Hundeliebhaber, die auf der Suche nach einem agilen Hund sind, haben mit dem Irish Terrier viel Freude. Das Tier zeichnet sich durch seine Vielfältigkeit und Anpassungsfähigkeit aus. Ob das Tier auch ein Anfängerhund ist, verrät das Rasseportrait.
Der Irish Terrier gehört zur FCI Gruppe 3 der Terrier. Er ist der Sektion 1 zugeordnet.
Irish Terrier im Steckbrief
Steckbrief | |
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Größe: | 45 cm |
Gewicht: | 11-13 kg |
FCI-Gruppe: | 3: Terrier |
Sektion: | 1: Hochläufige Terrier |
Herkunftsland: | Irland |
Farben: | Rot, Wheaten |
Lebenserwartung: | 13-15 Jahre |
Geeignet als: | Begleit-, Familien-, Hof-, Wach- und Jagdhund |
Sportarten: | Agility |
Charakter: | Respektvoll, Dominant, Fürsorglich, Erziehbar, Lebendig, Intelligent |
Auslaufbedürfnisse: | eher hoch |
Sabber-Potential: | gering |
Stärke des Haarens: | eher hoch |
Pflegeaufwand: | eher hoch |
Fellstruktur: | dicht, drahtig, flach anliegend |
Kinderfreundlich: | ja |
Familienhund: | ja |
Sozial: | nein |
Herkunft und Rassegeschichte
Den hochläufigen Irish Terrier hat vor allem sein rotes Fell bekannt gemacht. Deshalb trägt er auch den Namen „Rot Ire“ oder auch „Roter Teufel“. Die heutige Fellfarbe war aber nicht immer schon ein typisches Merkmal. Die Vergangenheit zeigt ein buntes Farbspektrum. Beispielsweise trug der Terrier aus Irland ein weizengelbes Fell, während das Fell des englischen Terriers schwarz-lohfarben war. Den „Roten Teufel“ – wie die meisten ihn heute kennen – gab es bereits im 19. Jahrhundert in Südirland. Die gezielte Züchtung der Rasse nahm dort im Jahr 1870 ihren Anfang. Neun Jahre später wurde der Irish Terrier Club in Dublin gegründet.
Ursprünglich war die Terrier-Rasse für die Erdarbeit unter Tage gedacht. Daher stammt auch die Bezeichnung „Terra“ aus dem Lateinischen. Das Wort bedeutet übersetzt „Erde“. Die hochläufigen Terrier – wie auch der Irish Terrier – liefen in groß angelegten, vornehmen Parforcejagden der absolutistischen Fürsten mit. Aufgabe des Irish Terriers war es, den Fuchs bis zu seinem Bau zu verfolgen und untertage nachzustellen mit dem Ziel: den Fuchs aus seinem Bau zu sprengen.
Der ursprüngliche Jagdhund bewies sich aber auch an Haus und Hof als nützlich. Er beschützte Kaninchen, Tauben und Hühner vor Füchsen und Mardern. Den Hof hielt der furchtlose und mutige Vierbeiner von Ratten und Mäusen fern.
Der Irish Terrier war die erste Rasse, die der britische Kennel Club offiziell anerkannt hat.
Wesen & Charakter vom Irish Terrier
Der Hundekenner beschreibt den Irish Terrier als einen kernigen und hellwachen Burschen. Seine Wachsamkeit und Aufmerksamkeit schenkt er seinem Umfeld ohne jegliche Aggressivität. Gleichzeitig kann sich der einstmalige Jagdhund aber recht wehrhaft und furchtlos zeigen, wenn er in Verteidigungsstellung geht. Andere Hunde müssen sich vor dem Irish Terrier aber nicht fürchten. Allerdings dürfen seine Artgenossen damit rechnen, dass er sich ihnen gegenüber gut behaupten kann, wenn nötig. Noch heute wird der Irish Terrier in seinem Heimatland als Arbeitshund eingesetzt. Im Fokus steht die Arbeit als Jagdhund, Wachhund und Hofhund.
Der Hundeliebhaber darf sich von seinem dynamischen und eher schlanken Erscheinungsbild nicht trügen lassen. Der Irish Terrier ist ein durchaus kräftiges Tier mit viel Ausdauer, die gelebt werden will. Obwohl auch diese Rasse ihrem Bewegungsdrang nicht widerstehen mag, verhält sich der Hund weder nervös noch zu ehrgeizig. Im Gegensatz zu anderen Hunderassen bewegt er sich versiert und nicht unbeholfen.
