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Hokkaido

von Michelle Holtmeyer
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Der Hokkaido ist ein japanischer Verwandter des Spitz und des Akita Inu. In Japan trägt er auch den Namen Ainu Inu und ist ein Jagdhund. Er gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Hunderassen in Japan. Dabei gilt er als ein Ein-Mann-Hund, der sich in erster Linie an einen Menschen bindet und diesem treu folgt. Außerhalb von Japan ist die Rasse nur unter Liebhabern des Hundes und der Japanischen Kultur bekannt. Doch im FCI-Standard findet sicher der Hokkaido in der Gruppe 5 „Spitze und Hunde vom Urtyp“ sowie Sektion 5 „Asiatische Spitze und verwandte Rassen“ und ohne Arbeitsprüfung mit der Standard Nr. 261.

Hakkaido im Steckbrief

Steckbrief
Größe:46-52 cm
Gewicht:20-30 kg
FCI-Gruppe:5: Spitze und Hunde vom Urtyp
Sektion:5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen
Herkunftsland:Japan
Farben:Schwarz, Schwarz-Braun, Sesam, Weiß, Brindle, Rot, Schwarz-Loh
Lebenserwartung:12 Jahre
Geeignet als:Jagd-, Wach- und Begleithund
Sportarten:
Charakter:Aufmerksam, Würdevoll, Kühn, Gelehrig, Treu, Mutig
Auslaufbedürfnisse:hoch
Sabber-Potential:
Stärke des Haarens:
Pflegeaufwand:gering
Fellstruktur:hart und gerade mit weicher und dichter Unterwolle
Kinderfreundlich:eher nein
Familienhund:mittel
Sozial:

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte des Hokkaido

Die beiden Namen des Hundes zeigen sehr deutlich woher die Vorfahren des Tieres stammen. Der Name Hokkaido, unter dem der Hund im FCI-Standard verzeichnet ist, gleicht der Name einer japanischen Insel. Die Insel Hokkaido liegt nördlich der japanischen Hauptinsel Honshu und ist eng mit der Entstehungsgeschichte der Rasse verbunden, ebenso wie der in Japan bekannte zweite Name des Hundes. Die Bezeichnung Ainu Inu führt ebenfalls nach Hokkaido, denn dort lebte ein Volk, das vermutlich bereits vor über 3000 Jahren Hunde besaß, die zu den Vorfahren des Hokkaido gehören. Das Volk nennt sich Ainu und lebte sich nahe mit den Hunden zusammen. Die Insel hat Berge, die eine gute Höhe von 1000 Metern haben und auf denen die Menschen Bären und Großwild zusammen mit ihren Hunden gejagt haben.

Dabei war es die Aufgabe des mutigen Hundes dem Bären aufzulauern und diesen zu verfolgen. Die Ainu bewunderten den Hund für sein tapferes Auftreten und zollten dem Hokkaido großen Respekt. Er gehört zudem zu den ältesten Hunderassen Japans und der gesamten asiatischen Welt. Im Jahr 1937 wurde dem Hund offiziell der Titel „Denkmal der Natur“ verliehen und ab diesem Punkt wurde die Rasse des Hokkaido anerkannt und unter besonderen Schutz gestellt.

 

Da die Hunde auf einer sehr schwer zugänglichen Insel lebten, blieb die Rasse von Natur aus reinen Blutes und im Gegensatz zum Akita Inu und dem Shiba Inu hat der Hokkaido nie wirklich Ruhm außerhalb von Japan erreicht und ist daher noch sehr unbekannt und unverändert im Rassebild. Dies ist zwar gut für die Gesundheit der Rasse, jedoch haben interessierte Menschen oft große Probleme einen guten Züchter zu finden.

Wesen & Charakter vom Hokkaido

Hokkaido Welpe

Der Hokkaido gilt als ein Ein-Mann-Hund.

Der Hokkaido gilt als ein Ein-Mann-Hundder sich eng an seinen Besitzer bindet und diesem treu und gehorsam folgt. Mit den anderen Familienmitgliedern versteht er sich zwar gut, wird jedoch deren Befehle oft in Frage stellen oder einfach ignorieren. Die Erziehung des Hundes wird daher die reine Aufgabe des Halters sein, dieser hat im Idealfall bereits Hundeerfahrung gesammelt und kann mit den Eigenschaften des stolzen Jagdhundes umgehen. Sein Jagdtrieb ist nach wie vor stark ausgeprägt und er würde es sogar mit einem Wildschwein aufnehmen, wenn er die Gelegenheit dazu hat. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sein Besitzer den Jagdtrieb unter Kontrolle hat oder den Hund nur an der Leine führt.

