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Boerboel

von Michelle Breitenfeld
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Der Boerboel ist ein Wachhund aus Südafrika. Er wird hauptsächlich von Bauern gehalten und besticht durch seine ruhige uns gelassene Art. Die Hunderasse ist im FCI nicht anerkannt und in Deutschland sehr selten. Ein Boerbael eignet sich nur für hundeerfahrene Menschen, da seine Aufgabe war, die Menschen vor den wilden Tieren Afrikas zu beschützen

Boerboel im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 61-72 cm
Gewicht: 45-70 kg
FCI-Gruppe: nicht anerkannt
Sektion:
Herkunftsland: ungeklärt
Farben: Rot, Braun, Creme mit schwarzer Maske
Lebenserwartung: 12 Jahre
Geeignet als: Haus-, Begleit-, Wach-, Familienhund
Sportarten: Fährtensuche, THS
Charakter: ruhig, verlässlich, furchtlos, selbstsicher, eigenständig, wachsam

Die Herkunft und Rassegeschichte des Boerboel

Die Herkunft der Boerboel ist nicht genau geklärt. Doch da es sich um Hunde der Gruppe Molosser handelt, ist anzunehmen, dass die Vorfahren sogar auf die antiken Kriegshunde der Römer zurückgehen. Mit Sicherheit lässt sich sagen, dass die ersten Vorfahren der Boerboel erstmals im Jahr 1652 nach Afrika kamen. Damals brachte der niederländische Verwalter der Kapregion seine Hunde mit nach Afrika. Dies war Jan van Riebeeck und bei den Hunden handelte es sich um die sogenannten Bullenbjiter. Der Bullenbjiter wurde mit den heimischen Hunden gekreuzt und später auch mit den Hunden der holländischen und britischen Siedler, die während der Kolonialzeit in Afrika lebten. Maßgeblich wurde vor allem der Britische Mastiff eingekreuzt und vermutlich noch weitere Doggenrassen. Das Ziel war es einen wachsamen und starken Hund für die Höfe und Farmen zu haben, der wilde Tiere abhielt aber auch vor Dieben warnte.

Boerboel Welpe sitz und guckt nach rechts

Die Herkunft der Boerboel ist nicht genau geklärt.

Lange Zeit wurde bei der Zucht nur auf die Eignung als Wachhund und zugleich auf das ruhige Grundwesen der Hunde geachtet, ein einheitliches Erscheinungsbild wurde erst wesentlich später wichtig. Daher hat die Rasse spät einen Standard bekommen. Erst im Jahr 1983 wurde der Boerboel als eigene Rasse anerkannt, hierfür sorgte die South African Boerboel Breeders Association (kurz SABBS). Nochmals einige Zeit später wurde der Boerboel auch von dem Kennel Union of South Africa (KUSA) anerkannt und zu den Arbeitshunden gezählt. Um eine Anerkennung durch den FCI wird momentan noch gestritten, doch die Hunderasse hat bereits ihren Weg in weitere Länder gefunden und ist in Amerika und teilen Europas als Wachhund angekommen.

Wesen & Charakter vom Boerboel

Der Boerboel war besonders bei den Bauern und Farmern sehr beliebt, sie schätzten sein ruhiges Wesen und sein verlässlicher Arbeitswille. Durch seine Aufgabe als Wachhund hat er einen selbstsicheren und furchtlosen Charakter und neigt zur Eigenständigkeit. Er orientiert sich sehr an seinen Menschen, meistens braucht er jedoch etwas Zeit, um sich an den Menschen zu gewöhnen und diesem zu vertrauen. Bei fremden Menschen ist er skeptisch oder neutral.

Neben seiner enormen Wachsamkeit zeichnet den Boerboel seine gute Nase aus. Die Hunderasse hat einen guten Geruchssinn und bemerkt jeden Eindringling. Allgemein neigt der Hund aus Südafrika dazu, seine Umgebung zu beobachten und zu kontrollieren. Wenn er gut auf die Menschen aus seiner Familie geprägt wird, wird er deren Einschätzung vertrauen und jeden Fremden hereinlassen, der von der Familie als Freund eingeladen wird. Der Boerboel kann sehr gut unterschieden, ob eine Situation ein Eingreifen erfordert oder nicht. Dennoch wird die kräftige Rasse viel Erziehung brauchen. Da der Boerboel intelligent ist, wird er mit einem erfahrenen Hundeführer sehr schnell die Grundbefehle lernen und kann auch ein guter und ausgeglichener Familienhund sein. Mit einem Training, das auf positive Verstärkung ausgelegt ist, wird der Boerboel sogar einen Will-to-Please zeigen.

