Der Retromops ist eine moderne Neuzüchtung, die ähnlich wie die Doodle-Rassen ein Mischling zwischen einem Mops und einer anderen Hunderasse. Der Unterschied zu den Designer Dogs ist allerdings, das nachdem der Retromops wieder eine gesunde Körperform hat, keine weitere Fremdrasse mehr eingezüchtet wird und nur noch mit anderen Retromöpsen verpaart wird. Dadurch soll der Retromops weiterhin ein Mops bleiben und kein Mischling. Dennoch gibt es keinen Rassestandard für den Retromops und er ist bei Züchtern teilweise umstritten, obwohl er als gesünder als der normale Mops gilt.
Retromops im Steckbrief
Steckbrief | |
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Größe: | 32-38 cm |
Gewicht: | 8-12 kg |
FCI-Gruppe: | nicht anerkannt |
Sektion: | – |
Herkunftsland: | China |
Farben: | beige, silber, schwarz gestromt mit mehr oder weniger ausgeprägter schwarzer Maske |
Lebenserwartung: | bis zu 15 Jahre |
Geeignet als: | Begleit-, Familienhund |
Sportarten: | Trickdogging, Apportieren, Suchspiele, Hoopers, Obedience |
Charakter: | freundlich, verschmust, verspielt, lebhaft, unkompliziert, offen, ruhig, charmant |
Auslaufbedürfnisse: | mittel |
Sabber-Potential | gering |
Stärke des Haarens | gering |
Pflegeaufwand: | gering |
Fellstruktur: | kurz, glatt |
Kinderfreundlich: | ja |
Familienhund: | ja |
Sozial: | ja |
Herkunft und Rassegeschichte

Der Mops soll zurück in seine ursprüngliche Form gebracht werden.
Die Geschichte des Retromops beginnt mit der Geschichte des Mops. Dieser stammt aus dem alten Kaiserreich China und war dort ein treuer Begleiter des Adels, besonders der Damen im kaiserlichen Palast. Seit der Neuzeit wurde der ehemalige Palasthund in die Niederlande gebracht und begeisterte von hier aus bald alle wohlgestellten Herrschaften aus ganz Europa. Er wurde so beliebt, dass er während des 20. Jahrhunderts zum Modehund wurde. In all dieser Zeit wurde der Mops immer wieder von den Züchter verändert. So besaß der ursprüngliche Mops aus China noch eine deutlich sichtbare Schnauze und freie Atemwege, während die heutigen Möpse alle unter Atemproblemen leiden und eine eingedrückte kaum noch vorhandene Schnauze haben. Unseriöse Züchter ignorierten die gesundheitlichen Probleme des Mops und formten diesen immer weiter hinein in das Kindchenschema mit herausquellenden Augen, starken Falten und platter Nase. Fans der Rasse wollten dem Verfall des Mops nicht weiter zusehen und haben beschlossen, den Hund zurück in seine ursprüngliche Form zu bringen. Die Idee des Retromops begann.
Die Züchter wollten den Mops wieder in seine alte und vor allem gesunde Form bringen und haben deshalb vom Rassestandard abgewandt, um Tiere mit weniger Falten, normalen Augen und vor allem einer freien Nase zu Züchten. Hierfür wählten sie für die Zucht nur Hunde aus, die noch ansatzweise eine Nase hatten und absolut gesund waren. Sie haben mit diesen Hunden andere Tiere aus Fremdrassen eingezüchtet, damit deren Gene dafür sorgen, dass sich das Erscheinungsbild des Retromops positiv verändert. Nachdem die Retromöpse ihr gesünderes Erscheinungsbild haben, wollen die Züchter nur noch mit den Retromöpsen selbst weiterzüchten, um wieder einen reinen Mops mit dem alten Erscheinungsbild von vor über 60 Jahren zu erhalten.
