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Harzer Fuchs

von Maren Kleymann
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Der Harzer Fuchs ist ein altdeutscher Hütehund und wird von der FCI nicht als offizielle Rasse anerkannt. Zudem ist die Rasse mittlerweile vom Aussterben bedroht. Der Harzer Fuchs ist eng verwandt mit dem Altdeutschen Fuchs und mit der Gelbbacke.

Harzer Fuchs im Steckbrief

Steckbrief
Größe: bis zu 60 cm
Gewicht: bis zu 28 kg
FCI-Gruppe:
Sektion:
Herkunftsland: Deutschland
Farben: Rötlich bis hin zu cremefarben
Lebenserwartung: 15 Jahre
Geeignet als: Begleit-, Hüte-, Familienhund
Sportarten: Fährtensuche, Mantrailing, Joggen, Fahrradfahren
Charakter: Selbstständig, intelligent, verspielt, mutig, loyal
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential gering
Stärke des Haarens mittel
Pflegeaufwand: mittel
Fellstruktur: lang, stockhaarig, mit dichter Unterwolle
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: eher ja

Herkunft und Rassegeschichte

Harzer Fuchs Kopf

Harzer Fuchs: eine altdeutsche Hunderassen – vom Aussterben bedroht

Der Harzer Fuchs war als klassischer Hütehund schon immer ein zuverlässiger Begleiter der Viehhirten. Früher wurden die Vertreter der Rasse vor allem für die Arbeit mit Kühen aber auch mit Schafen eingesetzt. Dieser Hund ist bis heute ein Arbeitstier geblieben und zeigt eine hohe Intelligenz, eine schnelle Auffassungsgabe und eine hohe Aktivität, weshalb er nie als klassisches Haustier gehalten wurde.

Da der Harzer Fuchs mit zunehmender Industrialisierung weniger gebraucht wurde, ist er heute, wie viele alte Nutztierrassen, vom Aussterben bedroht. Deshalb steht die Rasse mittlerweile auf der Roten Liste der gefährdeten Haustierrassen. Einige Liebhaber altdeutscher Hütehunde engagieren sich mittlerweile für den Erhalt der Rasse und haben eine Arbeitsgemeinschaft gegründet, die sich mit der Zucht der Tiere befasst. Ziel ist es, den Harzer Fuchs auch als klassische Haustierrasse zu etablieren.

Der Harzer Fuchs ist ein Deutscher Schäferhund, der aus dem Harz stammt, wie der Name schon sagt. Vor allem in Thüringen, Niedersachsen und Sachsen-Anhalt war der klassische Hütehund früher vornehmlich verbreitet. Da die Arbeitsfähigkeiten der altdeutschen Hunde immer im Vordergrund stand, gibt es kaum einen einheitlichen Standard, was das Aussehen der Hunde betrifft.

Wesen & Charakter vom Harzer Fuchs

Der Harzer Fuchs ist ein sehr selbstständiger Hund, der viel Beschäftigung braucht und viel Energie hat. Neben seiner hohen Intelligenz ist dieser Vierbeiner auch sehr verspielt und mutig und stürzt sich mit Freude in jedes Abenteuer. Fans von bedingungslosem Gehorsam werden sich mit dem Harzer Fuchs schwer tun, denn er unterwirft sich nie. In den meisten Fällen haben Harzer Füchse einen gut ausgebildeten Jagdtrieb, der vom Menschen unbedingt kontrolliert werden muss. Zudem kuschelt dieser Hund gerne und verhält sich freundlich mit Kindern. Er ist durchaus loyal zu seiner Familie. Allerdings treffen diese Eigenschaften nicht auf alle Vertreter der Rasse zu, was wahrscheinlich damit zu tun hat, dass in der Zucht bisher kein Wert auf Eigenschaften gelegt wurde, die einen klassischen Familienhund ausmachen.

Was kostet ein Harzer Fuchs?