Neben dem Jagdverhalten neigt der Hokkaido auch zu einem gewissen Eigensinn und Sturheit und oft auch einer ausgeprägten Dominanz. Der Halter sollte sich auf diese Verhaltensweise einstellen und bereits bei kleinen Anzeichen mit einem guten Training dagegen arbeiten. Neben der Dominanz ist er jedoch auch sehr feinfühlig und kann auf kleinste Zeichen reagieren, besonders ungerechtes Verhalten ihm gegenüber verunsichern ihn und führen dazu, dass er den Gehorsam verweigert.

Im Alltag und vor allem an der Seite seines Besitzers ist der Hokkaido meist ein ruhiger Hund, der gelassen auf Stresssituationen reagiert. Fühlt er sich oder seine Familie bedroht, kann er als Beschützer agieren und versuchen die Bedrohung zu verbellen oder sogar zu verjagen, indem er mit drohendem Verhalten vorgeht. Normalerweise bellt der Hokkaido jedoch nur selten durch seine Zurückhaltung bei anderen Menschen, mit Ausnahme seines Besitzers wirkt der kleine Hund beinahe vornehm, zudem beobachtet er seine Umgebung und die Menschen sehr genau. Ungenauigkeiten oder Widersprüche im Verhalten bewertet der Hund und kann das Ausführen von Befehlen verweigern. Er braucht immer einen souveränen Führer, der ihm das Gefühl gibt, eine Situation unter Kontrolle zu haben.

Ein weiterer Punkt, der das Wesen des Hokkaido stark prägt, ist sein Drang zu arbeiten. Der flinke Hund möchte gerne viel unterwegs sein und ist für verschiedene Hundesportarten geeignet. Mit einer guten Erziehung ist er beispielsweise eine gute Begleitung beim Reiten oder Fahrradfahren.

Was kostet ein Hokkaido?

Da der Hokkaido eine sehr seltene Hunderasse ist, muss ein Liebhaber dieser Tiere durchaus mit hohen Kosten rechnen. Ein Welpe von einem guten Züchter kostet mindestens 1800 Euro, kann aber sogar mehr als 2000 Euro kosten.

Aussehen des Hokkaido

Der Hokkaido hat ein sehr charakteristisches Aussehen. Sein Gang sollte leicht und agil sein. Der aktive Hund kann hoch springen und sich durch kleine Spalten zwängen. Dabei ist sein Körper frei von Übertreibungen und dennoch gut bemuskelt. Er ist robust und hat eine mittelgroße Widerristhöhe.

Sein gesamtes Erscheinungsbild erinnert an einen Fuchs bzw. an einen kurzhaarigen Spitz. Sein Kopf ist im Vergleich zu anderen japanischen Hunderassen etwas breiter und seine spitzen, dreieckigen Ohren stehen aufrecht und sind nach vorne gerichtet. Ein wichtiges Merkmal ist seine Rute. Diese ist bei den meisten Rassehunden eingerollt oder gebogen auf dem Rücken liegend. Er ist kleiner als sein naher Verwandter der Akita Inu. Mit einer Widerristhöhe von etwa 45 bis 51 cm ist er ein mittelgroßer Hund, er sollte schlank oder nicht zu dünn wirken. Sein Fell ist besonders widerstandsfähig gegenüber jeder Witterung, zudem sollte es sehr dicht und etwas hart sein. Die Unterwolle hingegen ist weich und wasserabweisend. Als mögliche Fellfarben sind im FCI-Standard für den Hokkaido folgende Farbvarianten erlaubt: Rot, Weiß, Sesam, Schwarz-Lohe, Schwarz und Geströmt.

Manche Vertreter dieser Rasse besitzen eine angeborene blaue Zunge, dies lässt vermuten, dass auch der Chow Chow zu den Verwandten der Ainu Inu gehört.

Wie groß wird ein Hokkaido?

