Lungenwürmer beim Hund

von Franziska Schommertz
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Hundebesitzer wissen, dass Hunde sich leicht mit Würmern infizieren können. Eine in Deutschland bisher seltene Art ist der Lungenwurm. Anders als die meisten Infektionen mit Würmern ist ein Befall mit dem Lungenwurm beim Hund nicht gleich im Kot erkennbar. Alles über Lungenwürmer beim Hund erfährst Du in diesem Artikel.

Lungenwürmer (Hund): Krankheitssteckbrief

Sind Lungenwürmer beim Hund heilbar?

Ja, die Therapie erfolgt durch Medikamente zum Einnehmen und Spot-on-Präparate.

Was sind Lungenwürmer?

Der Lungenwurm beim Hund tritt in zwei verschiedenen Arten auf. Der Kleine Lungenwurm mit der Bezeichnung Crenosoma vulpis kam in der Vergangenheit vorwiegend in Dänemark, Bulgarien, Frankreich, Italien, Irland, Österreich, Kroatien, den Niederlanden, Spanien, Norwegen, der Schweiz und Großbritannien vor. Die zweite Art, der Französische Herzwurm „Angiostrongylus vasorum“, ist ursprünglich in Frankreich, aber ebenfalls inzwischen in Dänemark, Großbritannien und der Schweiz zu Hause. Beide Wurmarten verbreiten sich seit einigen Jahren vermehrt in Deutschland. Beide Arten der Lungenwürmer sind vergleichsweise klein. Sie erreichen eine Länge von 1 bis 2,5 Zentimeter.

Ist der Hund infiziert, wandern die Wurmlarven über den Magen-Darm-Trakt durch die Blutgefäße und die rechte Herzkammer in die Lymphknoten oder die Leber und weiter in die Bronchien oder Lunge. Dort entwickeln sie sich zum ausgewachsenen Wurm, der sich auf die übrigen Atemorgane ausdehnt und dort vermehrt. In der Lunge verursachen Lungenwürmer Entzündungen des Gewebes. Wird die Wurminfektion nicht erkannt, kann sie zu schweren Erkrankungen und sogar zum Tod des Tieres führen. In seltenen Fällen geraten die Würmer auch in das Zentrale Nervensystem.

Die Eier der ausgewachsenen Würmer geraten wieder in den Blutkreislauf. Dort entwickeln sich die Larven und befallen wiederum die Lunge. Wenn der Hund die Würmer und ihre Larven aushustet, kann er sie dabei herunterschlucken und über das Verdauungssystem wieder aufnehmen. Schließlich scheidet der Hund die mit bloßem Auge schwer erkennbaren Larven mit dem Kot aus. Von dort nehmen Schnecken die Larven wieder auf und der Kreislauf beginnt von vorn.

Was sind Lungenwürmer?

Lungenwürmer sind Parasiten, die sich in den Atemorganen, im Blut und im Zentralen Nervensystems des Hundes einnisten und dort schwere Erkrankungen verursachen können.

Wie infizieren Hunde sich mit Lungenwürmern?

Hunde fressen Gras und lecken nasses Gras oder Pflanzen ab. Dabei kommt es vor, dass sie Schnecken fressen oder Schneckenschleim aufnehmen. Auch der enge Kontakt mit Fröschen kann die Infektion verursachen, wenn ein Hund einen Frosch ableckt oder ins Maul nimmt. Da befallene Schnecken sich auch in Pfützen und Wassertrögen im Garten befinden können, kann es für Hunde ebenfalls gefährlich sein, daraus zu trinken.

Verschiedene Arten von Schnecken und gelegentlich auch Frösche sind Zwischenwirte für die Larven der Lungenwürmer. Der Hund nimmt sie daher beim Fressen der Schnecke oder des Schneckenschleims auf. Auch Mäuse, die zuvor infizierte Schnecken gefressen haben, können die Infektion an den Hund weiter geben, wenn er sie frisst. Da Hunde gelegentlich auch den Kot von anderen Hunden fressen, können sie sich auch auf diesem Weg anstecken.

Was sind die Infektionswege des Lungenwurms beim Hund?

Der Hund infiziert sich durch das Fressen oder Ablecken von Schnecken und Fröschen sowie durch das Auflecken von Schneckenschleim. Der Schleim kann sich auch in Pfützen und Wassertrögen befinden.

Lungenwürmer beim Hund: heller Hund liegt auf der Erde

Verschiedene Arten von Schnecken und gelegentlich auch Frösche sind Zwischenwirte für die Larven der Lungenwürmer.