Wesen & der Charakter vom Retromops
Der Retromops besitzt den gleichen freundlichen und vorwitzigen Charakter wie der Mops und ist ein idealer Familien- und Begleithund. Er bindet sich sehr eng ans einen Menschen und ist verschmust und verspielt. Im Gegensatz zum normalen Mops wirkt der Retromops wesentlich aktiver und lebhafter, was vor allem daran liegt, dass er frei atmen kann und nicht durch sein Erscheinungsbild eingeschränkt ist. Allgemein ist der Retromops ein unkomplizierter Hund, der sich mit einer guten Sozialisierung und Erziehung gut mit anderen Hunden versteht, keinen Jagdtrieb besitzt und freundlich zu Kindern ist.
Die Hunde bellen nur selten und lassen sich einfach erziehen. Dadurch ist der Retromops auch für Anfänger geeignet und ist mit seiner eher ruhigen Grundart ein guter Bürohund, wenn er früh daran gewöhnt wird und entsprechend erzogen ist. Der Retromops ist ein Meister darin, seinen Besitzer um den Finger zu wickeln und neigt zum Betteln. Sein Besitzer sollte dem nicht nachgeben, denn leider neigt auch der Retromops zum Übergewicht, besonders wenn ihm die nötige Bewegung fehlt.
Aussehen des Retromops
Das Aussehen des Retromops sollte sich an dem Bild der Möpse aus den 1950er und 60er Jahren orientieren. Damals konnten die kleinen Gesellschaftshunde noch frei atmen und ohne Schwierigkeiten laufen. Der Retromops ist daher schlank und recht sportlich. Er sollte eine klar erkennbare quadratische Schnauze mit einer normalen Nasenpartie haben und kaum oder besser keine Falten am Nasenrücken und der Stirn. Die Augen sollten eine ovale Form haben und normal eingebettet sein und nicht so hervorquellen wie bei vielen Möpsen. Die Rute des Retromops ist geringelt und liegt auf dem Rücken auf.
Das Fell des Retromops besitzt ein sehr kurzes und glattes Fell, welches entweder einen Beige-Ton hat oder silber, schwarz oder geströmt ist. Als Abgrenzung hat eine mehr oder weniger ausgeprägte schwarze Maske. Die Körpergröße des Retromops beträgt rund 32 bis 38 cm bei einem Gewicht von 8 bis 12 Kilogramm. Sie gehören also zu den kleineren Hunderassen. Allgemein sollte ein Betrachter des Retromops sofort an einen Mops denken.
Impressionen der Hunderasse
Erziehung & Haltung des Retromops – Das gilt es zu beachten
Die Erziehung des Retromops ist einfach und auch Anfänger können mit etwas Geduld und Zeit den agilen kleinen Hund zum idealen Begleiter ausbilden. Der Retromops ist sehr klug und lernt gerne. Besonders wenn sein Besitzer ihn mit einem Leckerchen motiviert. Den Grundgehorsam wird der kluge Retromops recht schnell lernen. Da er wesentlich aktiver und sportlicher ist als der normale Mops, wird er auch Freude an Hundesport haben. Dabei ist er besonders gut für Trickdogging und Obedience geeignet.
Wer den aufgeweckten Retromops mit ins Büro nehmen will, sollte dem kleinen fröhlichen Kerl schnell beibringen, ruhig auf einer Decke zu liegen und nicht dauernd Aufmerksamkeit einzufordern, sonst wird er bei der Arbeit schnell zum störenden Quälgeist. Denn der Retromops mag es nicht, ignoriert zu werden. Wenn er alleine bleiben muss, sollte dies ebenfalls früh trainiert werden. Da sich der Retromops sehr eng an seine Menschen bindet, sollte er jedoch nicht zu lange alleine bleiben müssen. Ansonsten reicht es, dem kleinen Hunde die Welt zu zeigen und ihn regelmäßig zu beschäftigen und auszulasten, denn der Retromops ist ein einfacher Hund, der sich sehr gut an die verschiedensten Lebensumstände anpasst und freundlich zu Menschen und Tieren ist.
Ernährung des Retromops
Bei der Ernährung des Retromops gibt es ein paar Dinge zu beachten, denn die richtige Ernährung verhilft dem Hund zu einem langen und gesunden Leben. Wie auch der normale Mops kann der Retromops zu Übergewicht neigen. Da sie freie Atemwege haben und sich wesentlich besser bewegen als normale Möpse, sind die Retromöpse wesentlich aktiver und bekommen daher seltener Übergewicht. Wenn der Besitzer den Hund zu viel füttert oder nicht ausreichend bewegt, kommt es dennoch zu unerwünschten Kilos.
