Ein überdrehter Hund bedeutet nicht nur für den überforderten Halter, sondern auch für den Hund selbst Stress. Überdrehte Hunde kommen nicht zur Ruhe, sie ziehen an der Leine, könne nicht frei laufen und bellen viel. Einige springen Menschen an oder reagieren auf Artgenossen oder schnelle Bewegungen, sie wollen stundenlang mit ihrem Ball spielen und können rücksichtslos gegenüber ihren Haltern sein. In diesem Artikel klären wir Dir, wie Du einen überdrehten Hund beruhigen kannst.
Anzeichen dafür, dass Dein Hund überdreht ist
Die Anzeichen für ein überdrehtes Verhalten beim Hund sind eindeutig. Dabei ist jedoch wichtig, wie oft diese Verhaltensweisen auftreten. Bei jungen Hunden in der Pubertät lässt es sich oft in neuen oder spannenden Situationen beobachten, wie der Kontakt mit Artgenossen. Bis zu einem gewissen Grad ist dies vollkommen normal und unbedenklich, das Verhalten wird sich mit Konsequenz und einem strukturierten Alltag mit der Zeit auflösen. Auch wenn ein Hund gelegentlich überdreht ist, beispielsweise am ersten Tag, wenn Schnee liegt oder etwas sehr Aufregendes passiert, ist dies ein normales Hundeverhalten. Erst wenn das überdrehte Verhalten regelmäßig auftritt oder sogar schon ein Dauerzustand ist, ist es ein echtes Problem und sollte dringen trainiert werden.
Was kann ich tun, damit mein Hund ruhiger wird?
Den Hund geistig und körperlich auslasten und feste Regeln für den Alltag aufstellen und an der Bindung zum Hund arbeiten.
So äußert sich überdrehtes Verhalten:
- Hund kommt Zuhause nicht zur Ruhe
- Der Hund reagiert auf kleinste Reize
- Er zerrt ohne Unterlass an der Leine
- Der Hund reagiert auf schnelle Bewegungen von Kindern, Radfahrern, Joggern, etc.
- Er schaut sich dauerhaft nervös um
- Der Hund springt an Menschen hoch
- Er ist nicht ansprechbar beim Spaziergang
- Der Hund bellt viel
- Er steigert sich in Verhaltensweisen rein
- Der Hund reagiert übertrieben auf Artgenossen
Warum sind Hunde überdreht?
Meist weil ihnen Beschäftigung fehlt, sie brauchen eine sinnvolle Aufgabe und eine gute Erziehung.
Unterschied zwischen überdrehter und ängstlicher Unruhe
Bei einem unruhigen Hund ist es essenziell, die Ursache des Verhaltens zu erkennen: Ist er überdreht oder ängstlich? Nur so können Maßnahmen gezielt ergriffen werden, um die Situation zu beruhigen und den Bedürfnissen des Hundes gerecht zu werden.
Überdrehtheit zeigt sich oft durch unaufhörliche Aktivität, wie z. B. Springen, Dauerbellen oder dem Drang, sich ständig zu bewegen – oftmals ausgelöst durch Überforderung oder fehlende Auslastung. Ängstliche Unruhe hingegen ist häufig an körperlichen Anzeichen wie eingeklemmtem Schwanz, Zittern, geduckter Körperhaltung oder Verstecken zu erkennen. Während überdrehte Hunde meist einen positiv gestimmten, aber überspannten Eindruck machen, wirkt ein ängstlicher Hund in sich gekehrt und zurückhaltend.
Überdrehten Hund beruhigen – Gründe für das Verhalten
Der häufigste Grund für einen überdrehten Hund ist seine Haltung, bzw. die mangelnde Auslastung und Erziehung des Tieres. Sportliche, sehr intelligente Hunden sind Hochleistungssportler und müssen dementsprechend ausgelastet werden. Als Familienhunde eignen sie sich nur, wenn sie jeden Tag mehrere Stunden geistige und körperliche Auslastung erhalten und eine sinnvolle Aufgabe und gute Erziehung bekommen.
Die Genetik
Rassen wie der Border Collie, der Australien Sheperd, der Labrador Retriever und die vielen Schäferhundrassen sind Arbeitshunde, die für eine bestimmte Aufgabe gezüchtet wurden. Die meisten Hunde würden in ihrem Job, den ganzen Tag im Freien verbringen und mit ihrem Besitzer zusammen Aufgaben erfüllen. Wer sich eine solche Rasse als Familienhund holt, muss bereit sein, viel Zeit in den Hund zu investieren, um die Bedürfnisse des Vierbeiners zu erfüllen. Dann wird der Hund auch ruhiger und ausgeglichener im Alltag. Du solltest Dich bereits vor dem Kauf darüber informieren, wie ruhig und ausgeglichen die Elterntiere sind und Dir keinesfalls einen Züchter mit Sportlinie oder Arbeitslinie suchen, wenn Du einen ruhigen Familienhund suchst.

