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Der Karst-Schäferhund, auch Kraški ovčar genannt, gehört der FCI-Gruppe 2, der Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde, an. Dort wird der Karst-Schäferhund unter der Sektion 2, der Molossoide, 2.2 Berghunde ohne Arbeitsprüfung geführt.
Karst-Schäferhund im Steckbrief
Steckbrief | |
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Größe: | 54-63 cm |
Gewicht: | 25-42 kg |
FCI-Gruppe: | 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen |
Sektion: | 2.2: Molossoide, Berghunde |
Herkunftsland: | Slowenien |
Farben: | Eisengrau |
Lebenserwartung: | 10-12 Jahre |
Geeignet als: | Begleit-, Familien-, Schutz- und Hütehund |
Sportarten: | – |
Charakter: | Territorial, Mutig, Wachsam, Selbstständig |
Auslaufbedürfnisse: | mittel |
Sabber-Potential: | – |
Stärke des Haarens: | – |
Pflegeaufwand: | mittel |
Fellstruktur: | Sehr dicht und glatt mit reichlich Unterwolle |
Kinderfreundlich: | eher ja |
Familienhund: | ja |
Sozial: | – |
Hunde dieser Rasse
Herkunft und Rassegeschichte
Die sogenannten Illyrischen Schäferhunde, wie der Karst Schäferhund auch genannt wird, stammen aus der Region Mazedoniens und das Umland. Dort bewachen diese Hunde seit Jahrhunderten über Schaf- und auch Rinderherden. Sie halten jegliche Wildtiere fern und scheuen im Notfall niemals den Kampf mit großen Wildtieren wie Wölfen oder Bären. Seit dem Jahr 1968 unterscheidet man zwei verschiedene Hundetypen, den Karst-Schäferhunden sowie den Šarplaninac-Schäferhunden. Beide Rassen sind trotz der Ähnlichkeiten als eigenständige Hunderassen aufgeführt.
Durch die Kriegszeiten in den 1990er Jahren war die Hunderasse jedoch beinahe ausgestorben. Dann wurden vereinzelt Neufundländer eingekreuzt, um die Karst-Schäferhunde zu erhalten, wodurch die Hunde ihre dunkle Fellfärbung bekamen. Diese Herdenschutzhunde haben bereits seit der Antike die europäischen Hirten begleitet. Die ersten eindeutigen Erwähnungen der Rasse gehen schon auf das 17. Jahrhundert zurück. Obwohl der Karst-Schäferhund als sehr alte Hunderasse aufgeführt wird, gibt es ihn in seiner heutigen Form erst seit der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Wesen & Charakter vom Karst-Schäferhund
Der Karst-Schäferhund ist daran gewöhnt, bei Wind und Wetter auf seine Herde zu achten und sich sein Futter selbst und eigenständig zu besorgen. Die Hunde sind wahrhaftige Überlebenskünstler, welche sehr sanft, aber auch misstrauisch und angriffslustig gegenüber Fremden Menschen und anderen Vierbeinern sein können. Außerhalb ihrer Heimat sind die Kraški ovčar kaum anzutreffen. So kommt es, dass die meisten Karst-Schäferhunde noch heute ein Leben als Schutzhunde auf dem Land führen.
Der Karst-Schäferhund braucht einen klaren Rudelführer und wird sich dementsprechend unterordnen. Für den Einsatz als Diensthunde sind Karst-Schäferhunde nicht wirklich geeignet. Versuche, die Hunde zu Polizei- oder Militärhunden auszubilden, scheiterte an den wechselnden Befehlsgebern. Jeder Karst-Schäferhund ist nur einem einzigen Halter treu ergeben und lässt sich durch andere Menschen weder maßregeln noch sonderlich einschüchtern. Als Wach- und Schutzhund eignen sich die Hunde hervorragend.
Was hat der Karst-Schäferhund für einen Charakter?
Die Vierbeiner gelten als besonders eigenständig und intelligent. Sie brauchen klare Regeln und verzeihen keine Fehler. Durch die ursprüngliche Haltung in den Weiten Sloweniens sind die Hunde selbstständiges Arbeiten gewöhnt und brauchen einen festen Bezugspartner an ihrer Seite.
Aussehen des Karst-Schäferhundes
Äußerlich lässt sich der Kraški ovčar nicht von einem Šarplaninac unterscheiden. Die aus Slowenien stammenden Karst-Schäferhunde sind im Schnitt kleiner als ihre weiter im Süden lebenden Verwandten .Die Körpergröße beträgt bei den Rüden zwischen 57 und 63 cm und bei den Hündinnen gelten Körpergrößen zwischen 52 und 55 als normal. Idealerweise haben die Hunde eine Widerristhöhe von 60 cm bei Rüden und 57 cm bei Hündinnen. Er gehört somit zu den mittelgroßen bis großen Hunderassen. Je nach dem Geschlecht und der jeweiligen Kondition haben die Hunde ein Gewicht von bis zu 45 Kilogramm.
