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Wachhunde – das macht sie aus!

von Michelle Breitenfeld
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Die Tätigkeit als Wachhunde zählt zu den ältesten Aufgaben, die unsere domestizierten Hunde übernommen haben. Bereits in den frühesten Siedlungen warnten sie vor Gefahren wie Feinden und Raubtieren, indem sie mit lautem, abschreckendem Gebell reagierten. Ein qualifizierter Wach- und Schutzhund erkennt jeden Eindringling und signalisiert dessen Anwesenheit durch lautes Bellen, um ihn zu vertreiben. Dieser Artikel fasst kurz zusammen, welche Hunderassen als Wach- und Schutzhunde dienen, wie man sie am besten pflegt und was einen erstklassigen Wach- und Schutzhund auszeichnet.

Wachhunde: Das zeichnet sie aus!

Ein qualifizierter Wachhund zeichnet sich dadurch aus, dass er seine Umgebung aufmerksam überwacht und auf Veränderungen reagiert, indem er sie durch lautes Bellen signalisiert und unerschrocken agiert. Es ist entscheidend, dass der Hund keine grundsätzlichen Aggressionen zeigt; seine Aufgabe besteht darin, zu melden, nicht zu verletzen oder sogar beabsichtigte Besucher und Gäste zu vertreiben. Zu den wesentlichen Merkmalen zählt auch eine starke Bindung zu seinen menschlichen Begleitern sowie der Wille, diese und sein Territorium zu schützen. Im Überblick sind die folgenden Eigenschaften besonders bedeutsam für einen effektiven Wachhund:

  • Wachsamkeit
  • Lautes Bellen
  • Keine Scheu vor Menschen und anderen Tieren
  • Enge Bindung zur Familie
  • Fähigkeit zum selbstständigen Handeln
  • Agilität und dennoch eine gute Grundruhe

Welche Schutz- und Wachhunde gibt es?

Es gibt die Hunde in den unterschiedlichsten Größen und Erscheinungsformen, so finden sich auch kleine, mittelgroße und große Wachhunde.

Die besten Wachhunde im Überblick

Die Funktion des Wach- und Schutzhundes zählt zu den ursprünglichsten Aufgaben, die Hunde für den Menschen übernommen haben. Es ist daher nicht überraschend, dass zahlreiche Hunderassen gezielt für diese Aufgaben gezüchtet wurden. Grundsätzlich eignen sich jedoch alle Hunde mit den oben genannten Charaktereigenschaften als Wachhunde, unabhängig von ihrer Rasse. Dennoch betrachten wir im Folgenden die einzelnen Rassen und ordnen sie nach ihrer Größe.

Kleine Wachhunde

  • Zwergspitz: Aufmerksam, mutig und selbstbewusst, er hat einen hohen Territorialtrieb und für seine Größe ein sehr lautes Bellen
  • Wolfsspitz: Agile Hunderasse, sehr wachsam, meldet zuverlässig

Mittelgroße Wachhunde

  • American Staffordshire Terrier: Loyal und tapfer, stellen sich gegen jede Art von Eindringling, wirken abschreckend, sehr freundlich zu ihrer Familie
  • Deutscher Schäferhund: Arbeitswillig, wachsam, Schutztrieb, treu, agil
  • Bullmastiff: Abschreckend, mutig, gelassen, wachsam
  • Airedale Terrier: Wachsam, triebig, treu, freundliches Wesen
  • Boxer: Treue Hunde, wachsam, gehorsam, freundliche Familienhunde
  • Rottweiler: Sehr beliebter Wachhund, wachsam, ruhig, respekteinflößend
Wachhunde: Rottweiler schaut in Kamera

Rottweiler sind sehr respekteinflößend und daher gute Wachhunde.

 

Welcher Wachhund eignet sich für Anfänger?

Für Anfänger eignet sich ein wesensstarker und vor allem ruhiger Hund, wie der Boxer oder der Airedale Terrier.

Große Wachhunde

  • Akita Inu: Hoher Schutztrieb, furchtlos, stark, sehr territorial
  • Riesenschnauzer: Aufmerksam, stark, Fremden gegenüber eher reserviert, enge Familienzugehörigkeit
  • Hovawart: Gezüchtet zum Bewachen des Hofes, sehr territorial, treu, agil
  • Rhodesian Ridgebacks: Besonders treuer Hund, Fremden gegenüber wachsam und unbestechlich, ruhiger Grundcharakter
Wachhunde: Zwei Akita Inu liegen nebeneinander

Akita Inu haben einen besonders hohen Schutztrieb.

Welche Hunde eignen sich als Wachhunde?

Es eignen sich verschiedene Hunderassen, wobei nahezu jeder Hund einen Wachtrieb hat, der unterschiedlich stark ausgeprägt ist.

