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Schweizer Niederlaufhund

von Michelle Holtmeyer
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Der Schweizer Niederlaufhund wird von der FCI in der Gruppe 6 der Lauf- und Schweißhunde in der Sektion 1.3 der kleinen Laufhunde mit der Standard-Nummer 60 gelistet.

Schweizer Niederlaufhund im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 33-43 cm
Gewicht: 9-15 kg
FCI-Gruppe: 6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion: 1.3: Kleine Laufhunde
Herkunftsland: Schweiz
Farben: Dreifarbig: Weiß-Schwarz-Loh
Lebenserwartung: 12-13 Jahre
Geeignet als: Jagd- und Begleithund
Sportarten:
Charakter: Passioniert, Leichtführig, Sanft, Ruhig, Selbstbewusst
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential:
Stärke des Haarens:
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: Glatthaar: kurz, glatt, dicht anliegend, fein / Rauhaar: hart, elastisch, anliegend mit wenig Unterwolle
Kinderfreundlich: mittel
Familienhund: mittel
Sozial:

Herkunft und Rassegeschichte

Laufhunde sind klassische Jagdhunde mit deren Hilfe früher oft in einer Meute gejagt wurde. Aus Gründen des Tierschutzes ist die Jagd mit Hundemeuten aber heute verboten. Allen Laufhunden ist gemein, dass sie ein gutes Sozialverhalten zeigen, sehr aktive Hunde sind und einen ausgeprägten Jagdtrieb besitzen. Laufhunde haben in der Schweiz eine lange Tradition. Neben dem Schweizerischen Niederlaufhund gibt es ähnliche Hunde, wie den Berner Laufhund, den Schwyzer Laufhund, den Jura Laufhund und den Luzerner Laufhund.

Mit Beginn des 20. Jahrhunderts entstanden aus den Schweizer Laufhunden kleinere Hunde, die für kleinere Reviere genutzt werden sollten. Durch Einkreuzungen anderer Rassen und spezieller Auslese entstanden so die kleinen Niederlaufhunde in der Schweiz. Grundsätzlich sehen diese Hunde ihren langbeinigen Verwandten extrem ähnlich, nur dass sie kürzere Beine haben und ihre Gesamtkörperform mehr lang als hoch ist. Den ersten Club für den Schweizer Niederlaufhund gab es im Jahr 1905.

Wesen & Charakter vom Schweizer Niederlaufhund

Der Schweizer Niederlaufhund ist ein sehr freundlicher Geselle, der sich zu Hause normalerweise ruhig verhält und sein sehr aktives Temperament zeigt, wenn er arbeiten darf. Dann wird er sehr lebhaft. Die Rasse besitzt ein gutes Sozialverhalten und genießt den Anschluss an eine menschliche Familie.

Auch mit Artgenossen ist der kleine Schweizer Jagdhund aufgrund seiner Vergangenheit als Meutehund in seinem Charakter sehr gut verträglich. Er kuschelt gerne und besitzt ein sensibles Wesen, deshalb darf er auf keinen Fall mit Härte erzogen werden. In diesem Fall ist der Schweizer Niederlaufhund sehr gelehrig und lässt sich einfach erziehen.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Schweizer Niederlaufhund

Der Schweizer Niederlaufhund sieht aus wie der Schweizer Laufhund mit kurzen Beinen. Daher ist sein Körper länger als hoch sowie muskulös und kräftig gebaut. Diese Rasse erreicht nur eine geringe Größe von bis zu 43 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 20 Kilo. Sie kommt genauso wie die großen Schweizer Laufhunde in den Varietäten Berner Laufhund, Schwyzer Laufhund, Jura Laufhund und Luzerner Laufhund vor. Diese Hunde unterscheiden sich hauptsächlich in den Farben und der Beschaffenheit ihres Fells. Der Schweizer Niederlaufhund kann ein glattes und kurzes Fell, das dicht am Körper anliegt, besitzen. Ebenso kann er rauhaarig sein, etwas Bart haben oder auch stockhaarig sein. In den Farben ist das Fell Schwarz und Weiß und besitzt lohfarbene Abzeichen (Berner Niederlaufhund). Es kann aber auch grau gesprenkelt (Luzerner Niederlaufhund), Schwarz und Loh (Jura-Niederlaufhund) oder auch Weiß mit Rotbraun (Schwyzer Niederlaufhund) sein.

Der Kopf des Schweizer Niederlaufhundes ist der typische eines Jagdhundes mit langem Fang, hoher Stirn und tief angesetzten hängenden Schlappohren. Die Rute der Hunde ist mittellang und wird meist im unteren Bereich getragen. Die Augen des Schweizer Niederlaufhundes sind braun.

Wie groß wird ein Schweizer Niederlaufhund?

Schweizer Niederlaufhunde werden nicht größer als 43 Zentimeter Wiederristhöhe.

