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Samojede

von Felix Ortmann
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Er sieht fast aus wie ein schneeweißer großer Teddybär – der imposante Samojede mit seinem dichten Fell, den dunkelbraunen Knopfaugen und dem freundlichen „Lächeln“ war aber ursprünglich ein kräftiger und mutiger Arbeitshund in den rauen Weiten des nördlichen Sibiriens .

Im Jahre 1959 erkannte die FCI die Rasse offiziell an und führt sie seither unter der Nr. 212 in Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp, Sektion 1: Nordische Schlittenhunde, Ohne Arbeitsprüfung.

Samojede im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 50-60 cm
Gewicht: 17-32 kg
FCI-Gruppe: 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 1: Nordische Schlittenhunde
Herkunftsland: Russland
Farben: Creme, Weiß-Keks, Weiß, Sahnegelb
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Geeignet als: Familien-, Begleit- und Ausstellungshund
Sportarten: Schlittenhunderennen
Charakter: Lebendig, Kontaktfreudig, Freundlich, Spielerisch, Aufmerksam, Stur
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential: eher gering
Stärke des Haarens: hoch
Pflegeaufwand: hoch
Fellstruktur: üppig, dick, elastisch und dicht
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: ja

Herkunft und Rassegeschichte

Schon vor Hunderten von Jahren wurden von den Völkern des hohen Nordens Hunde als Arbeitstiere genutzt. Sie zogen Lasten auf Schlitten durch den Schnee, hüteten und beschützten die Herden und verteidigten Mensch und Vieh gegen angreifende Wölfe und Bären. Auch die nomadisch lebenden Samojeden-Völker (heute unter dem Namen Nenzen bekannt) in Nord-Sibirien hielten und züchteten über Jahrhunderte kräftige Hunde mit dichtem Fell zum Schutz vor eisigen Temperaturen und Schneestürmen, die sie auf ihren Wanderungen begleiteten.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wagten sich die ersten Europäer auf Expeditionen in die eisigen Weiten Sibiriens. Sie nutzten  ebenfalls die Hunde der indigenen Völker, um ihre schwere Ausrüstung auf Schlitten zu transportieren. So berichtete unter anderem der norwegische Forscher Fridtjof Nansen 1894 von den genügsamen und ausdauernden Schlittenhunden.

Der britische Zoologe und Sibirienforscher Ernest Kilburn Scott brachte  1889 die ersten Welpen dieser Hunde nach England und gilt somit als Begründer der heutigen Samojeden-Zucht. Diese Hunde waren noch nicht alle rein weiß, sondern auch braun, cremefarben oder gefleckt. Anfang des 20. Jahrhunderts erreichten die Samojedenhunde die USA, wo sich in den 20er Jahren ein erster Zuchtverein gründete. In Europa nahm das Interesse an der Zucht und Haltung dieser Hunderasse erst nach dem 2. Weltkrieg deutlich zu. Mittlerweile finden sich Samojeden-Zuchtvereine nahezu auf der ganzen Welt.

Woher kommt der Samojede?

Die Rasse stammt ursprünglich aus dem nördlichen Sibirien, wo sie von dem nomadisch lebenden Volksstamm der Samojeden als Arbeitstiere gehalten wurde.

Wesen & Charakter vom Samojeden

Blickt man einem Samojeden ins Gesicht, so lächelt er. Dies kommt durch die leicht nach oben gezogenen Mundwinkel und wird unterstrichen von seinen schräg stehenden, klugen dunklen Augen. Dieses „Samojeden-Lächeln“, das im offiziellen Rassestandard als Merkmal gefordert wird, spiegelt  das freundliche, gutmütige und muntere Wesen dieser Hunde wider, die heutzutage vor allem als Familienhunde gezüchtet werden. Sie sind sanftmütig, anhänglich zu ihrem „Rudel“, und strahlen eine beruhigende Gelassenheit aus. Ihre täglichen Streicheleinheiten fordern sie selbstbewusst und unwiderstehlich ein. Sie halten sich generell am liebsten bei ihren Menschen auf und mögen nicht so gerne alleine sein.

