Knochenkrebs beim Hund

von Franziska Schommertz
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Knochenkrebs beim Hund ist immer bösartig. Die schmerzhaften Schwellungen wachsen schnell und bilden Metastasen in Lunge und Leber. Dabei ist eines der ersten Symptome von Knochenkrebs beim Hund, die Lahmheit, eher unspezifisch. Steht die Diagnose Knochenkrebs beim Hund einmal fest, beginnt der Kampf um das Überleben des Hundes.

Knochenkrebs (Hund): Krankheitssteckbrief

Knochenkrebs beim Hund – Was ist ein Osteosarkom?

Knochenkrebs beim Hund wird auch als Osteosarkom bezeichnet. In dem bösartigen Tumor entarten noch nicht gereifte Knochenzellen, die Osteoblasten. Sie verwandeln sich in sich schnell teilende Tumorzellen. Die Wucherung breitet sich aus und zerstört gesunde Knochenanteile. Die Krebszellen verdrängen die gesunde Knochensubstanz immer stärker. Der Knochen verliert seine Stabilität und bricht schnell.

Knochenkrebs beim Hund befällt vor allem die langen Röhrenknochen in den Extremitäten und platte Knochen wie das Schulterblatt. Seltener findet sich das Osteosarkom am Kopf im Kiefer oder in den Wirbeln.

Was passiert bei Knochenkrebs beim Hund im befallenen Knochen?

Der Knochen wird ständig durch Osteoblasten und Osteoklasten aufgebaut und abgebaut. Die Zellen agieren gemeinsam und gestalten den Knochen entsprechend der Belastungen um. Bei einem Osteosarkom bildet das Immunsystem große Mengen an Zytokinen. Diese Botenstoffe stören das Gleichgewicht der Knochenzellen. Aufbau und Abbau der Knochensubstanz harmonieren nicht mehr miteinander. Die Knochenstruktur kann den Belastungen nicht mehr standhalten und bricht.

Welche Hunde sind vor allem betroffen?

Knochenkrebs beim Hund kommt vor allem bei großen Hunderassen und Riesenrassen sowie Mischlingen dieser Hunderassen vor.

Häufig von einem Osteosarkom betroffene Hunderassen

  • Rottweiler
  • Deutscher Schäferhund
  • Bernhardiner
  • Dogge
  • Irischer Wolfshund
  • Berner Sennenhund

Die verschiedenen Phasen von Knochenkrebs

Zu Beginn der Krebserkrankung bildet sich ein Primärtumor, der meistens in der Nähe des Kniegelenks, oder etwas weiter entfernt vom Ellbogengelenk lokalisiert ist. 

Knochenkrebs beim Hund Welche Hunde sind vor allem betroffen

Knochenkrebs beim Hund kommt vor allem bei großen Hunderassen und Riesenrassen sowie Mischlingen dieser Hunderassen vor.

Das primäre Osteosarkom

Der primäre Knochenkrebs befällt sowohl das Knochen- als auch das Knorpelgewebe der langen Röhrenknochen. Durch die Zerstörung des betroffenen Gelenks ist der Bewegungsablauf des Hundes gestört. Das Sarkom (bösartiger Tumor) verursacht eine schmerzhafte Lahmheit. Schon nach kurzer Zeit lösen sich Tumorzellen ab und verbreiten sich über die Blutbahn in die inneren Organe.

Die Phase der Metastasierung

Die ausgewanderten Tumorzellen nisten sich vor allem in der Lunge, aber auch in dem Gewebe der Leber ein und bilden dort Sekundärtumore, die auch als Metastasen bezeichnet werden. Ein Knochenkrebs beim Hund führt immer sehr schnell zu einer Metastasenbildung.

Sekundärer Knochenkrebs

Nicht immer muss der Ursprungstumor ein Primärtumor in einem Knochen sein. Knochenkrebs beim Hund kann auch als Folge von Prostatakrebs oder Mammatumoren (Krebs des Gesäuges) auftreten. In diesem Fall liegt der Primärtumor in der Prostata oder im Gesäuge des Hundes und bildet in den Knochen Metastasen. Von sekundärem Knochenkrebs werden nicht nur die langen Röhrenknochen befallen. Alle Knochen im Körper des Hundes können betroffen sein.

