Der Chow Chow ist eine einmalige Hunderasse aus China, die mit ihrer markanten blauen Zunge unverwechselbar unter den Hunderassen ist. Der Chow Chow besitzt eine FCI Anerkennung und wird im FCI-Standard in der Gruppe Gruppe 5: Spitze und Hunde vom Urtyp, in der Sektion 5 Asiatische Spitze und verwandte Rassen – ohne Arbeitsprüfung mit der Standardnummer 205. Die wachsamen Hunde sind auf der ganzen Welt bekannt und beliebt.
Chow Chow im Steckbrief
Steckbrief | |
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Größe: | 46-56 cm |
Gewicht: | 20-32 kg |
FCI-Gruppe: | 5: Spitze und Hunde vom Urtyp |
Sektion: | 5: Asiatische Spitze und verwandte Rassen |
Herkunftsland: | China |
Farben: | Kitz, Schwarz, Creme, Rot, Blau, Rehfarben |
Lebenserwartung: | 9-15 |
Geeignet als: | Begleit-, Familien- und Wachhund |
Sportarten: | – |
Charakter: | Spröde, Unabhängig, Loyal, Ruhig |
Auslaufbedürfnisse: | eher gering |
Sabber-Potential: | mittel |
Stärke des Haarens: | gering |
Pflegeaufwand: | hoch |
Fellstruktur: | Langhaar: Üppig, dicht, gerade und abstehend / Kurzhaar: Kurz, üppig, dicht, gerade, abstehend und pluschartig |
Kinderfreundlich: | ja |
Familienhund: | ja, bei guter Erziehung |
Sozial: | nein |
Herkunft und Rassegeschichte
Der Chow Chow stammt aus China, dort gehört er zu den ältesten Hunderassen überhaupt und wird zu den archaischen Hunderassen gezählt. Die Rasse gilt dem Wolf genetisch am nächsten und ist sehr eng mit den ebenfalls ursprünglichen Rasse Shiba, dem Akita, Alaskan Malamute und dem Sibirian Husky verwandt. Forscher konnten die ältesten Fund dieser Hunde in den Gebieten von Sibirien und der Mandschurei im Nordosten von China ausmachen. So gibt es Terrakottafiguren, die den Chow Chow zeigen und vermutlich über 2000 Jahre alt sind. Bereits in der Antike waren die Chow Chow geschätzte Jagdhunde, Schlittenhunde und dienten als zuverlässige Begleiter und Schutzhunde. Es gibt allerdings Hinweise darauf, dass die Hunde bei Nahrungsknappheit selbst als Fleischlieferanten dienen mussten.
Beim chinesischen Kaiser und dem Adel war die Rasse sehr beliebt und wurde bereits früh nach Aussehen und Funktion gezüchtet. Erst im Jahr 1880 wurde die ursprüngliche Rasse, welche aus den spitz-artigen Hunden der einheimischen Völker hervorging nach England gebracht. Sieben Jahre später gab es in England eine eigene Zucht der flauschigen Hunde, die auch als Löwenhund bezeichnet wurde. Die Anerkennung im Kennel Club als eigenständige Rasse geschah erst im Jahr 1894. Danach wurden die Rassemerkmale festgelegt und immer wieder verstärkt, um ein besonders menschenähnlichen Ausdruck im Gesicht zu erzielen. Mittlerweile ist dies in der Zucht nicht mehr erwünscht.
Der Name Chow Chow wurde für die Rasse erst später festgelegt. In China selbst wird der majestätische Hund immer noch Songshiquan genannt, was in etwa aufgeplusterter Löwenhund bedeutet oder Hsiung Kou was für Bärenhund steht. Experten gehen davon aus, dass der Name Chow Chow durch eine Verballhornung des chinesischen Ausdruckes für Hund dem „Gou“ zustande gekommen ist. In Deutschland wurde die Rasse anfangs chinesischer Spitz genannt. Erst später hat sich der Name Chow Chow etabliert.
