann er im Winter und bei Nässe sogar schnell frieren. Damit sich der Hund nicht erkältet oder eine Blasenentzündung holt, sollte er im Winter warm eingepackt werden.
Pflege des Miniature Bullterrier
Die Pflege des Miniature Bullterrier ist sehr einfach. Da der aktive Terrier ein sehr kurzes Fell hat, reicht es vollkommen, den Hund ab und an zu bürsten und nach den Spaziergängen nach Zecken und ähnlichen Plagegeistern zu schauen. Die Krallen sollten nicht zu lang sein und bei Bedarf gekürzt werden. Der Besitzer sollte regelmäßig auf die Augen achten, denn diese dürfen keinen ungewöhnlichen Ausfluss haben.
Miniature Bullterrier – Aktivitäten und Training
Der Miniature Terrier ist ein aktiver Hund, der gerne mit seinem Besitzer arbeitet und schnell lernt. Er ist zwar keine absolute Sportskanone und eignet sich nur für ruhigere Hundesportarten, dennoch sollte er nicht als reiner Couchhund angesehen werden. Der Miniatur Bullterrier liebt vor allem lange Spaziergänge, auf denen auch gespielt wird.
Er ist meist für das Apportieren von Bällen zu begeistern und kann auch sehr gut mit dem Futterbeutel trainiert werden. Da er den Grundgehorsam recht schnell lernen wird, kann anschließend ein Hundesport angegangen werden. Hopers, Longieren und Apportieren bieten sich sehr gut zur Beschäftigung an.
Daneben sollte der Miniature Bullterrier täglich gut ausgelastet werden mit regelmäßigen Spaziergängen. Er braucht jeden Tag mindestens drei Spaziergänge, die jeweils eine Stunde lang sein sollten. Hinzu kommt noch, dass er im Haus den Kontakt zu seinen Menschen sucht und diesen auch aufnehmen sollte. Gemeinsame Zeit ist für die Bindung des Miniatur Bullterriers sehr wichtig. Einfach abends auf dem Sofa sitzen und mit dem Hund spielen oder diesen kraulen – So einfach kann eine gute Bindung aufgebaut werden, die für ein solides Training enorm wichtig ist.
Der Besitzer muss dem teilweise eigensinnigen Miniatur Bullterrier immer das Gefühl geben alles unter Kontrolle zu haben, damit dieser sich auf die Entscheidungen seines Besitzer verlässt.
Gut zu wissen: Besonderheiten des Miniature Bullterrier
Die größte Besonderheit des Miniature Bullterriers ist, dass er aussieht wie ein normaler Bullterrier – nur in kleinere Größe. Da es um eine eigenständige Rasse handelt, ist der Miniatur Bullterrier nicht von Auflagen der Listenhunde betroffen. Dies erleichtert die Haltung ungemein und auch der Hund wird nicht eingeschränkt.
Der Miniature Bullterrier ist neben dem Bullterrier die einzige Rasse, die das sogenannte Downface besitzt. Hierbei sollte vor dem Kauf eines Hundes stark darauf geachtet werden, dass dieses Merkmal nicht übertrieben ausgeprägt ist und den Vierbeiner in irgendeiner Form behindert. Die Augen sollten klar zu sehen sein und nicht durch die Schnauze zusammengedrückt werden.
Nachteile des Miniature Bullterrier
Ein klarer Nachteil des Miniature Bullterriers ist sein Erscheinungsbild. Dieses löst bei vielen Menschen Angst aus, da sie den Hund für einen gefährlichen Kampfhund halten. Besonders wenn man seinem Mini Bullterrier Freilauf gewährt, glauben viele Nichthundebesitzer, dass dies nicht erlaubt wäre. Auch bei Mietwohnungen kann das Aussehen des Hundes Probleme verursachen.
Passt der Miniature Bullterrier zu mir?
Der Mini Bullterrier braucht einen Besitzer, der keine Probleme hat, mit den Vorurteilen der Menschen umzugehen und der bereit ist, dem aktiven und verspielten Hund eine gute Erziehung und ein liebevolles Zuhause zu bieten. Der treue Miniatur Bullterrier wird es seinem Besitzer mit Zuneigung und einem guten Gehorsam danken.
Mit genügend Auslauf und Beschäftigung ist der Miniature Bullterrier ein guter Familienhund, der sogar von Anfängern gehalten werden kann, die engagiert und geduldig sind. Aufgrund seiner kleinen Größe ist er auch für Senioren gut geeignet, besonders seine ruhige und anhängliche Art machen ihn zu einem guten Gesellschafter und Begleiter für seinen Menschen.
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