Schlittenhundesport

von Michael Hein
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Schlittenhunde waren die ersten Zugtiere der Welt, die Menschen bereits vor Jahrtausenden im nördlichen Sibirien zum Lastenziehen einsetzten. In allen kalten Regionen von Alaska über Grönland und Nordeuropa bis nach Russland hat auch der Schlittenhundesport eine lange Tradition. Inzwischen sind die Mitteleuropäer ebenfalls auf den Geschmack gekommen und in unseren Breiten wird Schlittenhundesport nicht nur auf Schnee, sondern auch auf Wald- und Feldwegen immer beliebter.

Was ist Schlittenhundesport?

Beim Schlittenhundesport steht ein Musher als menschlicher Anführer auf dem Schlitten oder Wagen, der von zwei bis zwölf oder mehr Hunden gezogen wird. Die vorderen der zumeist paarweise eingespannten Schlittenhunde agieren als Leithunde, die blitzschnell auf die Kommandos des Musher reagieren müssen. Heute wird Schlittenhundesport in zahlreichen internationalen und europäischen Verbänden ausgeübt. Die wichtigste Organisation in Deutschland ist der Verband Deutscher Schlittenhundesport Vereine e. V. (VDSV) mit mehr als 40 Vereinen und über 1700 Mitgliedern.

Schlittenhunderennen

Ein Musher wird von sechs Schlittenhunden gezogen

Moderne Schlittenhunderennen

Als im Winter 1925 eine Diphtherie-Epidemie in der Küstenstadt Nome im Nordwesten Alaskas ausgebrochen war, mussten Medikamente mit einer Hundeschlittenstaffel überbracht werden. 20 Musher machten sich mit ihren Teams von der 1085 km entfernten Stadt Nenana auf den Weg. Inspiriert von diesem Langstreckenrennen unter arktischen Extrembedingungen wird seit 1973 jährlich das legendäre Iditarod-Rennen in Alaska ausgetragen, das mit 1850 km längste Schlittenhunderennen der Welt. Heutige Rennen werden in die drei Distanzen Sprint, Mittelstrecke und Langstrecke eingeteilt. In Deutschland gelten Rennen bis zu 20 km zumeist als Sprints, von 20 bis 50 km als Mittelstrecke und von mehr als 100 km als Langstrecke. Weiterhin wird zwischen authentischen Schlitten- oder Schneerennen und Wagenrennen unterschieden.

Was ist Schlittenhundesport?

Beim Schlittenhundesport wird ein Schlitten oder Wagen von einem Hundegespann gezogen. Das Team besteht aus einem menschlichen Musher und zwischen zwei und zwölf oder mehr Hunden.

Vorteile des Schlittenhunderennens für den Hund

Schlittenhundesport ist eine besonders anstrengende und herausfordernde Sportart, die sich nicht für jeden Vierbeiner eignet. Aber diejenigen Hunde, die von Natur aus ein großes Bewegungsbedürfnis haben und gleichzeitig kälteunempfindlich und in ihrer Ernährung anspruchslos sind, lieben genau die Herausforderungen, die ihnen ein Rennen bietet. Bestimmte Hunderassen können überhaupt nur artgerecht gehalten werden, wenn sie ein hohes tägliches Rennpensum absolvieren dürfen.

Dazu kann das Training auch zur geistigen Auslastung des Hundes beitragen. Denn ein intelligenter und lernbegieriger Hund profitiert von der Erfahrung, mit dem Musher und seinem Rudel zusammenzuarbeiten und sich kontinuierlich zu steigern. Beim Hunderennen werden nicht nur Ausdauer und Schnelligkeit trainiert, sondern auch Sozialverhalten. Und ein klassischer Rudelhund braucht die Gesellschaft seiner Artgenossen.

Welche Hunde eignen sich für den Schlittenhundesport?

Grönlandhund, Husky und Malamute sind die verbreitetsten Schlittenhunde, auch der jakutische Laika und der Samojede eignen sich hervorragend für diesen Sport.

Welche Hunde eignen sich für den Schlittenhundesport?