Zudem sollte der Besitzer immer ein hochwertiges Hundefutter wählen, das Fleisch als Hauptzutat hat und frei von Getreide oder Soja ist. An sich hat der Retromops zwar einen robusten Magen, jedoch ist ein hochwertiges Futter immer förderlich für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes. Neben der Qualität des Hundefutters sollte der Besitzer das Futter auch entsprechend des Alters des Retromops wählen. Damit kann er die Gesundheit seines Vierbeiners unterstützen und sich sicher sein, seinen Hund in jeder Lebenslage gut zu versorgen. So sollte ein Welpe bis zu seinem 6. Lebensmonat noch mit Welpenfutter ernährt werden und ein erwachsener Hund kann ab dem 7. Lebensjahr langsam auf ein bekömmliches Seniorenfutter umgestellt werden. Zu einer gesunden Ernährung gehört es auch, dem Retromops einmal die Woche einen Kauartikel wie Rinderohren oder Ziemen für die Zahnreinigung anzubieten.
Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten
Der Retromops ist in der Regel gesünder und aktiver als der normale Mops. Die liegen vor allem daran, dass viele Merkmale, die so übertrieben gezüchtet wurden, weggelassen werden. Dennoch sollte ein verantwortungsvoller Züchter seine Tiere vor der Verpaarung immer auf alle bekannten Krankheiten, die ein Mops vererben kann, untersuchen. So sollte bei den Elterntieren der gesamte Bewegungsapparat getestet werden, die Augen müssen fest in den Höhlen sitzen und frei von Problemen sein, die Atmung darf nicht beeinträchtigt werden und auch die Haut des Tieres sollte frei von Entzündungen, Parasiten und zu starken Falten sein. Die Liste der Erbkrankheiten ist sehr lang und jeder Züchter von Retromöpsen sollte sich gut mit der Problematik beschäftigen.
Der Retromops hat eine hohe Lebenserwartung, wenn er aus einer guten Retromopszucht stammt, sein Besitzer sehr genau auf das Gewicht des Tieres achtet und dem Retromops ausreichend Bewegung und Beschäftigung gibt. So schaffen es die kleinen Hunden auf eine Lebenserwartung von 15 Jahren.
Pflege des Retromops
In der Pflege ist der Retromops sehr einfach. Das kurze Fell des Retromops besitzt keine Unterwolle, wodurch der kleine Hund wenig Fell verliert. Im Winter kann er dadurch aber frieren und sollte bei Bedarf einen schützenden Mantel tragen. Die kleinen Schlappohren des Retromops sollten vom Besitzer regelmäßig kontrolliert und gereinigt werden. Ebenso muss er bei den Krallen des Hundes darauf achten, dass diese nicht zu lang werden. Ansonsten reicht es absolut den Retromops abzutrocknen und Verschmutzungen aus dem Fell zu bürsten, damit der Hund gepflegt und sauber ist. Auch Anfänger werden mit dem geringen Pflegeaufwand keine Probleme haben, dennoch sollte der Hund regelmäßig zum Tierarzt und geimpft werden.
Retromops – Aktivitäten und Training

Der Retromops ist deutlich agiler als der normale Mops.
Der Retromops ist deutlich agiler und fitter als ein normaler Mops und verlangt daher von seinem Besitzer auch ein größeres sportliches Programm. Daher gilt, wer einen Retromops möchte, sollte auch bereit sein, sich mit seinem Hund zu beschäftigen und ihm ausreichend Bewegung bieten. Viele Retromöpse haben Spaß am Hundesport. Besonders Trickdogging, Apportieren, Suchspiele und ruhigere Sportarten wie Hoopers und Obedience sind gut geeignet für einen Retromops.
