Home Hygenhund

Hygenhund

von Michelle Holtmeyer
0 Kommentar

Der norwegische Hygenhund wird von der FCI der Gruppe 6 der Lauf- und Schweißhunde, in die Sektion 1 der Laufhunde mit der Standardnummer 266 der Unterkategorie 1.2 der mittelgroßen Laufhunde zugeordnet. Der Hygenhund ist ursprünglich ein Jagdhund gewesen, wird heute aber nur noch selten jagdlich genutzt und ist daher in den meisten Fällen zum Haushund geworden. Laufhunde, zu denen der Hygenhund gehört, sind sehr leistungsfähige Hunde, die dafür gezüchtet wurden während der Jagd das Wild über große Distanzen zu verfolgen.

Hygenhund im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 47-58 cm
Gewicht: 20-24 kg
FCI-Gruppe: 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1.2: Mittelgroße Laufhunde
Herkunftsland: Norwegen
Farben: Rotbraun, Gelb-Rot, Schwarz-Lohfarbig
Lebenserwartung: 11-12 Jahre
Geeignet als: Jagd-, Wach- und Begleithund
Sportarten:
Charakter: Aktiv, Zuverlässig, Stark
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential:
Stärke des Haarens:
Pflegeaufwand: mittel
Fellstruktur: gerade, rauh, dicht, glänzend und nicht zu kurz
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: eher nein
Sozial:

Herkunft und Rassegeschichte

Hygenhunde sind seit dem 19. Jahrhundert bekannt. Ein Rechtsanwalt aus Norwegen namens H. F. Hygen, der auch der Namensgeber der Rasse ist, züchtete erstmalig diese Hunde aus der Holsteiner Bracke und anderen Arten von Bracken, die in Norwegen bereits existierten. Manchmal wird der Hygenhund deswegen auch Hygen-Bracke genannt. Der Hygenhund wurde speziell als Jagd– und als Begleithund gezüchtet und wurden zur damaligen Zeit in der Jagd auf Niederwild noch oft eingesetzt. Hygenhunde sind robust und athletisch und unterstützten den Jäger durch ihre Intelligenz und ihre Schnelligkeit.

Vermutlich wurden einige Zeit nach der Entstehung der Rasse auch Schweizer Laufhunde und der Argovie Hund eingekreuzt, der heute als ausgestorben gilt. Die Hunderasse ist seit dem Jahr 1965 von der FCI anerkannt.

Hygenhunde sind in ihrem Heimatland Norwegen sehr seltene Tiere und in anderen Ländern so gut wie überhaupt nicht zu finden. Es handelt sich also um eine sehr seltene Hunderasse.

Woher kommt der Hygenhund?

Der Hygenhund stammt ursprünglich aus Norwegen.

Wesen & Charakter vom Hygenhund

Hygenhunde besitzen ein sehr geselliges Wesen. Sie vertragen sich gut mit Kindern und verhalten sich gegenüber Menschen immer freundlich und treu. Daher eignen sie sich bestens als Familienhunde. Zudem besitzt der Hygenhund einen ausgeglichenen und ruhigen Charakter, ist dabei fröhlich und genießt das Leben.  Diese Hunde sind keine klassischen Wachhunde, denn sie verhalten sich gegenüber Fremden oftmals eher scheu und zurückhaltend, obwohl sie kein Problem haben, auch mal laut zu bellen. Zur Aggression gegen Menschen neigen diese Hunde nicht.

Der ursprüngliche Jagdhund benötigt viel Bewegung und regelmäßigen Auslauf, damit er glücklich ist. Dabei zeigt er eine bemerkenswerte Ausdauer. Sehr sportliche Menschen finden in diesem Hund den idealen Begleiter. Außerdem besitzt diese Hunderasse ein unkompliziertes Wesen und lässt sich leicht führen, da sie sehr folgsam sind. Anfänger werden sich mit ihm verhältnismäßig leicht tun, wenn sie ihm genügend Bewegung verschaffen. Trotzdem ist es für Menschen ohne Hundeerfahrung empfehlenswert mit dem Hygenhund in eine Hundeschule zu gehen.