Woher kommen Boerboels?

Der Boerboel stammt aus Afrika, um genauer zu sein aus Südafrika. Dort wird er als Wachhund gehalten und ist bei den Bauern hoch geschätzt. Er wurde aus verschiedenen Molosser und Doggen aus den Niederlanden und England herausgezüchtet, die zur Kolonialzeit mit ihren Besitzern nach Afrika kamen.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Boerboel

Boerboel liegend im Gras

Der Boerboel ist ein verlässlicher Wachhund.

Der Boerboel hat ein beeindruckendes Erscheinungsbild. Alleine von seinem kräftigen Körperbau und seiner majestätischen Art werden die meisten Eindringlinge im Vorfeld abgeschreckt. Sein breiter Kopf und sein muskulöser großer Körperbau erinnern stark an die Erscheinung einer Dogge oder an einen anderen Molosser. Der Standard des Boerboel schreibt eine Widerristhöhe von rund 61 bis 72 cm vor und einem Gewicht von 45 bis 70 kg. Somit gehören die Boerbels zu den großen Hunderassen. Der Unterschied in der Größe und dem Gewicht lässt sich auf eine ausgeprägte Geschlechterdiversität zurückführen. Dies bedeutet, dass die Rüden eine rundum beeindruckende Erscheinung haben und die Hündinnen wesentlich schlanker und zierlicher sind.

Der Boerboel hat einen wachsamen Blick mit dunklen ruhigen Augen. Das Fell der Rasse sollte kurz und anliegend sein, seine Struktur ist dicht. Ein leichter Ganz zeigt eine gesunde Haltung. Auffallend ist die schwarze Maske im Gesicht des Hundes, die sich deutlich von der restlichen Fellfarbe abhebt. Als Grundfarben sind beim Boerboel alle Schattierungen von Rot, Braun und Creme erlaubt, zudem ist Brindle als Farbe zugelassen.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Boerboel – Das gilt es zu beachten

Der Boerboel braucht eine frühe und konsequente Erziehung und Sozialisierung, damit er ein guter Familien- und Begleithund sein kann. Der Besitzer sollte sich jederzeit bewusst sein, was für einen Hund er sich holt und dass er eine Verantwortung gegenüber dem Hund und der Gesellschaft hat. Da er ein kluger und aufmerksamer Hund ist, wird er die Grundkommandos sehr schnell lernen und auch in stressigen Situationen gut führbar sein, wenn sein Mensch ihm Ruhe und Sicherheit vermittelt. Wer sich die Zeit nimmt, eine gute Bindung aufzubauen, wird mit einem folgsamen und angenehmen Begleiter belohnt, der auch einen Will-to-Please hat.

Mit Kindern ist die Rasse besonders rücksichtsvoll und geduldig. Da die Hunde jedoch sehr groß und kräftig sind, müssen sie unbedingt lernen mit ihrer Kraft umzugehen. Der Boerboel sollte auch mit anderen Hunderassen bekannt gemacht werden, damit er bei Hundebegegnungen entspannt bleibt und nicht dominant auftritt. Sein Besitzer kann einen Hundesport anstreben, um dem kräftigen und klugen Hund auszulasten. Jedoch sind eher Sportarten wie Fährtenarbeit und THS geeignet und weniger aktive Dinge wie Agility oder DogDancing. Ein besonderes Augenmerk sollte immer auf den Schutz- und Wachtrieb des Boerboel gerichtet werden. Dieser darf nie außer Kontrolle geraten und der Boerboel muss immer wissen, dass er nicht bestimmt, wer das eigene Grundstück betritt und wer nicht. Dies muss immer den Menschen vorbehalten werden.

Wie groß sind Boerboel?

Beim Boerboel liegt eine ausgeprägte Geschlechterdiversität vor. Dies bedeutet, dass der Rüde wesentlich größer und kräftiger ist als eine Hündin. Die Hündin wirkt eher feminin und ist dennoch eine beeindruckende Erscheinung. Der Boerboel hat eine Widerristhöhe von rund 61 bis 72 cm hoch und hat ein Gewicht von etwa 45 bis 70 kg.

