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Mioritic im Rasseportrait

von Michelle Holtmeyer
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Ein Mioritic ist ein Hirten- und Herdenschutzhund, der seine Aufgabe ernst nimmt. Er arbeitet professionell mit Hirten zusammen und stellt sich Raubtieren mutig entgegen. Daheim kuschelt der Mioritic sich gern an seinen Besitzer und genießt die Ruhe seiner Umgebung. Hunderassen dieser Art sind nicht für jedermann. Warum das so ist, verrät das Rasseportrait. Die Hunderasse Mioritic gehört zur FCI-Gruppe 1. Sie ist der Sektion 1 zugeordnet.

Mioritic im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 65-75 cm
Gewicht: 50-60 kg
FCI-Gruppe: 1: Hütehunde und Treibhunde
Sektion: 1: Schäferhunde
Herkunftsland: Rumänien
Farben: Weiß, Grau
Lebenserwartung: 12-14
Geeignet als: Hüte- und Schutzhund
Sportarten:
Charakter: Ruhig, Ausgeglichen, Mutig, Kinderfreundlich
Auslaufbedürfnisse: mittel
Sabber-Potential:
Stärke des Haarens: mittel
Pflegeaufwand: mittel
Fellstruktur: Am ganzen Körper reich behaart (unterschiedliche Texturen) mit dichterm weicher und heller Unterwolle
Kinderfreundlich: eher ja
Familienhund: mittel
Sozial:

Herkunft und Rassegeschichte

Mioritic im Portrait

Der Mioritic wurde als Herdenschutzhund in Rumänien eingesetzt.

Die Hunderasse Mioritic, vollständig Ciobanesc Românesc Mioritic genannt, hat ihre Wurzeln in den Karpaten Rumäniens. Im Umfeld des bekannten Hochgebirges gab es schon immer große Schafherden, die Schutz vor Wölfen, Bären oder Luchsen brauchten. Das ist auch heute noch der Fall. Aus diesem Grund sind bis heute Hirtenhunde beziehungsweise Herdenschutzhunde im Einsatz.

Die Entstehung der heutigen Rasse Mioritic war stets auf eine geeignete Gebrauchsfähigkeit ausgerichtet. Die unterschiedlichen Klimazonen haben zwei verschiedene rumänische Hundetypen mit charakteristischen Eigenschaften hervorgebracht: Ciobănesc Românesc Carpatin, Ciobanesc Românesc Mioritic und Ciobănesc Românesc de Bucovina. Der Hirtenhund der Hunderasse Mioritic wird heute nicht in den Höhen der Karpaten eingesetzt, sondern im Tiefland. Der Name der Rasse leitet sich aus dem Wort „mioritica“ ab, das übersetzt „kleines Schaf“ bedeutet.

Naturgemäß ist der Mioritic in seiner Heimatregion häufig vertreten. In der rumänischen Bevölkerung hat der fleißige Hirtenhelfer viele Anhänger. Sein Verbreitungsgebiet beschränkt sich damit auf sein Heimatland. Beispielsweise sind in Deutschland noch keine Würfe dieser Hunderasse registriert. Erst 1934/35 wurden erste Beschreibungen vom Zoologischen Institut Rumäniens für den Mioritic und den Karpatin veröffentlicht. Die endgültige offizielle Anerkennung der Rasse durch den kynologischen Dachverband FCI erfolgte im Jahr 2015. Zehn Jahre zuvor gab es bereits eine provisorische Anerkennung.

Wesen & Charakter vom Mioritic

Der Ciobanesc Românesc Mioritic fungiert noch heute als Hirten- und Herdenschutzhund. Entsprechende Charaktereigenschaften sind daher auf den Schutz ausgerichtet. Wittert das Tier Gefahr durch Raubtiere, zögert es nicht, um in Verteidigungsstellung zu gehen. Dabei stellt es sich großen Raubtieren wie Wölfen, Bären oder Luchsen mutig entgegen. Seine Reaktion führt er blitzschnell aus. Bei der Arbeit erweist sich der Mioritic Hund als absoluter Profi.

