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Mittelspitz

von Maren Kleymann
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Der Mittelspitz ist eine sehr alte deutsche Hunderasse. Er wird von der FCI seit 1969 offiziell anerkannt und gehört zu Gruppe 5, den Spitzen und Hunden vom Urtyp. Des Weiteren kategorisiert er sich hier in Sektion 4, den europäischen Spitzen.

Mittelspitz im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 30-40cm
Gewicht: 6-11 kg
FCI-Gruppe: 5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion: 4: Europäische Spitze
Herkunftsland: Deutschland
Farben: Schwarz, Weiß, Braun, Grau, Creme und Orange
Lebenserwartung: 13 Jahre
Geeignet als: Haus-, Familienhund
Sportarten: Agility, Dogdancing
Charakter: Anhänglich, aufmerksam, intelligent, zäh, freundlich
Auslaufbedürfnisse: mittel
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand: mittel
Fellstruktur: Dichtes, abstehendes Deckhaar und dicke Unterwolle
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: ja

Herkunft und Rassegeschichte

Die Geschichte des Mittelspitzes ist lang und reicht viele Jahrhunderte in die Vergangenheit zurück. Er zählt zu den klassischen deutschen Hunderassen und stammt von den Hunden ab, die bereits mit den alten Griechen und Römern gemeinsam unterwegs waren und dabei halfen, die Handelsgüter der reisenden Händler zu bewachen. So verbreiteten sich die Spitze in Mitteleuropa.

Mittelspitz sitzt auf Bank

Der Mittelspitz ist eine vom Aussterben bedrohte Haustierrasse

Bereits im Mittelalter wurden die Mittelspitze gehalten, um Haus und Hof zu bewachen, da sie sehr aufmerksam und wachsam sind. Nebenbei bekämpften sie die auf dem Hof vorkommenden Ratten und Mäuse, in dem sie diese auffraßen. Mit der Abnahme von Landwirtschaft und dem Rückgang der Bauernhöfe im Zuge der Industrialisierung, verlor der Mittelspitz seine bisherige Arbeit als Hof- und Wachhund, womit auch die Population dieser Hunde stark zurückging.

Im Jahr 1899 schloss sich dann in Deutschland der Verein für Deutsche Spitze zusammen, um Spitze in allen Varietäten als Rassehunde zu züchten und ihren Bestand fortzuführen. Insgesamt gibt es fünf Varianten des Spitzes, eine davon ist der Mittelspitz. Neben ihm gibt es noch den Wolfsspitz, den Großspitz, den Kleinspitz und den Zwergspitz (auch: Pomeranian genannt). Mittlerweile erfreuen sich die beiden kleinen Spitzarten immer größerer Beliebtheit, der Mittelspitz hingegen ist kaum noch verbreitet. Daher wurde er 2003 zu einer vom Aussterben bedrohten Haustierrasse erklärt. Nur wenige hundert Welpen der Spitze werden pro Jahr noch in Deutschland von dieser Rasse geboren, da die Nachfrage in der Zucht einfach nicht hoch genug ist und es nicht viele Züchter gibt.

Wesen & Charakter vom Mittelspitz

Der deutsche Mittelspitz gilt als anhänglich, sehr aufmerksam, intelligent und zäh. Er hat zudem einen menschenbezogenen Charakter und genießt jede Aufmerksamkeit, die er bekommt. Diese fordert er auch deutlich ein, notfalls lautstark. Die Rasse ist sehr auf die Zusammenarbeit mit dem Menschen fixiert und möchte gerne gefallen. Bei guter Grundausbildung ist der Mittelspitz ein entspannter und freundlicher Gefährte, der sich in der Regel auch gut mit Artgenossen und bei entsprechender Gewöhnung auch mit Kindern und Kleintieren versteht. Aggressivität kommt beim Mittelspitz nicht vor, weshalb er sich auch gut als Familienhund eignet.

Wann ist ein Mittelspitz im Fellwechsel?