Abgesehen vom brodelnden Jagdblut, das in den Adern des Irish Terriers fließt, verfügt er über einen liebenswürdigen Charakter, ohne sich dabei unterwürfig zu zeigen. Mit der richtigen Portion Selbstbewusstsein schafft er es in die Herzen seiner Lieblingsmenschen, denen er sich treu und ergeben zeigt. Obwohl er öfters als draufgängerisch bezeichnet wird, gilt er heute auch als Begleit- und Familienhund.
Aussehen des Irish Terriers
Einen Irish Terrier erkennt man auf den ersten Blick an seinem rötliche kurzen Fell. In seltenen Fällen kommen die edlen Tiere auch mit weizenfarbendem Fell vor. Das Haarkleid ist dabei dicht und drahtig. Bei einer Widerristhöhe von bis zu 45 cm gehört er zu den mittelgroßen Hunderassen. Rüden werden in der Regel etwas größer als Hündinnen Dabei wiegen sie zwischen elf und zwölf Kilo, je nach Körpergröße.
Der Körper wirkt nahezu quadratisch mit senkrechten Beinen. Die stets gespitzten Ohren unterstreichen die hellwache Erscheinung des Terriers. Zudem sieht er so aus, als könnte er seinen muskulösen Körper jederzeit „anschalten“.
Impressionen der Hunderasse
Erziehung & Haltung der Rasse Irish Terrier – Das gilt es zu beachten
Grundsätzlich gestaltet sich die Haltung des Irish Terriers als problemlos. Bei der Erziehung sollte der Irish Terrier-Besitzer immer im Hinterkopf behalten, dass es sich um einen ehemaligen Jagdhund handelt. Der Jagdinstinkt ist von der Natur vorgegeben und lässt sich auch nicht unterdrücken. Vielmehr muss der Tierhalter lernen, mit dem Temperament des Irish Terriers umzugehen. Umgekehrt sollte der Hund in der Lage sein, sich erziehen zu lassen. Bei einem ursprünglichen Jagdhund gelingt das nur, wenn die Erziehung auf konsequente Weise erfolgt, ohne Nachgiebigkeit zu zeigen.
Nachlässigkeit weiß der intelligente Irish Terrier für sich auszunutzen. Schnell kann die Rolle des Rudelführers in seine Pfoten fallen. Der Erzieher macht dem Hund in der Regel klar, wie die Hausregeln sind und wie die Rollenverteilung aussieht.
Anderen Hunden gegenüber verhält sich der kernige Naturbursche gerne etwas aufmüpfig. Er hat keine Scheu davor, sich mit anderen Hunden zu raufen. Ist der Irish Terrier gut erzogen, zeigt er sich seinem Umfeld friedlich und gehorsam. Das Tier kann auch auf Reisen mitgenommen werden, wenn es von klein auf an die Transportbox gewöhnt worden ist.
Wenn sich noch andere Haustiere im Heim des Irish Terriers befinden, sollte er mit ihnen aufwachsen. Sonst stellen sie für ihn unter Umständen eine Beute dar. Weil der Hund trotz seines Temperaments als leicht erziehbar gilt, ist er auch für einen Anfänger gut geeignet.
Ernährung des Irish Terrier
Der Irish Terrier ist ein agiler Hund, der hochwertige Nahrung braucht. Dabei kann der Irish Terrier-Besitzer Nass- oder auch Trockenfutter wählen. Der Proteingehalt muss stimmen, damit der Organismus gesund bleibt. Aus diesem Grund sollte das Hundefutter hauptsächlich aus Fleisch bestehen. Ab und an mag der Hund einen saftigen, fleischigen Rinderknochen. Auch zum Barfen eignet sich das Tier gut. Für eine ausreichende Vitaminzufuhr dürfen etwas Gemüse oder Obst hinzugemischt werden.
Wie der Energiebedarf hingegen aussieht, hängt von der täglichen Bewegung der Hundebeine ab. Die Kalorienzufuhr sollte dazu immer im Verhältnis stehen. Eine regelmäßige Gewichtskontrolle ist empfehlenswert. Daneben sollten noch die üblichen Ernährungsfaktoren, wie Alter und eventuell bestehende Krankheiten, berücksichtigt werden.
Um das Kauverhalten zu unterstützen, dürfen Frauchen und Herrchen dem Tier auch Trockenkauartikel, wie zum Beispiel Rinderohren anbieten. Überhaupt eignen sich getrocknete Snacks aus Fleisch gut.