Der Karst-Schäferhund hat einen rundlichen Kopf, wobei das Fell hier kürzer ist als am restlichen Körper. Der Stopp und die Stirnfurche sind mäßig ausgeprägt. Die Augenlider weisen eine schwarze Pigmentierung auf und die mandelförmigen Augen sind dunkel eingefärbt. Die V-förmigen Ohren haben eine mäßige Behaarung. Der recht kräftige Hals wirkt aufgrund der mähnenartigen Behaarung breit und sogar leicht verkürzt. Daraus folgen kräftige Schultern und ein besonders langgezogener Oberkörper. Die Lenden sowie der Rücken erscheinen recht breit und kurz. Typisch für den Karst-Schäferhund ist eine eher borstige Mähne, welche sich über den gesamten Hals, den Nacken und die Brust hin erstreckt. Am Bauch sowie an den Hinterseiten der Hundeläufe trägt der Karst-Schäferhund weiches Deckhaar, unter dem sich außerdem eine dichte Unterwolle am ganzen Körper befindet. Das Haarkleid eines Karst-Schäferhundes ist in der Regel etwas dunkler als das eines Šarplaninac. Laut dem FCI-Rassestandard ist eine eisengraue Farbe erlaubt.
Impressionen der Hunderasse
Wie groß wird ein Karst-Schäferhund?
Die Rüden der Karst-Schäferhunde werden 57 bis 63 cm groß und die Hündinnen, welche immer etwas kleiner sind, weisen eine Widerristhöhe von 52 bis 56 cm auf.
Erziehung & Haltung des Karst-Schäferhundes – Das gilt es zu beachten
Der Karst-Schäferhund benötigt im Vergleich zu sonstigen Hunderassen recht lange, um zu einem erwachsenen Hund heranzuwachsen. Geistig und körperlich ist der Hund erst mit 3 Jahren ausgewachsen. Einige überlebenswichtige und instinktive Verhaltensweisen wie zum Beispiel den Schutztrieb entwickelt der Karst-Schäferhund erst nach einigen Monaten oder gar Jahren. So ergibt es sich, dass die Erziehung eines Karst-Schäferhundes in der zwölften Lebenswoche nicht abgeschlossen ist. Hat sich der Hund eine falsche Verhaltensweise angelernt, so wird er diese im erwachsenen Alter nur langsam wieder aufgeben. Diese Hunde sind aus diesem Grund eine wahnsinnig große Herausforderung für Halter. Anfänger sollten lieber die Finger von dieser Hunderasse lassen. Wenden sich potenzielle Käufer an erfahrene und seriöse Züchter, so werden diese sich ohnehin nur mit erfahrenen Herrchen oder Frauchen zufrieden geben. Tiere aus dem Tierheim oder der Notrettung sind besonders mit Vorsicht zu genießen. Die Karst-Schäferhunde haben mitunter schreckliche Erlebnisse hinter sich und zeigen veränderte Wesensmerkmale auf, auf die sich der Halter einstellen muss.
Ernährung des Karst-Schäferhundes
Die Karst-Schäferhunde haben sich ursprünglich selbstständig um ihr Futter gekümmert, weshalb der Hund keine Ansprüche an die Ernährung hat. Besonders das Barfen, also die reine Rohfütterung, bietet sich hierbei an. Dies entspricht einer natürlichen und artgerechten Ernährung der Tiere. Im Zweifelsfall sollten sich Herrchen und Frauchen immer an einen Tierarzt oder den Züchter wenden.
Einen empfindlichen Magen hat der Wachhund nicht. Lediglich auf Ruhepause nach der Fütterung muss geachtet werden, da sonst die Gefahr einer Magenumdrehung besteht.
Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten
Der Kraški ovčar ist für einen typischen Schäferhund recht gesund, er leidet jedoch unter vielen rassetypischen Krankheiten. Im Durchschnitt erreichen die Hunde ein Alter von 10 bis 12 Jahren und können somit deutlich älter als die Deutschen Schäferhunde werden. Karst-Schäferhunde, die als Familienhund leben, haben meist eine robustere Gesundheit als die Tiere, welche ihrer ursprünglichen Tätigkeit nachgehen und in Hundehütten schlafen müssen sowie dauerhaft jeglicher Witterung ausgesetzt sind. Tatsächlich ist auch Langeweile ein Stressfaktor für die Vierbeiner und schlägt sich auf das Gemüt der Hunde.
Besonders auf diese Krankheitsrisiken sollten Halter achten:
- Die Karst-Schäferhunde tragen Wolfskrallen, welche beim Laufen nicht den Boden berühren und somit regelmäßig gekürzt werden müssen.
- Die Hunde haben sehr empfindliche Ohren, welche sich schnell entzünden.
- Groß gewachsene Hunde leiden auch unter der sogenannten Dackellähme, einer Bandscheibenstörungen.
- Die typische Ellenbogen- und Hüftgelenkdysplasien kommt auch bei den Karst-Schäferhunden häufig vor.