Er ist ein mittelgroßer Hund mit einer Widerristhöhe von 45 bis 51 cm, dabei gibt es keinen auffallenden Unterschied zwischen den Geschlechtern des Hundes.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung des Hokkaido – Das gilt es zu beachten

Der Hokkaido braucht unbedingt eine frühe Erziehung und Sozialisierung, damit er ein verlässlicher Partner für seinen Besitzer wird. Dabei braucht die Erziehung viel Zeit und Geduld, denn der Hokkaido gilt als eher schwer zu erziehen. Daher ist er für Hundeanfänger absolut ungeeignet. Bei der Erziehung braucht es eine klare Führung und auch danach wird der Hund in den meisten Fällen nur auf seinen Besitzer hören und die Befehle von anderen Menschen und sogar von anderen Familienmitgliedern ignorieren. Es sollten neben dem normalen Grundgehorsam auch unbedingt an dem Jagdverhalten und dem Schutztrieb des Hundes gearbeitet werden. Zudem ist es ratsam möglichst viele Alltagssituationen, in denen es hektisch oder stressig werden kann, zu simulieren und den Hund sicher hindurchzuführen. Dadurch lernt der Hund, dass er sich jederzeit auf seinen Halter verlassen kann und dieser lernt die Körpersprache seines Hundes besser zu lesen und kann schnell auf Situationen reagieren. Es ist zu empfehlen, für die Erziehung und die Sozialisierung eine erfahrene Hundeschule zu nutzen. Dort können die Trainer bei Problemen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Neben viel Geduld und einer klaren Linie bei der Erziehung ist es ebenso wichtig auf das Lerntempo des Hundes zu achten. Für manche Dinge braucht der Hokkaido einfach etwas länger, da er ein guter Beobachter ist und sich jede Situation erst einmal ansieht und danach entschiedet. Wenn der Besitzer in einer solchen Situation ungeduldig ist, wird der durchaus feinfühlige Hund auf stur schalten und an Training ist erstmals nicht zu denken.

Ist ein Hokkaido ein Familienhund?

Er akzeptiert Familienmitglieder und kann als Familienhund gehalten werden, wenn er einen klaren Besitzer hat, der seine Bezugsperson ist. Denn der Hokkaido ist ein Ein-Mann-Hund und wird nur den Anweisungen seines Halters folgen und den anderen Familienmitgliedern den Gehorsam verweigern.

Ernährung des Hokkaido

Hokkaido von der Seite

Der Hokkaido hat einen sehr robusten Magen und verträgt jede Art von Hundefutter.

Der Hokkaido ist ein sehr anspruchsloser Esser. Sein robuster Magen verträgt jede Art von Hundefutter, sodass er sowohl mit Dosen als auch mit Nassfutter gefüttert werden kann. Viele Züchter der Rasse raten dazu, eine besonders natürliche Ernährungsmethode zu wählen und den Hund mit Barf zu versorgen. Unabhängig davon, für welche Art der Fütterung sich der Halter entscheidet, sollten keine unnötigen Zusatzstoffe im Futter sein, wie Getreide- oder Geschmacksverstärker.

Zudem muss das Futter für das jeweilige Alter des Hundes angepasst sein, so brauchen Welpen bis zu ihrem achten Lebensmonat noch Welpenfutter und ältere Tiere sollten ab sieben Jahren Seniorenfutter bekommen.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Der Hokkaido ist ein mittelgroßer und sehr robuster Hund. Er begleitete früher seinen Besitzer über Berge und durch Wälder und konnte einen erwachsenen Bären stellen. Daher ist es nicht verwunderlich, dass die Tiere äußerst selten krank werden. Es gibt keine bekannten Erbkrankheiten und selbst Verletzungen stecken die agilen Hunde oft besser weg als andere Rassen. Doch es ist anzuraten, regelmäßig einen Check beim Tierarzt zu machen, um sicherzugehen, dass keine Auffälligkeiten übersehen werden, gerade weil er kaum Schmerzen zeigt.

Mit einer aktiven Lebensweise kann der Hokkaido eine stolze Lebenserwartung von rund 14 Jahren erreichen. Es gab auch schon Berichte von Tieren, die sogar 16 Jahre alt wurden.

Bei mangelnder Aktivität und Beschäftigung kann der Hokkaido zu Übergewicht neigen. Dies lässt sich einfach vermeiden, wenn die Futtermenge angepasst wird und er genügend Auslauf und sportliche Aktivität hat. Ein bestehendes Übergewicht sollte unbedingt langsam abtrainiert werden, da dies schnell zu gesundheitlichen Problemen führen kann und der Hund allgemein träge und faul wird, wodurch er noch schneller an Gewicht zunimmt.

