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Border Terrier

von Michelle Holtmeyer
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Der Border Terrier ist ein bewegungsfreudiger Arbeitshund aus dem Grenzgebiet zwischen England und Schottland. Er gehört einer international anerkannten Rasse an und wird von der FCI, der Fédération Cynologique Internationale, der Gruppe 3, der Terrier, zugeordnet. Diese Gruppe wird noch einmal unterteilt und hier gehört der Terrier mit „schottischem Akzent“ in die Sektion 1, das ist die „Abteilung“ für „hochläufige Terrier“.

Border Terrier im Steckbrief

 

Steckbrief
Größe:28-40 cm
Gewicht:5-7 kg
FCI-Gruppe:3: Terrier
Sektion:1: Hochläufige Terrier
Herkunftsland:Großbritannien
Farben:Rot, Wheaten, Blau-Tan, Grizzle-Hellbraun, Graumeliert-Tan
Lebenserwartung:12-15 Jahre
Geeignet als:Familien-, Begleitungs-, Ausstellungs- und Jagdhund
Sportarten:Dogdancing, Dog Diving
Charakter:Anhänglich, Intelligent, Aufmerksam, Gehorsam, Furchtlos
Auslaufbedürfnisse:hoch
Sabber-Potentialgering
Stärke des Haarensmittel
Pflegeaufwand:eher hoch
Fellstruktur:hartes Deckhaar und weicher Unterwolle
Kinderfreundlich:eher ja
Familienhund:ja
Sozial:eher nein

 

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Die Menschen setzten im 18. Jahrhundert gezielt Hunde für die erfolgreiche Jagd ein, für den Schutz von Haus und Hof und zum Bewachen von Viehherden. Die Jagd war in jenen Tagen mehr als gefährlich und ohne Begleithund undenkbar. Der Border Terrier wurde genau für diese Aufgaben gezüchtet. Er musste schnell und ausdauernd laufen, mit dem Galopp eines Pferdes mithalten und in jeden Fuchsbau kriechen können. Er hatte sich flink und mutig im Wasser zu bewegen, er musste wetterfest und „Meuten-sicher“ sein.

Border Terrier im Rasseportrait

Glücklicher Border Terrier auf der Wiese

Northumberland, die Grenzregion zwischen England und Schottland mit dem heute bekannten Nationalpark, war früher ein gefährlicher Ort mit unzähligen abenteuerlichen Geschichten, die sich in dieser Region ereignet haben. Der Border Terrier wurde von Anfang an auf Leistung gezüchtet und nicht auf Schönheit. Das Ergebnis ist ein Hochleistungssportler, der verwandt ist mit dem Bedlington und dem Dandie Dinmont Terrier. 1920 wurde die Rasse vom Kennel Club anerkannt. Bis heute wird der Border Terrier bei der Jagd eingesetzt und ist gleichzeitig ein beliebter Partner für aktive Menschen.

Wesen & Charakter vom Border Terrier

Dadurch, dass der Border Terrier ursprünglich für die Jagd auf Fuchs, Dachs und Otter gezüchtet wurde, musste er sicher in der Meute laufen, was bedeutet, dass er sozial verträglich sein musste, damit die Jagd nicht durch Hunde-Kämpfe gefährdet würde. So problemlos er sich in einem Rudel seiner Art zurecht findet, so „fuchsig“ wird er bei Katzen. Ein Border Terrier und eine Katze im selben Haushalt werden keine Freunde und nicht nur das – der Terrier kann der Katze sogar gefährlich werden. Mit Kindern jedoch versteht sich der schlaue Jäger sehr gut, immer vorausgesetzt, dass die Kinder zuvor instruiert wurden, wie man sich einem selbstbewussten Terrier gegenüber verhält. Alle Beteiligten eines Spiels müssen sich an bestimmte Regeln halten.

Der Border Terrier ist ein temperamentvoller und selbstbewusster Hund, dessen Jagdtrieb in der Natur nie ganz erlischt und sofort aufflammt, wenn seine Nase eine heiße Fährte aufnimmt. Im Haus verhält sich der „Draufgänger“ eher ruhig und ausgeglichen – vorausgesetzt sein Besitzer ist regelmäßig draußen mit ihm und beschäftigt sich mit dem Hund. Die Jagdmethode, die der Border Terrier einsetzt, um Fuchs und Marder aufzuspüren und zu hetzen, erfordert eigenständige Entscheidungen, Mut und Schlauheit. Was für die Jagd großen Vorteil bringt, ist im Zusammenleben mit einem Menschen, der „nur“ einen Begleithund sucht, nicht immer einfach. Der Terrier muss Kommandos verstehen und zu blindem Gehorsam wird der Hundehalter seinen „Grenzgänger“ nicht abrichten können. 

