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Türkische Hunderassen

von Michelle Breitenfeld
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Auf der Suche nach Hütehunden kommst Du an türkischen Hunderassen kaum vorbei. Rassen wie der Kangal oder Akbash sind in ihrem Ursprungsland Türkei wegen ihrer Zuverlässigkeit besonders beliebt. In diesem Artikel stellen wir Dir die türkischen Hunderassen vor und geben Dir einen genaueren Einblick in die türkischen Hütehunde.

Türkische Hunderassen von A bis Z

Großer heller Hund steht vor einem Haus.

Anatolischer Hirtenhund

Ähnlich wie der Akbash ist der Körperbau der anatolischen Hirtenhunde groß und stark bemuskelt. Dennoch bewegen sie sich sehr flink und können dabei hohe Geschwindigkeiten erzielen. Daher eignet sich auch diese Rasse für den Schutz von Herden oder Häusern. Auf der anderen Seite zeichnen sich diese Hunde durch ihren loyalen Charakter aus und binden sich extrem an ihre Menschen. Von den anatolischen Hirtenhunden werden vier Schläge gezüchtet: Besonders bekannt ist der Kangal. Sie haben einen enorm starken Kiefer, dennoch zeigen sich die Hunde loyal gegenüber ihrem Menschen, aber auch sehr eigenständig. Andere anatolische Hirtenhunde sind der Akba, Karaba und Kars-Hund. Doch auch hier gilt: Es ist keine Hunderasse für Anfänger.

Weißer Hund sitzt in Schafsherde.

Akbash

Der Akbash zeichnet sich durch sein reinweißes Fell und eine kräftige Statur aus. Durch sein Auftreten und seinen ausgeprägten Instinkt, seine Herde zu beschützen, kommt er als Herdenschutzhund definitiv infrage. Obwohl diese Hunde sonst eher gemütlich sind und keinen ausgeprägten Bewegungsdrang haben, eignen sie sich in keinem Fall für Anfänger und auch als reine Familienhunde solltest Du Dir lieber eine andere Rasse aussuchen. Um die natürlichen Schutztriebe des Akbash in Schacht zu halten, bedarf es einer konsequenten Erziehung durch erfahrene Hände.

Heller, großer Hund läuft über eine Straße

Aksaray Malaklısı

Der Aksaray Malaklısı sieht optisch dem Kangal recht ähnlich. Daher vermuten einige Experten auch einen genetischen Zusammenhang. Ähnlich wie die Kangals haben auch diese Hunde ihre Kernaufgabe im Bewachen. Gegenüber Fremden verhalten sie sich skeptisch, ihrer Familie gegenüber, umso loyaler.

Anatolischer Sultanshund

Bei dieser Rasse handelt es sich um Windhunde. Diese sind jedoch recht klein gezüchtet und eignen sich daher hervorragend für die Jagd nach kleineren Tieren, zum Beispiel Kaninchen. Dazu sind sie enorm schnell und wenig. Ihren edlen Namen verdanken sie ihrer Rolle als Begleithund von Sultan Süleyman dem Prächtigen.

Braun-weißer Hund mit gespaltener Nase.

Catalburun

Bei den türkischen Vorstehhunden, wie die Catalburuns auch genannt werden, handelt es sich um eine besonders seltene Rasse. Die Hunde zeichnen sich durch ihre gespaltene Nase aus. Durch diese erhofften sich die Züchter bei der Jagd einst einen besseren Geruchssinn, das hatte jedoch keinen Erfolg. Mittlerweile haben Welpen durch die besondere Nase sogar eher geringe Überlebenschancen und es bedarf einer ausgeprägten Kontrolle der Züchter. Dennoch haben die Hunde einen tollen Charakter: sie sind intelligent und anhänglich. Bei richtiger Auslastung und Erziehung eignen sie sich als Familienhunde.

Wofür ist die Nase der Catalburuns gespalten?

Züchter hatten die Hoffnung, die Jagd mit den Hunden auf diesem Wege verbessern zu können. Mittlerweile haben viele Züchtungen große Probleme durch diese Fehlbildung.

Rize Koyun

Rize Koyuns gehören zu den Molosser-Hunden. Sie haben ein lautstarkes Bellen und können ihre Besitzer damit frühzeitig vor unerwünschten Besuchern warnen. In ihrem Ursprungsland eignet sich die Rasse gut als Herdenschutzhund, jedoch nicht als Hirtenhund.

Zerdava

Zerdavas sind türkische Jagdhunde. Früher lag ihre Kernaufgabe in der Jagd nach Mardern. Das Fell der Hunde ist in der Regel schwarz-weiß. Ihr Charakter ist fröhlich und stets lebhaft. Dennoch bedarf es auf Grund ihrer Skepsis gegenüber Fremden einer frühen Sozialisierung, um späteres Fehlverhalten zu vermeiden. Die Rasse ist wegen ihrer ausgeprägten Triebe ebenso nicht für Anfänger geeignet.

Türkische Hütehunde und ihre Besonderheiten

Die Hütehunde aus der Türkei vereinen zwei entscheidende Funktionen: Sie dienen nicht nur als Herdenschutzhunde, sondern auch als Hütehunde für Bauern und Hirten. Meist leben sie direkt bei der Herde, was ihnen eine enge soziale Bindung zu den Tieren ermöglicht, die sie vor Wölfen und anderen Raubtieren schützen. Diese Rassen sind vor allem in den ländlichen Gebieten der Türkei zu finden, wo die Viehzucht nicht industrialisiert ist. Über die Jahre haben sich in verschiedenen Regionen eigene Herdenschutzhunde und Hütehunde entwickelt, was zu der Vielfalt an Rassen geführt hat, die heute bekannt sind.