Rassen wie der Border Collie sind gezüchtet für Aktive Arbeit im Freien.
Lernerfahrung
Dein Hund kann sein überdrehtes Verhalten auch mit der Zeit erlernt haben. Gerade wenn Du Deinen Hund als Welpen zu Dir geholt hast, kann es sein, dass Du ihn während des Tobens und Spielens besonders gelobt hast, während Du sein ruhiges Verhalten meist ignoriert hast. Dadurch hat der Welpe die Lernerfahrung gesammelt, dass sein überdrehtes Verhalten belohnt wird.
Die richtige Reaktion auf einen überdrehten Hund
Wenn Dein Hund überdreht ist, solltest Du versuchen in der Situation ruhig zu bleiben und ihn nicht durch Streicheln oder Ansprechen dafür zu loben. Ignoriere sein Verhalten und belohne ihn, sobald er sich etwas beruhigt hat. Wichtig dabei ist, ihn nicht wieder aufzudrehen durch ein stürmisches Lob. Um langfristig an dem Problem zu arbeiten, bedarf es einem langfristigen Training und einer sinnvollen Auslastung für Deinen Hund. Nur wenn die Bedürfnisse Deines Hundes langfristig erfüllt werden, kann ein Training erfolgreich seinNur wenn die Bedürfnisse Deines Hundes langfristig erfüllt werden, kann ein Training erfolgreich sein und Dein Hund wird ruhiger und ausgeglichener im Alltag. Dies nimmt auch Deinem Hund den Stress.

Nur wenn die Bedürfnisse Deines Hundes langfristig erfüllt werden, kann ein Training erfolgreich sein.
In bestimmten Fällen kann es notwendig sein, die Unterstützung eines erfahrenen Hundetrainers oder eines Tierverhaltensspezialisten in Anspruch zu nehmen, um die Ursache des Verhaltens zu analysieren und individuelle Lösungen zu entwickeln.
Professionelle Hilfe ist vor allem dann ratsam, wenn sich das Verhalten des Hundes trotz eigener Bemühungen nicht verbessert oder sich verstärkt. Auch bei plötzlichen Verhaltensänderungen oder dem Verdacht auf psychische Probleme sollte ein Fachmann hinzugezogen werden. Oft liegen ernste Ursachen wie Angststörungen, chronischer Stress oder sogar gesundheitliche Probleme wie Schmerzen oder hormonelle Störungen zugrunde. Ein Check-up beim Tierarzt sollte ebenfalls Teil des Prozesses sein, um physische Faktoren auszuschließen.
Auswirkungen von Stress und Unruhe auf die Gesundheit des Hundes
Chronischer Stress und dauerhafte Unruhe können erhebliche Auswirkungen auf die Gesundheit eines Hundes haben. Deshalb ist es wichtig, frühzeitig zu handeln und Stressoren zu reduzieren.
Dauerstress schwächt das Immunsystem des Hundes, was ihn anfälliger für Krankheiten macht. Zudem können körperliche Probleme wie Verdauungsstörungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Magen-Darm-Probleme auftreten. Psychisch können sich Verhaltensstörungen wie Aggression, Selbstverletzung oder Angststörungen entwickeln. Daher sollte lang anhaltende Unruhe niemals ignoriert werden, um langfristige Schäden zu vermeiden.
Überdrehten Hund beruhigen – Tipps und Tricks
Damit das Training mit Deinem Vierbeiner auch klappt, haben wir einige Tipps und Tricks für Dich zusammengestellt, die Dir helfen.
Unsere Tipps:
- Achte beim Training auf Dein eigenes Verhalten (sei ruhig und entspannt)
- Übe in kleinen Schritten
- Denke Dir Beschäftigungen für Deinen Hund aus (Hundesport, Suchspiele, Apportiere und Tricks)
- Übe jeden Tag wenige Minuten
- Achte auf die Bedürfnisse Deines Vierbeiners
Wie beruhigt man einen aufgedrehten Hund?
Indem man selbst ruhig bleibt und sein Verhalten erst einmal ignoriert, bis er ruhiger wird und dies dann lobt. Trainiere mit ihm und laste ihn artgerecht aus.
