Auch wenn der Futternapf immer liebevoll mit dem besten Futter serviert wird, kann es vorkommen, dass der Hund nicht frisst. Muss immer sofort die Alarmglocke läuten und der Hund in eine Tierarztpraxis gebracht werden? In diesem Artikel erfährst Du mögliche Ursachen.
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Hund frisst nicht: Das sind die Gründe
Wenn ein Hund nicht frisst, können auch harmlose Ursachen dahinterstecken. Wurde die Futtersorte gewechselt, schmeckt ihm vielleicht das neue Hundefutter nicht. Eventuell wartet er darauf, dass ihm ein schmackhafteres Futter angeboten wird.
Wölfe sind in der Natur daran gewöhnt, dass sie sich nicht jeden Tag satt fressen können. Vielleicht legt auch der Hund einfach eine kurze Pause ein und verweigert das normale Futter. Eventuell hat er vorher nur Leckerli gefressen und sein Magen ist voll.
Auch bei hohen Temperaturen kann es schon einmal vorkommen, dass der Hund den gefüllten Napf stehen lässt. In diesem Fall sollte er früh am Morgen oder in den Abendstunden, wenn es kühler ist, gefüttert werden.
Was tun, wenn der Hund nicht mehr frisst?
Wird nur eine Mahlzeit ausgelassen, besteht kein Grund zur Sorge. Ist das Verhalten des Hundes unverändert, wird eine andere Futtersorte ausprobiert. Hat der Hund Fieber, muss er zu einem Tierarzt gebracht werden.
Trockenfutter
Nicht alle Hunde bevorzugen Trockenfutter. Vor allem alte Hunde, die schon einen eingeschränkten Geruchssinn besitzen, können häufig mit dem Futter nichts mehr anfangen. Da die Geruchsstoffe nicht in Wasser gelöst sind, riecht das Futter nicht mehr. Für einen dementen Hund ist es dann schwieriger, den Napf zu finden.
Eventuell leidet der Vierbeiner unter Zahnproblemen. Auch wenn die Brocken öfter heruntergeschlungen als gekaut werden, stoßen diese gegen die Zähne und verursachen Schmerzen.
Bei einer längeren Appetitlosigkeit sollte unbedingt der Tierarzt konsultiert werden.
Längere Appetitlosigkeit ist immer ein Alarmzeichen
Ist der Hund nicht nur mäkelig, sondern leidet unter einer längeren Appetitlosigkeit, sollte er von einem Tierarzt untersucht werden. Das gleiche gilt, wenn andere Symptome wie Erbrechen, Übelkeit oder Fieber auftreten. Eine Futterverweigerung ist auch aus medizinischen Gründen möglich.
Was füttern, wenn der Hund nichts frisst?
Nassfutter oder Suppe sind eine Alternative zu dem normalen Hundefutter. Zum Päppeln eignet sich auch spezielles Diätfutter.
Stress
Lange andauernder Stress nach einem Umzug oder durch andere Veränderungen in der Umgebung des Hundes führt dazu, dass sich der Vierbeiner nicht wohlfühlt. Der Stress schlägt ihm ebenso auf den Magen wie Stress bei einem Menschen. Hat sich der Hund an die Veränderung der alltäglichen Routine gewöhnt, zeigt er wieder seinen früheren Appetit.
Der Hund frisst nicht bei schmerzhaften Erkrankungen
Schmerzen bedeuten für den Hund Stress. Er versucht, diese so gut wie möglich zu vermeiden. Eitrige, abgebrochene oder kranke Zähne sind besonders schmerzhaft. Eine Zahnfleischentzündung, bei der das Zahnfleisch bei jeder Berührung blutet, ist beim Fressen sehr unangenehm. Der Hund betrachtet das Futter als Ursache für die Schmerzen und frisst nicht mehr. Erkrankungen der Leber und der Nieren verursachen durch eine Ansammlung von Schadstoffen im Körper Übelkeit. Der Hund erbricht immer wieder und hat keinen Appetit mehr.
Wenn der Hund zwei oder drei Tage nichts frisst, sollte er immer von einem Tierarzt untersucht werden.
Zahnwechsel
Während des Zahnwechsels im fünften bis neunten Monat ist das Zahnfleisch häufig gereizt und entzündet. Berührungen sind schmerzhaft. Der Hund frisst nicht mehr. Nur Leckerlis werden angenommen und vorsichtig geschluckt.
Appetitlosigkeit mit viel Trinken ist immer ein Alarmsignal
Trinkt der Hund mehr Wasser und verweigert gleichzeitig sein Futter, könnte eine Erkrankung der Nieren die Ursache sein. Die Niere ist nicht mehr in der Lage, die Stoffwechselprodukte auszuscheiden. Diese sammeln sich im Blut an und verursachen Übelkeit. Der Hund frisst nicht mehr und erbricht. Um die Schadstoffe im Blut zu verdünnen, trinkt er große Mengen an Wasser. Vor allem im Alter muss immer an eine Erkrankung der Nieren gedacht werden.