Der Hygenhund ist kein Hund, der gerne alleine zu Hause sitzt. Er hält sich am liebsten immer in der Nähe seiner Familie auf. Dieser Hund besitzt eine hohe Sozialverträglichkeit, nicht nur mit Menschen, sondern auch mit Artgenossen oder anderen Haustieren, wie zum Beispiel Katzen. Er spielt gerne, vor allem wenn er dabei seine gute Nase einsetzen darf. Das zeigt gleichzeitig, dass der Hygenhund einen starken Jagdtrieb besitzt, was in der Erziehung und vor der Anschaffung unbedingt berücksichtigt werden muss. Aus diesem Grund neigen die Hunde auch dazu, auszubüchsen und bei Spaziergängen ihre eigenen Wege zu gehen. Vor allem dann, wenn sie eine Spur in die Nase bekommen.

Hunde dieser Rasse

Aussehen der Hygenbracke

Der Hygenhund ist eine mittelgroße Rasse und kann bis zu 58 Zentimeter Wiederristhöhe erreichen bei einem Gewicht von bis zu 25 Kilo. Wie bei allen Hunderassen sind Rüden immer etwas größer und schwerer als Hündinnen. Die Rasse besitzt einen kräftigen und robusten Körperbau und eine große Ausdauer.

Das Gesicht des Hygenhundes ist das eines typischen Jagdhundes. Er besitzt eine hohe Stirn, einen etwas längeren Fang mit einem auffälligen Stop. Die Ohren sind etwa in der Mitte des Kopfes angesetzt und hängen als mittelgroße Schlappohren bis über die Wangen herunter.

Das Fell des Hygenhundes ist kurz und kann unterschiedliche Farben von Braun bis Schwarz haben. In den meisten Fällen besitzen diese Hunde weiße Abzeichen. Eine wärmende Unterwolle haben Hygenhunde nicht. Ihre Rute tragen sie oft aufrecht. Sie hat eine mittlerer Länge und läuft zum Ende hin spitz zu. Hygenhunde haben sanfte, braune Augen.

Wie groß wird der Hygenhund?

Es handelt sich um eine mittelgroße Rasse, die nicht größer als 58 Zentimeter wird.

Erziehung & Haltung des Hygenhundes – Das gilt es zu beachten

Ein Hygenhund benötigt als klassischer Jagdhund viel Auslauf und Beschäftigung. Daher ist der Zeitaufwand für seine Haltung recht hoch. Menschen, die sich einen solchen Hund zulegen, sollten mit bis zu vier Stunden täglich rechnen. Der größte Teil davon wird für den ausgiebigen Auslauf benötigt. Hygenhunde sind schnell gelangweilt und lieben es, beschäftigt zu werden.

Für eine Haltung in der Stadt eignet sich der robuste und sportliche Hund nicht. Er benötigt täglich die Natur und auch ein großer Garten ist für ihn eine schöne Sache, denn er benötigt Platz, um sich ausreichend zu bewegen. Als Begleiter beim Sport ist der Hygenhund mit seiner hohen Lauffreude die beste Wahl.

Mit diesem mittelgroßen Hund ist zudem das Reisen aufgrund seiner guten Sozialverträglichkeit relativ einfach. Das kommt dem Bedürfnis des Hundes entgegen, immer bei seiner Familie sein zu wollen und nur ungern alleine zu sein. Er wird sich auf jeden gemeinsamen Urlaub mit der Familie freuen.

Grundsätzlich sind Hygenhunde auch mit Kindern sehr verträglich. An andere Haustiere, wie zum Beispiel Katzen können sie sich ebenfalls gut gewöhnen. Auch im Umgang mit Artgenossen hat diese Rasse wenig Probleme, daher eignet sie sich durchaus für eine Mehrhundehaltung. Senioren sollten sich allerdings eher nach einem weniger aktiven Begleiter umsehen, denn sie könnten sich schwer tun, das Bewegungsbedürfnis dieses Hundes zu erfüllen.

In der Erziehung ist der Hygenhund leichtführig und durchaus auch für Anfänger geeignet, wenn das Bewegungs- und Beschäftigungsbedürfnis dieses Hundes erfüllt wird. Einzig und allein sein Jagdtrieb kann Schwierigkeiten in der Erziehung mit sich bringen.

Wozu wird der Hygenhund verwendet?

Hygenhunde sind eigentlich Jagdhunde, die in einer Meute genutzt wurden. Heute sind sie allerdings immer mehr zu freundlichen Begleit- und Familienhunden geworden.

Ernährung des Hygenhundes

Der Hygenhund ist eine robuste Rasse und alles andere als überzüchtet. Daher wird er beim Futter keine großen Probleme zeigen. Je nach Aktivität und Alter sollte diese Rasse etwas mehr oder weniger Futter bekommen. Grundsätzlich neigen die Hunde zwar nicht zu Übergewicht, trotzdem sollten die Mengenangaben der Futterhersteller aber individuell auf den einzelnen Hund angepasst werden.