Wie alt werden türkische Hütehunde?​

Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 10 bis 13 Jahren, was angesichts ihrer Größe und Aufgabe ein respektables Alter ist.

Herkunft und Rassegeschichte

Die Ursprünge dieser Hunderassen liegen in der Türkei, genauer gesagt in den einzelnen ländlichen Regionen, die den Namen der jeweiligen Rasse tragen. Die Zucht wurde üblicherweise von Hirten und Bauern selbst durchgeführt, indem sie die geeignetsten Hütehunde miteinander kreuzten und die Welpen weitergaben. Das äußere Erscheinungsbild spielte dabei keine Rolle; die Hunde mussten vor allem ihren Zweck erfüllen können. So entstand der klassische Typ des Herdenschutzhundes, groß und kräftig, mit dicker Haut und dichtem Fell, das sie vor den Witterungsbedingungen schützt. In den letzten Jahren haben türkische Rassehunde ihren Weg nach Deutschland gefunden und erfreuen sich hier einer wachsenden Beliebtheit. Dabei handelt es sich um hochspezialisierte Arbeitshunde, die sich nur bedingt als Familienhunde eignen.

Wesen und Charakter der Türkischen Hütehunde

Das Wesen dieser Hunde ist geprägt von ihrer Eigenständigkeit, da sie viel Zeit alleine mit der Herde verbringen und dort selbstständige Entscheidungen treffen müssen. Sie sind dickköpfig und schwer zu erziehen, aber auch mutig und schrecken vor keiner Gefahr zurück. Eine konsequente, liebevolle Erziehung ist daher unerlässlich. Gut erzogene Hütehunde sind ihren Menschen sehr treu und besonders liebevoll und beschützend gegenüber Kindern.

Welche türkische Hunderasse ist außerhalb der Türkei bekannt?

Der Kangal ist über die Landesgrenzen hinweg bekannt für seine ausgezeichneten Fähigkeiten als Hirtenhunde.

Aussehen

Das Erscheinungsbild der Hütehunde ist recht ähnlich. Die meisten Rassen sind groß und kräftig, mit einem dichten Pelz. Die Fellfarbe variiert zwischen weiß, creme und hellbraun, oft mit dunkler Gesichtsmaske. Sie haben einen auffällig großen Kopf und einen wachen Blick mit dunklen Augen.

Erziehung und Haltung

Eine frühzeitige Sozialisierung und liebevolle, konsequente Erziehung ist entscheidend für Hütehunde aus der Türkei. Aufgrund ihrer Größe und Kraft können sie schnell zu Problemen führen, wenn sie nicht richtig erzogen werden. Sie sollten am besten eine Aufgabe im Bereich des Hütens und Beschützens erhalten, da sie dafür gezüchtet wurden. Eine reine Haltung als Familienhund reicht oft nicht aus, um sie angemessen auszulasten und Verhaltensprobleme zu vermeiden.

Sind türkische Hütehunde Listenhunde?​

Die Klassifizierung als Listenhund hängt vom Land und den jeweiligen Vorschriften ab. In Deutschland wird ein Hund, der bereits einen Beißvorfall hatte, oft als Listenhund eingestuft.

Ernährung 

Die Ernährung sollte einen hohen Fleischanteil aufweisen, um den Energiebedarf der Tiere zu decken und sie vor den Wetterbedingungen zu schützen. Die Futtermenge sollte dem Gewicht und Alter des Hundes angepasst werden, da sie einen hohen Verbrauch haben.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Hütehunde aus der Türkei sind in der Regel robust und gesund, was für ihre Arbeit bei der Herde von wichtiger Bedeutung ist. Dennoch müssen Besitzer auf einige Gesundheitsaspekte achten, wie das richtige Wachstum und die Vermeidung von Übergewicht, um Probleme mit den Knochen und Gelenken zu vermeiden. Zudem sind sie anfällig für angeborene Augenkrankheiten. Ein seriöser Züchter ist wichtig, um die Gefahr von Erbkrankheiten zu minimieren.

Pflege 

Die Pflege der Hunde ist einfach und besteht hauptsächlich aus dem Auskämmen des Fells während des Fellwechsels und der regelmäßigen Kontrolle der Ohren und Zähne, um Probleme frühzeitig zu erkennen.

Aktivitäten und Training

Eine frühe und konsequente Erziehung ist entscheidend, um das Zusammenleben mit einem Hütehund aus der Türkei zu erleichtern. Obwohl sie keine typischen Sportler sind, eignen sie sich gut als Schutzhunde für Hof oder Gelände. Sie sind eigenständig und reagieren nur begrenzt auf Befehle.

Für wen eignen sich türkische Hütehunde?

Sie sind primär für Bauern und Schafbesitzer geeignet, können aber auch als Wachhunde für größere Grundstücke dienen. Privatpersonen sollten über ausreichend Hundeerfahrung verfügen, um ihre speziellen Bedürfnisse zu erfüllen.

Gut zu wissen: Besonderheiten 

Die Eigenständigkeit und der Mut dieser Hunde machen sie zu verlässlichen Helfern, können aber auch zu Problemen führen, wenn ihr Wesen nicht ernst genommen wird. Sie sind keine gemütlichen Schmusehunde, sondern ernst zu nehmende Tiere mit einer klaren Aufgabe. Eine frühzeitige Unterstützung durch einen erfahrenen Hundetrainer ist ratsam, um Probleme zu vermeiden.

Passt der türkische Hütehund zu mir?

Diese Hunde sind eher für erfahrene Halter geeignet, die sich der Herausforderung bewusst sind und die Tiere angemessen beschäftigen können. Sie benötigen eine klare Aufgabe und viel Auslastung, daher sind sie eher für Besitzer mit einem größeren Gelände oder einer Herde geeignet.

Diese Hunde suchen ein Zuhause

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