Was kostet ein Border Terrier Welpe?

Der Welpe von einem Züchter kostet ungefähr 800 bis 1.000 Euro.

Aussehen des Border Terrier

Border Terrier im Rasseportrait

Zwei freundliche Border Terrier in der Natur

Ein Border Terrier wiegt rund 6,5 Kilogramm und misst durchschnittlich 35 Zentimeter. Sein Körper ist athletisch und muskulös. Jeder Betrachter nimmt ihm sein Laufvermögen und die Wendigkeit ab, die er braucht, um mühelos in einen Fuchsbau zu kriechen. Langbeinig kommt die Hunderasse daher, durchtrainiert und sehr beweglich. Die herunterhängenden Ohren verleihen ihr einen gutmütigen Touch. Als Langläufer muss sie genug Lungenvolumen zur Verfügung haben, was bedingt, dass sich der Brustkorb weit nach hinten erstreckt, dieser darf aber gleichzeitig nicht zu breit sein, damit die „Erdarbeit“ des Terriers noch gewährleistet werden kann.

Die Hündinnen sind etwas kleiner und leichter wie das bei fast allen Hunderassen der Fall ist. Raues Fell und dichte Unterwolle haben beide Geschlechter. Es schützt sie bei allen Wetterlagen. In der wilden englisch-schottischen Natur, da wo sie herkommen, gab es keinen Windschutz oder ein Dach über dem Kopf bei Regen. Das Fell musste die Eigenschaften haben, die heute eine Funktionsjacke erfüllt. Wasserabweisend, schnell-trocknend, atmungsaktiv und winddicht. Der Border Terrier ist bis heute perfekt ausgestattet. Der Terrier macht auch neben einem Pferd eine gute Figur und eignet sich deshalb als Reit-Begleithund. Farblich besticht er in allen Tönen – blue und tan, red sowie grizzle und tan.

Wie sieht ein Border Terrier aus?

Der Border Terrier ist ein hochläufiger Terrier in mittlerer Größe mit einem flachen fast quadratischen Schädel und einem kurzen Fang. Sein Fell ist drahtig, eng anliegend mit dichter Unterwolle.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Border Terrier – Das gilt es zu beachten

Die Erziehung eines Border Terriers sollte so früh wie möglich beginnen und konsequent einem Plan folgen. Absolute Unterordnung wird nicht ganz oben auf der Tagesordnung stehen. Einen Border Terrier gilt es über die Begeisterung für eine Aufgabe an sich zu binden und dadurch Gehorsam einzufordern. Gemeinsame Aktivitäten stärkt das Band zwischen Mensch und Hund.

Kleinere Haustiere, die normalerweise frei herumlaufen, sind unbedingt vor dem struppigen Jäger in Sicherheit zu bringen. Ältere Menschen sollten ein wenig achtgeben, die Terrier können manchmal recht stürmisch sein. Der Border Terrier kann auch als Begleiter bei Ausritten zu Pferd mitgenommen werden. Das bedarf im Vorfeld allerdings etwas Training, damit es für alle Parteien ein positives Erlebnis wird. Wie so viele andere auch, brauchen Mensch und Hund das Training miteinander.

Diese Hunderasse ist nicht gerade ein Einsteiger-Hund. Natürlich kann er auch von einem Anfänger gehalten werden, dazu bedarf es aber eines äußerst bereitwillig lernenden Besitzers, der sich früh genug Hilfe holt und eine Hundeschule besucht.

Der Border Terrier wird zuweilen auch als Therapiehund eingesetzt, allerdings von erfahrenen Hundekennern. Sein Eigensinn gepaart mit großem Mut und Intelligenz sind es, die in Kombination einen recht eigensinnigen Charakter schaffen und kreative Ideen für das Glücken von Erziehungsmaßnahmen erfordern. Der Hundehalter muss sich darüber hinaus im Klaren sein, dass er einen ambitionierten Arbeitshund zu sich holt, der Kondition hat und dem schlechtes Wetter nichts ausmacht. 

