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Polizeihunde – Von der Ausbildung bis hin zur Rente

von Michelle Breitenfeld
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Hunde sind mit ihren feinen Sinnen dem Menschen um einiges überlegen. Das qualifiziert sie als Helfer in Einsatzbereichen, wie zum Beispiel bei der Polizei. Schon seit über 100 Jahren werden Hunde im Dienst eingesetzt. Der Polizeihund entstand aus der Idee einiger Polizisten, ihre privaten Hunde zum Dienst mitzunehmen. In Hildesheim wurden im Jahr 1896 die ersten professionellen Polizeihunde genutzt. Ein Phänomen, das sich heute über ganz Deutschland und darüber hinaus ausgebreitet hat. Mittlerweile gibt es ungefähr 500 Polizeihunde in Deutschland, die im Polizeidienst arbeiten.

Das Wichtigste im Überblick

  • Polizeihunde sind vor allem aufgrund ihres Geruchssinns und ihres guten Gehörs so beliebt
  • Polizeihunde müssen einen hohen Spiel- und Beutetrieb aufweisen sowie gute Schutzeigenschaften, Mut, Intelligenz und Zuverlässigkeit
  • Der Polizist, der den Hund im Dienst führt, bildet diesen selbst aus

Der Einsatz des Hundes bei der Polizei

Der wichtigste Grund für den Einsatz Polizeihunden ist ihre hervorragende Nase. Der Geruchssinn eines Hundes übersteigt den des Menschen um eine Million. Der Grund dafür ist, dass die Nasenschleimhaut des Hundes drei Mal so groß und viel dicker ist als die des Menschen. Der Mensch besitzt etwa 5 Millionen Zellen, die für den Geruchssinn zuständig sind. Beim Hund sind es ganze 220 Millionen. Somit kann die Polizei die feinen Nasen der Hunde nutzen.

Hunde riechen nicht nur sehr gut, sondern auch viel selektiver als der Mensch. Sie können aus Duftgemischen die einzelnen Düfte heraus filtern. Hinzu kommt, dass sich der Hund die Informationen, die er über den Duft aufnimmt, merken kann. Der Bereich im Gehirn, der für das Riechen zuständig ist, ist beim Hund viel größer als bei uns Menschen.

Doch Vierbeiner riechen nicht nur viel besser als wir, sie hören auch besser. Menschen nehmen Geräusche bis etwa 20.000 Hz wahr, Hunde hingegen hören sie noch bis zu einer Frequenz von 40.000 Hz. Hunde können außerdem auch im Infraschallbereich hören und die Richtung des Geräusches fast zu 100% genau orten. Das alles bedeutet, dass es bisher keine Technik gibt, die besser funktionieren würde als die Sinne des Hundes. Aus diesem Grund ist der Hund heute ein unverzichtbarer Kollege bei der Polizei geworden und man entdeckt immer wieder Polizeihunde.,

Anfangs wurden Diensthunde hauptsächlich zum Schutz eingesetzt. Heute sind sie viel öfter mit ihren herausragenden Sinnen als Spür- und Suchhund unterwegs. Sie finden nicht nur Drogen, sondern zum Beispiel auch Sprengstoff oder Menschen. Die Grundausbildung des Polizeihundes und das Training beginnen schon ab einem Alter von einem Jahr. Bis die Hunde ihre Polizeikarriere antreten können, dauert es in den meisten Fällen auch etwa ein Jahr.

Welche Rassen sind als Polizeihunde geeignet?

Für die Arbeit als Diensthund eignen sich vor allem die großen Hunderassen, die in ihrem Wesen intelligent, selbstbewusst, mutig und zuverlässig sind. Eine sehr häufig als Polizeihund genutzte Hunderasse ist der Deutsche Schäferhund. Heute werden Deutsche Schäferhunde auch oft vom Malinois abgelöst. Auch der Dobermann ist eine gute und oft genutzte Diensthunderasse.

Die Polizei hat genau definiert, welche Diensthunderassen zulässig sind. Sie zeichnen sich durch einen gut ausgeprägten Schutztrieb und einen besonders fein ausgebildeten Geruchssinn aus. Weitere Voraussetzungen für einen guten Polizeihund sind ein hoher Beutetrieb und ein stabiles Wesen.

Polizeihund Ausbildung

Während der Ausbildung kommt der Schutzärmel zum Einsatz, um das Stellen von Tätern zu simulieren.

Zu den bei der Polizei erlaubten Rassen in Deutschland gehören:

Welche Anforderungen muss ein Polizeihund erfüllen?

Ein Polizeihund muss einen hohen Spiel- und Beutetrieb besitzen, gute Schutzeigenschaften aufweisen und mutig, zuverlässig und intelligent sein.

Das Aufgabengebiet eines Polizeihundes

Die Aufgaben eines Polizeihundes sind das Finden von Beweismitteln, die Aufnahme und Verfolgung von Fährten, die Personensuche, die Verfolgung und das Stellen von Flüchtigen, die Verteidigung vom Hundeführer und der Gehorsam.

Zum Ende ihrer Ausbildung werden Polizeihunde mit einer Prüfung auf ihre Tauglichkeit getestet. Diese Prüfung muss der Hund im Einsatz jährlich immer wieder bestehen. Da ein Diensthund von seinem Beamten selbst ausgebildet wird, entsteht ein enges Vertrauensverhältnis und eine starke Bindung zwischen Mensch und Hund. Der Diensthund ist zwar in Besitz der Polizei, er wohnt aber in der Familie und im Haus des Beamten und gehört somit auch ins Privatleben des Polizisten. Die Unterhaltskosten für einen Polizeihund trägt der Staat. In den meisten Fällen bleiben die Hunde bis zu ihrem Tod in der Familie.

