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Schwedischer Lapphund

von Michelle Holtmeyer
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Wer den Spitz mag, wird auch den Schwedischen Lapphund ins Herz schließen. Das nordische Wesen ist freundlich, aber nicht immer einfach in der Erziehung. Was einen Schwedischen Lapphund noch auszeichnet, verrät das Rasseportrait. Die Hunderasse Schwedischer Lapphund gehört zur FCI-Gruppe 5 der Spitze und Hunde vom Urtyp. Sie ist der Sektion 3 zugeordnet.

Schwedischer Lapphund im Steckbrief

Steckbrief
Größe:40-51 cm
Gewicht:19-21 kg
FCI-Gruppe:5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion:3: Nordische Wach- und Hütehunde
Herkunftsland:Schweden
Farben:Schwarz, Leber, Braun
Lebenserwartung:12-13 Jahre
Geeignet als:Wach-, Hüte-,  Familien- und Begleithund
Sportarten:Agility, Obedience, Fährtenarbeit
Charakter:Anhänglich, Erziehbar, Gütig, Lebendig, Vielseitig, Aufmerksam
Auslaufbedürfnisse:eher hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand:eher gering
Fellstruktur:üppig, gerade abstehend mit dichter, sehr fein gelockter Unterwolle
Kinderfreundlich:eher ja
Familienhund:ja
Sozial:

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Die in Nordeuropa liegende Landschaft Lappland ist bekannt für die Züchtung von Hundetypen, die früher vornehmlich für das Hüten von Rentierherden eingesetzt wurden. Über Jahrhunderte hinweg wurde eine bestimmte nordische Hunderasse erst zur Jagd von Rentieren verwendet. Später dann folgte die Aufgabe des Beschützers der Herde. Dabei konzentrierte sich das indigene Volk der Samen auf die Eigenschaften der Gebrauchstüchtigkeit, die die arktischen Bedingungen den Hunden abverlangte. Auf diese Weise entwickelte jedes Dorf den ihnen am besten dienenden Hundetyp.

Der unentbehrliche Vierbeiner zeigte sich überaus witterungsbeständig und robust bei seinen Aufgaben. Auch setzten die Urvölker den Hund als Wachhund ein. Von einer Standardisierung waren die unterschiedlichen Typen aber noch weit entfernt. Erst im 20. Jahrhundert entstanden drei verschiedene Rassen.

Die Vertreter der unterschiedlichen Hunderassen konnten sich nicht auf einen Standard einigen, nachdem der tatsächliche Hundebestand vollständig erfasst war. Neben den Hunderassen Finnischer Lapphund und Schwedischer Lapphund existiert noch der Lappländische Rentierhund. Sowohl der Schwedische als auch der Finnische Lapphund sehen sich sehr ähnlich. Trotz dieser Ähnlichkeit dürfen sie nicht gekreuzt werden.

Die früheren Aufgaben werden heute nicht mehr von den jeweiligen Hunderassen wahrgenommen. Der technologische Fortschritt und damit die Entwicklung moderner Motorschlitten machten sie entbehrlich. Will man den Schwedischen Lapphund dennoch für die Jagd oder zum Hüten von Herden einsetzen, ist auf die Leistungsfähigkeit des Hunderasse noch immer Verlass. Durch den kynologischen Dachverband FCI wurde die Rasse endgültig im Jahr 1955 anerkannt.

Wesen & Charakter vom Schwedischen Lapphund

Der Charakter der nordschwedischen Spitze zeichnet sich durch eine große Auffassungsgabe und Aufmerksamkeit aus. Als ursprünglicher Hüter von Rentierherden verfügt er über ein eigenständiges handelndes Wesen. Der Fellnase liegt es deshalb bereits in den Genen, eigene Entscheidungen zu treffen. Aber nicht nur das Hüten kann eine Spezialität des Tieres sein, sondern auch die Jagd.

Heute wird der Schwedische Lapphund vornehmlich als Gesellschafts- und Begleithund geführt. Im Gegensatz zu einigen anderen Hunderassen, die in ihrer geschichtlichen Entwicklung als Jagd- oder Hütehunde eingesetzt wurden, gibt sich der schwedische Lappi sehr viel freundlicher. Allerdings zeigt er keine Spur von Scheu. Als Wachhund nutzt das Tier seine naturgegebene Eigenschaft, das sich im lauten Bellen niederschlägt. Auf diese Weise wirkt er abschreckend, wenn auch nicht durch seine Größe.

Interessenten müssen die Verträglichkeit des arktischen Gefährten mit anderen Tieren nicht in Frage stellen. Auch hier zeigt er sich von seiner freundlichen Seite. Voraussetzung ist aber auch immer eine gute Sozialisierung, die bereits im Welpenalter beginne sollte. Auch fremde Menschen müssen nicht mit einem Kläffer rechnen, sofern die Begrüßung freundlich und angemessen erfolgt. Seine Intelligenz qualifiziert den Hund auch für andere Aufgaben. In ihrer Heimat werden sie heute als Rettungs- und Suchhunde eingesetzt.