Wann ist ein Border Terrier ausgewachsen?

Seine Größe erreicht er mit ungefähr einem Jahr, sein Höchstgewicht in der Regel etwas später.

Ernährung des Border Terrier

Robust ist die Rasse, widerspenstig ihr Haarkleid, zäh ist der Jäger in der Verfolgung von Wild und ebenso natürlich ist sein Stoffwechsel und die Futterverwertung geblieben. Keine ungesunden Überzüchtungen – Der Border Terrier frisst, was ihm vorgesetzt wird. Nichtsdestotrotz sollte sich der Hundehalter um eine ausgewogene Ernährung seines Vierbeiners kümmern. Fleisch und vor allem Fleisch braucht der Fleischfresser. Es soll hier keine Wortspielerei sein, sondern in der Tat eine aufrichtige Botschaft an alle Hundehalter. Darüber hinaus sollte darauf geachtete werden, dass sie alle wichtigen Spurenelemente, Vitamine und Mineralstoffe in ausreichenden Mengen erhalten. Bei der Wahl zwischen Nass- und Trockenfutter würde der Fachmann zu Nassfutter raten oder eine Kombination empfehlen.

Wird der Border Terrier zur Jagd eingesetzt oder nimmt an langen Touren teil, braucht er besonders hochwertiges Futter, um keinen Mangel zu erleiden. Natürlich wird die Art und Menge des Futters an den „Aktvitätsgrad“ des Hundes angepasst.

Wie alt werden Border Terrier?

Sie können ein Alter von bis zu 17 Jahren erreichen, die meisten werden 10 bis 15 Jahre alt.

Pflege des Border Terrier

Die Pflege des Border Terrier erweist sich als extrem leicht. Das strubbelige Fell, das sich wie Drahthaar anfühlt, muss lediglich gebürstet werden. Zweimal jährlich geht der Terrier in den Fellwechsel. Dann heißt es für den Besitzer, vermehrt bürsten, kämmen und trimmen. Die losen Haare werden abgezupft und auch das dichte Unterfell wird kräftig gebürstet. Scheren ist bei dieser Rasse nicht angesagt. Das Deckhaar ist wasser- und schmutzabweisend und soll es auch bleiben. Es haart kaum.

Wann soll ein Border Terrier getrimmt werden ?

Zur Zeit des Fellwechsels, zweimal im Jahr, werden abgestorbene Haare durch Zupfen entfernt.

Border Terrier – Aktivitäten und Training

Ungeahnte Möglichkeiten stehen dem Besitzer eines Border Terriers offen: Nasenarbeit, Agility, Frisbee- und Ballwerfen, Intelligenzspiele, Mantrailing und Suchspiele. Gerne läuft der gut konditionierte Border Terrier neben dem Pferd durch den Wald oder folgt seinem Besitzer während dieser auf dem Fahrrad kräftig in die Pedale tritt. Bewegung und Aufgaben sind besonders wichtig für Wohnungshunde der Rasse „Border Terrier“. Arbeitshunde von dieser Rasse brauchen täglich mindestens eine Herausforderung, um zufrieden zu sein und nicht auf dumme Gedanken zu kommen während die Familie außer Haus ist.

Unterforderte Border Terrier können den Haushalt umgestalten beziehungsweise mühelos aus zwei Gegenständen vier machen oder dem Garten einfach einmal zu einem „Schweizer-Käse-Aussehen“ verhelfen. Menschen, die nicht gerne in der Natur sind, sich nicht viel bewegen und den Hund lange alleine lassen, müssen, sollten den Wunsch nach einem Border Terrier dringend überdenken.

Border Terrier im Rasseportrait

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Border Terrier ist eine der wenigen rundum gesunden Hunderassen, denn es sind nahezu keine Erbkrankheiten bekannt. Bei genug Bewegung und hochwertigem Futter können die kleinen Kerle sogar 17 Jahre alt werden. In den meisten Fachjournalen wird darauf hingewiesen, dass die Vertreter der Rasse „Border Terrier“ mit wenigen typischen Erbkrankheiten belastet sein können, wie einer Veranlagung für Epilepsie (CECS), Hüftdysplasien, Netzhautablösung (PRA) und Herzerkrankungen.