Erziehung & Haltung des Schweizer Niederlaufhund – Das gilt es zu beachten

Der Schweizer Niederlaufhund sollte auf jeden Fall in einem ländlichen Umfeld und in einem Haus gehalten werden. Dieser aktive Hund braucht viel Bewegung und die Nähe zur Natur. Für eine Haltung in der Stadt eignet er sich nicht. Zudem ist es schwer , diesen Hund mit ganz normalen Spaziergängen auszulasten. Er benötigt unbedingt eine Aufgabe, die ihn auch mental fördert und sollte seine Nase benutzen dürfen. Deshalb bietet es sich an, mit dem Schweizer Niederlaufhund einer Beschäftigung nachzugehen, die der Jagd möglichst ähnlich ist.

Für Anfänger eignet sich dieser Hund, wenn sie es schaffen, ihn artgerecht auszulasten. Was die Erziehung angeht, so ist der Schweizer Niederlaufhund gut zu führen, wenn im Umgang auf sein sensibles Wesen Rücksicht genommen wird. Wie bei allen Jagdhunden muss der ausgeprägte Jagdtrieb unbedingt kontrolliert und der Rückruf mit dem Hund ausgiebig geübt werden. Der Schweizer Niederlaufhund kann auch durchaus mal die Entscheidungen seines Menschen in Frage stellen. Er ist kein bedingungslos gehorchendes Wesen, zeigt sich aber auch nicht ausgesprochen stur. Positiv auf die Erziehung wirkt sich auch aus, dass der Schweizer Niederlaufhund über Futter leicht zu bestechen ist.

Ist der Schweizer Niederlaufhund ein Familienhund?

Wenn er genug Bewegung bekommt, ist der Schweizer Niederlaufhund ein sehr angenehmer und lieber Familienhund, der sich auch mit Kindern und Artgenossen verspielt zeigt.

Ernährung des Schweizer Niederlaufhundes

Schweizer Niederlaufhunde stellen keine besonderen Ansprüche an ihre Ernährung. Sie können gut mit einer Portion Futter am Tag auskommen, die ihnen am besten nach getaner Arbeit am Abend gegeben wird. Hunde dieser Rasse können ohne Probleme mit einem guten Trockenfutter ernährt werden, das möglichst natürlich und ohne Zusatzstoffe sein sollte. Die Hersteller geben auf der Verpackung die empfohlene Menge an, diese sollte aber trotzdem immer individuell auf den einzelnen Hund abgestimmt werden. Aktive Hunde benötigen mehr Futter als gemütliche, junge mehr als ältere.

Natürlich kann der Hund aus der Schweiz auch mit Barf, also der Rohfütterung, oder mit Selbstgekochtem ernährt werden. Das hat den Vorteil, dass garantiert keine Zusatzstoffe im Futter sind. Zudem ist die Rohfütterung als natürlichste Form die gesündeste Art, den Hund zu ernähren. Sie erfordert allerdings mehr Zeit als die Fütterung mit Trockenfutter, denn der Halter muss sich genau mit der Futterzusammensetzung auskennen, um eine gute Nährstoffversorgung zu garantieren.

Das alleinige Füttern mit Nassfutter wird nicht empfohlen, da das Futter zu weich für die Zähne des Hundes ist. So kann Zahnstein entstehen. Da Hunde aber Nassfutter meistens sehr gerne mögen und es auch sehr bekömmlich ist, kann es gut anderem Futter beigemischt werden. Um die Zähne des Hundes zu pflegen, sollte er außerdem regelmäßig Kauknochen bekommen.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Schweizer Niederlaufhund hat eine hohe Lebenserwartung von durchschnittlich 13 Jahren. Es handelt sich also um eine gesunde und robuste Rasse, die nicht überzüchtet ist. Dies zeigt sich auch darin, dass es keine rassentypischen Krankheiten gibt.

Bei starker Hitze sollten Schweizer Niederlaufhunde etwas geschont werden, mit Kälte können sie allerdings gut umgehen. Sie können sogar das ganze Jahr über im Freien gehalten werden. Zu Übergewicht neigt diese sehr aktive Rasse nicht.

Wie alt wird ein Schweizer Niederlaufhund?

Ein Schweizer Niederlaufhund wird im Durchschnitt 13 Jahre alt.

Pflege des Schweizer Niederlaufhundes

Auch die Fellpflege des Schweizer Niederlaufhundes ist unkompliziert. Er verliert weder besonders viele Haare noch muss er zwingend gebürstet werden. Allerdings pflegt das gelegentliche Bürsten des Fells den Hund und entfernt auch ausgefallene Haare.

Die langen Schlappohren dieser Rasse müssen regelmäßig gereinigt werden, denn in den Ohren kann sich schnell Schmutz ansammeln. Die Reinigung geht einfach mit einem feuchten Tuch. Sind die Ohren sauber, vermindert sich das Risiko einer Ohrenentzündung.

Auch die Krallen vom Schweizer Laufhund müssen auf ihre Länge kontrolliert werden. Bewegt sich der Hund genug, nutzen sie sich zwar von selbst ab, trotzdem können sie aber in einzelnen Fällen zu lang werden und müssen dann gekürzt werden, damit der Hund sich nicht verletzt.