Symptome bei Lungenwürmern

Typische Symptome bei einem Befall mit Lungenwürmern sind:

  • Husten und Atembeschwerden
  • allgemeine Erschöpfung
  • Herzschwäche und Kreislaufstörungen
  • Störung der Blutgerinnung
  • Gewichtsabnahme
  • Nasenbluten
  • Aushusten von Blut
  • Niesen und Nasenausfluss
  • Blutspuren im Urin oder schwarzer Kot
  • häufiges Räuspern
  • Blutungen in den Augen
  • Blutungen unter der Haut
  • Verhaltensänderungen
  • Gleichgewichtsstörungen
  • schwankender Gang und Hinterlaufschwäche
  • Appetitlosigkeit
  • Fieber
  • Erbrechen und Durchfall 
  • Krampfanfälle

Bei einer Lungenwurminfektion müssen nicht alle dieser Symptome auftreten. Unter Umständen äußert sie sich nur in einem oder einzelnen dieser Anzeichen. Da die meisten der Symptome für einen Wurmbefall untypisch sind, ist es oft schwierig, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es ist daher auf jeden Fall sinnvoll, einen Tierarzt aufzusuchen, sobald nur eines der genannten Anzeichen vorliegt.

Wie äußern sich Lungenwürmer beim Hund?

Lungenwürmer beim Hund rufen Atemwegsbeschwerden sowie eine Schwächung der Blutgerinnung hervor. Sie äußern sich daher in Form von Husten, Niesen, Nasenblutungen und blutigen Ausscheidungen sowie nur langsam nachlassenden Blutungen. Weitere typische Anzeichen sind Erschöpfung und möglicherweise neurologische Auffälligkeiten.

Diagnose und Behandlung

Um Lungenwürmer beim Hund zu erkennen, stehen Tierärzten verschiedene Methoden zur Verfügung. Da im fortgeschrittenen Stadium die Larven über den Kot ausgeschieden werden, geben sie zunächst eine Sammelkotprobe von drei aufeinanderfolgenden Tagen zur Kotuntersuchung ins Labor. Da aber nicht immer Larven über den Kot ausgeschieden werden, sind unter Umständen weitere Untersuchungen notwendig. Dazu gehören unter anderem:

  • Bluttest
  • Röntgenbild
  • Ultraschall
  • Untersuchung der bronchialen Lavage-Flüssigkeit auf Würmer und Larven

Nicht jede der Diagnosemethoden zeigt die Infektion. Oft sind daher mehrere Untersuchungen für eine eindeutige Diagnose erforderlich.

Zur Behandlung der Lungenwürmer beim Hund dienen Medikamente in Tablettenform und Spot-on-Präparate zum Aufträufeln auf die Haut. Die Therapie kann sich über mehrere Monate hinziehen, bis schließlich alle Symptome abklingen und durch eine Nachuntersuchung die Befreiung vom Wurmbefall nachgewiesen wird.

Lungenwürmer beim Hund: Hund liegt auf Decke

Lungenwürmer beim Hund können mit Medikamenten in Tablettenform und Spot-on-Präparate zum Aufträufeln auf die Haut behandelt werden.

Was tun bei Lungenwürmern beim Hund?

Besteht der Verdacht einer Lungenwurminfektion, solltest Du sofort eine Tierarztpraxis aufsuchen.

Prävention – kann man Lungenwürmern beim Hund vorbeugen?

Im Idealfall achtest Du darauf, dass Dein Hund sich nicht infizieren kann. Sinnvoll dazu ist zunächst eine regelmäßige Entwurmung. Jedoch wirken die herkömmlichen Entwurmungsmittel nicht gegen Lungenwürmer. Vielmehr ist die Verabreichung eines speziellen Mittels zur Vorbeugung des Lungenwurm-Befalls notwendig.

Außerdem sind verschiedene Vorsichtsmaßnahmen sinnvoll, um den Hund vor Lungenwürmern zu schützen. Dazu gehören:

  • den Hund möglichst von Schnecken und Fröschen fernhalten
  • darauf achten, dass der Hund keinen Kot von Artgenossen frisst
  • keine Hundespielzeuge über Nacht im Garten lassen
  • Trinkschalen im Freien täglich reinigen
  • darauf achten, dass der Hund nicht an Pflanzen leckt oder Gras frisst

Hunde schnuppern und lecken oft unbemerkt an Pflanzen und Gräsern. Es lässt sich daher nur schwer verhindern. Dennoch solltest Du möglichst versuchen, den Hund daran zu hindern. Sofortiges Einsammeln des Kots vom eigenen Hund trägt dazu bei, eine weitere Verbreitung der Lungenwurmlarven zu reduzieren.

Kann sich ein Mensch mit Lungenwürmern infizieren?

Die Infektion mit Lungenwürmern ist nur möglich, wenn Schnecken und Schneckenschleim in den Verdauungstrakt geraten. Wer Schnecken oder Frösche mit bloßen Händen berührt, sollte sich danach gründlich die Hände waschen. Eine direkte Übertragung vom Hund auf den Menschen ist nicht möglich.

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