Daheim zeigt sich der kräftige Vierbeiner ruhig, ausgeglichen und gemütlich. Er schlummert gerne vor sich hin. Jedoch sollte man sich vor dem stillen Erscheinungsbild nicht täuschen lassen. Ein Mioritic ist immer wachsam und zur Verteidigung bereit – auch im schlummernden Zustand. Seinem Besitzer sowie auch seinem restlichen Familienrudel ist der Hund treu ergeben. Fremden Menschen gegenüber ist er misstrauisch. Auch verträgt er sich mit anderen Hunderassen nicht gut. Seinen inneren Unmut macht ein Mioritic durch tiefes Bellen deutlich. Von Menschen mit fachkundigem Wissen und Erfahrung lässt sich diese Hunderasse gut führen und kontrollieren.

Der rumänische Vierbeiner liebt die Weiten und Eigenheiten seiner Heimat. Dicht besiedelte Städte und Umgebungen sind dem Hund fremd. Ebenso braucht er seine Arbeit als Hirtenhund, weil er sich darauf am besten versteht. Ein Mioritic bewegt sich gerne draußen in der Natur, die ihm vertraut ist.

Ist der Mioritic ein Familienhund?

Er kann im Rahmen einer Familie leben, wenn er mit ihr auf fachkundige Weise aufwächst.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Mioritic

Mioritic von der Seite

Der Mioritic wird ca. 75cm groß.

Der zottelig aussehende Ciobanesc Românesc Mioritic erreicht eine Widerristhöhe von 75 cm. Hündinnen können bis zu 70 cm groß werden, sind also etwas kleiner als die Rüden. Bei einem Gewicht bis zu 45 kg ist ein kräftiger Körperbau die Regel.

Sein Fellkleid besteht aus langen weißen, grauen oder weiß-grauen Haaren (mindestens 10 cm), die eine üppige Haarpracht bilden. Das Deckhaar hat eine harsche Struktur. Die Gliedmaßen hingegen sind weniger lang behaart. Die hängenden Ohren umgeben hängend den haarigen Kopf, aus dem die braunen Augen stets wachsam hervorschauen.

Erziehung & Haltung des Mioritic – Das gilt es zu beachten

Ein Mioritic hat einen urtümlichen und starken Charakter. Dabei handelt es sich nicht um eine Art eines liebevollen Eigensinns. Als Herdenschutzhund ist er in der Lage, sich gegen gefährliche Raubtiere zu behaupten. Dementsprechend verfügt der Hund aus Rumänien über die Form von Eigensinn, der durchgesetzt werden will. Er handelt unabhängig und trifft seine eigenen Entscheidungen. Anders könnte er seine ursprüngliche und noch heutige Aufgabe nicht wahrnehmen. Ein solcher Hund muss daher in die Hände einer fachkundigen und erfahrenen Person.

Ein Hund mit einem derart starken Wesen braucht auch eine starke Hand. Die Führung basiert auf Konsequenz bei gleichzeitigem respektvollen Umgang mit den Eigenheiten des Tieres. Die emotionale Bindung gründet sich über Vertrauen und liebevollen Zuwendungen. Diese Erziehungsfaktoren müssen in einen Einklang gebracht werden. Nur Personen mit Erfahrung und Wissen können das leisten. Ein Anfängerhund ist der Mioritic definitiv nicht. Die Beziehung zwischen Mensch und Mioritic braucht eine klare Rollenverteilung, denn der Mensch ist der Rudelchef. Das muss und darf nie in Frage gestellt sein.

Am besten übernimmt ein Mioritic seine Aufgaben, wie er sie aus der Heimat kennt. Diese Hunderasse ist nicht für ein Leben in der Stadt oder stadtnahen Gebieten gemacht. In seinem Revier muss sich das Tier frei bewegen können. Daher ist er auch kein Hund für die Leine oder den Zwinger.

Ernährung des Mioritic

Ein Mioritic hat keine großen Ansprüche in Hinsicht auf sein Futter. Dennoch gilt er als guter Futterverwerter, da er bei seiner Arbeit viel Energie verbraucht. Ein hoher Fleischanteil ist als wichtigste Proteinquelle Voraussetzung für seinen Energiebedarf. Die Rasse verträgt sowohl Nass- als auch Trockenfutter. Dabei kann der Hundemagen auch halbfeuchtes Futter bekommen. Die Ernährung orientiert sich an den Ernährungsfaktoren Alter, Gewicht, Größe und Aktivität. Je individueller die Dosierung erfolgt, desto eher hält der Hirtenhund sein Idealgewicht.