Wenn der Besitzer bei seinem Hund die Möglichkeit der „Ahnenforschung“ hat, kann er Wahrscheinlichkeiten für seinen eigenen Border Terrier hochrechnen. Bei Border Terriern, die aus dem Tierheim oder einer Auffangstation gerettet werden, ist eine Nachforschung meistens nicht möglich und der Hundehalter hat in diesem Fall „nur“ die Gewissheit, dass diese Rasse trotz auftretender erblich bedingter Erkrankungen eine äußerst gesunde Rasse ist. Die Hunde erkranken selten an „herkömmlichen“ Krankheiten wie zum Beispiel an Allergien, an Magen-Darm-Verstimmungen oder Infektionen.

Border Terrier im Rasseportrait

Der Border Terrier ist nicht anfällig für Krankheiten.

Bekommt der kleine Jäger genug Auslauf und hochwertiges Futter, Artgenossen und eine Familie, dann zeigt sich der Terrier als äußerst widerstandsfähig. Darüber hinaus kommt er auch mit Temperatur-Extremen gut zurecht.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Border Terrier

Beim Border Terrier sollte stets beachtet werden, dass es sich um einen Hund mit einem starken Jagdtrieb und einem eigenen Kopf handelt. Er möchte den ganzen Tag beschäftigt und braucht eine Aufgabe, um wirklich ausgelastet und zufrieden zu sein.

Darüber hinaus sollte beachtet werden, dass er nur selten kleinere Tiere im selben Haus duldet. Auch Katzen werden gejagt, es sei denn, beide wachsen gemeinsam auf.

Nachteile des Border Terrier

Ein möglicher Nachteil könnte der Jagdtrieb und der hohe Bewegungsdrang eines Border Terriers sein. Einem Hundehalter sollte stets bewusst sein, dass er ursprünglich für die Jagd gezüchtet wurde und dieses in seinen Genen verankert ist. So muss er beispielsweise in der Natur meist angeleint sein, da er sonst schnell seinem Jagdtrieb nachgeht. Aus diesem Grund ist die Hunderasse sehr selbstbewusst und der Besitzer muss lernen, damit umzugehen.

Ansonsten gibt es bei dieser Hunderasse nur wenig Nachteile, da kaum Erbkrankheiten bekannt sind und sie eine hohe Lebenserwartung besitzen.

Passt der Border Terrier zu mir?

Bevor man sich für die Anschaffung eines Hundes, egal welcher Rasse, entscheidet, sollte man sich immer einige grundsätzliche Fragen stellen:

  • Habe ich ausreichend Zeit, mich um den Hund zu kümmern, mehrmals täglich mit ihm Gassi zu gehen und ihn ausreichend zu beschäftigen?
  • Sind alle Familienmitglieder einverstanden mit dem Einzug eines neuen Mitbewohners?
  • Wer kümmert sich um den Hund, wenn ich nicht kann?
  • Wie gestaltet sich mein Urlaub mit Hund?
  • Habe ich ausreichend finanzielle Mittel, um einen Hund zu halten?

Hat man sich schließlich alles gut überlegt und sich für den Einzug eines Border Terrier als neues Familienmitglied entschieden, sollte zunächst ein seriöser Züchter gesucht werden. Am besten besuchst Du den Züchter bereits vor dem endgültigen Kauf des Welpen und schaust Dir die kleinen Welpen öfter an. So lernt Du nicht nur Deinen Hund, sondern im Idealfalls auch die Elterntiere kennen.

Zu einem Border Terrier passen aktive Menschen, die sich gerne draußen sportlich betätigen. Beispielsweise Reiter, die zu Pferd ins Gelände gehen, Radfahrer, Jogger, die täglich längere Touren machen. Ein Border Terrier fordert Aufmerksamkeit und Zeit, er braucht neben der Bewegung auch „Kopf-Training“, damit er im Haus ein ruhiger Geselle ist. Er ist wetterfest, daher sollte auch der Hundehalter nicht vor einem Regenschauer und einem kleinen Sturm zurückschrecken. Denn der Border Terrier geht gerne bei Wind und Wetter raus in die Natur.

Darüber hinaus eignet er sich optimal für Jäger, da Jagen seine Passion ist. Das heißt aber zeitgleich, dass es Waldspaziergänge ohne Leine wird es kaum geben wird. Er wird sich Dir auch bei bester Erziehung ab und zu widersetzen und eigene „Vorschläge“ machen.

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