Inhalte
Was ist Rettungshundesport?
Der Rettungshundesport hat sich aus der Rettungshundestaffel-Ausbildung entwickelt. Im Unterschied zur Rettungshundestaffel werden Hunde aus dem Rettungshundesport nicht für den Ernstfall eingesetzt. Vielmehr geht es darum, die anspruchsvolle Tätigkeit eines tatsächlichen Rettungshundes auch für den Hundesport zu nutzen. Bei Turnieren werden dann die Sport-Rettungshunde aber mindestens genauso gefordert, wie ihre professionellen Rettungs-Kollegen.
Denn die Ausbildung des Hundes zu einem Sport-Rettungshund ist ebenso anspruchsvoll wie in einer professionellen Rettungshundestaffel. Nasenarbeit, Unterordnung und Gewandtheit werden genauso trainiert und geschult. Viele Hundesportvereine bieten diese Sportspate an, da sie die beliebten Hundesportarten Obedience, Rally Obedience und Agility gut kombiniert und ergänzt.
Was ist Rettungshundesport?
Eine Hundesportart, die sich aus dem professionellen Rettungshundewesen entwickelt hat.
Disziplinen im Rettungshundesport
Die Ausbildung erfolgt in drei Disziplinen: Nasenarbeit, Unterordnung und Gewandtheit. Jede dieser Disziplinen macht in der Regel den Hunden Spaß und entspricht ihren natürlichen Trieb.
1. Nasenarbeit oder auch Fährtenarbeit genannt
Innerhalb dieser Disziplin gibt es sechs Sparten, in der der Sport-Rettungshund mindestens in einer ausgebildet wird.
- Fährtensuche
- Flächensuche
- Trümmersuche
- Mantrailing
- Lawinensuche
- Wasserrettung
Das Mensch-Hund-Team wird darin ausgebildet, eine Fläche so aufzuteilen, dass sie möglichst gründlich und taktisch sinnvoll abgesucht werden kann. Nasenarbeit ist für Hunde sehr anstrengend und kann daher maximal 20 Minuten am Stück ausgeübt werden. Danach braucht der Hund eine Pause, um sich wieder zu sortieren.
2. Unterordnung
In der Disziplin Unterordnung wird der Gehorsam und die Kommunikation zwischen Mensch und Hund erlernt. Bestimmte Hör- und Sichtzeichen werden dann schließlich geprüft. Auch hier wird darauf geachtet, dass das Mensch-Hund-Team harmonisch und freudig zusammenarbeitet.
3. Gewandtheit
Bei der Gewandtheit wird es besonders sportlich für die Hunde. So muss auf unterschiedlichsten Untergründen und Materialien gelaufen werden, durch Tunnel gekrochen und über instabile Hindernisse, wie zum Beispiel Autoreifen oder Hängebrücken, gegangen werden. Im Grunde geht es darum, die unwegsamen Gegebenheiten eines Unfallortes zu simulieren. Selbstverständlich sollte die Gesundheit und das Leben des Hundes niemals wirklich in Gefahr gebracht werden.
Was bewirkt Rettungshundesport beim Hund?
In der Regel lieben es Hunde, Aufgaben zu meistern. Der Rettungshundesport ist eine tolle Gelegenheit, seinen Hund etwas Sinnvolles tun zu lassen und gemeinsam seine Freizeit zu gestalten. Die körperliche und geistige Auslastung ist beim Rettungshundesport ebenfalls für den Hund gesund und fördert seine kognitive und körperliche Fitness.
Welche Hunde eignen sich als Sport-Rettungshund?
Eigentlich kann jeder gesunde Hund zu einem Sport-Rettungshund ausgebildet werden. Der Hund sollte gut sozialisiert sein und sich gegenüber fremden Hunden und Menschen neutral und freundlich verhalten. Es ist von Vorteil, wenn der Hund über einen ausgezeichneten Geruchssinn und über gute Such- und Stöberfähigkeiten verfügt. Schuss sicher sollte er ebenso sein und auch andere laute Geräusche sollten ihm keine Angst machen.