Der Fellwechsel des Mittelspitz erfolgt im Frühjahr und im Herbst, wenn sich die Temperaturen und Lichtverhältnisse ändern. Dann kommt es zu starkem Haarverlust bei den Hunden.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Mittelspitzes

Der Mittelspitz erreicht eine ungefähre Widerristhöhe von 30 bis 40 Zentimetern und wiegt in ausgewachsenem und gesundem Zustand zwischen 6 und 11 Kilogramm. Die Spitze gehören somit zu den mittelgroßen Hunderassen. Der Kopf der Hunde ist spitz geformt und erinnert an einen Fuchs, die Ohren stehen ebenfalls spitz und dicht beieinander gelegen vom Kopf ab. Die Augen des Mittelspitzes sind wachsam, dunkel und haben einen lebendigen Ausdruck. Rücken und Läufe dieser Rasse haben ungefähr die gleiche Länge, so dass der Mittelspitz einen recht quadratischen Körperbau hat. Die Rute wird gekringelt über dem Rücken getragen.

Auffällig ist das dichte, abstehende Fell, was den Spitzarten ihr charakteristisches Äußeres verleiht. Besonders am Hals gleicht die üppige Behaarung der Mähne eines Löwen und steht kragenartig ab. Das dichte Fell unterteilt sich in zwei Lagen, das Deckhaar und der Unterwolle. Die Farbvielfalt der Rasse ist hoch, wobei ein Mittelspitz nicht immer einfarbig ist. Vorkommen können die Farben Schwarz, Weiß, Braun, Grau, Creme und Orange, bei gescheckten Hunden kommt es zu einer Kombination dieser Farben.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Mittelspitzes – Das gilt es zu beachten

Bei der Erziehung dieser Rasse sollte man sich nicht von ihrer Größe täuschen lassen und nachlässig werden, nur weil man es mit einem etwas kleineren Hund zu tun hat. Der Mittelspitz ist sehr intelligent und nutzt nicht klar gesetzte Grenzen gerne aus, weshalb bei dieser Rasse, ebenso wie bei größeren Hunderassen, eine konsequente und klare Erziehung wichtig ist. Zudem ist der Mittelspitz eine sehr bellfreudige Rasse, die bei fehlender Erziehung zu grundlosem und häufigem Kläffen neigt. Die gewünschten Regeln und Kommandos sollten daher strikt aber freundlich gelehrt und durchgesetzt werden, um dem Spitz einen sicheren Handlungsrahmen zu schaffen, in dem er sich bewegen kann. Generell ist die Rasse des Mittelspitzes sehr lernfreudig und gerne bereit, sich spielerisch Tricks und Befehle beibringen zu lassen und diese auszuführen.

An seine Haltung stellt der Mittelspitz keine allzu hohen Ansprüche. Ob in einer Stadtwohnung oder in einem Haus mit Garten auf dem Land – der Spitz kommt mit allem zurecht, solange der Kontakt zum Menschen vorhanden ist und die nötige mentale sowie körperliche Auslastung gegeben ist.

Wann ist ein Mittelspitz ausgewachsen?

Bei kleineren Hunderassen wie dem Mittelspitz ist ein Hund ungefähr in einem Alter zwischen 9 und 12 Monaten ausgewachsen.

Ernährung des Mittelspitzes

Einen empfindlichen Magen oder sonderlich hohe Ansprüche an sein Futter stellt der Mittelspitz nicht. Im Mittelalter waren diese Hunde daran gewöhnt, die Reste des Menschen zu verwerten und mit dem gefüttert zu werden, was am Ende des Tages übrig war. Natürlich ist die Lage heutzutage eine andere und der Anspruch, ein qualitativ hochwertiges Futter zu verfüttern, sollte bei jedem Hundehalter ganz oben stehen. Ob es sich dabei jedoch um Nass- oder Trockenfutter handelt oder mit rohem Fleisch gemäß der BARF-Methode gefüttert werden soll, trägt keine große Bedeutung. Oft ist Trockenfutter mit einem schlechteren Ruf belastet als die anderen Futterarten, mittlerweile ist diese Ansicht jedoch überholt. Auch in Form von Trockenfutter gibt es hochwertige Futtermittel, die alles enthalten, was der Hund für eine gute Gesundheit benötigt.

Mittelspitz im Wald

Der Mittelspitz ist gerne aktiv und sehr bewegungsfreudig.

Im Futter sollten immer Proteine, Kohlenhydrate, Fette sowie wichtige Vitamine und Mineralien in ausgewogener Menge enthalten sein, um den Organismus der Hunde bestmöglich zu unterstützen. Wer sich bei der Auswahl des Futters oder der richtigen Menge unsicher ist, kann das Angebot einer Futterberatung in Anspruch nehmen. Auch der Tierarzt kann in diesem Punkt helfen. Er kann dabei auf langjährige Erfahrung und die persönliche Kenntnis des Hundes zurückgreifen und anhand dessen eine Empfehlung aussprechen. Wer zudem das Gewicht seines Hundes im Auge behält, merkt schnell, ob aufgrund einer Zu- oder Abnahme nochmal nachjustiert werden muss.