Ernährung des Boerboel

Eine gute Ernährung ist einer der Grundbausteine für ein gesundes und langes Leben des Hundes. Hierfür ist es wichtig, den Hund artgerecht zu füttern. Sehr viele Halter nutzen hierfür das Barfen, bei dem die natürliche Ernährung mit rohem Fleisch nachempfunden wird, doch auch mit einem hochwertigen Trockenfutter können Boerboels gut ernährt werden. Ein hochwertiges Hundefutter ist immer frei von Getreide, Soja, Salz und Aromastoffen und sollte eine Fleischsorte als Hauptbestandteil haben. Die Liste der Inhaltsstoffe gibt schnell einen Einblick in die Qualität des Futters.

Ein gutes Hundefutter sollte allerdings auch immer für das aktuelle Alter des Tieres geeignet sein. So haben Welpen einen anderen Nährstoffanspruch als ein erwachsenene Boerboels oder gar als ein Senior. Welpen sollten ein gutes Welpenfutter bekommen, das für schnell wachsende Hunde geeignet ist und im besten Fall einen niedrigen Proteingehalt hat. Denn der Proteingehalt hat einen direkten Einfluss auf das Wachstum des Tieres und große Hunderassen sollten nach Möglichkeit langsam wachsen, damit die Bänder sich dehnen können. Das Welpenfutter sollte beim Boerboel am besten bis zum fünten Lebensmonat gegeben werden, dann kann auf ein hochwertiges Futter für erwachsene Tiere umgestellt werden.

Eine Futterumstellung sollte immer langsam erfolgen, damit sich das Tier und vor allem dessen Magen an das neue Futter gewöhnt. Im Alter sollten die Hunde ein hochwertiges Seniorfutter bekommen, das in erster Linie das Herz-Kreislaufsystem unterstützt und die Nieren schont. Ein solches Hundefutter kann ab dem siebten Lebensjahr gegeben werden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Boerboels gehören zu den robusten Hunderassen. Dennoch können die Hunde aufgrund der Größe und des Gewichts unter verschiedenen Gelenkerkrankungen leiden. So sollte der Besitzer regelmäßig beim Tierarzt, den Hund auf Hüft- oder Ellenbogendysplasie (HD und ED) hin untersuchen lassen. Bereits der Züchter sollte die Elterntiere von einem Tierarzt checken lassen und nur mit gesunden Tieren züchten. Generell hängt die Gesundheit des Hundes sehr stark vom Züchter ab, weshalb Welpen nur bei einem seriösen Züchter gekauft werden sollten.

Aber auch die Haltung des Boerboel spielt eine große Rolle. So sollte ein großer Hund, wenn er unter einem Jahr alt ist, keine Treppen laufen und sportlich nicht zu sehr ausgelastet werden. Am wichtigsten ist jedoch auf das Gewicht des Hundes zu achten. Übergewicht schadet der Gesundheit des Tieres enorm, besonders wenn er längere Zeit darunter leidet. Bei guter Gesundheit kann der Boerboel eine Lebenserwartung von bis zu 12 Jahren haben. Dies ist für einen so großen und schweren Hund recht alt und dementsprechend sollte man dem älteren Tier nicht mehr zu viel zumuten und sich an sein Tempo anpassen.

Wie alt werden Boerboels?

Der Boerboel hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von etwa 12 Jahren. Allerdings nur wenn er eine gute Haltung erfährt und von einem guten Züchter stammt, der bereits auf die Gesundheit der Elterntiere achtet.

Pflege des Boerboel

Die Pflege des kräftigen Boerboel ist simpel. Das kurze und glatte Fell verliert nur wenig Haare und es reicht, den Hund gelegentlich zu bürsten. Da der Boerboel Schlappohren hat, sollten diese regelmäßig kontrolliert werden und bei Rötungen oder Entzündungen schnell ein Tierarzt zu Rate gezogen werden. Bei Schlappohren herrscht nämlich ein feucht-warmes Klima im Ohr, welches die Bildung von Bakterien und Pilzen fördert. Auch die Augen und die Gesichtsfalten sollten regelmäßig kontrolliert und frei von Rötungen oder gar Ausfluss sein. Bei ausreichend Bewegung wird sich der Boerboel die Krallen selbst ablaufen. Für die Zahngesundheit des Tieres kann der Besitzer einmal die Woche einen Kauartikel anbieten, der den Zahnabrieb fördert.

Boerboel – Aktivitäten und Training

Zwei Boerboel beschnuppern sich

Der Boerboel war lange Zeit der Wachhund vieler Bauern.

