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Drever (Schwedische Dachsbracke)

von Michelle Holtmeyer
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Die Schwedische Dachsbracke, auch Drever genannt, ist eine aus Schweden stammende Rasse die überwiegend als Jagdhund zur Einzeljagd eingesetzt wird. Der Drever wird seit 1953 von der FCI der Gruppe 6 zugeordnet, den Lauf- und Schweißhunden. Hier kategorisiert die Schwedische Dachsbracke sich unter Sektion 1.3 ein, den kleinen Laufhunden.

Drever im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 30-38 cm
Gewicht: 14-16 kg
FCI-Gruppe: 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1.3: Kleine Laufhunde
Herkunftsland: Schweden
Farben: Schwarz-Weiß, Dreifarbig, Kitz-Weiß
Lebenserwartung: 11-13 Jahre
Geeignet als: Jagdhund
Sportarten:
Charakter: Aufmerksam, Selbstbewusst, Scharf
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential:
Stärke des Haarens:
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: kurz, dicht und eng anliegend
Kinderfreundlich: eher ja
Familienhund: ja
Sozial:

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Im Jahr 1910 wurde die Westfälische Dachsbracke von Deutschland nach Schweden importiert. Zunächst blieb diese Rasse dort weitestgehend unbeachtet, um ca. 1930 jedoch gewann dieser Jagdhund zunehmend an Beliebtheit in der schwedischen Bevölkerung. Aus der Westfälischen Dachsbracke wurde die Schwedische Dachsbracke gezüchtet. Die kleinen Jagdhunde wurden durch spezielle Zucht an das in Schweden herrschende, raue und kalte Klima angepasst, in dem sie jagen sollten. Generell ähneln sich beide Hunderassen jedoch in vielen Punkten.

Drever im Sitzen

Außerhalb Skandinaviens ist die Rasse eher unbekannt.

Der Drever ist auch unter dem Namen Schwedische Dachsbracke bekannt. Dieser Name entstand, so heißt es, durch die Abstimmung in einer schwedischen Zeitung, in der ein Name für die nun beliebte Jagdhund Rasse gesucht wurde. „Drev“ bedeutet aus dem Schwedischen übersetzt so viel wie „brackieren“ oder „jagen“, so dass 1947 der alternative Rassename Drever für die Schwedische Dachsbracke festgelegt wurde.

Die kleinen Jagdhunde sind äußerst geeignet für die Jagd auf Hirsche und Rehe, aber auch Füchse und Hasen können mit Hilfe der Schwedischen Dachsbracke gut gejagt werden. Durch ihre Beharrlichkeit und Ruhe bei der Jagd sind die Schwedischen Dachsbracken außerordentlich beliebt bei skandinavischen Jägern. Auch außerhalb von Schweden, beispielsweise in Finnland oder Norwegen, sind sie weit verbreitet. Da in Finnland die Jagd auf Rehe mit dem Drever verboten ist und dieser nur zur Hasen- oder Fuchsjagd eingesetzt wird, hat sich dort eine etwas kleinere und wendigere Art des Hundes verbreitet.

Trotz der sehr großen Popularität und Beliebtheit in Schweden sind die Laufhunde außerhalb Skandinaviens kaum bekannt.

Wesen & Charakter vom Drever

Die Schwedische Dachsbracke ist charakterlich sehr ausgeglichen und ruhig, dennoch verfügt sie über eine sehr gute und willige Arbeitseinstellung. Beharrlichkeit und Durchhaltevermögen sind ihr Markenzeichen. Ihre Furchtlosigkeit macht sie zu einem zuverlässigen Jagdpartner. Der Drever ist immer konzentriert und fokussiert bei der Arbeit und möchte am liebsten gar nicht mehr aufhören. Menschen gegenüber zeigt sich diese Hunderasse sehr aufgeschlossen und freundlich – auch im Umgang mit Kindern. Aggressionen und Nervosität kommen bei der Schwedischen Dachsbracke in der Regel nicht vor.

Woher stammt der Drever?

Die ursprüngliche Abstammung des Drevers ist die Westfälische Dachsbracke, die von Deutschland nach Schweden importiert wurde. Die Schwedische Dachsbracke wurde dann in Schweden aus der westfälischen Dachsbracke gezüchtet und ist somit auch in Schweden beheimatet.

Aussehen der Schwedischen Dachsbracke

Drever von der Seite

Der Jagdhund zählt zu den kleinen Hunderassen. Svenska Mässan from Sweden, CC BY 2.0

Die Schwedische Dachsbracke ist eine kleine Hunderasse mit kurzen Läufen, die die Wendigkeit, die bei der Jagd nach Hasen und Füchsen benötigt wird, begünstigen sollen. Die Widerristhöhe dieser Hunde liegt zwischen 30 und 38 Zentimetern, wobei Hündinnen meist etwas kleiner sind als Rüden. Somit gehören sie zu den kleinen Hunderassen. Ein gesunder Drever bringt ausgewachsen um die 15 Kilo Gewicht auf die Waage.