Futter ist ein wichtiger Faktor, wenn es um ein starkes Immunsystem und einen glücklichen, ausgeglichenen Hund geht, daher sollten an dieser Stelle niemals Abstriche gemacht werden. Deinem Hund sollte zudem immer ausreichend frisches Wasser frei zur Verfügung stehen.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Mittelspitz gilt als sehr robuste Hunderasse, die eine hohe Lebenserwartung hat und sich in der Regel bester Gesundheit erfreut. Bei guter Pflege wird der Spitz oft mindestens dreizehn Jahre alt oder sogar noch älter. Zuchtbedingte Erbkrankheiten treten beim Mittelspitz nicht auf. Allgemein anfällige Körperpartien wie die Augen, die Ohren, Zähne und Zahnfleisch und die Pfoten, sollten regelmäßig kontrolliert werden. Augen und Ohren können zudem mit einem feuchten und weichen Tuch ab und an durch den Hundehalter gereinigt werden. Zusätzlich empfiehlt sich für jeden Spitz eine alljährliche Vorstellung beim Tierarzt, bei der vorsorglich der ganze Hund durchgecheckt wird und notwendige Impfungen sowie Wurmkuren vorgenommen werden.

Der Mittelspitz ist eine temperaturunempfindliche Rasse. Seine dichte Unterwolle schützt ihn gut bei Nässe und Kälte. An sehr heißen Tagen sollten die Aktivitäten des Hundes auf die kühleren Abend- und Morgenstunden verlegt werden, um eine Überhitzung zu vermeiden.

Wie alt werden Mittelspitze?

Der Mittelspitz ist eine sehr gesunde und robuste Rasse. Daher wird er bei guter Pflege und Gesundheit überdurchschnittlich alt und kann leicht 13 Lebensjahre und mehr erreichen.

Pflege des Mittelspitzes

Auch wenn das wuschelige Fell der Spitze erstmal etwas anderes vermuten lässt, ist die Rasse, ähnlich wie beim Kleinspitz, Zwergspitz, Großspitz und Wolfspitz auch sehr pflegeleicht. Das abstehende Deckhaar ist schmutzabweisend und verfilzt nicht leicht, getrockneter Schlamm und anderer grober Schmutz fällt von alleine wieder aus dem Fell der Hunde. Kletten können leicht per Hand aus dem langen Haarkleid entfernt werden. Außerhalb der Fellwechselzeiten ist es daher ausreichend, den Hund einmal in der Woche zu bürsten. So werden abgestorbene Haare aus dem dichten Pelz der Hunde entfernt und auch kleine Schmutzpartikel lösen sich hierbei. Einige Liebhaber dieser Hunde empfehlen das Bürsten gegen den Strich des Felles, also entgegen der Haarwuchsrichtung. So soll es zu weniger Haarausfall in den Folgetagen kommen.

Zweimal im Jahr, nämlich im Frühling und im Herbst, kommt es zum regulären Fellwechsel beim Hund. In dieser Zeit verliert der Mittelspitz sehr viele seiner Haare, weshalb er in dieser Zeit täglich gekämmt werden sollte.

Aufgrund der dichten, schützenden Unterwolle sollten Mittelspitze niemals geschoren werden, da sie sonst seinen natürlichen Schutz verlieren. Auch auf das Baden des Hundes sollte so gut es geht verzichtet werden, da hierbei die Unterwolle stark durchweicht und der Hund schnell anfängt zu frieren. Nach dem Baden sollte das Fell des Mittelspitz daher immer ordentlich trockengeföhnt werden. Schnee und Regen haben diesen Effekt im Übrigen nicht, da die Nässe hier in der Regel nicht bis in die Unterwolle vordringt. Beim Baden sollte außerdem darauf geachtet werden, dass nur spezielles Hundeshampoo zum Einsatz kommt oder lediglich warmes Wasser zur Reinigung benutzt wird, um die natürliche Hautbarriere des Hundes nicht anzugreifen. An die Pflegerituale sollte die Hunde bereits als Welpen gewöhnt werden.