Hokkaido – Aktivitäten und Training

Hokkaido im Auslauf

Der Hokkaido ist sehr bewegungsfreudig. Er braucht viele Spaziergänge in den Wald.

Der Hokkaido ist ein äußerst bewegungsfreudiger Hund, er braucht sehr viel Bewegung in der freien Natur und einen sportlichen Ausgleich. Pro Tag sollte er mindestens drei mal am Tag für jeweils eine Stunde laufen gehen. Zudem braucht er einen Sport, um mit seinem Besitzer gemeinsam Aktivitäten zu erleben. Dies simuliert seine natürliche Gebrauchsweise und ermöglicht ihm eine gesunde Lebensweise. Wer gerne draußen unterwegs ist und dies bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit, wird mit dem Hokkaido einen guten Begleiter haben. Er kann zwar auch in der Stadt gehalten werden, doch er braucht viele Ausflüge in den Wald. Ein Freilauf ist nur bei einem sehr guten Gehorsam möglich, ansonsten wird er jede Gelegenheit zum Jagen nutzen.

Es gibt verschiedene Sportarten, die für den mittelgroßen Hokkaido geeignet sind, wichtig ist vor allem, dass Hund und Halter Spaß am Sport haben. Er kann oft als Reitbegleitung genutzt werden oder mit am Fahrrad laufenJoggen ist ebenfalls eine gute Möglichkeit den Hund auszulasten, ansonsten bietet sich Longieren, Agility und Trickdogging an.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Hokkaido

Der Hokkaido ist eine sehr seltene Hunderasse. Es gibt in Deutschland und den anderen Ländern nur wenige Züchter dieser Tiere. Oftmals muss ein Liebhaber der Rasse sogar nach Japan fahren, um einen Welpen zu bekommen.

Die Tiere besitzen einen unglaublichen Mut und eine enorme Ausdauer und Verbissenheit, weshalb sie von den Menschen in Japan sehr geschätzt werden. Neben dem Akita Inu und dem Shiba Inu ist der Hokkaido eine der beliebtesten und bekanntesten Hunderasse in Japan. Er ist ein wahrer Ein-Mann-Hund und liebt seinen Besitzer.

Wie viele Welpen bekommt ein Hokkaido?

Im Durchschnitt bekommt eine Hündin pro Wurf etwa sechs bis acht Welpen. Eine Mutter sollte aber maximal drei bis vier Mal in ihrem Leben Nachwuchs bekommen.

Nachteile des Hokkaido

Der Hokkaido ist ein sehr eigenwilliger Hund, der eine sehr gute Erziehung braucht und keinesfalls für Anfänger geeignet ist. Seine Dominanz und sein Jagdtrieb sind schwer in den Griff zu bekommen. Zudem ist er zwar freundlich zu anderen Familienmitgliedern, wird jedoch deren Befehle nicht befolgen und ist einzig auf seinen Besitzer geprägt.

Passt der Hokkaido zu mir?

Der Hokkaido ist trotz seines sehr schönen Erscheinungsbildes nur ein Hund für absolute Liebhaber der Rasse und sehr erfahrene Hundebesitzer. Er braucht viel Auslauf und eine sehr gründliche Erziehung. Als Familienhund kann er sich gut zurechtfinden, er wird jedoch nie ein großer Spieler sein und bleibt lieber in der Nähe seines Besitzers. Er fordert sehr viel Zeit und Geduld und wird immer die Entscheidungen seines Besitzer beobachten und daraus seine Schlüsse ziehen. Bei einer nachlässigen Haltung oder mit zu wenig Beschäftigung zeigen sich schnell seine negativen Seiten, wie die Dominanz und der Jagdtrieb.

Für Senioren ist der Hokkaido nur geeignet, wenn diese noch sehr fit und aktiv sind und über eine große Hundeerfahrung verfügen. Er ist zwar nur ein mittelgroßer Hund, jedoch hat das Tier viel Kraft und der Besitzer sollte jederzeit in der Lage sein seinen Hund zu halten und diesem die Sicherheit zu geben eine Situation unter Kontrolle zu haben.

Diese Hunde suchen ein Zuhause