Besonders athletisch muss bei der Ausübung dieses Sports weder Mensch noch Hund sein. Beim Hund sollte eine gewisse Neugierde vorhanden sein und beide sollten Freude daran haben, gemeinsam etwas Spannendes zu unternehmen.
Welche Hunde eignen sich für den Rettungshundesport?
Im Grunde kann jeder gesunde Hund an den Sport herangeführt werden.
Welche Hunderassen eignen sich besonders gut?
Pauschal kann man darauf keine Antwort geben. Die Disziplinen der Nasenarbeit und Einsatzorte, wie Gebirge, Schnee, Wasser, Trümmer sind zu unterschiedlich. Am sinnvollsten ist es, wie immer im Hundesport, die Vorlieben des Hundes zu nehmen und diese zu spezialisieren. Also einen Hund der Wasser liebt, wird an der Wasserrettung sicherlich mehr Spaß und Freude haben als ein Hund, der schon bei Regen die Rute einzieht und nicht aus dem Haus will.
Welche Grundkommandos muss der Hund beherrschen?
Die Grundkommandos sind: Sitz, Platz, Fuß, Hier.
Bei einer Prüfung zum Sport-Rettungshund werden diese Aufgaben an Hund und Halter gestellt:
- Schussempfindlichkeit
- Leinenführigkeit / Freifolge
- Gehen durch eine Personengruppe
- Ablegen und Heranrufen
- Positionswechsel
- Bringen auf ebener Erde
- Tragen und Übergeben
- Ablegen unter Ablenkung
- Überqueren von unangenehmem Material
- Tunnel mit Schlauch
- Überqueren einer starren Holzbrücke
- Distanzkontrolle
- Lenkbarkeit auf Distanz
- Fassbrückebeweglich
- Nasenarbeit
Je nach dem, für welches Einsatzgebiet (Lawine, Wasser, Trümmer) man sich entscheidet seinen Hund auszubilden, gibt es dementsprechend noch spezielle Anforderungen. Bei der Wasserrettungshunden wäre das zum Beispiel Apportieren aus dem Wasser oder fahren mit dem Boot. Bei Lawinenhunden wäre dies zum Beispiel Spurensuche im Schnee oder mit Schneegefährten fahren.
Wo kann ich Rettungshundesport ausüben?
Im Hundesportverein mit Sport-Rettungshund Sparte.
Ausrüstung & Gelände für den perfekten Start in den Rettungshundesport
Wenn man diesen Hundesport kennenlernen möchte, sucht man sich am besten einen Hundesportverein, der diese Sparte in seinem Portfolio anbietet. Auf dem Vereinsgelände findet man dann auch die Hindernisse, beziehungsweise weiß man dort, wo man diese fürs Training im freien Gelände findet. Für den Hund ist ein Geschirr empfehlenswert und der Hundeführer sollte Sport- oder Treckingschuhe mit griffigem Profil tragen.
Ab wann kann man mit Rettungshundesport anfangen?
Sport-Rettungshund ist eine der wenigen Hundesportarten, bei dem man auch bereits mit Welpen arbeiten kann, indem man sie bereits frühzeitig an unterschiedlichste Dinge heranführt. Selbstverständlich alles in Maßen, damit das Hundebaby nicht überfordert wird.
Ab wann kann man mit dem Rettungshundesport anfangen?
Bereits im Welpenalter kann man mit kleinen Geschicklichkeitsübungen den Hund an den Sport heranführen.
Fazit – Eignet sich mein Hund für den Rettungshundesport ?
Im Grunde kann jeder gesunde Hund Rettungshundesport ausüben. Das Training bietet all das, was Hunden Spaß macht oder an denen sie wachsen können. Auch ängstliche Hunde können hier Erfolge haben und ihr Selbstbewusstsein stärken. Rettungshundesport ist eine sehr vielfältige Sportart für das Mensch-Hund-Team. Die Zusammenarbeit, die Erfolgserlebnisse und das sich aufeinander verlassen können, lässt besonders in dieser Sportart das Band zwischen Hunde und Mensch stark werden.
Beliebte Themenwelten
Hundewissen von A bis Z
Hundegesundheit
Welpen Ratgeber
Hundehaltung
Die ersten Wochen
Hundetraining
Welpentraining
Körbchenstories
Hundesport