Mittelspitz – Aktivitäten und Training

Trotz seiner geringen Körpergröße ist der Mittelspitz ein aktiver und bewegungsfreudiger Hund, der sehr ausdauernd unterwegs ist. Er liebt lange Spaziergänge, begleitet seine Menschen aber auch gerne beim Joggen, Radfahren oder Ausreiten. Bei korrekter Erziehung kann er hierbei auch frei mitlaufen, da sein nicht vorhandener Jagdtrieb ihn davon abhält, auf eigene Faust loszuziehen.

Seine Intelligenz, die Wendigkeit und der Spaß an Neuem, der den Mittelspitz ausmacht, macht ihn geeignet für Hundesportarten wie beispielsweise Agility. Auch Tricks lernt der Mittelspitz schnell und mit Vergnügen, weshalb die Rasse früher oft im Zirkus zu bestaunen war.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Mittelspitzes

Mittelspitz im Schnee

Der Mittelspitz im Schnee.

In Amerika gibt es eine Varietät des deutschen Mittelspitzes, die dort unter dem Namen „American Eskimo Dog“ bekannt ist. Dieser stammt von den nach Amerika importierten Mittelspitzen ab, ist jedoch keine von der FCI anerkannte, eigenständige Rasse. Der „American Eskimo Dog“ kommt im Gegensatz zum Mittelspitz jedoch nur in hellen Fellfarben vor und ist als gelehriger Zirkushund sehr beliebt

Der Mittelspitz hat keinen Jagdtrieb. Daher wurde er im Mittelalter von allen Schichten der Bevölkerung gehalten und nicht nur, wie sonst üblich, vom Adel. Da nur dem Adel das Jagen erlaubt war, konnten Bauern sich nur Hunde ohne Jagdtrieb halten, um dem Adel in diesem Punkt nicht mit ihren Hunden in die Quere zu kommen und sich somit Ärger einzuhandeln.

Nachteile des Mittelspitzes

Durch seine frühere Verwendung als Wachhund ist der deutsche Mittelspitz eine der Rassen, die vermehrt bellen und ihnen unbekannte Situationen gern lautstark quittieren. Es sollte also bereits im Welpenalter geübt werden, das Bellen kontrollieren zu können. Gerade in einer Mietswohnung mit Nachbarn kann es mit einem lauten Spitz sonst zu Problemen kommen.

Passt der Mittelspitz zu mir?

Mit dem Mittelspitz holt man sich einen klugen und aufgeweckten vierbeinigen Hund ins Haus, der jedoch trotz seiner Körpergröße nicht unbedingt ein Schoßhund ist. Die aktiven Hunde benötigen Auslauf und Beschäftigung und sind schnell unterfordert. Ihre Erziehung ist mit etwas Konsequenz und Geduld leicht zu meistern, weshalb der Spitz auch zu Anfängern passt. Durch seine freundliche, menschenbezogene Art kommt er auch mit Kindern gut zurecht und kann problemlos als Familienhund leben. Für aktive Senioren, die gerne draußen und in ihrer Bewegung nicht eingeschränkt sind, eignet sich der Mittelspitz ebenfalls.

Mittelspitz: Schwarzer Kopf

Der Mittelspitz ist eine alte deutsche Hunderasse.

Der Kauf eines Hundes sollte jedoch grundsätzlich gut überlegt und gewissenhaft durchdacht sein, da mit einem Hund für viele Jahre lang Aufgaben und Verantwortungen entstehen. Hunde benötigen jeden Tag Zeit und Aufmerksamkeit, ebenso wie ausreichend Platz für ihre Haltung vorhanden sein sollte. Auch der finanzielle Aspekt sollte bedacht werden. Mittelspitz-Welpen sind aufgrund ihrer Seltenheit recht teuer in der Anschaffung. Hinzu kommen die Kosten für die erste Ausstattung des Hundes und weitere monatliche Kosten, wie Steuern, Futter, Versicherung und die Hundeschule. Im Falle einer Krankheit des Hundes können auch die Tierarztkosten schnell sehr hoch werden.

Wer sich all dieser Faktoren deutlich bewusst ist und sich für die Aufnahme eines Hundes in das eigene Leben entscheidet, der findet im Mittelspitz einen lustigen und anhänglichen Partner, der bei entsprechender Erziehung und täglicher Auslastung das Leben seines Menschen stark bereichert.

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