Magenprobleme kann der Irish Terrier bei einer Umstellung des Hundefutters bekommen. In diesem Fall sollte die Futterumstellung langsam und Schritt für Schritt erfolgen. Das neue Futter sollte der gewohnten Nahrung immer nur in kleinen Mengen beigemischt werden. Der Anteil des neuen Futter sollte dabei täglich gesteigert werden. Mit der Zeit gewöhnt sich der Hundemagen daran. Durchfall, Erbrechen oder Magenprobleme lassen sich mit dieser Vorgehensweise verhindern.
Grundsätzlich sollte jegliches Futter für den Irish Terrier weder Zucker noch andere Süßungsmittel enthalten. Auch sollte es keine Getreidezusätze geben.
Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten
Der Irish Terrier erfreut sich einer robusten Gesundheit, was seiner Natur zu verdanken ist. Mit zwölf und mehr Jahren ist die Lebenserwartung recht hoch. Die Rasse wurde nie auf Extreme gezüchtet. Auch war das Tier nie ein Modehund. Dennoch können Erbkrankheiten bestehen, wenn bei der Zucht Inzucht betrieben wurde. Diesen Umstand kann der Hundekenner am Stammbaum abschätzen.
Es kann sich die Krankheit Hyperkeratose zeigen. Dabei handelt es sich um eine Hauterkrankung, bei der sich die Haut schmerzhaft verhornt. Dazu gesellt sich unter Umständen Cystinurie, eine Stoffwechselerkrankung, die bei der Wahl des Hundes aus einer seriösen Zucht ausgeschlossen werden kann. Auch sind Fälle bekannt, die eine Schilddrüsenunterfunktion als Krankheitsbild haben. Mit der bei anderen Hunderassen vorliegenden Hüftdysplasie hat der Irish Terrier hingegen weniger zu kämpfen. Das mag an seinem geringeren Körpergewicht liegen.
In Bezug auf Übergewicht ist bei der Rasse grundsätzlich nichts zu beanstanden, solange die Energiezufuhr im Verhältnis zur tatsächlichen Aktivität des flinken Vierbeiners steht. Mit regelmäßigen Gewichtskontrollen und einer Anpassung der täglichen Energiezufuhr kann der Tierhalter Übergewicht vermeiden.
Darüber hinaus zeichnet sich der Hund durch seine Wetterfestigkeit aus. Seine Unterwolle hält ihn auch bei Kälte warm. Nach dem Trimmen braucht das harsche Deckhaar eine kurze Zeit zum Nachwachsen. In dieser Zeit sollte der Hund keiner extremen Kälte ausgesetzt werden. Auch sommerliche Tage verträgt der Hund gut. Zu große Hitze sollte vermieden werden. Es sollte immer für ausreichend Wasser im Napf gesorgt sein.
Pflege der Rasse Irish Terrier
An Pflegeritualen in Bezug auf Fell, Krallen und Ohren sollte der Irish Terrier schon von klein auf gewöhnt werden. Sonst hält der Hund nicht still. Das eigentliche Trimmen erfolgt zweimal jährlich. Hierbei entfernen Frauchen oder Herrchen das abgestorbene Haar durch gezieltes Zupfen in Wuchsrichtung. Dabei sollte gutes Trimmwerkzeug eingesetzt werden. Um letztlich ein harmonisches Gesamtbild zu erzeugen, braucht es in der Regel Erfahrung.
Viel Erfahrung bietet ein Hundeprofi beziehungsweise ein Hundefriseur, von dem sich der Irish Terrier-Besitzer die Fertigkeit zeigen lassen kann. Das Trimmen des harschen Deckhaars erfordert nämlich Geschicklichkeit. Wenn ein Anfänger zum ersten Mal das Fell eines Irish Terriers trimmt, sollte dies am besten unter Anleitung geschehen. Beim Trimmen ist unbedingt ein dafür geeignetes Trimmmesser zu verwenden und keine Schere, sonst verliert der Irish Terrier den Charakter seines äußeren Erscheinungsbildes. Auf dieses Ritual sollte keineswegs verzichtet werden. Die regelmäßige Pflege, das Trimmen und Bürsten sorgen für weniger Haare in der Wohnung.
Mit Haarausfall muss der Besitzer bei der Rasse in der Regel nicht rechnen.