Aus seiner Vergangenheit als fleißiges Arbeitstier hat sich der Samojede sein großes Bewegungsbedürfnis und den Drang nach ausreichender, auch geistiger Beschäftigung bewahrt. Am liebsten hält er sich draußen an der frischen Luft auf, wobei ein eingezäunter Garten zwar von Vorteil ist, ihm aber alleine nicht reicht. Glücklich ist er, wenn seine Menschen mit ihm weite Spaziergänge unternehmen und/oder ihn mit sportlichen Aktivitäten auch intellektuell fordern.

Samojede im Rasseportrait: Auf einer Wiese

Die Hunderasse ist für ihr „Samojede-Lächeln“ bekannt.

Der Samojede im edogs Podcast

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Samojeden

Das sicherlich auffälligste Merkmal dieser schönen Hunderasse ist das prächtig-dichte, schneeweiße Fell, das rund um Schultern, Brust und Hals eine buschige Mähne bildet und auch an den Hinterläufen länger ist als am restlichen Körper (= „Hosen“). Laut Rassestandard wird die weiße Farbe eindeutig gewünscht, allerdings sind auch creme- oder sogenannte bisquitfarbene Tönungen erlaubt.

Typisch für alle spitzartigen Hunde, trägt auch der Samojede seine dicht behaarte Rute meist über den Rücken gebogen. Da sein Fell ihn ursprünglich vor eisigen Temperaturen und heftigen Schneestürmen schützen musste, besteht es auch heute noch aus dichter, kurzer und weicher Unterwolle und langem, festerem Deckhaar. Dennoch kommt die Hunderasse auch gut mit wärmeren klimatischen Verhältnissen klar, werden die Samojeden doch heutzutage in vielen Ländern der Erde gehalten und gezüchtet.

Der kräftige Kopf mit den kleinen, dreieckigen und dicht behaarten Ohren, der schwarzen Nase und den leicht schräg stehenden, dunkelbraunen Augen erinnert ein wenig an einen Plüschteddy. Der Körper wirkt, auch bedingt durch das dichte Fell, sehr kompakt und stämmig, dabei aber harmonisch und gut proportioniert. Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 54-60 Zentimetern, Hündinnen werden 50-56 Zentimeter groß. Das Gewicht liegt je nach Größe zwischen 20 und 30 Kilogramm.

Wie groß werden Samojeden?

Rüden erreichen eine Schulterhöhe von etwa 54-60 Zentimetern, Hündinnen werden 50-56 Zentimeter groß. Das Gewicht liegt je nach Größe zwischen 20 und 30 Kilogramm.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung und Haltung des Samojeden – Das gilt es zu beachten

Der Samojede verbringt gerne Zeit in der Natur

Der Samojede verbringt gerne Zeit in der Natur

Zur Haltung von Hunden gibt es in Deutschland einige wichtige gesetzliche Regelungen. So heißt es im Tierschutzgesetz in §2 :
„Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat,
1. muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen,
2. darf die Möglichkeit des Tieres zu artgemäßer Bewegung nicht so einschränken, dass ihm Schmerzen oder vermeidbar Leiden oder Schäden zugefügt werden,
3. muss über die für eine angemessene Ernährung, Pflege und verhaltensgerechte Unterbringung des Tieres erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen.“
Darüber hinaus legt die Tierschutz-Hundehaltungsverordnung weitere Regelungen für die Haltung von Hunden außerhalb der Wohnung fest, die rechtlich verbindlich sind.