Das Fell der Schwedischen Dachsbracke hat kurzes Haar, das dicht steht, um sie vor den mitunter extrem kalten Temperaturen in Skandinavien zu schützen. Hunde dieser Rasse kommen farblich sehr bunt daher. Die in Schweden lebenden Drever sind vorwiegend rot-weiß bzw. rehbraun-weiß. Der Schlag dieser Rasse, der in Finnland zuhause ist und dort weitergezüchtet wurde, ist meist eher schwarz-weiß mit roten Flecken. Die sogenannte „Finnische Linie“ ist meist auch etwas leichter, da sie noch wendiger gezüchtet wurden.

Der Körperbau der Schwedischen Dachsbracke ist kompakt und kräftig, ihre Läufe sind sehr kurz, der Rücken im Verhältnis dazu recht lang. Die Ohren hängen als kurze Schlappohren am Kopf herab, die sanften, braunen Augen des Drevers strahlen Ruhe und Gelassenheit aus.

Wie groß werden die Schwedischen Dachsbracken?

Bei Rüden liegt die Widerristhöhe im Durchschnitt bei 32 – 38 Zentimetern, Hündinnen sind meist etwas kleiner. Hier liegt die Größe meist zwischen 30 – 36 Zentimetern.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Drever – Das gilt es zu beachten

Gezüchtet wird die Schwedische Dachsbracke als passionierter Jagdhund und als solcher sollten Hunde dieser Rasse sich auch ausleben können. Als reiner Begleithund eignet sich der Drever daher nicht, die Auslastung durch die Jagd benötigt er für ein ausgeglichenes Wesen. Ausdauer und Jagdtrieb sollten daher aber auch in der Erziehung und der Haltung der Schwedischen Dachsbracke beachtet werden.

Der Drever ist zudem kein Hund für die Jagd in einer Meute, sondern für die Jagd mit nur einem Jäger und als einziger Hund prädestiniert. Dadurch ist der Bezug zu seinem Führer sehr groß und sein Gehorsam deutlich ausgeprägt. Generell sollte bei der Haltung eines Drevers genügend Auslauf geboten werden, da die jagdliche Haltung dieser Rasse sehr empfohlen wird, geschieht die Auslastung normalerweise über die Arbeit auf der Jagd.

Ernährung der Schwedischen Dachsbracke

Durch die im Gegensatz zum reinen Familienhund höhere Aktivität, die ein Jagdhund zu leisten hat, benötigt die Schwedische Dachsbracke auch entsprechend größere bzw. hochkalorische Mengen an Futter. Wichtig ist hierbei die gute Qualität des ausgewählten Futters, sowie die optimale Verteilung von Nährstoffen, Mineralien und Vitaminen. Proteine, Kohlenhydrate und Fette sollten ausreichend zur Verfügung stehen, um die Versorgung nach getaner Arbeit optimal gewährleisten zu können. Nach besonders anstrengenden Jagdtouren eignet sich fettreiches Futter besonders gut, um die Kraftreserven wieder aufzufüllen.

Ob mit Trocken- oder Nassfutter gefüttert wird oder sogar die BARF Methode gewählt wird, bleibt jedem Besitzer selbst überlassen. Solange die Qualität stimmt und alle wichtigen Stoffe enthalten sind, ist die Art des Futters nebensächlich.

Wer sich nicht sicher mit der Futterauswahl und -menge ist, der sollte sich mit dem behandelnden Tierarzt absprechen. Dieser kennt das Tier und seinen allgemeinen Zustand gut und kann durch gezielte Fragen an den Besitzer meist eine treffende Futterberatung geben.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Lebenserwartung eines psychisch und körperlich gesunden Drevers liegt zwischen 11 und 13 Jahren. Die Rasse gilt als extrem robust und wenig anfällig für Krankheiten. Auch zu Übergewicht neigen die agilen Hunde bei entsprechender Auslastung nicht. Wenn sie dürfen, sind sie so viel in Bewegung, dass ihr Futter nicht überschüssig ansetzen kann.

Besonders bemerkenswert ist die Kälteverträglichkeit dieser Rasse. Skandinavische Winter sind kalt und geprägt von viel Schnee, die Hunde müssen auch bei bis zu -20°C und Tiefschnee ihrer Arbeit nachgehen. Sie stecken diese Temperaturen gut weg. Sollte es noch kälter werden, wird der Jagd zumeist nicht mehr nachgegangen.

Die üblichen Partien wie Ohren, Zähne, Pfoten und Nase sollten zur Gesunderhaltung durch den Halter regelmäßig kontrolliert werden. Auch eine Untersuchung auf Ungeziefer, wie beispielsweise Zecken, ist nach langen Erkundungstouren durch den Wald angebracht.

Welche Lebenserwartung hat ein Drever?

Der Drever hat eine ungefähre Lebenserwartung von 11 bis 13 Jahren.