Wie schnell wächst Knochenkrebs beim Hund?

Die Tumorzellen teilen sich sehr rasch. Die Wachstumsfrequenz ist aber individuell unterschiedlich. Der Knochen wird innerhalb von wenigen Wochen von innen nach außen zerstört.

Knochenkrebs beim Hund: Symptome

Die Symptome sind nur zum Teil spezifisch. Einige Symptome wie Müdigkeit treten auch bei verschiedenen anderen Erkrankungen auf. 

1. Spezifische Symptome

Der Vorderlauf oder der Hinterlauf sind an der Stelle des Tumors geschwollen. Die Schwellung ist schmerzhaft und verursacht eine Lahmheit. Der Hunde hebt die Pfote des betroffenen Beins und läuft auf drei Beinen, oder er humpelt. Um die Schmerzen zu verringern, nimmt der Vierbeiner eine Schonhaltung ein und belastet die betroffene Pfote nicht. 

Knochenbrüche treten spontan im Bereich der Umfangsvermehrungen auf Spaziergängen oder bei normalen Bewegungen auf.  Der Hunde ist müde, spielt und bewegt sich nicht mehr so gerne. Er hat kaum mehr Appetit und verweigert das Futter teilweise ganz. Dadurch verliert er immer mehr an Gewicht. 

2. Unspezifische Symptome

Unspezifische Symptome sind eine allgemeine Schwäche und eine stark herabgesetzte Leistungsfähigkeit. Während der Ausbreitung der Tumorzellen über die Blutgefäße leidet der Hund an Fieber. Das Fieber wird durch Reaktionen des Immunsystems auf die Tumorzellen ausgelöst. 

3. Symptome, die von den Metastasen beim Knochenkrebs beim Hund verursacht werden

Welche Symptome durch die Metastasen verursacht werden, hängt von dem Organ ab, in dem sich die Tumorzellen ansiedeln. Metastasen in der Lunge führen zu Kurzatmigkeit. Der Hund setzt bei der Atmung verstärkt die Bauchpresse ein. Er ist nicht belastbar und hechelt schon bei den kleinsten Bewegungen. Ist bereits ein Großteil des Lungengewebes durch die Metastasen zerstört, atmet der Hund mit geöffnetem Maul. Die Schleimhäute sind blau verfärbt und verwaschen. 

Metastasen in der Leber zerstören das Lebergewebe. Die Entgiftung des Körpers funktioniert nicht mehr richtig. Die Schleimhäute sind durch die Ablagerung von Gallenfarbstoffen gelb verfärbt. Da nicht mehr ausreichend Galle produziert werden kann, treten Durchfälle auf.

Metastasen in der Wirbelsäule verursachen Lähmungen und Bewegungsstörungen. Ist der Kieferknochen von Metastasen des Osteosarkoms durchsetzt, kann der Hund nicht mehr richtig fressen. Der Unterkiefer bricht bei den Kaubewegungen. Die Zähne finden in den vom Krebs zerfressenen Alveolen keinen Halt mehr und fallen aus.

Im Gehirn entstandene Metastasen verursachen epileptische Anfälle. Der Hund leidet immer häufiger an Krampfanfällen. Ohne Behandlung überlebt der Hund häufig nicht mehr als drei Monate. 

Wie macht sich Knochenkrebs beim Hund bemerkbar?

Der betroffene Knochen ist durch die Zubildung von Knochengewebe geschwollen. Aufgrund der schmerzhaften Schwellung lahmt der Hund und entlastet die betroffene Pfote.

Ursachen für Knochenkrebs

Das Osteosarkom ist eine vererbbare Erkrankung. Nachkommen von an Knochenkrebs erkrankten Elterntieren erkranken ebenfalls häufiger. 

Das Risiko für die Entstehung eines Knochentumors beim Hund wird durch Größe und hohes Gewicht des Hundes gesteigert. Durch das hohe Körpergewicht werden die Knochen stark belastet. Ist die Durchblutung nicht mehr ausreichend, bilden sich Knocheninfarkte. An dieser Stelle stirbt das Knochengewebe ab. 