Welchen Charakter hat ein Schwedischer Lapphund?

Der Schwedische Lapphund ist wachsam, lebhaft und freundlich.

Aussehen des Schwedischen Lapphundes

Der mittelgroße Spitz erreicht eine Widerristhöhe von bis zu 48 cm. Hündinnen können 43 cm groß werden. Dabei ist eine Toleranz von +/- 3 cm erlaubt. Sein meist schwarzes Fell ist dick, buschig und üppiger Natur. Seine Unterwolle ist fein gelockt und weich. Am Kopf trägt der Schwedische Lapphund das Haar kürzer. Es bildet um den Hals herum einen Kragen. Die Ohren stehen aufrecht und seine braunen Augen sind stets wachsam.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Schwedischen Lapphundes – Das gilt es zu beachten

Der Schwedische Lapphund kann sich zwar sehr anhänglich zeigen, aber er ist dennoch kein Hund, der sich leicht erziehen lässt. Erfahrene Hundeführer dürften damit kein Problem haben. Den Anfänger hingegen kann das unabhängige Verhalten des Hundes herausfordern und überfordern. Das liegt an der Unerfahrenheit und fehlendem Hundeverständnis. Auch weiß die Intelligenz der Rasse, die Unsicherheiten des Anfängers für sich zu nutzen. Nachgiebigkeiten werden schnell als Inkompetenz gewertet und die schlauen Hunde verlieren dann generell den Respekt vor der Person.

Ein blutiger Anfänger sollte sich für die Erziehung einen Profi hinzuziehen oder sich vorher zumindest Wissen aneignen und mit dem Hund eine kompetente Hundeschule besuchen. Empfehlenswert ist vor dem Ersthund das Ausführen unterschiedlicher Hunde aus dem Tierheim. Auch auf diesem Weg lässt sich Erfahrung mit einem Hund sammeln. Die arktische Fellnase braucht Konsequenz auf liebevoller Basis. Gleichzeitig sollten Besitzer seine Eigenheiten mit Respekt behandeln.

Auch wenn der Schwedische Lapphund klein ist, braucht er viel Bewegung und eine abwechslungsreiche Beschäftigung. Im Rahmen seines zweibeinigen Familienrudels verhält er sich treu und loyal.

Wie groß ist ein Schwedischer Lapphund?

Rüden erreichen ein Widerristhöhe von 51 cm. Hündinnen können 46 cm groß werden.

Ernährung des Schwedischen Lapphundes

In Hinsicht auf die Ernährung hat der Schwedische Lapphund keine großen Ansprüche. Wie jede Hunderasse auch braucht das Tier eine hochwertige und proteinreiche Ernährung mit einem hohen Fleischanteil. Ein solcher muss an erster Stelle der Deklaration stehen. Inhaltsstoffe wie Zucker, künstliche Aromen oder Füllstoffe wie Getreide gehören nicht in das Hundefutter.

Die Rasse verträgt sowohl Trocken- als auch Nassfutter, auch halbfeuchtes beziehungsweise Mischfutter darf der Hund bekommen. Eine ausgewogene Ernährung orientiert sich aber nicht nur an den richtigen Nährstoffen, sondern auch an den gängigen Ernährungsfaktoren Alter, Größe, Gewicht und dem Grad der Aktivität. Ein erwachsener Schwedischer Lapphund bekommt zwei Mahlzeiten am Tag. Welpen hingegen vier kleinere Mahlzeiten. Auch trockene Rinderhaut oder Schweineohren können dem Hund zwischendurch gegeben werden.

Die Dosierungsangaben von Fertigfutter geben dabei immer nur einen großen Richtwert vor. Die individuelle Anpassung der Nahrung erfolgt durch den Hundehalter. Um den Magen nicht zu überfordern, sollte eine Umstellung auf ein anderes Futter Schritt für Schritt erfolgen.

Mit Leckerlis sollten sich Besitzer zurückhalten und diese nur zeitweise als Belohnung nutzen. Zu viele Leckereien führen schnell zu Übergewicht, was sich bei dem mittelgroßen Hund schnell bemerkbar macht. Um das Idealgewicht zu halten, sollte das Tier einmal im Monat auf die Waage gestellt werden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Lebenserwartung des Schwedischen Lapphundes liegt zwischen 9 und 15 Jahren. Der allgemeine Gesundheitszustand ist gut, denn die Rasse gilt als robust. Einige Linien können erbliche Augenkrankheiten hervorbringen. Seriöse Züchter lassen Elterntiere grundsätzlich auf genetische Dispositionen untersuchen. Auch auf die Hüfte sollte auf Hüftgelenksdysplasie untersucht werden, da Hunde dieser Rasse zu dieser Erkrankungen tendieren.

In Hinsicht auf unterschiedliche Witterungsbedingungen erweist sich der Hund als robust und wetterfest. Er ist überhaupt nicht kälteempfindlich. Die dichte Unterwolle hält den Hundekörper wohlig warm. Bei starker Hitze sollten schattige Plätze aufgesucht werden.