Das Erscheinungsbild des modernen Chow Chow unterschiedet sich stark von dem ursprünglichen Bild der Rasse. Durch Überzüchtung wurden die Merkmale des Chow Chow ins Absurde überzogen und eine Reihe gesundheitlicher Probleme war die Folge. Mittlerweile wollen einige Züchter zurück zu dem ursprünglichen Bild des Chow Chow, der einem Spitz wesentlich ähnlicher sieht.
Wesen & Charakter vom Chow Chow
Nicht nur optisch ist der Chow Chow ein besonderer Hund, er besitzt ein sehr ursprüngliches Wesen und bindet sich besonders eng an seinen Besitzer. Fremden Menschen gegenüber ist er meist neutral oder distanziert, während er die Nähe seiner Bezugsperson genießt und nur ungern von dieser getrennt ist. Sein ruhiges Auftreten und seine gelassene Art auf Stresssituationen zu reagieren begeistert die Fans der Rasse. Er besitzt ein fast majestätisches Auftreten in seiner ruhe und kraft. Dennoch macht sich beim Chow Chow immer wieder sein ursprüngliches Erbe bemerkbar. So ist er seinem Besitzer treu, besitzt jedoch nicht den Lernwillen, den viele andere Rassen an den Tag legen.
Er muss immer den Sinn einer Aktion verstehen, um sich dafür begeistern zu lassen und geht öfter seine eigenen Wege. In der Familie kann er sich gut integrieren und ist auch bei Kinder geduldig, obwohl er nicht der große Spieler ist, wird er gerne bei Ausflügen und Spaziergängen dabei sein. Mann kann Dinge von ihm fordern und ihm aufgaben stellen, die er gewissenhaft ausführt, solange er den Sinn darin sieht. So kann er ein guter Wachhund sein, ohne direkt viel zu Bellen. Seine Besitzer sollten keine hektische Menschen sein, die in einer wilden Großfamilie leben. Singles oder kleine Familien sind ideal, wobei seine feste Bezugsperson immer der Mittelpunkt für den Chow Chow darstellen wird. Als Hund vom Urtyp kann er sehr eigenwillig sein und braucht klare Grenzen und einen Halter mit Geduld, Ruhe und Konsequenz agiert. Trotz seiner hohen Intelligenz wird er sich kaum für Hundesport begeistern, lange Wanderungen mit seinem Besitzer sind dem Löwenhund am liebsten.
Die charakterlichen Merkmale des Chow Chow sind sein ernstes Verhalten mit einer ruhigen fast stoischen Art, seine Intelligenz und Eigenständigkeit. Ein leichter Jagdtrieb ist bei den meisten Vertretern der Rasse vorhanden, ebenso wie ein Schutztrieb, welcher mit Geduld und Training leicht in die passenden Bannen gelenkt werden kann.
Aussehen des Chow Chows
Wer einmal einen Chow Chow gesehen hat, wird diese besondere Rasse immer wieder erkennen. Er erinnert mit seinem dichten Fell, welches besonders an seinem Hals und Nacken ausgeprägt ist, an einen Löwen, weshalb er oft auch als Löwenhund bezeichnet wird. Charakteristisch ist die Zunge dieser Rasse: Sie ist blau. Er hat einen kräftigen Körperbau mit einem festen Stand und einer Widerristhöhe von 46 bis 56 cm. Mit einem Gewicht von rund 25 bis 30 Kilogramm ist er ziemliches Kraftpaket, welches durch seine ruhige Art jedoch selten aus der Fassung gerät. Das Fell des Chow Chow ist sehr dicht und steht vom Körper ab, wie bei einem Plüschtier. Am Hals und im Nacken bildet sich eine Art Mähne die typisch für das Bild der Rasse ist.