Da der Harzer Fuchs keine von der FCI anerkannte Hunderasse ist, ist der Kauf eines Welpen mit etwa 400 bis 600 Euro etwas günstiger als der Kauf vieler anderer Rassewelpen.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Harzer Fuchses

Das Aussehen der Rasse ist aufgrund fehlender Zuchtstandards nicht einheitlich. Normalerweise werden die Hunde bis zu 60 Zentimeter groß und bis zu 28 Kilo schwer und besitzen ein rötliches Fell, das in der Farbe bis hin zu cremefarben reichen kann. Das Fell ist meistens lang und stockhaarig und weist eine sehr dichte Unterwolle auf. Manche Harzer Füchse haben Kippohren, andere stehende. Insgesamt erinnert das Aussehen der Hunde aber immer an Schäferhunde. Der Harzer Fuchs hat braune Augen

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Harzer Fuchses – Das gilt es zu beachten

Der sehr eigenständige Hund wird keine Tendenzen zeigen, dem Menschen in seinem Verhalten zu gefallen. Schon immer waren diese Hunde darauf angewiesen, ihre Entscheidungen selbst zu treffen. Deshalb ist es wichtig, die Bindung zu diesem Hund schon vom Welpenalter an gezielt aufzubauen, denn ohne Bindung wird es keinen Gehorsam geben.

Harzer Fuchs im Auslauf

Der Harzer Fuchs spürt besonders gerne Fährten auf.

Vor allem bei Hunden, die viel Beschäftigung von ihrem Halter fordern, ist es wichtig, ihnen schon im jungen Alter beizubringen, dass es auch Phasen der Ruhe gibt. Wenn der Harzer Fuchs sich langweilt, wird er Auffälligkeiten im Verhalten zeigen, deshalb muss er unbedingt gut ausgelastet werden. Auch ist eine sehr konsequente Erziehung notwendig, damit der Harzer Fuchs nicht meint, machen zu können, was er will. Diese Hunde sind keine guten Befehlsempfänger, daher wird der Halter bei der Erziehung einiges an Geduld aufbringen müssen. Sie benötigen unbedingt klare Befehle und eine eindeutige Struktur. Es ist sehr empfehlenswert mit dem Harzer Fuchs schon früh eine Hundeschule aufzusuchen. Dort wird er mit seinen Artgenossen sozialisiert. Im besten Fall sollte es sich um eine Hundeschule handeln, die Erfahrung mit der Haltung von Hütehunden hat und speziell auf die Bedürfnisse der Hunde eingehen kann.

Der Harzer Fuchs ist nur zufrieden, wenn er Vieh hüten kann oder eine adäquate Ersatzbeschäftigung erhält. Der Vierbeiner sollte sich auf jeden Fall für mehrere Stunden täglich auf ausgedehnten Spaziergängen in der Natur aufhalten dürfen, weshalb von der Haltung in der Stadt abzuraten ist. Auch sollten die Besitzer dieses Hundes unbedingt genügend Zeit für ihn haben. Aufgrund seines hohen Aktivitätslevels eignet sich der Harzer Fuchs auch gut für sportliche Menschen, die mit ihm zusammen regelmäßig zum Joggen oder Fahrradfahren gehen. Um zu vermeiden, dass der Hund zu aufgeregt wird, ist auch hier zu empfehlen, ihm bewusst Ruhephasen beizubringen. Hundeanfänger könnten sich mit der Haltung eines Harzer Fuchses sehr schwer tun, denn seine Erziehung fordert einiges an Initiative und Know How vom Halter.

Wie alt wird ein Harzer Fuchs?

Der Harzer Fuchs ist eine robuste und ursprüngliche Hunderasse, die eine hohe durchschnittliche Lebenserwartung von bis zu 15 Jahren hat.

Ernährung des Harzer Fuchses

Ganz egal ob der Harzer Fuchs Trockenfutter oder rohe Nahrung bekommt, ist es wichtig dass der Fleischanteil im Futter hoch ist. Der wichtigste Energielieferant für einen Hund ist Eiweiß. Am einfachsten ist der Hund mit einem natürlichen Trockenfutter ohne Zusatzstoffe zu ernähren. Bei der Auswahl ist darauf zu achten, dass nur wenig Getreide enthalten ist. Futter mit hohem Getreideanteil sind qualitativ minderwertig, da das Getreide als Füllstoff eingesetzt wird und den Hund krank machen kann. Das Trockenfutter kann durchaus mit Nassfutter gemischt werden, was dem Hund eine geschmackliche Abwechslung bringt. Obwohl Nassfutter zwar gut bekömmlich ist, sollte es aber nicht ausschließlich gefüttert werden, denn es ist zu weich für die Zähne des Hundes.

Wer den Hund komplett natürlich ernähren will, sollte sich mit dem Barfen auseinander setzen. Barf bezeichnet die Rohfütterung, die etwas aufwendiger ist als die Gabe von fertigen Futtermitteln und ein hohes Maß an Know How vom Halter verlangt, da das Futter selbst zusammengestellt werden muss und die passenden Nährstoffe liefern muss. Egal mit welcher Art von Futter der Harzer Fuchs ernährt wird, er sollte zusätzlich auch regelmäßig Kauknochen bekommen. Das Kauen beschäftigt den Hund und sorgt für eine gute Gesundheit der Zähne.

