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Langhaardackel

von Michael Hein
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Der sympathische und agile Langhaardackel stammt aus Deutschland und freut sich heute über treue Anhänger in der ganzen Welt. Die FCI erkennt mehrere Varianten der Hunderasse mit dem Namen Dackel, Teckel oder Dachshund an. Zunächst wird zwischen drei Haartypen unterschieden. Es gibt den Kurzhaardackel, den Rauhaardackel und den Langhaardackel. Außerdem werden Dackel anhand ihrer Größe in die drei Kategorien Dachshund (Teckel), Zwerg-Dachshund (Zwergteckel) und Kaninchen-Dachshund (Kaninchenteckel) unterteilt. Da alle drei Größen in allen drei Fellvarianten auftreten können, gibt es insgesamt neun Dackelarten. Der Dackel trägt die FCI-Standard-Nr. 148. Er gehört zur Gruppe 4 und zur Sektion 1 der Dachshunde mit Arbeitprüfung (Jagdprüfung).

Langhaardackel im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 12-26 cm
Gewicht: 3,5-9 kg
FCI-Gruppe: 4: Dachshunde
Sektion: 1: Dachshunde mit Arbeitsprüfung (Jagdprüfung)
Herkunftsland: Deutschland
Farben: Gelb, Rot, Braun, Grau und Schwarz
Lebenserwartung: 13-15 Jahre
Geeignet als: Jagd-, Begleit-, Wach-, Familienhund
Sportarten:
Charakter:  ruhig, freundlich, gehorsam, mutig, treu
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens mittel
Pflegeaufwand: hoch
Fellstruktur: glatt, ohne Wellen
Kinderfreundlich:
Familienhund: ja
Sozial: ja

Herkunft und Rassegeschichte

Ein Urahne unserer heutigen Dackel ist die Keltenbracke, ein intelligenter kleiner Jagdhund, der sowohl die Fährten von Tieren als auch Menschen aufnehmen und verfolgen konnte. Seit dem Mittelalter wurden Bracken auf die Fuchs- und Dachsjagd spezialisiert und extra für diesen Zweck gezüchtet. Denn die kurzbeinigen Stöberhunde konnten ihre Arbeit selbst in dichtem Unterholz verrichten und sogar in unterirdische Baue kriechen. Da die Wildtiere die Ernte und das Geflügel der Bauern gefährdeten, leisteten die damaligen „Tachse“ den Menschen lebenswichtige Dienste.

Nachdem sich zuerst der Kurzhaardackel etabliert hatte, entstand im 17. Jahrhundert sein langhaariger Kollege. Denn Johann Georg II., Kurfürst von Sachsen, wünschte sich einen Dackel mit längerem Fell. Deshalb wurden Kurzhaardackel mit deutschen und englischen Spaniels gekreuzt. Anfangs fand die neue Rasse wenige Liebhaber und drohte bald wieder auszusterben.

Im 19. Jahrhundert aber begeisterte sich der Züchter Joseph Rangger in Bayern für die langhaarigen Jäger und widmete sich ihrer Zucht. In der Folge wurden die Langhaardackel zeitweise sogar beliebter als die kurzhaarigen Exemplare und hielten ihre Vorreiterstellung bis in die 1970er-Jahre. Inzwischen führt der Rauhaardackel die Beliebtheitsskala an.

Langhaardackel Welpen

Der Langhaardackel erfreut sich weltweit großer Beliebtheit

Im späten 19. Jahrhundert wurden für Dackel erstmals Rassemerkmale festgelegt und 1888 entstand der „Deutsche Teckelclub„. Eine der ersten prominenten Dackelliebhaberinnen war die englische Königin Victoria, deren deutscher Ehemann Prinz Albert ihr einige Hunde aus seiner Heimat mitgebracht hatte. Auch in den USA wurden Dackel schon vor der Jahrhundertwende populär, allerdings ließ ihre Beliebtheit im Ersten Weltkrieg aufgrund ihrer deutschen Herkunft nach. Seit Ende des Zweiten Weltkriegs erlebten Dackel wieder einen wahren Boom, der bis zu den 1970er-Jahren andauerte. Seine Glanzzeit hatte der Dackel nach den Olympischen Spielen 1972 in München, weil das Maskottchen „Waldi“ die Massen begeisterte. Seit den 1980er-Jahren sind die Welpenzahlen in Deutschland wieder rückläufig. Es handelt sich aber keineswegs um eine aussterbende Rasse, sondern der Bestand ist nach wie vor gesichert. Und in anderen Teilen der Welt lieben die Menschen die kleinen Jäger aus Deutschland umso mehr. Heute liegt Japan an der Spitze. Dort leben derzeit die meisten Dackel und die Welpen-Zahlen steigen weiter.