Der Bruch eines Knochens durch ein Trauma löst ebenfalls eine gesteigerte Bildung von Knochensubstanz aus. Vor allem nach einer chirurgischen Stabilisierung des Bruchs mit Schrauben, Platten oder Nägeln tritt in den folgenden Jahren häufiger Knochenkrebs beim Hund auf. 

Knochenkrebs beim Hund Ursachen für Knochenkrebs

Das Osteosarkom ist eine vererbbare Erkrankung, doch auch Faktoren wie Größe und Gewicht des Hundes können das Risiko einer Erkrankung stiegern.

Diagnose – So stellt der Tierarzt die Krankheit fest

Bei einer klinischen Untersuchung stellt der Tierarzt eine Verdachtsdiagnose. Diese wird durch weitere Hilfsuntersuchungen bestätigt.

Blutuntersuchung

Im Blutbild ist die alkalische Phosphatase im Anfangsstadium des Osteosarkoms erhöht. Das Differentialblutbild zeigt eine Erhöhung der Zahl der Entzündungszellen. Die Blutsenkung und der CRP-Wert sind ebenfalls erhöht. Knochenkrebs beim Hund kann nicht über Tumormarker im Blut diagnostiziert werden.

Röntgenuntersuchung

Die typischen Veränderungen der Knochenstruktur sind auf dem Röntgenbild deutlich zu erkennen. Da der Knochenkrebs beim Hund schnell metastasiert, werden immer auch Röntgenaufnahmen der Lunge angefertigt.

CT und MRT

Mit einer Computertomographie und Magnetresonanz-Tomographie können die Veränderungen im Knochen noch genauer dargestellt werden. In den inneren Organen sind mit diesen Untersuchungen auch Metastasen mit einer Größe von unter sechs Millimetern nachweisbar.

Biopsie

Bei einer Biopsie wird Knochenmaterial mit einer Nadel entnommen und unter dem Mikroskop untersucht. Die Untersuchung ist sehr risikoreich. Während der Biopsie besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass der instabile Knochen bricht. Das Risiko für eine Infektion ist erhöht. Da bei einer Biopsie nur ein kleines Knochenstück entnommen wird, ist die Unterscheidung zwischen einem Osteosarkom und einem anderen Knochentumor beim Hund schwierig, meistens sogar unmöglich. Der Wert dieser Untersuchung muss also immer von dem Tierarzt hinterfragt werden.

Erst bei einer histologische Untersuchung des veränderten Gewebes nach einer Amputation kann der Pathologe genau erkennen, ob es sich um ein Osteosarkom handelt.

Knochenkrebs beim Hund: Behandlung

Ein Osteosarkom ist nicht heilbar. Der Knochenkrebs beim Hund kann nur durch eine Amputation und eine Chemotherapie eingedämmt werden. Mit Schmerzmitteln wird die Lebensqualität des Hundes erhöht. Nicht immer verlängert die Operation und die Chemotherapie das Leben des Hundes um einen längeren Zeitraum.

Amputation der befallenen Extremitäten

Eine Amputation, bei der die Extremität des Hundes fachgerecht von einem Tierarzt entfernt wird, befreit den Hund von dem schmerzhaften Tumor. Nach der Heilungsphase gewöhnt sich der Hund rasch daran, sich auf drei Beinen fortzubewegen. Seine Lebensqualität ist deutlich höher als vor der Operation. 

Ist der Knochenkrebs beim Hund noch in einem Anfangsstadium, kann auch nur der betroffene Knochenteil bei dem Eingriff entfernt werden. Diese Operation wird auch als Limb Sparing bezeichnet. Der entfernte Knochen wird mit einer Prothese ersetzt. Da bei dieser Operationsmethode immer wieder schwere Komplikationen auftreten, wird die vollständige Amputation von den meisten Chirurgen bevorzugt.

Knochenkrebs beim Hund Behandlung: Hund mit Verband am Bein

Ein Osteosarkom ist nicht heilbar. Der Knochenkrebs beim Hund kann nur durch eine Amputation und eine Chemotherapie eingedämmt werden.