Beim Harzer Fuchs sind keine speziellen Bedürfnisse in Bezug auf die Ernährung bekannt. Wichtig zu wissen ist aber, dass besonders sehr ursprüngliche Hunderassen möglichst natürlich ernährt werden sollten. Zudem ist darauf zu achten, dass aktive Hunde sich nach dem Fressen nicht mehr bewegen, um eine gefährliche Magendrehung zu vermeiden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Rassentypische Krankheiten sind beim Harzer Fuchs keine bekannt. Allerdings hat die Rasse eine Größe, bei der die Gefahr einer Hüftdysplasie besteht. Deshalb ist es wichtig, beim Züchter nachzufragen, ob die Elterntiere auf diese Krankheit untersucht worden sind. Um das Risiko für diese Erkrankung zu senken, sollte der Hund zudem im Wachstum kein eiweißreiches Futter bekommen. Die durchaus robuste Hunderasse kann ein hohes Alter von bis zu 15 Jahren erreichen. Zu Übergewicht neigt die aktive Rasse nicht.

Da der Harzer Fuchs ein typisches Arbeitstier ist, kann er bei Unterforderung Verhaltensstörungen entwickeln, die sich auch gesundheitlich äußern. Manche Hunde lecken sich wund oder entwickeln nervöse Ticks.

Durch seine dichte Unterwolle ist der Harzer Fuchs unempfindlich gegen Kälte und Witterungseinflüsse und kann sogar das ganze Jahr über im Freien leben. Wie die meisten Hunde verträgt der Hütehund aber Hitze eher schlecht und sollte an heißen Tagen geschont werden.

Wie groß wird ein Harzer Fuchs?

Der Harzer Fuchs ist ein mittelgroßer Hund und kann eine Größe von bis zu 60 Zentimetern erreichen.

Pflege des Harzer Fuchses

Ein Harzer Fuchs muss mit seinem etwas längeren Fell auf jeden Fall regelmäßig gebürstet werden und ist in der Pflege etwas aufwendiger als die meisten anderen Hunderassen. Wenn der Fellwechsel ansteht, sollte das Bürsten täglich geschehen, um zu vermeiden, dass der Hund zu viele Haare verliert. Grundsätzlich müssen bei allen Hunden die Ohren regelmäßig gereinigt werden, da es sonst zu Entzündungen kommen kann. Das gilt vor allem dann, wenn der Harzer Fuchs Hängeohren hat.

Harzer Fuchs – Aktivitäten und Training

Egal welche Aktivitäten mit einem Harzer Fuchs gemacht werden, es ist in jedem Fall eine Grundregel zu beachten: Niemals übertreiben. Der sehr aktive Hund wird sonst aus seiner aktiven Energie nicht mehr heraus kommen und sich selbst und seinem Besitzer keine Pausen mehr gönnen.

Wie die meisten Hütehunde hat auch der Harzer Fuchs an der Nasenarbeit sehr viel Spaß und kann gute Ergebnisse beim Fährten oder auch beim Mantrailing liefern. Auf der Fährte findet der Hund Gegenstände mit seinem feinen Geruchssinn und zeigt sie dem Menschen an oder apportiert sie. Die Fährtenarbeit setzt auch einen guten Grundgehorsam voraus. Beim Mantrailing muss der Hund Menschen mit seiner feinen Nase finden.

Ein Harzer Fuchs kann außerdem ein guter Rettungshund sein und ebenfalls über Nasenarbeit bei der Trümmer- oder Flächensuche erfolgreich sein. Aufgrund ihrer hohen Aktivität und Intelligenz eignet sich die Rasse außerdem für Agility. Allerdings kann diese Art der Beschäftigung auch für manche Vertreter der Rasse schwierig werden, da sie bei sehr schnellen Hundesportarten zum Überdrehen neigen und es ihnen dann schwer fällt, sich zu konzentrieren.

Da der Harzer Fuchs sich viel bewegen möchte und gerne in der freien Natur ist, sind lange Spaziergänge Pflicht. Genauso gut kann der aktive Hund ein guter Begleiter bei Sportarten wie Joggen oder Fahrradfahren sein.