Wer sich einen Samojeden anschaffen will, muss bedenken, dass es sich hier um ehemalige Arbeitstiere handelt. Sie bewegten sich sehr viel, waren dabei genügsam und ausdauernd und wurden für vielfältige Aufgaben genutzt, die von den Hunden zum Teil auch eigenständig erledigt werden mussten. So hat sich diese Rasse bis heute einen gewissen Eigensinn bewahrt. Dieser stellt auch den erfahrenen Hundehalter bei der Erziehung seines Vierbeiners gerne vor einige Herausforderungen. Viel Geduld, liebevolle Konsequenz und Disziplin auf beiden Seiten sind hier gefragt, um aus dem ungestümen und manchmal sturen Junghund einen gut erzogenen, verlässlichen Begleiter zu machen. Die Unterstützung eines erfahrenen Trainers in einer professionellen Hundeschule kann hier helfen.

Aufgrund ihrer Fellbeschaffenheit lieben es Samojeden, bei Wind und Wetter an der frischen Luft zu sein. Wird es im Sommer sehr heiß, brauchen sie die Möglichkeit, sich in kühle, schattige Bereiche zurückzuziehen. Eine Haltung im Haus mit eigenem eingezäunten Garten ist also ideal für diese Hunderasse. Soll der Samojede dagegen in einer Stadtwohnung leben, so muss der Halter sich im Klaren darüber sein, dass er den fehlenden Garten durch entsprechend längere und häufigere Spaziergänge ausgleichen muss. Egal bei welchem Wetter! Darüber hinaus braucht der Samojede eine enge Anbindung an seine Menschen und liebt es, nach ausgiebiger Beschäftigung an der frischen Luft genau so ausgiebig geknuddelt zu werden.

Ernährung des Samojeden

Wie bei allen Hunden ist der Nahrungsbedarf des Samojeden abhängig von Aktivität, Alter und Gesundheit des einzelnen Hundes. Gefüttert wird hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil und allen wichtigen Nährstoffen, ob Nass- oder Trockenfutter ist dabei zweitrangig bzw. vom Geschmack des Hundes abhängig. Auch eine Frischfütterung (BARF = Biologisch artgerechte Rohfütterung) vertragen diese Hunde meist gut- Allerdings erfordert dies entsprechende Kenntnisse des Hundehalters und einen genauen Ernährungs- und Zutatenplan, um einer Mangelernährung des Hundes vorzubeugen. Im Falle einer nachgewiesenen Futtermittelunverträglichkeit muss in Rücksprache mit dem behandelnden Tierarzt auf spezielles Futter umgestellt werden. Frisches Trinkwasser soll stets bereit stehen.

Was für Futter für Samojeden?

Samojeden sind sehr aktive Hunde und benötigen daher ein hochwertiges Futter mit hohem Fleischanteil. Je nach Alter, Gesundheit und Aktivität muss der Energiegehalt des Futters angepasst werden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Samojede ist ein aktiver, bewegungsfreudiger Hund und erfreut sich in der Regel guter Gesundheit. Allerdings sind durch die langjährige Zucht auf ganz bestimmte Rassemerkmale wie etwa das reinreiße Fell auch einige Krankheitsbilder entstanden, die als rassespezifisch beschrieben werden und erblich sind. In der strengen Auswahl der möglichen Elterntiere versuchen die Zuchtverbände, diese Erbkrankheiten wieder zu minimieren, dennoch treten sie vereinzelt bei dieser Rasse auf. Dazu gehören:

  • Progressive Retinaatrophie (PRA), eine Augenkrankheit, die langfristig zur Erblindung des Hundes führt;
  • Diabetes mellitus, also ein durch eine chronisch entzündete Bauchspeicheldrüse hervorgerufener Insulinmangel und daraus resultierender Überzuckerung, der mit Medikamenten behandelt werden muss;
  • HD (=Hüftgelenksdysplasie), wie sie bei vielen großen Hunderassen vorkommt;
  • Erbliche Nierenentzündung, die schon bei jungen Hunden zum Tod führen kann;
  • Eine bestimmte Form der Kleinwüchsigkeit, bei der verkürzte Gliedmaßen gekoppelt mit Augenproblemen auftreten;
  • Herz-Kreislauf-Probleme durch eine Verengung der rechten Herzklappe (Pulmonalstenose) und daraus resultierende Kurzatmigkeit und Ermüdungserscheinungen.