In der Zucht sind zwei Fellvarianten erlaubt, die Standard-Variante mit dem langen Fell und eine Kurzhaar-Variante, bei der das Fell deutlich kürzer ist, jedoch die gleichen Merkmale wie bei den langhaarigen Hunden aufweist. Bei den Fellfarben gibt es eine recht große Vielfalt, wobei jede Farbe immer nur einfarbig auftreten darf. Die Farben sind rot, schwarz und rehfarben.
Impressionen der Hunderasse
Erziehung & Haltung des Chow Chows – Das gilt es zu beachten
Der Chow Chow ist ein ernster Hund mit wenig Spieltrieb, der sehr nahe bei seinem Besitzer sein will und dennoch nichts von seiner Ursprünglichkeit verloren hat. Eine gute Sozialisierung in einer Welpengruppe ist sinnvoll, jedoch kann in den meisten Fällen auf eine weiterführende Hundeschule verzichtet werden. Denn der Chow Chow ist kein sportbegeisterter Hund und auch für die normale Unterordnung ist er nicht wirklich zu begeistern. Seine Erziehung hängt ganz von der Konsequenz und der Erfahrung von seiner Bezugsperson ab. Eine enge Bindung, die auf Vertrauen und soliden Regeln basiert, ist die beste Grundlage für ein harmonisches Zusammenleben.
Durch seine ruhige und ernste Art lässt er sich nicht aus der Ruhe bringen und kann daher auch in der Stadt ohne Probleme gehalten werden. Obwohl er keine Hundesportarten mag, ist er gerne auf langen Spaziergängen unterwegs und verbringt gerne Zeit im Freien. Bei der Erziehung und Haltung des Chow Chows sollte der Besitzer immer die stoische Art des Hundes im Hinterkopf haben und viel Geduld aufbringen. Deshalb ist der Chow Chow auch nicht wirklich für Anfänger geeignet. Bei einem hundeerfahrenen Führer, der die Besonderheiten der Rasse kennt, kann der Chow Chow zu einem ausgeglichenen und treuen Begleiter werden.
Ernährung des Chow Chows
Der Chow Chow hat keine besonderen Ansprüche an seine Ernährung. Allergien und Unverträglichkeiten treten bei der ursprünglichen Rasse nur selten auf. Sollte es dennoch zu Unverträglichkeiten kommen, ist es sinnvoll einen Tierarzt um Rat zu fragen und die Ernährung entsprechend anzupassen. Wichtig ist nur ein hochwertiges Futter zu holen, das einen besonders hohen Fleischanteil besitzt.
Für junge Hunde ist ein gutes Welpenfutter notwendig und ab dem 7 Lebensjahr sollte auf ein Seniorfutter umgestellt werden. Nassfutter und Trockenfutter sind beides gut geeignet für die Ernährung, es kommt bei der Wahl ganz auf die Vorlieben des Besitzers an. Da der Chow Chow nicht übermäßig verfressen ist, kann er nur schwer mit Leckerlis bestochen werden und ein Training mit Futter hat nur selten erfolgt.
Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten
Da der Chow Chow sehr überzüchtet ist, hat er leider nur eine kurze Lebenserwartung von circa 8 Jahren. Wobei die neuen Züchtungen, mit dem älteren Erscheinungsbild können durchaus auch 14 Jahre alt werden.
Durch die Überzüchtung, die sehr lange die Rasse begleitet hat, gibt es einige rassetypische Erkrankungen unter denen ein Chow Chow oft leidet. Das Fell ist bei einigen Vertretern der Rasse auch zu schwer und beeinträchtigt die Bewegungen des Hundes. Zudem leiden die Tiere dieser Rasse immer unter der Hitze im Sommer und es kann zu Kreislaufproblemen und Herzproblemen kommen. Allergien und Schilddrüsenunterfunktion konnte ebenfalls bei vielen Chow Chows beobachtet werden.