Auch die Krallen sollten regelmäßig kontrolliert werden. Sind sie zu lang, müssen sie mit einer Krallenzange gekürzt werden. Zur Pflege gehört auch die Säuberung der Ohren. Um im Innenbereich Entzündungen zu vermeiden, kommt ein spezieller Ohrenreiniger zum Einsatz.
Irish Terrier – Aktivitäten und Training
Der Irish Terrier braucht viel Bewegung. Seiner Natur ist ein ausgeprägter Bewegungsdrang immanent, der sich aber nicht in Nervosität äußert. Wenn sich der Hund im Garten austoben kann, ist das zwischenzeitlich ausreichend. Auf tägliche Ausflüge sollte allerdings nicht verzichtet werden. Ein Ausflug auf eine große Hundewiese, auf der sich der lebendige Bursche austoben kann, ist genau die richtige Wahl. Wenn der Vierbeiner gut erzogen ist, reagiert er auch auf andere Hunderassen gelassen, auch wenn er ab und an mal das Bedürfnis verspürt, sich raufen zu wollen.
Aktive Hundefreunde, die gerne joggen, mit dem Fahrrad eine Tour machen oder gerne reiten gehen, finden in dem Irish Terrier einen zuverlässigen Begleiter mit einer ausgesprochen guten Ausdauer. Dabei mag der Hund es auch, sich ausgiebig auszupowern. Neben einer liebevollen und konsequenten Erziehung führt besonders die körperliche Auslastung zu einem ausgeglichenen Verhalten.
Die Rasse eignet sich bestens für die unterschiedlichsten Hundesportarten. Die Spitze führt die Hundesportart Agility an, bei dem der Hund einen Hindernisparcours überwinden muss. Dabei steht das Tier in ständiger und motivierender Kommunikation mit seinem Besitzer. Als ehemaliges Arbeitstier ist die Rasse die Teamarbeit mit Menschen gewohnt, bei der der Tierhalter allerdings immer die führende Rolle behält. Die gemeinsame Überwindung der Hindernisse beim Hundesport stärkt vor allem auch die Bindung zwischen Mensch und Hund.
Gut zu wissen: Besonderheiten der Rasse Irish Terrier
Der Irish Terrier stand auch schon vor der Kamera. Das Tier spielte seine Rolle als “Patenhund” in der Kinderserie “Anja und Anton”. Als Hund, der auch für das Schauspiel geeignet ist, beweist das Tier seine enorme Lernfähig- und Vielfältigkeit.
Nachteile der Rolle Irish Terrier
Im Grunde sind mit dem Hund keine Nachteile verbunden. Stammt das Tier aus einer gesunden Zucht und können die genannten Krankheitsbilder ausgeschlossen werden, bleibt das Tier über lange Zeit gesund und seinen charaktertypischen Eigenschaften treu.
Erbkrankheiten können sich zeigen, wenn bei der Züchtung Inzucht im Spiel war.
Passt der Irish Terrier zu mir?
Zwar gilt der Irish Terrier heute auch als Begleithund, dennoch handelt es sich bei dem aktiven Vierbeiner nicht um einen Schoßhund. Das Tier braucht ausreichend Auslauf, um sich ausgelastet zu fühlen. Besonders dann, wenn das Tier in einer Wohnung gehalten wird, sind tägliche Ausflüge und Spaziergänge zu empfehlen. Der Bewegungsdrang sollte gestillt werden, sonst fühlt sich der ehemalige Arbeitshund schlicht unterfordert. Wer vor hat, seinem Begleiter zum Hundesport zu gehen, sollte auch die Zeit dafür mitbringen. Der Irish Terrier ist gerne mit seinem Besitzer zusammen. Gemeinsame Beschäftigungen im Rahmen eines Spiels oder Hundesports stärken darüber hinaus auch die gegenseitige Beziehung.
Weil der Hund in seinem Heim keine großen Platzansprüche hat, kann das Tier auch in einer Wohnung gehalten werden. Anfänger, die sich für diese Rasse entscheiden, müssen bei der Erziehung jedoch Konsequenz beweisen. Stimmt diese Voraussetzung, lässt sich der Irish Terrier leicht erziehen. Aus diesem Grund eignet sich die Rasse auch ideal als Familienhund. Mit Kindern kommt der zuweilen auch verspielte Terrier gut zurecht.
Aktive Senioren, die sich gerne an der Luft aufhalten und auch sonst fit sind, werden an dem Hund ihre Freude haben. Der Besuch eines Hundesports ist nicht zwangsläufig notwendig. Ausreichend Bewegung erfährt der Hund auch beim Fahrradfahren oder Joggen.