Wie alle Hunde benötigt auch der Hygenhund ein Futter, das reich an Proteinen ist. Mit Kohlenhydraten sollte man bei Hunden eher sparsam sein. Die einfachste Variante, den Hygenhund gesund zu ernähren, ist es, auf ein qualitativ hochwertiges Futter ohne Zusatzstoffe zurückzugreifen. Leider enthalten fast alle Futterarten im Fachhandel solche Zusatzstoffe, die Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Allergien auslösen können. Allerdings gibt es auch einige Futterarten, die keine oder nur ganz wenig Zusatzstoffe enthalten.

Der Hygenhund kann zwar mit Nassfutter gefüttert werden, eine ausschließliche Gabe von Nassfutter empfiehlt sich aber nicht. Hunde müssen ihre Zähne benutzen, weil sie sonst vermehrt zu Zahnstein neigen. Trotzdem mag auch der Hygenhund Nassfutter recht gerne, daher kann es als willkommene Abwechslung im Speiseplan dienen.

Natürlich kann ein Hygenhund auch Selbstgekochtes fressen. Hier ist es allerdings wichtig, dass der Halter sich mit der richtigen Nährstoffzusammensetzung des Futters auskennt und dass das Futter nicht gewürzt wird.

Als beste Variante der Fütterung gilt immer noch die Rohfütterung, da sie für Hunde die gesündeste Variante ist. Auch hier muss der Halter aber wissen, welche Nährstoffe in welcher Konzentration ins Futter gehören.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Da es sich beim Hygenhund um eine sehr seltene und robuste Rasse handelt, sind keine typischen Rassekrankheiten bekannt. Auch zu Übergewicht neigt dieser Hund aufgrund seiner hohen Lauffreude und seiner starken körperlichen Aktivität nicht.

Da diese Rasse nur ein kurzes, dünnes Fell ohne Unterwolle besitzt, vertragen sie Kälte weniger gut als viele andere Rassen. Trotzdem kann aber jeder Hund mit Kälte besser umgehen als der Mensch, ganz im Gegensatz zu Hitze. Der Hygenhund wird zwar kein spezielles Hitze-Problem haben, trotzdem sollte aber darauf geachtet werden, dass er sich im Sommer ausreichend Kühlung verschaffen kann.

Die Lebenserwartung dieser Rasse kann bei bis zu 12 Jahren liegen, was für eine gute Gesundheit spricht. Natürlich hängt die Lebenserwartung eines Hundes auch immer mit der artgerechten Haltung zusammen. Es ist wichtig, dass der Hund sich angemessen bewegt und ein gutes Futter bekommt.

Wie alt wird ein Hygenhund?

Ein Hygenhund hat eine hohe Lebenserwartung von bis zu 12 Jahren.

Pflege des Hygenhundes

Auch in der Pflege ist der Norweger ein unkomplizierter Geselle. Sein kurzes Fell sollte ab und zu gebürstet werden und die Hunde neigen nur zu einem mäßigen Haarausfall. Um diesen noch weiter zu reduzieren, reicht schon ausgiebiges Streicheln.

Bei allen Hunden sollten außerdem regelmäßig die Ohren und die Krallen kontrolliert werden. In den hängenden Ohren dieser Rasse kann sich leicht Schmutz ansammeln, was zu einer Ohrenentzündung führen kann. Die Ohren können ganz einfach bei Bedarf mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Die Krallen des Hundes nutzen sich normalerweise während der Bewegung ausreichend ab. Sollte dies nicht der Fall sein, müssen sie gekürzt werden, um das Risiko von Verletzungen zu vermeiden.

Hygenhund – Aktivitäten und Training

Hygenhunde sollten aufgrund ihrer jagdlichen Instinkte am besten artgerecht gefördert werden. Für die norwegischen Vierbeiner eignen sich Hundesportarten, wie das Fährten oder Mantrailing am allerbesten. Aber auch ein Apportiertraining kann diesem Hund großen Spaß machen. Es lässt sich ideal in Spaziergängen einbauen oder auch mit dem Fährten verbinden. Denn beim Fährten muss der Hund Gegenstände mit der Nase finden und anzeigen oder sie apportieren. Beim Mantrailing suchen die Hunde keine Gegenstände, sondern versteckte Menschen.

