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Sealyham Terrier

von Michelle Holtmeyer
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Der Sealyham Terrier ist eine britische Hunderasse der FCI-Gruppe 3. Er gehört darin zur Sektion 2 der Niederläufigen Terrier und wird mit der Nummer 74 gelistet. Bei dem Sealyham Terrier handelt es sich um einen kleinen bis mittelgroßen Hund, der ursprünglich für die Jagd auf Tiere, die sich in unterirdischen Bauten verstecken, wie den Fuchs oder den Dachs, gezüchtet wurde. Der Begriff Terrier kommt vom französischen Wort „terre“, was Erde bedeutet. Heute werden viele Terrier eher als Familienhunde gezüchtet, zeigen aber trotzdem oft noch jagdtypische Verhaltensweisen.

Sealyham Terrier im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 30 cm
Gewicht: 08.09.2017 kg
FCI-Gruppe: 3: Terrier
Sektion: 2: Niederläufige Terrier
Herkunftsland: Großbritannien
Farben: Zitrone-Weiß, Braun-Weiß, Blau-Weiß, Weiß
Lebenserwartung: 12-14 Jahre
Geeignet als: Familien-, Begleit- und Wachhund
Sportarten:
Charakter: Freundlich, Furchtlos, Temperamentvoll, Ruhig, Aufmerksam
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential: mittel
Stärke des Haarens: eher hoch
Pflegeaufwand: hoch
Fellstruktur: lang, hart, drahtig mit wetterfester Unterwolle
Kinderfreundlich: eher ja
Familienhund: eher ja
Sozial: eher ja

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Der Sealyham Terrier entstand aus Kreuzungen von Bassets, West Highland Terriern, Fox Terriern, Bullterriern und Dandie Dinmont Terriern. Im Jahr 1908 wurde der erste Kennen Club für Besitzer von Sealyham Terriern gegründet, bevor die Rasse im Jahr 1910 erstmalig offiziell anerkannt wurde. Mit den Jahren hat die Beliebtheit der kleinen weißen Hunde aber eher abgenommen. Heute findet man die meisten Exemplare in Südafrika und England. Trotzdem kann der Sealyham Terrier auf eine durchaus lange und eindrucksvolle Geschichte zurückblicken.

Sealyham Terrier Welpe

Im Gegensatz zu vielen anderen Hunderassen ist die Geschichte des Sealyham Terriers sehr gut bekannt. Captain John Tucker-Edwards gilt als Begründer der Rasse und begann um 1850 in Wales einen Hund zu züchten, der sich für die Jagd auf Marder, Otter oder Dachse eignen sollte. Es entstand ein scharfer und robuster Hund, der unerschrocken und mutig agierte. Nach seinem Tod wurde die Zucht des Sealyham Terriers von Captain John Tucker-Edwards Tochter weiter geführt. Im Jahr 1910 mit der offiziellen Anerkennung der Rasse, wurden die Hunde auch für die ersten Ausstellungen zugelassen.

 

In den folgenden Jahren nahm die Beliebtheit der Rasse zunächst stark zu und erreichte in Deutschland ihren Höhepunkt in den 1920er und 1930er Jahren. Aus nicht bekannten Gründen gerieten die Sealyham Terrier aber nach dem Zweiten Weltkrieg fast in Vergessenheit und so sind heute in Deutschland nur noch 750 eingetragene Exemplare zu verzeichnen.

Wesen & Charakter vom Sealyham Terrier

Sealyham Terrier gelten heute als Familien– und Begleithunde. Sie haben nicht nur viel Herz, sondern auch eine eigene Persönlichkeit, die sie gerne zeigen. Wie die meisten Terrier-Arten gilt auch der Sealyham als dickköpfig und mitunter schwer erziehbar. Sein Charakter ist durchaus mutig und lebenslustig. Gleichzeitig ist er sensibel, möchte seinem Menschen gerne gefallen und begeistert sich gerne für Neues, was seinen Dickkopf in Bezug auf die Erziehung wieder ein bisschen wett macht.