Harzer Fuchs im Wasser

Der Harzer Fuchs benötigt täglich mehrere ausgedehnte Spaziergänge.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Harzer Fuchses

Da der Harzer Fuchs vom Aussterben bedroht ist und nicht von der FCI anerkannt wird, ist er in der Öffentlichkeit nur wenig bekannt und taucht auch nirgends in Film und Fernsehen auf. Es könnte recht schwierig sein, einen Züchter der Rasse zu finden, um einen Welpen zu kaufen. Der VDH beispielsweise führt die Rasse nicht. Um einen gut gezüchteten Welpen zu bekommen, führt der beste Weg über die Arbeitsgemeinschaft zur Zucht Altdeutscher Hütehunde, die seit 1989 besteht. Hier können sowohl Welpen, als auch erwachsene Tiere aller Arten von den altdeutschen Hütehunden erworben werden.

In manchen Fällen werden Harzer Füchse auch in Kleinanzeigen angeboten. Hier sollten Hundefreunde aber höchste Vorsicht walten lassen, um nicht von unseriösen Hundevermehrern zu kaufen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Welpen aus dem Ausland kommen, nicht besichtigt werden können und sehr günstig angeboten werden. Eine gute Alternative zum Erwerb eines Hundes bietet außerdem der Tierschutz. Wer kein Problem damit hat, einen ausgewachsenen Hund zu adoptieren, kann in einem Tierheim durchaus einen Hütehund finden, der sich über ein neues Zuhause freut.

Nachteile des Harzer Fuchses

Beim Harzer Fuchs gibt es einige Dinge, die als Nachteile gesehen werden können. Zum einen ist das Wesen der Hunde, auch wenn sie aus einer guten Zucht stammen, noch nicht eindeutig vorher zu sagen. Das hat den Grund, dass der Harzer Fuchs erst seit wenigen Jahren selektiv gezüchtet wird.

Ein weiterer Nachteil ist, dass der Harzer Fuchs ein Arbeitstier ist und sich daher nur als Familienhund eignet, wenn seine Bedürfnisse erfüllt werden können. Damit kann sich der durchschnittliche Hundebesitzer sehr schwer tun und auch durchaus scheitern. Nur wer viel Erfahrung mit Hunden besitzt und dem Harzer Fuchs eine Erziehung zukommen lassen kann, die auf die Eigenheiten der Rasse zugeschnitten ist, wird mit diesem Hund glücklich werden.

Passt der Harzer Fuchs zu mir?

Der Harzer Fuchs passt am besten zu Menschen, die eine Schaf- oder Rinderherde besitzen. Das wird aber bei den wenigsten der Fall sein. Der Hund kann durchaus auch in einer Familie klar kommen, setzt aber eine hohe Bereitschaft des Menschen voraus, sich auf die speziellen Bedürfnisse der Rasse einzulassen. Für Menschen, die in Vollzeit berufstätig sind, sind diese Hunde nicht zu empfehlen, denn sie können den Hund auf keinen Fall auslasten. Auch für Anfänger in der Hundehaltung eignet sich der Harzer Fuchs nicht, da seine Erziehung schwierig ist.

Der Harzer Fuchs kann gut mit Kindern zusammenleben, da er sehr verspielt ist. Aber auch hier ist seine gute Erziehung unerlässlich, damit der Hund die Kinder in seinem Aktivitätslevel nicht überfordert. Auch das Hüteverhalten kann in Bezug auf Kinder schwierig werden, wenn der Hund die Kinder als seine Herde ansieht.

Harzer Fuchs Welpe

Wer sich einen Harzer Fuchs zulegen möchte, braucht sehr viel Zeit und Erfahrung mit Hunden.

Der Harzer Fuchs muss auf jeden Fall in einem Haus auf dem Land leben, wo er die Möglichkeit hat, mehrere Stunden am Tag in der freien Natur zu verbringen. Normalerweise leben die Vertreter der Rasse am liebsten als Einzelhunde und müssen unbedingt schon früh mit Artgenossen sozialisiert werden, damit sie problemlos mit ihnen klar kommen. Es kann aber durchaus sein, dass der Harzer Fuchs sein ganzes Leben lang kein besonderes Interesse an Artgenossen zeigt.

Ein Harzer Fuchs wird am besten mitgenommen, wenn die Familie in den Urlaub fährt, deshalb sollten sich seine Besitzer nach geeigneten Urlaubsorten umsehen. Die Rasse eignet sich nicht besonders für einen Aufenthalt in einer Hundepension. Senioren sollten sich besser nach einer anderen Hunderasse umsehen, denn sie werden in den meisten Fällen mit der Erziehung und Beschäftigung des Hundes überfordert sein.

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