Polizeihunde im Einsatz

Die Aufgaben eines Polizeihundes variert zwischen Fährtenhund, Spürhund und Schutzhund.

Es gibt verschiedene Arten von Polizeihunden. Einer der weit verbreiteten ist der Schutzhund, der den Polizisten im Alltag begleitet. Er hat die Aufgabe den Polizeihundeführer zu schützen und ihn bei der Suche nach Tätern zu unterstützen. Ein Schutzhund muss über einen besonders gut ausgeprägten Geruchssinn verfügen und schnell und wehrhaft sein.

Eine weitere Art des Polizeihundes, die weit verbreitet ist, ist der Spürhund. Als Spürhunde eignen sich vor allem Vierbeiner, die einen hohen Beutetrieb haben. Die Ausbildung zum Spürhund dauert in der Regel drei Monate. Der Hund spielt in der Ausbildung mit Geruchsproben. Somit werden Dinge, die nach Drogen oder Sprengstoff riechen für ihn zur Beute, bzw. zum Spielzeug. Er wird diese Stoffe im Ernstfall aufspüren und somit zu einem zuverlässigen Rauschgiftspürhund werden.

Fährtenspürhunde und Geruchsspuren-Vergleichs-Hunde dienen dazu, Beweismittel aufzuspüren. Der Hund kann genau riechen, wenn ein Verdächtiger ein Objekt berührt hat und zeigt dies zuverlässig an. Zudem können diese Hunde auch gut Fährten von Personen verfolgen und diese dadurch finden. Eine weitere Art des Spürhundes ist der Leichenspürhund. Leichenspürhunde können zum einen anzeigen, wo eine Leiche lag, auch wenn der Ort schon vor längerer Zeit vom Menschen gründlich gesäubert wurde. Zum anderen können sie verschollene Leichen aufspüren, zum Beispiel am Rand von Gewässern.

Wo leben die Polizeihunde?

Polizeihunde leben in der Familie und im Haus des Polizeihundeführers. Außerhalb des Dienstes sind sie also ganz normale Familienhunde.

Ausbildung eines Polizeihundes

Die meisten Hunde sind etwa ein Jahr alt, wenn sie zur Polizei kommen. Sie müssen eine Eingangsprüfung ablegen, die etwas einer aus 100 Hunden besteht. Eigenschaften des Hundes wie Mut und Zuverlässigkeit sind dabei besonders wichtig. Der Hund wird nach Bestehen der Eingangsprüfung von seinem Hundeführer über den Zeitraum eines Jahres intensiv ausgebildet. In der Ausbildung lernen die Hunde Dinge, wie zum Beispiel, dass sie Menschen stellen, aber sie nicht angreifen dürfen. Weiter lernen sie Dinge wie Drogen aufzuspüren und richtig anzuzeigen.

Wer bildet Polizeihunde aus?

Der Polizist, der den Hund führt, bildet ihn auch selbst aus. Aus diesem Grund muss ein Polizeihundeführer ein gutes Hundewissen besitzen. Daher muss nach der Ausbildung als Polizist noch eine Zusatzausbildung als Polizeihundeführer erfolgen.

Wann geht ein Polizeihund in Rente?

Polizeihund mit Hundeführer im Einsatz

Sobald ein Polizeihund die Tauglichkeitsprüfung aufgrund seines Alters nicht mehr besteht, geht er in Rente.

Sobald ein Hund aufgrund seines Alters die jährliche Tauglichkeitsprüfung nicht mehr besteht, wird er in Rente geschickt. Im Durchschnitt gehen Polizeihunde in einem Alter von 10 Jahren in Rente, manchmal auch schon mit acht Jahren, je nach Gesundheits- und Tauglichkeitszusand.

Wie lange darf ein Polizeihund im Dienst sein?

Der Polizeihund ist, was den Alltag betrifft, genauso lange im Dienst, wie sein Hundeführer. Für wie viele Jahre er im Dienst bleibt, hängt vom einzelnen Hund ab und wann seine Fähigkeiten nachlassen. In der Regel wird es sich dabei um 8 bis 10 Jahre handeln.

Vermittlung von Polizeihunden – Wenn Diensthunde in Rente gehen

Wenn der Diensthund in die Rente geschickt werden soll, steht es dem Hundeführer frei, den Hund zu behalten oder ihn weiter zu vermitteln. Die meisten Polizisten behalten ihren Hund allerdings bis zum Tod. Allerdings kann dies auch eine Belastung für die Familie sein, denn wenn der alte Hund in der Familie bleibt, müssen meist zwei Hunde versorgt werden: Der alte Polizeihund und der neue.

Der alte Polizeihund darf nur an eine Person abgegeben werden, die sich für seine Führung eignet und die Bedürfnisse eines gealterten Hundes kennt. Wer als Polizist selbst keinen geeigneten Menschen für seinen alten Polizeihund findet, kann sich an verschiedene Organisationen wenden, die Netzwerke zur Vermittlung von Polizeihunden geschaffen haben und genau überprüfen, ob der Hund und die neuen Besitzer, die ihn adoptieren zusammen passen. In der Regel ist die Nachfrage nach alten Polizeihunden recht groß und die Vermittlung klappt problemlos.

Was kostet ein Polizeihund?

Die Polizei verkauft ihre Hunde nicht, daher sind auch keine genauen Preise bekannt. Hunde, die sich nicht für den Einsatz im Dienst eignen oder zu alt geworden sind, werden verschenkt. Dass kein Preis bekannt ist, heißt aber nicht, dass auch kein Wert bekannt wäre. Ein Polizeihund ist umso wertvoller, je höher der Grad der Abrichtung ist. Ein gut ausgebildeter Drogenspürhund besitzt einen Wert von mehreren Tausend Euro.

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