Da Sealyham Terrier ein lustiges Wesen besitzen, gelten sie auch als kleine Clowns, was sie zu besonders liebenswerten Freunden macht. Die Hunde sind zudem anpassungsfähig und lieben Kinder. Auch mit Artgenossen kommen sie bei angemessener Sozialisierung gut aus und punkten normalerweise mit Sozialverträglichkeit. Da Terrier aufgrund ihres hohen Mutes dazu neigen können, sich mit anderen anzulegen, muss darauf geachtet werden, dass sie gut sozialisiert werden. Das gilt auch für andere Haustiere, wie zum Beispiel Katzen, denn sie könnten vom Sealyham als Beutetiere betrachtet werden.

Da es sich um eine aktive Rasse handelt, muss der Sealyham Terrier auf jeden Fall artgerecht beschäftigt werden.

Wie groß wird ein Sealyham Terrier?

Es handelt sich um kleine Hunde, ein Sealyham Terrier wird nicht größer als 31 cm.

Aussehen des Sealyham Terriers

Sealyham Terrier von der Seite

Sealyham Terrier werden nicht größer als 31 cm. Ein Rüde erreicht dabei etwa 9 Kilo , Hündinnen bewegen sich im Schnitt um 8,2 kg. Ursprünglich wurden Sealyham Terrier etwas schlanker gezüchtet. Exemplare, die für die Jagd verwendet wurden, sollten nur sechs Kilo wiegen. Heute hat sich ihr Gewicht etwas erhöht, da sie für ihren vorrangigen Nutzen als Familienhund ein bisschen weniger sportlich sein dürfen und es eher unerwünscht ist, dass sie schlank genug sind, um in jedem Dachsbau problemlos zu verschwinden.

Der Kopf des Sealyham Terriers ist flach und breit, die Nase ist gerade und besitzt einen mäßig ausgeprägten schwarzen Stop. Die Rasse zeichnet sich durch kurze Beine, einen länglichen Rumpf und ein langes Fell aus. Das Deckhaar ist hart und drahtig, die weiche Unterwolle macht es wetterfest. Das Fell ist meistens weiß, kann aber auch Abzeichen in gelb, grau oder dachsfarben haben.

Die Ohren des Sealyham Terriers sind mittelgroß mit rundlichen Spitzen und hängen im Ruhezustand seitlich an den Wangen herab. Wird der Hund aufmerksam, stehen sie leicht vom Kopf ab. Die Augen der Rasse sind dunkelbraun bis schwarz und liegen etwas tiefer im Schädel, damit sie bei der Jagd geschützt sind. Der Sealyham Terrier trägt seine Rute, die in Höhe der Rückenlinie ansetzt, passend zu seinem hohen Selbstvertrauen: nach oben gerichtet.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Sealyham Terriers – Das gilt es zu beachten

Der Sealyham Terrier ist zwar ein aktiver Hund, kann aber bei ausreichend Auslauf auch in einer Wohnung gehalten werden. Er eignet sich aufgrund seines freundlichen Wesens und seiner hohen Sozialverträglichkeit gut als Familienhund.

Da die meisten Vertreter dieser Rasse sehr intelligent sind, kann ihre Erziehung manchmal schwierig sein. Sie kommen oft auf eigene Ideen und versuchen dann auch ihren Dickkopf durchzusetzen. Besonders bei kleinen Hunden wird die Erziehung manchmal vernachlässigt, weil sie so nett und süß wirken. Doch der Sealyham Terrier benötigt unbedingt eine konsequente und liebevolle Erziehung, um zu verhindern, dass er unerwünschtes Verhalten an den Tag legt und macht was er will. Für Hunde-Anfänger wäre es besser, eine Hunderasse zu wählen, die weniger dickköpfig ist, denn wer diesem Hund zu viel durchgehen lässt, wird von ihm nicht ernst genommen.

Sealyham Terrier tun sich ein bisschen schwer mit dem Alleine-sein, da sie sehr gesellige Hunde sind. Dieser Tatsache können ihre Besitzer nur durch Auslastung entgegen wirken und vielleicht auch mit einer Beschäftigungsmöglichkeit während der kleine Hund alleine zu Hause sitzt.