Nicht in das Futter gehören Zucker, Aromastoffe, Konservierungsstoffe oder der Füllstoff Getreide. Oft entscheiden sich Hundefreunde für eine Ernährung durch selbst zubereitete Rohfleisch-Mahlzeiten (Barfen). Auch dafür eignet sich ein Mioritic bestens. Der fachkundige Hundehalter sollte in der Regel auch wissen, dass mit einer solchen Methode auch Risiken einer Mangelernährung eingehen können. Daher gehören auch anderen Nährstoffe dazu. Gemüsesorten, Obst und etwas Reis sorgen für Mineralien und Vitamine. Auch der Tierarzt kann einen Ernährungsplan aufstellen.

Seine Mahlzeiten nimmt der Herdenschutzhund nicht unmittelbar vor seinem Einsatz ein, sondern danach. Die Gefahr einer gefährlichen Magendrehung ist sonst zu hoch. Vor ausgiebigen Bewegungseinheiten braucht der Hundemagen eine längere Ruhepause für eine ordentliche Verdauung. Ein erwachsener Mioritic braucht zwei bis drei Mahlzeiten am Tag.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Lebenserwartung soll zwischen 12 und 14 Jahren liegen. Allerdings liegen verlässliche Daten dazu nicht vor. Im Allgemeinen kann ein Hundeleben recht lang dauern, wenn keine genetischen Dispositionen vorliegen. Ein langes Leben hängt auch von einer gesunden, ausgewogenen Ernährung ab sowie von körperlicher und geistiger Auslastung.

Der Erwerb eines Welpen von einem seriösen Züchter ist jedoch das A und O, um sich einen gesunden Hund ins Haus zu holen. Bestimmte Fehler am Tier lassen sich schnell erkennen und sollten bei jedem Interessenten alarmierend wirken. Fehler können beispielsweise das Fehlen von Zähnen, eine schwere Gangart oder ein bereits übergewichtiger Körper sein. Ebenso entsprechen runde, hervorstehende Augen, zu kurze Haare (weniger als 8 cm) und Stehohren nicht dem verlangten Standard der Hunderasse Mioritic. Welche Merkmale den Hund äußerlich nach dem geltenden Standard kennzeichnen, sollte der künftiger Erwerber kennen. Auch legen seriöse Züchter Dokumente zu Gentests und gesundheitlichen Untersuchungen der Elterntiere vor.

Ist ein Mioritic kastriert und fehlt ihm darüber hinaus ausreichend Bewegung, neigt er zu Übergewicht. In dieser Kombination ist das bei allen Hunden der Fall. Um das Idealgewicht zu halten, sollte der Vierbeiner einmal im Monat auf die Waage gestellt werden. Auch der Grad der körperlichen Auslastung sollte gleichbleibend sein.  Der Mioritic ist ansonsten ein wetterfester und robuster Hund, der das Leben draußen genießt und braucht.

Wie alt wird der Mioritic?

Ein Mioritic soll bis zu 14 Lebensjahre erreichen können.

Pflege des Mioritic

Das Fell eines Mioritic ist harscher, an manchen Stellen aber auch feiner Struktur. Vor allem diese Stellen neigen zu Verfilzungen. Ein gründliches Durchbürsten alle ein bis zwei Tagen pro Woche ist bei dem langen Haarkleid notwendig. Der Mioritic-Hundehalter greift aber nicht nur zur Bürste, sondern auch zum Kamm. Unter den Achseln ist das Haar etwas dünner und ein Kamm arbeitet in diesen Bereichen gründlicher. Selbiges gilt für das Haar, das um die Ohren liegt. Bei der Fellpflege bürsten Besitzer Strähne für Strähne des Tieres gut durch. Je gründlicher das geschieht, desto leichter gestaltet sich die Pflegeroutine auf Dauer. Bewegt sich der Hund überwiegend draußen, können sich leicht feine Äste und Schmutzpartikel im langen Fell verfangen. Je nach Ort des Ausflugs muss die Hand auch öfters zur Bürste greifen. In Zeiten des Fellwechsels sollte das zottelig aussehende Tier täglich gebürstet werden, um die Unterwolle auszudünnen und Haare in Haus oder Wohnung zu reduzieren. Das Scheren wird in seiner Heimat im Frühjahr gemacht.