Wesen & Charakter vom Langhaardackel

Der Langhaardackel gilt als der ruhigste, freundlichste und gehorsamste aller Dackel. Aber auch Langhaardackel haben eine starke Persönlichkeit und sind besonders mutige Hunde. Sie sind passionierte und furchtlose Jäger, die das Wild nicht nur unter schwierigen Bedingungen auf und unter der Erde aufstöbern, sondern auch direkt am Wasser jagen können. Menschen gegenüber sind sie sehr anhänglich und treu, behalten aber auch bei bester Erziehung immer ihren eigenen Kopf. Denn sie haben sich daran gewöhnt, in Eigenverantwortung zu arbeiten. Deshalb verfügen Langhaardackel über ein angemessen starkes Selbstbewusstsein.

Die überaus intelligenten Tiere sind sehr gelehrig und können sich mit allen anderen Hausbewohnern gut anfreunden, allerdings müssen sie an Kleintiere und Katzen schon im Welpenalter gewöhnt werden. Anderenfalls könnte sich der Jagdinstinkt des Dackels durchsetzen. Der Langhaardackel braucht viel Auslauf und abwechslungsreiche Beschäftigungen sowohl für den Körper als auch für den Geist. Wenn er nichts zu tun hat und sich unterfordert fühlt, bekommt er Lust, Mobiliar zu zerlegen oder den Garten umzugraben. Bei richtiger Haltung ist der Langhaardackel jedoch ein angenehmer Hausgenosse, der einen perfekten Familienhund und Begleiter abgibt. Neben seinen jagdlichen Fähigkeiten verfügt er auch über gute Eigenschaften als Wachhund. Er sieht zwar nicht besonders abschreckend aus, ist aber sehr aufmerksam und warnt seine Lieben lautstark vor jeder drohenden Gefahr.

Wie alt werden Langhaardackel?

Langhaardackel haben eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren, häufig werden sie aber über 15 Jahre alt. Tiere aus seriöser Zucht, deren Rassemerkmale nicht übertrieben wurden, erfreuen sich zumeist einer guten Gesundheit.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Langhaardackels

Die verschiedenen Typen des Langhaardackels werden zwischen 12 und 26 cm hoch und erreichen ein Gewicht von 3,5 bis 9 kg. Damit zählt er zu den kleinen Hunderassen. Alle Dackelarten zeichnen sich durch ihre kurzen, gekrümmten Beine und einen lang gestreckten, drahtigen Körper aus. Sie haben spitze Schnauzen und hängende Ohren. Bei Hunden in den helleren Farbtönen sind die Augen zumeist rotbraun, braune und schwarze Dackel haben dunkelbraune Augen.

Erziehung & Haltung des Langhaardackels – Das gilt es zu beachten

Ein Langhaardackel ist ein leicht erziehbarer Hund,

Ein Langhaardackel ist ein leicht erziehbarer Hund, der allerdings von Beginn an klare Vorgaben braucht. Auch ein Anfänger kann es durchaus mit einem Dackel aufnehmen, wenn er Konsequenz und Durchhaltevermögen zeigt. Denn der intelligente Hund weiß jede Schwäche seines Halters zu seinen Gunsten zu nutzen. Er ist keineswegs unterwürfig, sondern respektiert nur einen ebenbürtigen Partner, wenn dieser seinen Respekt verdient. Soll der Langhaardackel als Familienhund gehalten werden, muss er schon im Welpen-Alter lernen, seinem Jagdtrieb zu widerstehen. Denn der Dackel ist ein passionierter Schnüffler und Buddler, der auf gepflegte Rasenflächen und Blumenbeete keine Rücksicht nimmt. Auch an Kinder und andere kleine Mitbewohner sollte er frühzeitig gewöhnt werden, damit er sie nicht als Beute ansieht.