Erkrankungen des Nervensystems
Leidet der Hund an einer Gehirnhautentzündung oder Lähmungen, ist er vielleicht nicht mehr in der Lage seinen Napf zu erreichen und selbstständig zu fressen. Er braucht Hilfe. Ist das Schlucken durch eine Vergrößerung oder Lähmung der Speiseröhre nicht möglich, frisst der Hund nicht. Starkes Zittern durch neurologische Erkrankungen kann die Futteraufnahme ebenfalls beeinflussen.
Hund frisst nicht wegen Magendrehung
Bei der Magendrehung handelt es sich immer um einen absoluten Notfall. Der Magen des Hundes dreht sich um die eigene Achse. Dadurch wird auch die Speiseröhre abgeschnürt. Der Hund kann das Futter nicht mehr schlucken und frisst nicht mehr.
Auch psychische Probleme können die Ursache dafür sein, dass der Hund nicht frisst.
Wie lange kann ein Hund nichts essen?
Ein gesunder Hund kann 25 Tage ohne Futter überleben. Wenn der Hund zwei oder drei Tage nichts frisst, sollte er immer von einem Tierarzt untersucht werden.
Tonsillitis
Bei einer Entzündung der Mandeln und des Rachens sind die Mandeln gerötet und stark geschwollen. Der Vierbeiner würgt immer wieder. Da das Schlucken des Hundefutters schmerzhaft ist, frisst der Hund nicht mehr.
Parasiten
Leidet der Hund unter einem starken Befall mit Darmparasiten, wird die Darmschleimhaut durch die Würmer geschädigt. Übelkeit und Durchfall treten auf. Der Hund frisst nicht mehr.
Welches Futter ist für einen mäkeligen Hund geeignet?
Nassfutter ist besser geeignet als Trockenfutter, da es stärker riecht und besser schmeckt.
Alte Hunde haben oft Probleme beim Fressen
Nicht nur die abgenutzten Zähne können alten Hunden Probleme bereiten. Häufig haben sich an den Halswirbeln Knochenspitzen gebildet, die bei einer Beugung des Kopfes Schmerzen bereiten. Der Hund hat Mühe, den Napf mit dem Hundefutter, der auf dem Boden steht, zu erreichen.
Herzerkrankungen und Probleme mit der Lunge
Kann ein Hund nur schwer atmen, hat er auch Probleme beim Fressen. Er streckt den Hals und atmet mit geöffnetem Mund. Jeder Bissen Hundefutter verursacht Erstickungsanfälle. Der Hund frisst nicht mehr.
Psychische Probleme
Auch Hunde leiden unter psychischen Problemen. Diese können hormonell verursacht sein wie die Appetitlosigkeit und Futterverweigerung während der Scheinträchtigkeit. Aber auch Depressionen, ein Bore Out Syndrom (der Hund ist von der täglichen Routine gelangweilt) oder Trennungsangst können für die Futterverweigerung verantwortlich sein. Der Hund ist apathisch und schläft viel. Der Napf bleibt unberührt.
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Wodurch wird der Hund zum Fressen motiviert?
Bewegung und regelmäßige Fütterungszeiten unterstützen ein normales Fressverhalten. Leckerlis sollten nur in kleinen Mengen gefüttert werden.
Lösungen: Was kann man tun, wenn der Hund nicht frisst?
- Lässt der Hund nur eine Mahlzeit aus, ist das kein Grund zur Besorgnis. Bei der nächsten Fütterung wird er hungrig sein und wieder fressen.
- Hat sich der Hund mit verdorbenem Futter den Magen verdorben, muss erst einmal die Übelkeit abklingen. In diesem Fall kann der Hund mit der Moroschen Karottensuppe gefüttert werden, die sich über die Schleimhaut des Magens und Darms legt und beruhigend wirkt.
- Eine regelmäßige Kontrolle der Zähne durch einen Tierarzt verhindert schwere Erkrankungen des Zahnhalteapparates und Entzündungen des Zahnfleischs.
- Schmeckt dem Hund das Trockenfutter nicht, kann Nassfutter gefüttert werden. Barfen ist ebenfalls eine Möglichkeit.
- Senior Hunden fressen leichter, wenn der Napf höher gestellt wird. Gut geeignet ist eine Futterbar, die individuell auf die Größe des Hundes eingestellt werden kann.
Hund frisst nicht – Ab wann muss der Hund zum Tierarzt?
Wenn die Appetitlosigkeit über einen längeren Zeitraum anhält, muss der Hund auf alle Fälle von einem Tierarzt untersucht werden. Vor allem, wenn der Hund zittert und sein Verhalten verändert ist, könnte ein Notfall wie eine Magendrehung oder ein Darmverschluss vorliegen.
Auch Fieber, Erbrechen, Durchfall, Blutungen oder andere Probleme mit der Gesundheit sind immer Anzeichen, bei denen der Hund sofort von einem Tierarzt untersucht und behandelt werden sollte.
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