Wie alt werden Karst-Schäferhunde?
Diese Hunde haben eine Lebenserwartung von 10 bis 12 Jahren.
Pflege des Karst-Schäferhundes
Was die Pflege betrifft, so ist der Karst-Schäferhund aufgrund seines Fells recht anspruchsvoll. Denn werden die Rassehunde im Haus gehalten, so bedeutet die Haltung einiges an Aufwand, da die Karst-Schäferhunde das ganze Jahr über starken Haarausfall haben. Durch das lange Deckhaar wird das Putzen der Wohnung zur Herausforderung. Durch tägliches Kämmen wird das Fell besser durchlüftet und es verbreitet auch einen weniger strengen Geruch. Krallen, Augen und Ohren sollten zudem regelmäßig kontrolliert werden
Karst-Schäferhund – Aktivitäten und Training
Die Karst-Schäferhunde hüten besonders gern das eigene Revier und beobachten jegliche Geschehnisse innerhalb ihres Reviers sowie außerhalb des hohen Zauns. In Gruppen können die Hunde optimal zur Bewachung von Gebäuden eingesetzt werden. Besonders mit diversen Suchspielen sowie Mantrailing können die Hunde optimal geistig gefordert werden. Mit Intelligenz- und Apportierspielen können die Hunde nicht aus der Reserve gelockt werden, da sich schlichtweg kein Interesse an solchen Aktivitäten haben.
Wofür wird der Karst-Schäferhund eingesetzt?
Ursprünglich kommen die Hunde aus Slowenien und wurden dort als Herdenschutzhunde eingesetzt. Tatsächlich führen die Karst-Schäferhunde auch heute noch diese Tätigkeit aus, weshalb diese Hunderasse eher selten in Deutschland anzutreffen ist.
Gut zu wissen: Besonderheiten des Karst-Schäferhundes
Für das Selbstwertgefühl der Karst-Schäferhunde ist ein enges Familiengebinde, welche er beschützen kann, essenziell. Der Wachhund braucht stets eine Aufgabe, da sie sich sonst nutzlos fühlt. Der Hütetrieb ist bei diesem Hund noch sehr stark verwurzelt.
Eine weitere Besonderheit der Rasse ist ihre Seltenheit. Die Suche nach einem Welpen könnte daher länger dauern.
Nachteile des Karst-Schäferhundes
Der Karst-Schäferhundes benötigt viel Bewegung und ausreichend geistige Auslastung. Berufstätige Menschen werden dem agilen Hund wenig gerecht uns sollten auf einen Kauf verzichten. Wechselnde soziale Kontakte brauchen die Hunde nicht. Werden sie als Begleithunde ohne Herde und eigenständige Aufgabe gehalten, so fühlen sie sich nutzlos und entwickeln unerwünschte Verhaltensweisen. Außerdem werden die Hunde teils sehr aggressiv und beschützen lautstark ihren Halter sowie das gesamte Grundstück. Die Hunde sollten bereits im Welpenalter eine geeignete Hundeschule besuchen und einen festen Bezugspartner haben
Passt der Karst-Schäferhund zu mir?
Ein Kauf einer solchen Rasse sollte gut überlegt sein und nicht ohne Grund sind die Hunde selten in Deutschland anzutreffen. Haben Halter bereits andere Vierbeiner, so schließt sich eine Haltung fast schon aus, da sich die Rassehunde schlecht mit anderen Hunden vertragen. Halter müssen besonders geduldig, aber trotzdem konsequent gegenüber dem Karst Schäferhund sein.
Berufstätige Menschen sollten den Kauf sein lassen, da sie die Zeit, die der Hund erfordert, nicht aufbringen können. Eine natürliche Haltung kann nur durch einen Schäfer oder einen vergleichbaren Beruf in unseren Breiten erfolgen. Der Hund aus Slowenien verhält sich nachsichtig mit Kindern und auch mit älteren Menschen.
Für die Stadt eignen sich die Hunde nicht. Durch den hohen Bewegungsdrang und den recht hohen Anforderungen an die Erziehung brauchen die Hunde vielmehr eine Haltung auf dem Land mit einem großzügigen Grundstück oder den direkten Zugang zu Feldern und Wäldern. Die Karst-Schäferhunde sind vor allem eigenwilliger als andere Schäferhunde, da sie ursprünglich sich selbst überlassen wurden.
Erfahrene Hundehalter mit ausreichend Geduld und einem guten Sinn für die Denkweise des Hundes wird weniger Probleme haben, seinen Vierbeiner zu einem folgsamen und ruhigen Begleithund zu erziehen. Da der Karst-Schäferhund außerhalb Sloweniens selten vorkommt, wird es für potentielle Halter schwierig werden, einen Züchter vor dem Kauf des Hundes zu besuchen. Falls die Möglichkeit besteht, kann der Welpenkauf mit einem Urlaub in Slowenien gekoppelt werden. So wird der Welpe während des Umzugs und in den ersten Wochen deutlich weniger Stress empfinden.
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