Der schlaue Jagdhund eignet sich sowohl für Jäger als auch Nichtjäger, wenn er immer ausreichend gefordert wird. Er braucht sowohl körperliche Betätigung im Freien als auch geistige Herausforderungen. Mindestens zwei tägliche Spaziergänge sind Pflicht. Nebenbei freut er sich immer über Suchspiele, bei denen er seinen Spürsinn unter Beweis stellen kann. Der Langhaardackel hat zwar gern einen kleinen Garten, in dem er graben darf, kann sich aber auch in einer Wohnung wohlfühlen, wenn er oft genug nach draußen kommt. Nur Treppensteigen ist nichts für den Kurzbeiner, da diese Form der Bewegung seinen Gelenken und seiner Wirbelsäule schadet. Dackel sind ideale Begleithunde, die sich sogar im Café oder Restaurant vorbildlich benehmen können. Sie gehen gern auf Reisen und lassen sich leicht transportieren.

Wie alt werden Langhaardackel?

Langhaardackel haben eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren, häufig werden sie aber über 15 Jahre alt. Tiere aus seriöser Zucht, deren Rassemerkmale nicht übertrieben wurden, erfreuen sich zumeist einer guten Gesundheit.

Impressionen der Hunderasse

Ernährung des Langhaardackels

Langhaardackel sind in ihrer Ernährung nicht anspruchsvoll und haben keine empfindlichen Mägen. Sie brauchen allerdings hochwertiges Futter, das sie mit allen Nährstoffen versorgt und nicht dick macht. Die meisten Tiere sind mit zwei Mahlzeiten pro Tag optimal versorgt. Ob sie Frischfleisch, Nass- oder Trockenfutter bekommen, spielt keine Rolle.

Ein Dackel sollte aber nicht überfüttert werden, damit er immer fit und gesund bleibt. Übergewicht kann sich sowohl auf sein Herz-Kreislaufsystem als auch auf die Wirbelsäule negativ auswirken. Manche Dackel leiden an einer Glucose Unverträglichkeit. Als Alternative zu selbst zubereiteten Mahlzeiten können sie auch mit getreidefreiem Futter aus dem Handel versorgt werden.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Langhaardackel haben eine hohe Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren, tatsächlich sind viele von ihnen schon stolze 17 Jahre alt geworden.

Aufgrund der kurzen Beine und des lang gezogenen Körperbaus neigt diese Rasse zu einer Sonderform des Bandscheibenvorfalls, der sogenannten Dackellähme. Die Züchtung der Kleinhunde mit ihren kurzen, gekrümmten Läufen hat zu einer geringeren Leistungsfähigkeit ihrer Bandscheibenknorpel geführt. Außerdem treten bei Dackeln gelegentlich Rheuma, Epilepsie und Erkrankungen der Herzklappen auf. Wer einen gesunden Langhaardackel kaufen möchte, sollte darauf achten, dass die Proportionen nicht übertrieben erscheinen. Zu kurze Beine und ein zu langer Rücken oder eine insgesamt zu geringe Körpergröße (Verzwergung) deuten auf Qualzucht mit entsprechenden Folgen hin. So sollte beim Kauf eines Welpen oder eines erwachsenen Dackels immer auf einen seriösen Züchter geachtet werden.

Schließlich neigen Dackel gelegentlich zu Übergewicht, aber nur dann, wenn sie nicht genügend Bewegung bekommen oder falsch ernährt werden. Mit unterschiedlichen Wetterbedingungen kommen die kleinen Naturburschen gut zurecht. Langhaardackel vertragen sowohl Kälte als auch Wärme bis zu einem gewissen Grad, nur bei starker Hitze brauchen sie schnell eine Abkühlung.

Wie alt werden Langhaardackel?

Langhaardackel haben eine Lebenserwartung von 13 bis 15 Jahren, häufig werden sie aber über 15 Jahre alt. Tiere aus seriöser Zucht, deren Rassemerkmale nicht übertrieben wurden, erfreuen sich zumeist einer guten Gesundheit.

Pflege des Langhaardackels

Der Langhaardackel mit seinem schönen Fell ist etwas pflegeintensiver als seine kurzhaarigen Freunde. Sein Fell sollte ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden, um es vor dem Verfilzen zu schützen. Dabei lassen sich kleine Knötchen vorsichtig herausschneiden.