Ein gesunder, gut ernährter Samojede, der aktiv seinem Bewegungsdrang nachgehen kann, hat eine Lebenserwartung von etwa 12 Jahren.

Wie alt werden Samojeden?

Ein gesunder Samojede wird etwa 12 Jahre alt.

Pflege des Samojeden

Der Pflegeaufwand beim Samojeden ist vergleichsweise gering und ergibt sich hauptsächlich durch das üppige, sehr dichte, schneeweiße Fell, das regelmäßig (2x pro Woche) gebürstet werden sollte. In den Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst, wenn der Fellwechsel stattfindet, ist tägliches Bürsten ratsam. Sonst liegen die langen weißen Haare in Büscheln überall in der Wohnung und im Auto.

Nach den langen Spaziergängen in Feld, Wald und Flur oder dem Hundesport reicht es meist, den Hund an Pfoten und Unterbauch mit einem Handtuch abzurubbeln, um den feuchten Dreck draußen zu lassen. Baden oder Abduschen und die Benutzung von Shampoo ist nur bei extremer Verschmutzung nötig und sollte auf ein Minimum beschränkt bleiben, da Seife und Shampoo das Haar eher schädigt.

Samojede – Aktivitäten und Training

Der Samojede hat einen Jagdtrieb

Der Samojede hat einen Jagdtrieb

Samojeden haben ein großes Bewegungsbedürfnis und möchten beschäftigt werden. Leider besteht bei ihrem auffälligen Erscheinungsbild die Gefahr, dass sie nur aus optischen Gründen angeschafft werden, ohne sich vorher genau über die Rasse und ihre Ansprüche an Haltung und Erziehung zu informieren. Wird diesen Ansprüchen nicht ausreichend Rechnung getragen, langweilen sich die intelligenten und aktiven Hunde schnell und beginnen gerne damit, sich selber zu beschäftigen. Da wird dann auch mal eine Wohnung „umgeräumt“ oder der hübsch angelegte Garten umgegraben und neu gestaltet. Schlimmstenfalls kommt es dann dazu, dass der „ungezogene“ Hund wieder abgegeben wird. Und nichts ist schlimmer für den sensiblen und anhänglichen Samojeden, als wie ein Möbelstück herumgereicht zu werden!

Auch der ursprünglich einmal gewünschte Jagdtrieb der Rasse ist durch die Jahrzehnte dauernde Zucht als Familienhund nicht vollkommen verschwunden, was den freien Auslauf in Wald und Flur für manchen Samojeden deutlich einschränkt. Um dennoch seinem großen Bewegungsbedürfnis Rechnung zu tragen, sind tägliche lange Spaziergänge oder Joggingrunden angesagt.

Sportliche Aktivitäten wie etwa Agility oder Obedience, die gleichzeitig auch seinen Intellekt fordern, macht der Samojede sehr gerne mit. Richtig in seinem Element ist er vor einem Schlitten oder Zugwagen, dann aber meist nicht alleine, sondern im Gespann mit anderen seiner Rasse – und das kann ihm der Normal-Hundehalter meistens nicht bieten. Jedoch lassen sich Samojeden auch sehr gut in der Rettungshundeausbildung beschäftigen.