Im Sommer befreien Hundehalter ihren treuen Freund von lästigen Zecken und Flöhen. Zu den typischen Zeiten setzen sich die ungebetenen Gäste gerne im Fell und auf der Haut ab. Sie führen dann nicht nur zu Juckreiz, sondern auch zu Entzündungen. Nutzen sich die Krallen nicht ausreichend von selbst ab, sind sie mit einer Krallenschere zu kürzen.

Ist der Mioritic pflegeleicht?

Ein Mioritic hat langes Fell, das ein bis zweimal pro Woche gründlich mit Bürste und Kamm gepflegt werden muss.

Mioritic – Aktivitäten und Training

Mioritic im Schnee

Für Hundesport eignet sich die Rasse eher weniger.

Die Hunderasse Mioritic braucht viel Bewegung. Der Hund aus Rumänien ist das Leben draußen gewohnt: Er braucht für sich ein weites Gebiet, das er als sein Revier betrachten darf. Die Rasse liebt es, sich innerhalb des Territoriums frei zu bewegen. In seiner Heimat kennt das Tier Umzäunungen nicht. Seine Natur und seine Eigenschaften sind nicht für dichtbesiedelte Umgebungen gemacht. Gemäß seiner Aufgaben ist er ein idealer Hirten- und Herdenschutzhund.

Für den klassischen Hundesport wie Agility ist die Hundenatur weniger geeignet, auch wenn das Tier intelligent genug wären. Das liegt an seiner Eigenheit, sich nicht immer unterordnen zu wollen. Das rumänische Kraftpaket überlegt unter Umständen auch zweimal, ob er einem Befehl folgen will oder nicht. Sieht er keinen Sinn darin, führt er eine Anweisung nicht aus. Auch kann sich die Begegnung mit anderen Artgenossen als problematisch erweisen. Ein Mioritic braucht seine Aufgaben und keine großartigen Aktionen, es sei denn er muss seine Herde vor Raubtieren schützen.

Wofür wird der Mioritic eingesetzt?

Ein Mioritic ist ein Hirten- und Herdenschutzhund.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Mioritic

In dem rumänischen Kurzfilm „Ciobanila“ von 2010 (Director: Andrei Gheorghe) geht es um einen Mioritic Hund, Schulkinder und eine verlorene Herde.

Nachteile des Mioritic

Die Hunderasse aus Rumänien ist nicht für die Stadt oder die Haltung in einer Wohnung geeignet. Der Vierbeiner sollte nur in erfahrene Hände, die ihm sein Aufgabengebiet eröffnen können.

Mioritic im Liegen

Der Mioritic ist gerne draußen und arbeitet eigenständig, trotzdem ist ihm Familienanschluss wichtig.

Passt der Mioritic zu mir?

Bei den Interessenten sollte es sich um Menschen handeln, die fachkundig in der Führung einer solchen Hunderasse sind. Darüber hinaus müssen sie in einem Gebiet leben, das dem Mioritic ausreichend Auslauf bietet. Die Rasse ist darauf gezüchtet worden, einen überwiegenden Teil der Zeit in der Natur zu verbringen. Im Rahmen seiner Aufgabentätigkeit agiert das Tier selbstständig. Die ständige enge Nähe zu seinem Besitzer braucht er nicht, wohl aber den regelmäßigen Bezug. Denn der Mensch ist sein Rudelführer. Das sollte bei der Erziehung auch immer klar sein.

Ein Kauf sollte überlegt sein. Schließlich geht es um die Erfüllung der Bedürfnisse des Tieres und nicht nur um die Bedürfnisse des Menschen. Als Familienhund ist das Tier nur dann geeignet, wenn es in der Familie eine Person gibt, die das Tier vom Welpenalter an mit seinen Familienmitgliedern sozialisiert. Trotz der Eigenständigkeit ist dem Mioritic der Familienanschluss wichtig. Für Senioren mit dem typischen Lebensstil in der Stadt in einer Wohnung ist das Tier nicht geeignet.

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