Schweizer Niederlaufhund – Aktivitäten und Training

Schweizer Niederlaufhunde brauchen viel Bewegung und müssen auch geistig gefordert werden. Sind sie das nicht, können sie sich langweilen und Verhaltensauffälligkeiten zeigen. Am besten eignet sich eine jagdähnliche Beschäftigung, die dem Hund Nasenarbeit abverlangt. An erster Stelle sind daher die Fährtenarbeit und das Mantrailing zu nennen. Auf der Fährte findet der Hund Gegenstände, zeigt sie an oder apportiert sie. Beim Mantrailing suchen die Hunde einen Menschen mit Hilfe ihrer feinen Nase.

Außerdem eignen sich alle Hundesportarten, die dem Hund viel Bewegung abverlangen. Der Schweizer Niederlaufhund kann daher gut beim Fahrradfahren oder beim Joggen mitlaufen. In einzelnen Fällen können diese Hunde bestimmt auch Spaß am Agility haben, wo es darum geht, in einer vorgegebenen Zeit einen Hindernislauf zu absolvieren.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Schweizer Niederlaufhundes

Schweizer Niederlaufhunde sind relativ selten zu sehen, kommen uns aber in ihrem jagdhundtypischen Aussehen immer bekannt vor. Was viele Menschen irritiert, die diese Rasse nicht kennen, sind ihre kurzen Beine. Deshalb werden diese Hunde oft für „bunte Dackel“ oder „größere Beagle“ gehalten.

Aufgrund der Seltenheit der Schweizer Niederlaufhunde haben sich Züchter in den letzten Jahren entschieden, weniger Wert auf die Fellfarbe der Tiere zu legen. Das hatte zur Folge, dass der Genpool der Rasse sich verbessert hat und dass die Vertreter der Rasse mittlerweile um einiges gesünder sind, als noch vor einigen Jahren.

Nachteile des Schweizer Niederlaufhundes

Der einzige Nachteil des Schweizer Niederlaufhundes ist sein angeborener starker Jagdtrieb, der ihm nicht abzugewöhnen ist und daher kontrolliert werden muss. Es ist bei allen Jagdhunden sehr wichtig, den zuverlässigen Rückruf mit ihnen zu üben. Außerdem müssen Gärten und Grundstücke gut abgesichert werden, damit sich der Hund nicht alleine auf Wanderschaft begibt.

Der außergewöhnlich hohe Bewegungsdrang des Schweizer Niederlaufhundes kann als Vor- oder auch als Nachteil gesehen werden. Menschen, die sich gerne viel bewegen, werden Freude daran haben. Andere, die eher einen gemütlichen Lebensstil haben, werden mit diesem Hund sicherlich nicht glücklich werden.

Passt der Schweizer Niederlaufhund zu mir?

Ein Schweizer Niederlaufhund sollte auf jeden Fall bei sportlichen Menschen auf dem Land leben. Dass er genug Raum hat sich zu bewegen und täglich für längere Zeit in die Natur kann, ist für diesen Hund sehr wichtig. Wer einen Garten hat, sollte diesen allerdings gut umzäunen, denn der Schweizer Niederlaufhund neigt dazu, sich selbstständig auf die Jagd zu begeben.

Mit Kindern kommt der verspielte Hund gut klar, genauso wie mit Artgenossen. Auch mit Katzen kann dieser Hund sehr gut zusammenleben, wenn er an sie gewöhnt ist. Wenn ein Schweizer Niederlaufhund seine tägliche Bewegung bekommt, ist er ein sehr angenehmer Familienhund, der leicht zu erziehen ist. Deshalb eignet er sich auch für Anfänger, wenn sie sich ein bisschen mit der Hundeerziehung auseinander setzen und sportlich sind. Senioren hingegen dürften sich schwer tun, diesem Hund sein Bewegungsbedürfnis zu erfüllen.

Der Schweizer Niederlaufhund ist sehr anpassungsfähig und kommt mit den unterschiedlichsten Situationen klar. Er sollte unbedingt neben der täglichen Bewegung durch Hundesport beschäftigt werden, damit er sich nicht langweilt. Wenn dieser Hund richtig ausgelastet wird, kann er auch mal alleine zu Hause bleiben und verhält sich ruhig. Grundsätzlich möchte der Schweizer Niederlaufhund aber lieber mit von der Partie sein, wenn seine Familie das Haus verlässt. Auf Reisen und auf Ausflüge ins Städtische Umfeld kann er gut mitgenommen werden, wenn er daran gewöhnt wird.

Da dieser Hund durch sein hohes Bewegungsbedürfnis seinem Besitzer ein hohes Maß an Zeit abverlangt, sollten sich Menschen, die ganztägig berufstätig sind eher nach einer anderen Rasse umsehen.

Mit Fremden ist der Schweizer Niederlaufhund weder ängstlich noch aggressiv. Er ist kein klassischer Wachhund, wird aber Alarm schlagen, wenn Fremde in sein Haus kommen.

Was kostet ein Schweizer Niederlaufhund?

Ein Welpe vom Schweizer Niederlaufhund kostet etwa 1.200 bis 1.800 Euro.

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