Wer sich tatsächlich mit dem Gedanken trägt, gleich mehrere Samojeden zu halten und mit ihnen im Schlittenhundesport aktiv zu werden, muss wissen, dass sie zwar extrem ausdauernd und kräftig sind, aber deutlich langsamer als zum Beispiel Huskys oder die zahlreichen leichten und wendigen Kreuzungen, die heutzutage extra für diesen Sport gezüchtet werden.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Samojeden

Die ursprünglichen Arbeitshunde im kalten Sibirien, von denen der heutige Samojede abstammt, halfen ihren Menschen nicht nur beim Transport der Zelte und Lasten auf Schlitten, bei der Jagd oder als Herdenschutzhund, sondern sie lebten mit den Familien in den Zelten und Hütten und fungierten in besonders eisigen Nächten des hohen Nordens oft auch als lebende Wärmflasche im Bett.

Nachdem verschiedene Forscher im 19. Jahrhundert über die ausdauernden und genügsamen Schlittenhunde berichtet hatten, brachte Roald Amundsen die ersten Samojeden im Jahre 1911 mit ans andere Ende der Welt, wo sie seine Südpol-Expedition ermöglichten. Trotz des Rasse-Ursprungs aus Schnee und Eis fand der Samojede mittlerweile eine weltweite Verbreitung. Sogar im heißen, afrikanischen Simbabwe wurde eine kleine Zuchtgruppe angemeldet!

Nachteile des Samojeden

Der Samojede möchte täglich aktiv und ausreichend an der frischen Luft bewegt werden – auch wenn es draußen stürmt und schneit! Das ist nicht unbedingt ein Nachteil, denn die frische Luft tut auch dem Menschen am anderen Ende der Leine gut. Der zukünftige Samojedenhalter muss sich aber im Klaren darüber sein, dass er für die nächsten ca. 12 Jahre keine Ausreden hat, das gemütliche Sofa täglich zu verlassen!

Der individuell bei diesen Hunden noch mehr oder weniger stark ausgeprägte Jagdtrieb macht es unter Umständen schwierig, sie einfach frei laufen zu lassen. Hier ist konsequente Erziehung und eventuell auch lebenslanger Leinenzwang in Feld und Wald erforderlich, um Wildtiere oder auch Nachbars Katze zu schützen. Da die Samojeden zu den spitzartigen Hunden gehören, lassen sie auch gerne ihre Stimme erklingen. Mit liebevoll-konsequenter Erziehung kann zwar das Dauerbellen abtrainiert werden, aber je nach Wohnlage könnten sich Nachbarn gestört fühlen.

Passt der Samojede zu mir?

Bevor man sich für die Anschaffung eines Hundes, egal welcher Rasse, entscheidet, sollte man sich immer einige grundsätzliche Fragen stellen:

  • Habe ich ausreichend Zeit, mich um den Hund zu kümmern, mehrmals täglich mit ihm ausgiebig spazieren zu gehen und ihn ausreichend zu beschäftigen, zum Beispiel auch sportlich?
  • Sind alle Familienmitglieder einverstanden mit dem Einzug eines Samojeden?
  • Gibt es medizinische Gründe gegen einen Hund (Allergien)?
  • Bin ich bereit, die Fellpflege zu übernehmen, und kann ich auch mit Hundehaaren und Schmutz in Haus, Kleidung und Auto umgehen?
  • Wer kümmert sich um den Hund, wenn ich nicht kann?
  • Bin ich bereit, meinen Urlaub mit dem Hund zu gestalten? Wenn nicht, wo bleibt der Samojede so lange?
  • Habe ich ausreichend finanzielle Mittel, um nicht nur den Kaufpreis für den Welpen und die Erstausstattung mit Leine, Halsband, Hundenapf und Hundebett zu bestreiten, sondern auch die laufenden Kosten für gutes Futter, Tierarztbesuche, Impfungen und Medikamente, Hundeschule, Hundesteuer und Haftpflicht-Versicherung zu zahlen? Im Laufe seines Lebens verursacht ein Hund immerhin etwa die Kosten eines Kleinwagens!