Da es sich ursprünglich um einen Jagdhund handelt, kann es sein, dass der selbstbewusste Hund bei einem Spaziergang seine eigenen Wege geht. Allerdings müssen sich seine Besitzer keine allzu großen Sorgen machen, denn er entfernt sich dabei nie besonders weit. Sealyham Terrier sind sehr gierig, was es leichter macht, sie in der Erziehung zu bestimmten Verhaltensweisen zu motivieren. Sie bellen eher selten, sind aber trotzdem gute Wachhunde, denn sie besitzen ein natürliches Maß an Misstrauen gegenüber Fremden und eine laute Stimme.

Wie teuer ist ein Sealyham Terrier?

Der Anschaffungspreis für einen Welpen muss individuell bei den Züchtern erfragt werden. Preise ab 1.500 Euro oder mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. Besonders seltene Rassen wie der Sealyham Terrier können etwas teurer sein, aber auch die Herkunft, das Alter und das Geschlecht beeinflussen den Preis.

Ernährung des Sealyham Terriers

Da Sealyham Terrier aktive Hunde sind, brauchen sie ausgewogenes und proteinreiches Futter. Das beste Futter für die Gesundheit jedes Hundes ist die Rohfütterung, auch Barfen genannt. Allerdings erfordert diese Fütterung gute Fachkenntnisse des Halters und auch die Zeit, immer alles frisch zuzubereiten. Wer einen einfacheren Weg gehen will, kann auch ein hochwertiges Trockenfutter besorgen und es ab und an mit Nassfutter oder gekochtem Gemüse, Reis, Nudeln oder Eiern ergänzen.

Wie viel Futter der Sealyham Terrier benötigt, hängt aber auch davon ab, ob es sich um einen aktiven Junghund handelt oder ob er im Alter schon etwas ruhiger geworden ist. Je mehr er sich bewegt, umso mehr Futter sollte er auch bekommen. Die Hersteller von Hundefutter geben auf ihren Verpackungen Richtwerte für die Menge des Futters an, trotzdem sollte der einzelne Hund aber immer individuell beurteilt werden. Für Hunde ist es ein großes Gesundheitsrisiko, wenn sie zu dick sind. Deshalb sollten Besitzer von Sealyham Terriern immer darauf achten, ob der kleine Hund noch eine Taille hat und gegebenenfalls die Menge des Futters reduzieren.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die durchschnittliche Lebenserwartung eines Sealyham Terriers beträgt 13 Jahre. Die Hunde gelten als ziemlich robust und ursprünglichHitze vertragen sie nicht wirklich und sollten daher so gut es geht davor geschützt werden. Das Gegenteil ist bei Kälte der Fall, die sie ziemlich gut vertragen. Seine dichte Unterwolle hält den kleinen Hund im Winter zwar warm, allerdings ist er kein Hund, der das ganze Jahr im Freien verbringen kann.

Da Sealyham Terrier sehr verfressen sind, neigen sie auch zu Übergewicht. Bekannte rassentypische Krankheiten sind außerdem: Augenerkrankungen wie Glaukome oder RetinadysplasieBandscheibenvorfälle und Probleme mit dem Darm. Die Liste der Krankheiten ist also relativ kurz und auch das Risiko einer Erkrankung ist beim Sealyham Terrier nur ein sehr geringes. Empfindlich reagieren die kleinen Hunde auf Insektenstiche und Flöhe, des Weiteren neigen sie zu Nahrungsmittelallergien. Vereinzelt wurde auch schon über Taubheit berichtet.

Wie alt wird ein Sealyham Terrier?

Sealyham Terrier haben eine Lebenserwartung von etwa 13 Jahren.

Pflege des Sealyham Terriers

Das Fell des Sealyham Terriers ist relativ aufwendig in der Pflege. Der kleine Hund sollte regelmäßig zum Friseur gehen, um immer schick und gepflegt auszusehen. Wenn das Fell regelmäßig getrimmt wird, genügt es aber, es täglich zu kämmen. Glücklicherweise besitzt der Sealyham Terrier ein langes und raues Deckhaar, das die Unterwolle schützt. Dadurch wird das Fell schmutzabweisend, was den Pflegeaufwand erheblich senkt. Trotzdem kann es verfilzen, wenn es nicht regelmäßig gekämmt wird. Besonders viele Haare verliert der Sealyham Terrier dabei nicht.

Wie ist die Fellpflege eines Sealyham Terriers?