Um Augen- und Ohrenentzündungen vorzubeugen, sollten diese regelmäßig mit einem weichen Tuch gesäubert werden. Wenn ein Langhaardackel kontinuierlich eine mittlere Menge an Haaren verliert, ist das noch kein Grund zur Besorgnis. Hunde dieser Rasse haaren immer etwas, auch außerhalb der Schuppenperioden. Nur wenn der Dackel sein Fell büschelweise verliert und sich kahle Stellen bilden, leidet er wahrscheinlich an einer Krankheit und sollte von einem Tierarzt untersucht werden.

Langhaardackel – Aktivitäten und Training

Alle Langhaardackel lieben Spaziergänge, sind trotz ihrer kurzen Beine sehr ausdauernd und brauchen mindestens zweimal täglich frische Luft. Auch das Graben und Schnüffeln ist den Jagdhunden in die Wiege gelegt. Darüber hinaus hat aber jeder Dackel seine individuellen Bewegungsvorlieben, manche sind sehr temperamentvoll und stets für sportliche Herausforderungen offen. So gibt es viele Dackel, die neben einem Pferd oder Fahrrad laufen oder mit ihrem Halter joggen. Andere bevorzugen gemütlichere Streifzüge durch die Natur.

Sportarten wie Agility, bei denen der Langhaardackel über Hindernisse springen oder Slalom laufen muss, sind für ihn nicht das Richtige. Denn diese Bewegungsabläufe schaden seinem Rücken. Stattdessen können sich Dackel beim Apportieren oder bei Zerrspielen beweisen. Auch Ballspiele machen ihnen großen Spaß. Sie fangen den Ball zwar nicht, können ihn aber mit der Schnauze vor sich herschieben und treffsicher ins Tor befördern.

Langhaardackel mit Ball

Der Langhaardackel benötigt viel Bewegung

Gut zu wissen: Besonderheiten des Langhaardackels

Dackel werden nicht anhand ihrer Widerristhöhe, sondern nach ihrem Brustumfang in Größenkategorien eingeteilt. Ein Langhaardackel mit weniger als 30 cm Brustumfang wird als Langhaar-Kaninchenteckel bezeichnet. Zwerglanghaardackel haben einen Brustumfang zwischen 30 und 35 cm und Standard-Langhaarteckel von mehr als 35 cm.

Nachteile des Langhaardackels

Der Langhaardackel ist ein liebenswerter und gelehriger Hund, der schnell begreift und ein enges Verhältnis zu seinen Menschen entwickelt. Aber auch er hat einen Dickkopf und kann gelegentlich seinem starken Jagdinstinkt nicht widerstehen. Dackel brauchen mehr Auslauf, als ihre geringe Größe vermuten lässt. Außerdem möchten sie fast ständig Gesellschaft haben, für das Alleinsein sind sie nicht geschaffen. Sie können zwar einige Stunden ruhig auf ihrem Plätzchen schlafen, müssen aber immer sicher sein, dass sie ihre Lieben in der Nähe haben. Schließlich eignen sich Langhaardackel zwar wegen ihres geringen Platzbedürfnisses gut für die Wohnungshaltung, ihr häufiges Bellen kann aber sowohl ihre Halter als auch die Nachbarschaft zermürben.

Passt der Langhaardackel zu mir?

Der Langhaardackel ist ein geborener Jagdhund, der auch einen guten Begleit-, Familien- und Wachhund abgibt. Allerdings sind seine Eigenwilligkeit und sein Bewegungsdrang nicht zu unterschätzen. Am liebsten möchte er zur Jagd gehen oder wenigstens alle seine angeborenen Fähigkeiten bei täglichen Spielen unter Beweis stellen. Er ist keinesfalls ein Schoßhund, der nur auf dem Sofa liegen möchte. Ein Langhaardackel braucht sehr viel Aufmerksamkeit und mag es, seine Menschen ständig zu begleiten. Mit entsprechender Sozialisation kann er zum perfekten Familienhund werden.

Auch als Gefährte für Senioren eignet sich ein Langhaardackel wegen seines gemäßigten Temperaments noch besser als ein kurzhaariger Vertreter seiner Rasse. Hobbygärtner, denen ihre gepflegten Beete und Rasenflächen am Herzen liegen, sollten sich aber lieber für einen anderen Hund entscheiden.

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