Zu den typischen Schlittenhunden zählen Huskys, Grönlandhunde, Malamutes und Samojeden. Mit ihrer dichten Unterwolle unter dem anliegenden Deckhaar sind sie besonders kälteunempfindlich, außerdem zeichnen sie sich durch ihre Lauffreude und ihre hohe Belastbarkeit aus. Auch verschiedene Kreuzungen dieser Rassen, zum Beispiel mit Jagdhunden, werden gern für Rennen eingesetzt.

Schlittenhunde von hinten im Lauf

Zu den typischen Schlittenhunden zählen Huskys, Grönlandhunde, Malamutes und Samojeden.

Ab wann kann man mit Schlittenhundesport anfangen?

Das Mindestalter zur Teilnahme an Schlittenhunderennen beträgt hierzulande 18 oder 12 Monate. Nur ausgewachsene Hunde, deren Knochengerüst bereits stabil ist, dürfen Rennsport ausüben. Aber ein leichtes, spielerisches Training kann auch schon bei kleinen Vierbeinern die Vorfreude wecken. Wenn ein Welpe drei bis vier Monate alt ist, kann er sich bereits beim Spazierengehen an ein kleines Geschirr gewöhnen, und im Alter von sieben bis acht Monaten genießt er es vielleicht, Herrchen oder Frauchen beim Radfahren zu begleiten.

Ab wann kann mein Hund mit dem Schlittenhundesport anfangen?

Für die meisten Rennen ist ein Mindestalter von 18 Monaten vorgeschrieben, in manchen Disziplinen dürfen schon Hunde ab 12 Monaten teilnehmen. Mit leichten Vorbereitungsübungen können bereits Welpen ab drei bis vier Monaten beginnen.

Welche Grundkommandos muss der Hund beherrschen?

Um Unfälle zu vermeiden, müssen Musher und Hunde unbedingt die Grundkommandos verinnerlicht haben:

  • Halt/Stop: Stop oder Whoa
  • Links: Haw
  • Rechts: Gee
  • Geradeaus: Straight ahead
  • Links vorbei: Over haw
  • Rechts vorbei: Over gee
  • Los!: Go/Hike/Mush!

Wo kann ich Schlittenhundesport ausüben?

Wer in schneereichen Gegenden im Harz oder am Alpenrand lebt, kann direkt vor der Haustür mit dem Sport anfangen. Alle anderen können in Wald und Feld mit einem Wagen trainieren und sich über den VDSV einen Verein in ihrer Region suchen.

Schlittenhundesport im Gebirge

Finnland und Lappland eignen sich ideal für Touren mit Schlittenhunden.

Ausrüstung und Gelände für den perfekten Start

Wer in die Welt der Schlittenhunde hineinschnuppern möchte, kann zum Beispiel eine Einsteigertour durch Finnland und Lappland buchen. Aber auch in der näheren Umgebung, am deutschen Alpenrand, in Österreich und der Schweiz, gibt es für Anfänger geeignete Schneegebiete. Zur Grundausstattung gehören unbedingt stabile Halsbänder und Zuggeschirre, die optimal sitzen und gut verarbeitet sind. Von besonderer Bedeutung sind auch eine reißfeste Zugleine und eine ebenso zuverlässige Sicherungsleine mit robusten Karabinern. Ein Ruckdämpfer zwischen Schlitten und Zugleine soll den Ruck beim Anfahren und Halten verringern. Schließlich müssen Schlitten und Trainingswagen intakt sein und passend zur Anzahl und Stärke der Hunde ausgewählt werden.

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Fazit: Eignet sich mein Hund für den Schlittenhundesport?

Jeder Hund, der über die nötigen Eigenschaften verfügt und Spaß am Rennen hat, kann einen guten Schlittenhund abgeben. Wichtig sind ein gesundes Herz-Kreislauf-System und eine starke Muskulatur. Außerdem muss der Hund mit karger Nahrung längere Zeit auskommen und eine gewisse Schmerzunempfindlichkeit haben. Auch Intelligenz und soziales Verhalten zeichnen einen geeigneten Schlittenhund und speziell einen Leithund aus.

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