Auch die hohe Lauffreude des Hygenhundes kann zu Gunsten des Hundesports ausgenutzt werden. So können Beschäftigungsarten wie CaniCross oder Bikejöring für den Hygenhund genau das Richtige sein. Bei diesen Sportarten kann der Hund über lange Strecken schnell laufen. Beim CaniCross absolvieren Hund und Mensch zusammen abwechslungsreiche Trails über Felder und Wiesen und durch Wälder. Beim Bikejöring läuft der Hund am Fahrrad mit. Natürlich eignet sich auch eine ganz normale Joggingrunde oder Fahrradrunde als Auslastung für die Hygen-Bracke.

Da diese Hunderasse leicht zu führen und sehr gehorsam ist, kann man mit einem Hygenhund auch durchaus zum Obedience oder zum Trickdogging gehen. Hier lernt der Hund Befehle korrekt auszuführen oder kleine Tricks durchzuführen. Die Steigerung des Trickdoggings wäre Dogdancing, was sich für den gelehrigen und fröhlichen Hygenhund ebenfalls sehr gut eignen kann.

Diese Hunderasse ist also ein wahres Allroundtalent, wenn es um Hundesport geht. Natürlich kann der Hygenhund auch beim Agility großen Spaß haben, da er sehr sportlich und schnell unterwegs ist.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Hygenhundes

Der Hygenhund ist eine sehr seltene Rasse, die fast nur in Norwegen vorkommt und auch dort nur schwer zu finden ist. Über den VDH finden sich keine Züchter dieser Rasse in Deutschland. Im Internet wird außerdem eindringlich davor gewarnt, Hygenhund Welpen zu sehr niedrigen Preisen zu kaufen, denn meistens handelt es sich dabei um Betrug. Wer einen Hygenhund haben möchte, wird also nicht darum herum kommen, ein wenig zu recherchieren, um einen seriösen Züchter zu finden.

Nachteile des Hygenhundes

Der Hygenhund besitzt außer seinem hohen Bewegungsbedürfnis und seinem angeborenen Jagdtrieb keine Nachteile. Ein hohes Bewegungsbedürfnis stört nicht jeden Hundebesitzer, denn viele sehr aktive Menschen, werden einen aktiven Hund an ihrer Seite sehr zu schätzen wissen. Ein wenig anders ist es allerdings beim Jagdtrieb. Diese instinktive Verhaltensweise können wir uns zwar beim Hundesport zu Nutze machen, bei einem Spaziergang würden wir es allerdings schön finden, wenn wir den Trieb ausschalten könnten. Leider funktioniert das nicht, denn instinktive Verhaltensweisen sind sehr tief in den norwegischen Hunden verankert. Wir können sie zwar versuchen zu kontrollieren, werden sie dem Hund aber niemals abgewöhnen können

Passt der Hygenhund zu mir?

Wer sich einen Hygenhund zulegt, sollte auf dem Land leben, am besten ein Haus mit Garten besitzen und viel Zeit für seinen Vierbeiner haben. Für Menschen, die beruflich den ganzen Tag nicht zu Hause sind, eignet sich dieser Hund nicht, denn er bleibt nur sehr ungern alleine. Hygenhunde langweilen sich schnell und neigen dann dazu, sich Beschäftigungen zu suchen, die wir Menschen normalerweise nicht mögen. Sprich: es kann sein, dass sie während langen Alleine-Phasen damit beginnen, Dinge im Haus zu zerstören.

Da es sich beim Hygenhund um einen sehr sportlichen Hund handelt, werden sportliche Menschen in ihm einen guten Begleiter finden. Dieser Hund wird nicht müde seinen Menschen beim Joggen, auf dem Fahrrad oder bei ausgedehnten Wanderungen zu begleiten.

Hygenhunde können sich für Anfänger eignen, da sie sehr gelehrig und sozialverträglich sind. Allerdings sollten sich Hundeanfänger darüber bewusst sein, was es bedeutet einen Hund mit starkem Jagd- und Bewegungstrieb zu besitzen. Es kann auch ratsam sein, sich in diesem Fall die Unterstützung einer guten Hundeschule zu holen.

Für Familien eignet sich diese Rasse hervorragend, denn sie besitzen alle guten Eigenschaften eines Familienhundes – inklusive einer guten Verträglichkeit mit Kindern und anderen Haustieren. Zudem genießen diese Hunde es extrem, Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Rentnern ist ein Hygenhund aufgrund seiner hohen Lauffreude wahrscheinlich in den meisten Fällen eher weniger zu empfehlen.

Diese Hunde suchen ein Zuhause