Die Fellpflege ist etwas aufwendiger, als bei kurzhaarigen Hunderassen. Der Sealyham Terrier sollte täglich gebürstet werden. Wer das Fell seines Hundes regelmäßig trimmen lässt, vereinfacht die Fellpflege.

Sealyham Terrier – Aktivitäten und Training

Sealyham Terrier im Portrait

Für Sealyham Terrier eignet sich als Hundesport Agility. Dabei wird das Zusammenspiel von Mensch und Hund gefördert. Der Vierbeiner muss einen Hindernisslauf mit möglichst wenig Fehlern perfekt absolvieren, um erfolgreich zu sein. Die Hunde laufen zum Beispiel durch Tunnel, springen über Hürden und überqueren Wippen. Aktiven Hunden, wie dem Sealyham Terrier, gefällt diese Art von Beschäftigung besonders gut, da er sich hier in vollem Maße ausleben kann. Bei Agility handelt es sich um eine sehr schnelle Art von Hundesport, die auch dem Menschen ein hohes Maß an Koordination, Reaktionsgeschwindigkeit und Körpergefühl abverlangt. Zusätzlich fördert es den Gehorsam, denn der Hund wird alleine durch die Körpersprache und die Stimme über den Parcours gelenkt.

Eine weitere Hundesportart, die den Gehorsam fördert, ist Obedience. Allerdings geht es hier weniger um militärischen Gehorsam, sondern eher darum, als gleichberechtigte Partner miteinander zu kommunizieren. Der Hund führt Befehle, wie „Sitz“ und „Platz“ zuverlässig aus, apportiert verschiedene Gegenstände und wird auch auf die Distanz unter Kontrolle gehalten. Obedience fordert das blinde Verständnis zwischen Hund und Halter und bedeutet für den Hund ein hohes Maß an Kopfarbeit, was für eine hohe Auslastung sorgt.

Auch Dog Dancing eignet sich für den Sealyham Terrier als mögliche Art der Beschäftigung. Die kleinen Hunde haben große Freude daran, alle möglichen Kunststücke zu erlernen und sich im Zusammenspiel mit ihrem Besitzer zu bewegen. Auch Dog Dancing fördert im übrigen den Gehorsam von Hunden.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Sealyham Terriers

Der Sealyham Terrier wurde von Anfang an mit weißem Fell gezüchtet, um sicher zu stellen, dass Meutehunde ihn bei der Jagd durch seine Fellfarbe von Beuteteieren unterscheiden können.

In den Vereinigten Staaten waren Sealyham Terrier noch bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts sehr beliebt, bis ihre Verbreitung auch dort schnell nachließ. Berühmte Filmstars, wie zum Beispiel Humphrey Bogart, Elizabeth Taylor, Gary Cooper, Alfred Hitchcock oder auch Mitglieder des englischen Königshauses besaßen damals Sealyham Terrier.

Nachteile des Sealyham Terriers

Der sicherlich größte Nachteil eines Sealyham Terriers ist seine Dickköpfigkeit. Sie erfordert 100%ige Konsequenz in der Erziehung und die Fähigkeit des Halters, mit Ruhe und Geduld vorzugehen. Außerdem können Vertreter der Rasse eine hohe Fixierung auf potentielle Beute haben, was es schwieriger machen kann, sie zu kontrollieren als bei anderen Hunderassen. Auch ein ausgeprägter Schutzinstinkt und die Verteidigung von Ressourcen können bei dieser Rasse vorkommen.

Passt der Sealyham Terrier zu mir?

Sealyham Terrier benötigen nicht unbedingt ein Haus mit Garten. Sie fühlen sich auch in Wohnungen wohl, wenn sie genug Auslauf bekommen und regelmäßig beschäftigt werden, damit sie ihr hohes energetisches Potential ausleben können. Zu den klassischen Schoßhunden zählt diese Rasse also nicht, wenn sie auch klein und süß aussehen. Zudem kommt der Sealyham Terrier gut mit Kindern klar und ist äußerst verspielt, was ihn zu einem guten Familienhund macht. Für aktive Senioren, die etwas Erfahrung in der Hundeerziehung mitbringen, kann er sich ebenfalls eignen.

Sealyham Terrier im Rasen

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