Die besonders niedlichen weißen Samojedenwelpen verführen schnell zu spontanen Entscheidungen, die vielleicht bald bitter bereut werden – eine gründliche Vorbereitung wird das verhindern! Hat man sich schließlich alles gut überlegt und sich für den Einzug eines Samojeden als neues Familienmitglied entschieden, sollte ein seriöser Züchter gesucht werden. Wichtige Kriterien dafür, dass es der Züchter wirklich ernst meint mit seiner Hundezucht, sind etwa eine überschaubare Zahl an Zuchttieren und Würfen, bestenfalls nur einer zur Zeit, und die Haltung von Hündinnen und Welpen innerhalb der Familie und mit engem Anschluss an Bezugspersonen. Ein guter Züchter stellt Fragen an den Interessenten, will wissen, wie und wo seine Welpen gehalten werden sollen. Er lehnt zur Not auch den Verkauf eines Hundes ab, wenn ihn die Antworten des Interessenten nicht zufriedenstellen. Empfehlungen zur Fütterung, Informationen zu erfolgten tierärztlichen Behandlungen wie Erst-Impfungen und Wurmkuren und das Angebot zur Kontaktaufnahme auch nach dem Kauf sollten für einen guten Züchter selbstverständlich sein. Der Preis für einen solchen Welpen liegt auf jeden Fall bei gut 1000€ und darüber. Am besten besuchst Du den Züchter vor dem endgültigen Kauf des Welpen und schaust Dich in Ruhe bei ihm um.

Der Kauf eines Samojede Welpen sollte gut bedacht werden

Der Kauf eines Samojede Welpen sollte gut bedacht werden

Niemals solltest einen Welpen aus dem Kofferraum eines dubiosen Hundehändlers kaufen! Zwar sind diese Hunde meist billiger als bei einem seriösen Züchter, aber dahinter steckt fast immer skrupellose und grausame Tierquälerei! Die Muttertiere werden unter schrecklichen Bedingungen als reine „Wurfmaschinen“ gehalten, die Welpen sind weder geimpft noch anderweitig tierärztlich versorgt, leiden oft schon bald nach dem Kauf an akuten, schlimmstenfalls tödlich verlaufenden Krankheiten oder bleiben zeitlebens ein Fall für den Tierarzt. Das ist unter dem Strich viel teurer als der Welpe aus einer seriösen und verantwortungsvollen Zucht!

Neben der Anschaffung bei einem Züchter lohnt sich unter Umständen auch der Gang ins Tierheim. Dort warten immer wieder auch reinrassige Hunde darauf, ein neues Zuhause zu finden. Auch haben sich verschiedene Tierschutzorganisationen ganz speziell der Hilfe für in Not geratene Rassehunde wie etwa Schlittenhunde verschrieben und suchen für solche Tiere die passenden, liebevollen Besitzer.

Der Samojede ist nicht unbedingt ein Anfängerhund, da er doch vor allem in der Pubertät eine konsequente Erziehung benötigt. Aufgrund seiner Gutmütigkeit und der engen Bindung an seine Menschen taugt er aber unbedingt als Familienhund, sofern schon Hundeerfahrung vorliegt. Auch im rüstigen Seniorenhaushalt ist diese Rasse gut untergebracht, immer vorausgesetzt, sein Bewegungsdrang kann ausreichend befriedigt werden. Wenn Du bereit bist, mit Deinem Samojeden viel Zeit an der frischen Luft zu verbringen, und zwar bei jedem Wetter, ihn ausreichend zu bewegen und zu beschäftigen, mit ihm zu kuscheln und seinen gutmütigen Eigensinn zu ertragen, wenn Du weiße Haare an schwarzen Hosen und auf dem roten Sofa gelassen hinnimmst – dann steht dem Einzug des freundlich-lächelnden „Plüschteddys“ nichts im Wege!

Sind Samojeden Familienhunde?

Samojeden sind sehr gutmütige und kinderliebe Hunde. Sie lieben es, möglichst eng mit ihrer Familie zusammen zu leben.

Diese Hunde suchen ein Zuhause