Der Boerboel genießt die Zeit im Freien und braucht jeden Tag ausreichend Bewegung und Beschäftigung. Er sollte deshalb mindestens dreimal am Tag für jeweils eine Stunde spazieren gehen und dabei auch geistig ausgelastet werden. Er braucht zudem Wanderungen, bei denen seine Familie lange Stecken zurücklegt und dabei neue Gebiete entdeckt. Als Wachhund von Bauern und Farmen genießt er die Zeit im Freien und im Idealfall kann sein Besitzer ihm einen Hof oder einen Garten bieten, wo der Hund sich ganz uneingeschränkt bewegen kann. Dann wird er die meiste Zeit des Tages draußen verbringen und sich am Abend  zu seinen Menschen legen und dort auch die eine oder andere Streicheleinheit genießen.

Ein Hundesport ist zudem eine sehr gute Möglichkeit den Hund auszulasten, dabei ist besonders Fährtenarbeit ein gutes Mittel, den klugen Hund zu beschäftigen. Für Joggen oder gar Fahrradfahren eignet sich der Boerboel meist nicht, da die schnelle Bewegung dem schweren Hund stark belasten und seine Gelenke schädigen können.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Boerboel

In Deutschland ist der Boerboel noch recht unbekannt, es gibt allerdings ein paar wenige Züchter. Im Vergleich zur Zucht anderer afrikanischer Hunderassen wie dem Rhodesian Ridgeback, der in Deutschland mittlerweile immer beliebter wird und fast schon ein Trendhund ist.

Seine positiven Eigenschaften als Wachhund und seine sehr treue Art, seinem Besitzer gegenüber machen ihn in Deutschland als Wachhund und Begleithund für Liebhaber von Doggen und Molosser interessant, da er im Gegensatz zu einigen anderen Rassen wie dem Mastiff nicht als Listenhund zählt. Dennoch ist es ratsam, bei der Gemeinde nachzufragen, ob es Auflagen gibt, einen Wachhund zu halten und natürlich muss der Hund immer angemeldet sein.

Nachteile des Boerboel

Der größte Nachteil des Boerboel ist seine Eigenständigkeit in Verbindung mit seinem Wachtrieb. Dadurch ist er für hundeunerfahrene Menschen eine zu große Herausforderung in der Haltung. Er besitzt einen zu starken Drang sein Territorium zu bewachen und ohne einen souveränen Führer kann es zu Unfällen kommen, wenn er harmlose Besucher für Eindringlinge hält.

Zudem wird sehr oft die Größe und die Kraft des Hundes, besonders bei den Rüden, unterschätzt, wodurch sie zu spät mit der Erziehung beginnen und oftmals bei den Spaziergängen nicht die nötige Kontrolle über das Tier haben. Ein entspanntes gemeinsames Spazieren gehen ist dann kaum möglich. Durch die Größe und das Gewicht des Hundes haben auch viele Nicht-Hundemenschen Angst vor dem beeindruckenden Tier und halten den Boerboel für einen Listenhund. Mit so einem negativen Feedback sollte ein Besitzer leider vor dem Kauf rechnen.

Passt der Boerboel zu mir?

Der Boerboel ist kein einfacher Familienhund, er braucht einen erfahrenen und souveränen Besitzer, der sich bewusst ist, was für einen Hund er hält. Er ist ein aktiver Wachhund und braucht dementsprechend eine sehr frühe und gute Erziehung, die auf positive Bestärkung beruht. Obwohl der große Hund nie übertrieben reagiert, sich eine Situation erst anschaut und diese bewertet, kann er dennoch in unerfahrenen Händen ein Schreck für jeden Besucher werden. Der Boerboel ist kein Schoßhund.

Obwohl er sich eng an seinen Besitzer binden kann, ist er immer ein selbstständiger Hund, der gerne im Freien ist und meist nur für die Nacht ins Haus kommen möchte. Er braucht viel Beschäftigung und Bewegung und sein Besitzer sollte sich dementsprechend die Zeit für seinen Hund nehmen. Der Kauf eines Boerboel sollte immer gut überlegt sein, er ist ein Arbeitshund mit einem hohen Energielevel und einer hohen Intelligenz. Durch seine Größe und sein Gewicht ist er jedoch nur für fitte Menschen geeignet und nicht für Senioren oder Familien, die in einer engen Wohnung in der Stadt leben. Er ist nun mal kein kuscheliger Labrador, sondern ein selbstständiger erwachsener Wachhund.

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