Die schlechtesten Wachhunde

Trotz der natürlichen Veranlagung jedes Hundes, sein Territorium und seine Bezugspersonen zu verteidigen, gibt es Rassen, die aufgrund gezielter Zucht durch den Menschen als ungeeignet für die Rolle als Wach- und Schutzhunde gelten. Dies resultiert aus den angeborenen Verhaltensweisen der Tiere oder ihrer spezialisierten Aufgaben, wie beispielsweise dem Jagen oder Hüten. Im Folgenden stellen wir daher die Rassen vor, die sich am wenigsten für die Funktion als Wachhunde eignen:

  • Malteser: Kleine Hunde zeichnen sich durch einen eher zurückhaltenden Charakter gegenüber unbekannten Menschen aus. Es mangelt ihnen an der Entschlossenheit, entschlossen gegen Eindringlinge vorzugehen. Dennoch zeigen sie die Neigung, auf ungewöhnliche Ereignisse und auch auf Eindringlinge anzubellen.
  • Labrador: Der Labrador Retriever wird als Jagdbegleithund geschätzt, aufgrund seiner unkomplizierten und freundlichen Art ist er besonders beliebt als Familienhund. Allerdings eignet er sich aufgrund seiner zu freundlichen und nettartigen Natur nicht als Wach- und Schutzhund gegenüber fremden Menschen.
  • Bichon Frise´: Die kleinen und ruhigen Hunde bellen eher selten und haben ein offenes und freundliches Wesen auch gegenüber fremden Menschen.
  • Beagle: Der Beagle kann ein wahrer Schrecken für Hasen und andere Wildtiere sein, dem Menschen hingegen ist er sehr zugewandt und unterwürfig, weshalb er sich eher nicht als Wachhund eignet. Der Beagle ist zudem nur ein moderater Beller.
Wachhunde: Beagle schaut in die Kamera

Der Beagle kann ein wahrer Schrecken für Hasen und andere Wildtiere sein, dem Menschen hingegen ist er sehr zugewandt und unterwürfig.

 

Schutz- und Wachhunde: Die richtige Haltung

Die Pflege von Wach- und Schutzhunden sollte sich nicht wesentlich von der Betreuung anderer Familienhunde unterscheiden. Diese Hunde benötigen ebenfalls engen sozialen Kontakt zur Familie und sollten im Haus leben. Eine ausschließliche Haltung im Hof oder gar im Zwinger auf dem zu überwachenden Gelände verstößt gegen aktuelle Tierschutzbestimmungen und schadet dem sozialen Wohlbefinden des Hundes. Ein Wach- und Schutzhund wird auch im Haus auf Fremde auf dem Grundstück reagieren und sie durch sein Gebell abschrecken können. Er erfordert eine solide Erziehung und Sozialisierung sowie tägliche Spaziergänge, um verschiedene Reize zu erleben und seine Bedürfnisse zu erfüllen. Die Halter sollten drei Spaziergänge von jeweils einer Stunde für ihre treuen Hunde einplanen. Eine Ausnahme bilden Herdenschutzhunde, die auch bei den Herden auf den Grünflächen leben können. Dennoch sollten auch sie einen regelmäßigen und engen Kontakt zu Menschen haben, so oft wie möglich.

Wo gibt es Wachhunde in Deutschland?

Wach- und Schutzhunde gibt es überall in Deutschland, es gibt keine Einschränkungen bei der Haltung der Tiere, außer den Bestimmungen durch das Tierschutzgesetz.

Ausbildung im Welpenalter

Wach- und Schutzhunde benötigen eine sorgfältige und vor allem positiv verstärkte Erziehung. Wie bei allen Hunden mit spezifischen Zuchtzielen können sich sonst unerwünschte Verhaltensweisen manifestieren. Diese Hunde haben einen natürlichen Trieb, der durch gezielte Zucht verstärkt wurde. Bei Wachhunden handelt es sich um das Revierverhalten und den Schutztrieb, die in die richtigen Bahnen gelenkt werden müssen. Andernfalls neigen die Hunde bereits in jungen Jahren dazu, ihr Territorium vehement zu verteidigen und selbst bei willkommenen Besuchern keine Ruhe zu finden oder sie sogar zu vertreiben. Schon als Welpen müssen die Hunde lernen, dass Besuch willkommen ist und nur unerwünschte Eindringlinge gemeldet werden müssen. Es ist besonders wichtig, darauf zu achten, dass der Hund nicht bereits beim Klingeln oder bei Fußgängern, die am Gelände vorbeigehen, mit aggressivem Gebell reagiert. Es empfiehlt sich, viele Gäste vorbeikommen zu lassen, die dem Hund positiv im Gedächtnis bleiben. Ansonsten gleicht die Ausbildung und Erziehung von Wach- und Schutzhunden der von anderen Hunden. Konsequenz und positive Verstärkung stehen hier im Vordergrund.

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