Dabei ist der Retromops zwar sportlicher als der normale Mops, aber dennoch nicht so sportlich wie Border Collie oder ein Schäferhund. Der Besitzer sollte den Hund nicht überfordern und immer auf das Wohlbefinden und die Gesundheit seines Tieres achten. Besonders junge Hunde sollten erst mit einem Jahr einen Sport betreiben. Eine zu frühe Belastung kann die Knochen schädigen und zu Gelenkproblemen führen.
Neben der sportlichen Auslastung und dem regelmäßigem Spielen mit dem Retromops braucht der kleine Kerl auch tägliche Bewegung in Form von drei Spaziergängen, die jeweils zwischen einer halben und einer Stunde lang sein sollten.
Gut zu wissen: Besonderheiten des Retromops
Der Retromops ist bei Züchtern viel diskutiert. Eingefleischte Mopszüchter, sehen in den Hunden Mischlinge, da eine Fremdrasse mit eingezüchtet wurde. Sie befürchten, dass diese Hunde einen anderen Charakter entwickeln, als es für den Mops typisch ist. Dabei ignorieren viele Züchter weiterhin die Tatsache, dass ein normaler Mops oft eine Qualzucht ist und bestehen auf das vorherrschende Schönheitsideal in der Mopszucht. Experten stehen dem Retromops wesentlich positiver gegenüber. Jedoch warnen auch diese davor, dass der Retromops kein Modehund werden darf, da sonst der Kreislauf der ungesunden Mopszucht neu beginnt.
Trotz der großen Kritik ist der Retromops nachweislich gesünder und aktiver als der normale Mops. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Nachfrage nach diesen fröhlichen und aktiveren Hunden deutlich steigt und immer mehr Mopsfans auch den Retromops anerkennen und sich für eine gesündere Form der Hunde stark machen.
Nachteile des Retromops
Der Retromops besitzt den gleichen sehr freundlichen und liebenswerten Charakter wie der Mops und kann sich an die verschiedensten Lebenssituationen anpassen, jedoch ist er wesentlich lebhafter und verspielter als der normale Mops. Dies liegt in erster Linie an der besseren Gesundheit und der erhöhten Beweglichkeit des Tieres. Dennoch kann gerade diese erhöhte Energie auch zum Problem werden. Denn Menschen, die sich einen Mops kaufen möchten und sich für den gesunden Retromops entscheiden, können überrascht von dessen Aktivität sein. Der Kauf sollte daher immer gut überlegt sein.
Ein weiterer Nachteil des Retromopses ist seine steigende Beliebtheit. Dadurch treten immer mehr Züchter der Rasse auf. Einige davon wollen nur schnell Geld mit den Tieren verdienen und achten nicht ausreichend auf die Gesundheit der Tiere. In einigen Fällen haben Vermehrer auch einfach Möpse mit anderen Hunden gepaart und diese Welpen als Retromöpse verkauft. Daher sollte der neue Hundebesitzer sehr genau auf den Züchter achten und sich gut informieren.
Passt der Retromops zu mir?
Der Retromops ist ein extrem menschenbezogener Hund, der sich an viele Lebenssituationen anpassen kann. Er fühlt sich in der Stadt ebenso wohl wie auf dem Land und ist ein aktiver Begleiter für seine Menschen. Da der Retromops keine Probleme mit Hunden oder anderen Tieren hat, kann er ohne Probleme frei laufen und wird mit dem richtigen Training ein sehr angenehmer Bürohund, der die Atmosphäre im Büro deutlich auflockert.
Doch gerade die fröhliche und aktive Art wird von dem einen oder anderen Mopsfan unterschätzt. Denn dies bedeutet auch, dass der Retromops höhere Ansprüche an seine Halter hat. Er braucht mehr Auslauf und Beschäftigung als ein normaler Mops. Dennoch ist er ein absolut idealer Familienhund und versteht sich auch mit Kindern sehr gut. Er reagiert auf Menschen immer freundlich und offen und ist weder scheu noch aggressiv. Die Erziehung des kleinen Retromops ist wichtig und sollte mit viel Geduld und Motivation erfolgen, damit der aktive Retromops lernt, sich zurückzunehmen und alleine bleiben kann. Hundeanfänger können sich den Retromops als Ersthund holen, sollten sich aber umfassend informieren und nicht nur dem Charme des niedlichen Hundes erlegen.