Pflege des Drever

Die Rasse der Schwedischen Dachsbracke zählt zu den pflegeleichten Hunderassen. Das kurze Fell benötigt wenig Pflege, gelegentliches Bürsten ist in der Regel ausreichend. Falls der Hund aus Schweden nach der Jagd dreckig sein sollte, kann er auch ab und an mit geeignetem Shampoo oder nur mit warmem Wasser gewaschen werden. Dies sollte jedoch nicht zu oft vorkommen, da sonst die empfindliche Hautbarriere des Hundes gestört werden kann.

Die Schlappohren des Drevers begünstigen ein feuchtwarmes Klima, in dem Bakterien sich wohlfühlen, weshalb die Ohren regelmäßig gereinigt werden sollten, um Entzündungen oder Schädlingsbefall zu vermeiden.

Auch Augen, Zahnfleisch und Pfoten sollten in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden, um mögliche Erkrankungen frühzeitig erkennen und bestmöglich behandeln zu können.

Drever – Aktivitäten und Training

Durch seine eigentlich angedachte Aufgabe als Jagdhund, der viele Stunden in Bewegung verbringt, um Fährten aufzuspüren und seinem Jäger die aufgefundenen Laufhunde vor die Flinte zu treiben, ist die Schwedische Dachsbracke ein Laufhund, der viel Auslastung aushalten kann und auch benötigt. Sie bewegt sich gerne ausgiebig, lange Spaziergänge daher sind ideal. Durch ihre kurzen Beine ist sie nicht die Schnellste, was sie als Begleithund zum Joggen eher ungeeignet macht.

Der Drever verfügt außerdem über eine hervorragende Nase, die ihn, neben der Arbeit mit dem Wild auf der Jagd, für Suchspiele prädestinieren. Er nimmt Witterungen in Sekundenschnelle auf und spürt die Quelle des Geruchs ohne Mühe auf. Hundesportarten, bei denen die Nase zum Einsatz kommt, eignen sich daher am besten für die Schwedische Dachsbracke. Generell sollte aber unbedingt beachtet werden, dass diese Hunderasse den Jagdhunden angehört und sich als solche auch ausleben möchten und sollten.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Drever

Ihr besonderes Geschick bei der Jagd und die große Ruhe, mit der diese Rasse ihre Arbeit tut, zeichnen sie aus. Durch den Einsatz als Einzelhund muss der Drever alle Phasen der Jagd beherrschen.

Ähnlich wie der Labrador in Deutschland zählt die Schwedische Dachsbracke zu den bekanntesten und beliebtesten Hunderassen in Schweden.

Nachteile des Drever

So angenehm wie die Arbeitseinstellung der Schwedischen Dachsbracke ist, so anstrengend kann auch der Übereifer dieser Hunderasse werden. Drever können mitunter schwer zu bremsen sein, selbst wenn die Arbeitszeit eigentlich bereits beendet ist und Herrchen oder Frauchen schon im Feierabendmodus steckt.

Zudem kann der Jagdtrieb des Drevers zum Nachteil für seinen Halter werden. Hat er einmal eine Fährte aufgenommen, so möchte er dieser gemäß seiner Zucht auch nachgehen. Es kann also passieren, dass Dein Hund ohne Dich im Wald verschwindet. Der Jagdtrieb des Drevers sollte daher von Kindesbeinen an durch gezieltes Training kontrolliert werden.

Passt der Drever zu mir?

Die agile und lebhafte Schwedische Dachsbracke ist trotz ihrer handlichen Größe definitiv kein Schoßhund. Sie benötigt viel Auslauf und Beschäftigung. Am besten wird sie, ihrem Zuchtziel entsprechend, auch zur Jagd eingesetzt. Als reiner Familien- oder Begleithund ist sie aufgrund ihres Temperamentes nicht geeignet, auch wenn ihr Charakter sehr freundlich und aufgeschlossen gegenüber Menschen ist. Wird ein Hund, egal welcher Rasse, jedoch nicht seinem Wesen entsprechend ausgelastet, kann sein Verhalten schnell ins Negative umschlagen und einige Schwierigkeiten zwischen Hund und Halter mit sich bringen. Auch für die Haltung durch Senioren könnte die Schwedische Dachsbracke ungeeignet sein, da diese womöglich nicht mehr in der körperlichen Verfassung sind, um dem Auslastungsdrang dieser Hunde nachkommen zu können.

Allgemein wie auch für die Haltung der Schwedischen Dachsbracke gilt, dass stets genug Zeit und Platz für die Haltung eines Hundes vorhanden sein sollte. Je nach Lebenserwartung wird Dein Hund mindestens das nächste Jahrzehnt an Deiner Seite sein und muss jeden einzelnen Tag dieser Zeit auch versorgt und beschäftigt werden. Die Planung zur Anschaffung eines Hundes sollte daher immer auf Langfristigkeit ausgelegt sein, damit keine zukünftigen Entscheidungen sich für Deinen Hund negativ auswirken, weil er auf einmal nicht mehr in Dein Leben passt.

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