Chemotherapie

Knochenkrebs beim Hund metastasiert sehr schnell. Damit auch Tumorzellen, die sich bereits im Körper des Hundes ausgebreitet haben, vernichtet werden, sollte im Anschluss an die Amputation immer eine Chemotherapie durchgeführt werden. 

Der Hund erhält drei bis fünf Infusionen mit Chemotherapeutika. Zwischen den Behandlungen liegt immer ein Abstand von drei Wochen. Heute ist es möglich, die Nebenwirkungen der Chemotherapie wie Erbrechen, mit Medikamenten gut in den Griff zu bekommen. Ein Verlust des Fells durch Ausfallen der Haare während der Chemotherapie ist nicht zu vermeiden. Das Fell wächst nach Beendigung der Chemotherapie wieder nach. 

Begleitende palliative Behandlung ohne Operation

Erfolgt keine Amputation, sollte die Lebensqualität des Hundes durch eine palliative Therapie erhöht werden. Der Hund erhält täglich Schmerzmittel. Durch einen Nervenblock wird die Schmerzweiterleitung an das Gehirn blockiert. 

Eine Verringerung der Schmerzen ist auch durch eine Strahlentherapie möglich. Für diese Behandlungen muss der Hund immer eine Narkose erhalten.Aminobiophosphonate reduzieren die Tätigkeit der Osteoklasten. Der Knochen wird nicht so schnell abgebaut. Der von Knochenkrebs betroffene Hund benötigt alle vier Wochen eine Infusion mit den Aminobiophosphonaten. 

Befindet sich der Hund im Endstadium des Tumors, sollte er eingeschläfert werden. Im Endstadium des Osteosarkoms können die Schmerzen nicht mehr mit Medikamenten unterdrückt werden. Der Hund leidet schwer.

Wie lange lebt ein Hund mit Knochenkrebs?

Ohne Behandlung überlebt der Hund den bösartigen Tumor durchschnittlich drei bis vier Monate. Mit einer Amputation und Chemotherapie kann die Lebenserwartung auf 14 bis 24 Monate gesteigert werden.

Unterstützung vor und während der Behandlung

Die Behandlung wird mit gesundem, artgerechtem Futter unterstützt. Der höhere Bedarf an Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitaminen muss ausgeglichen werden. Pflanzliche Präparate unterstützen das Immunsystem bei der Bekämpfung der Tumorzellen und fördern die normale Zellfunktion.

Teufelskralle lindert die Schmerzen. Pulver der Neuseeländischen Grünlippenmuschel unterstützt den Stoffwechsel des Knorpels im Gelenk. BIGMed greifen direkt an der Erbsubstanz (DNA) der Zellen an. Mit den Globuli wird versucht, die geschädigte Erbsubstanz zu reparieren und die Wucherung von Zellen zu verringern.

Physiotherapie

Massagen und Elektrotherapie kräftigen die Muskeln nach der Operation. Eventuell benötigt der Hund einen individuell angepassten Rollstuhl, um sich leichter bewegen zu können. Hebehilfen erleichtern den Transport über Treppen.

Heilungschancen und Spätfolgen

Knochenkrebs beim Hund ist nicht heilbar. Durch eine Operation und eine anschließende Chemotherapie kann meistens nur die Lebensdauer des Hundes verlängert werden.

Überlebenszeit bei Knochenkrebs beim Hund

Bei einem Osteosarkom handelt es sich um einen sehr bösartigen Tumor mit schnellem Wachstum. Ohne Behandlung überleben die meisten Hunde nur drei Monate. Eine Amputation steigert die Überlebenszeit auf bis zu neune Monate. Wird nach der Amputation eine Chemotherapie durchgeführt, liegt die Lebenserwartung des Hundes durchschnittlich bei 14 Monaten. Einige Hunde überleben bis zu zwei Jahre.

Ist Knochenkrebs beim Hund heilbar?

Eine Heilung ist bei Knochenkrebs beim Hund nicht möglich. Das Osteosarkom metastasiert schnell in die Lunge und andere innere Organe wie Leber, Milz und Gehirn.

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