Bewegt sich der schwedische Lappi ausreichend und bekommt er eine auf die Ernährungsfaktoren individuell zugeschnittene Nahrung, hält er sein Idealgewicht. Überfütterung führt zu Übergewicht. Zu viele Pfunde auf den Hüften schaden der Hundegesundheit.

Wie alt wird ein Schwedischer Lapphund?

Ein Schwedischer Lapphund kann bis zu 15 Jahre alt werden.

Pflege des Schwedischen Lapphundes

Der Schwedische Lapphund verfügt über ein üppiges und dichtes Fellkleid, was nach viel Pflege aussieht. Doch das Haarkleid ist extrem pflegeleicht. Weil die feste Haarstruktur schmutzabweisend wirkt, verfängt sich allenfalls nur grober Schmutz darin. In der Regel muss das widerstandsfähige Fellkleid nur ab und an in der Woche gebürstet werden. Ein Hundebad nicht notwendig, denn nasser Schmutz muss nur trocknen. Danach lässt sich dieser einfach ausbürsten.

Zu Zeiten des Fellwechsels sollten Besitzer täglich zur Bürste greifen. Auf der einen Seite erleichtert es dem Tier den Fellwechsel, auf der anderen Seite lassen sich damit zu viele Haare in Haus und Wohnung reduzieren.

Zur Pflegeroutine gehört selbstverständlich auch das Kürzen der Krallen mit der Krallenschere. Für die Zähne kommen Hundezahnbürste und Hundezahnpasta zum Einsatz. Zusätzlich bekommt der Schwedische Lapphund Zahnpflegesnack, sie verhindern und reduzieren die Bildung von Zahnstein. Regelmäßig kontrolliert werden sollten auch die Ohren und die Augen.

Schwedischer Lapphund – Aktivitäten und Training

Bei dem Hund aus Schweden handelt es sich nicht um einen Couch-Liebhaber. Als ehemaliger Hütehund liegt der Drang nach viel Bewegung in seinen Genen. Für Interessenten und künftige Besitzer heißt das: Sie selbst müssen auch aktiv sein, um der Bewegungsfreude dieser Rasse gerecht zu werden. Ein langer Spaziergang durch Landschaften und Wälder macht den Hund glücklich. Das Austoben auf einer Hundewiese mit seinen Artgenossen ist die richtige Beschäftigung.

Wer ein Haus mit einem Garten besitzt, mag dem Hund zwischenzeitlich Bewegungsmöglichkeiten auf begrenzter Fläche bieten. Bei der Haltung in der Wohnung sollte auf den täglichen Ausflug nicht verzichtet werden. Bekommt der Schwedische Lapphund nicht ausreichend Bewegung, zeigen sich als Reaktion unerwünschte Verhaltensweisen. Unter Umständen lässt der Hund das dann an den Möbeln aus.

Für Hundesportarten wie zum Beispiel Agility oder Obedience eignet sich das Tier gut, denn ein Hundeparcours bietet viel Abwechslung für das schwedische Tier. Allerdings wird der Schwedische Lapphund aufgrund seiner Größe nicht unbedingt jedes Hindernis nehmen können. An Kondition aber fehlt es dem Tier nicht. Schnelle, sprintartige Bewegungen sind sein Spezialgebiet.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Schwedischen Lapphundes

Der Schwedische Lapphund ist ein ausgezeichneter Wachhund. Seine Körpergröße kompensiert das Tier durch eine gehörige Portion Selbstbewusstsein. Der Hund wird in seiner Heimatregion darüber hinaus auch als Rettungs- und Suchhund eingesetzt.

Nachteile des Schwedischen Lapphundes

Nachteilig kann sich die Bellfreudigkeit der Hunderasse aus Schweden auswirken. Diese könnte vor allem Nachbarn stören, da diese sich oft von dem lauten Geräusch gestört fühlen. Mit einer guten Erziehung lässt sich diese Neigung aber eindämmen.

Passt der Schwedische Lapphund zu mir?

Der Schwedische Lapphund ist gewiss kein Schoßhund, obwohl seine Größe das anfangs vermuten lässt. Hundekenner aber wissen, was in dem Hund steckt: ein gehöriges Bündel Energie. Er braucht Auslauf für körperliche Auslastung und Spielzeug für die Förderung seiner Intelligenz. Bekommt das Tier beides, ist es ausgeglichen und umgänglich.

Die Rasse ist anhänglich und braucht entsprechend viel Aufmerksamkeit. Interessenten sollten genügend Zeit mitbringen und den Hund nicht zu lange alleine lassen. Als Familienhund ist diese Hunderasse sehr beliebt. Kindern ist der verspielte Vierbeiner ein toller Spielgefährte. In der Familie sollte es jedoch eine Person geben, die die konsequenten Erziehungsmethoden an die anderen Mitglieder weitergeben kann.

Für noch aktive Senioren mit Hundeverständnis und Erfahrung ist der kleine Schwede ein idealer Begleiter. Halten ältere Menschen diese Hunderasse in einer Wohnung, ist ein mehrmaliger täglicher Spaziergang unausweichlich.

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