Auffällig sind zudem die tiefen Falten im Gesicht der meisten Chow Chows, diese können zu Entzündungen und Problemen an den Augen führen. Mittlerweile ist die Züchtung mit den extremen Gesichtsfalten auch im VDH und dem FCI verpönt und seit 2011 wird wieder ein ursprünglicheres Bild des Hundes bevorzugt. Dennoch gibt es Züchter, die wenig auf die Gesundheit der Tiere achten und rein nach dem Aussehen und den übertriebenen Rassevorstellungen züchten.
Mit den neuen Richtlinien für die Zucht wird auch vermehrt auf die Gesundheit der Tiere geachtet und viele Probleme sind bei den neuen Hunden nicht mehr vorhanden. Hier gilt also sehr genau auf den Züchter zu achten und darauf, welchen Typ von Chow Chow er züchtet.
Pflege des Chow Chows
Mit seinem dichten und langem Fell ist der Chow Chow recht pflegeintensiv. Tägliches Bürsten ist Pflicht, ansonsten kann das Fell schnell verfilzen, die dichte Halskrause braucht besondere Pflege. Hier sammeln sich gerne Kletten und Zecken im Fell, weshalb der Hund nach einem Spaziergang gründlich untersucht werden sollte. Die Gesichtsfalten des Hundes sollten regelmäßig überprüft werden und immer trocken und sauber sein, da es sonst schnell zu Entzündungen der Haut kommen kann. Das Fell zwischen den Ballen muss bei Bedarf zurückgeschnitten werden und die Krallen sollten nicht zu lang sein.
Während des Fellwechsels verliert der Chow Chow sehr viele Haare und sein Besitzer muss ihn mehrmals am Tag bürsten, um die Unterwolle des Hundes ordentlich aus dem Fell zu bekommen. Dies erleichtert dem Hund den Fellwechsel und macht die Sommerhitze etwas erträglicher für die Hunde dieser Rasse.
Chow Chow – Aktivitäten und Training
Der Chow Chow liebt lange Spaziergänge zusammen mit seinem Besitzer. Er ist der ideale Hund für Wanderungen und Bergtouren, wobei darauf geachtet werden muss, dass ihm nicht zu heiß wird, da die Hunde schnell überhitzen. Auch im Alltag verlangt er nach viel Bewegung und frischer Luft, wobei er aber kein sportlicher Hund ist. Joggen, Radfahren oder eine Reitbegleitung sind meist schon zu viel für den plüschigen Hund. Daher fallen nahezu alle Hundesportarten weg. Manche Vertreter der Rasse lassen sich noch für das Apportieren von Futterbeuteln begeistern, aber die meisten Chow Chow wollen einfach nur ihre normalen langen Spaziergänge.
Als Besitzer sollte man Rücksicht auf die Bedürfnisse des Hundes nehmen und ihn nicht überfordern. Wer einen sportlichen Begleiter sucht oder einen Hundesport ausüben will, sollte sich besser nach einer anderen Rasse umsehen.
Gut zu wissen: Besonderheiten des Chow Chows
Der Chow Chow besitzt ein unverwechselbaren Aussehen und hat einen ernsten Charakter. Diese Hunde prägen sich auf einen Menschen und sind ihrem Besitzer treu und loyal. Deshalb war er schon immer bei chinesischen Adel und sogar dem Kaiser beliebt. Selbst der berühmte Nobelpreisträger Konrad Lorenz schätze die Eigenschaften der Rasse und beschrieb den Chow Chow als idealen Einmannhund.
Die wohl größte Besonderheit ist die blaue Zunge des Chow Chow. Alle Vertreter der Rasse besitzen eine blaue oder zumindest gräuliche Zunge. Experten sind sich uneinig weshalb die Zunge und meist auch die Lefzen des Hundes diese außergewöhnliche Farbe haben. Bekannt ist bisher nur, das eine genetische Komponente hat.
Nachteile des Chow Chows
Ein Nachteil des Chow Chow ist seine stoische Art und seine Ignoranz bzw. Distanziertheit gegenüber anderen Menschen außer seiner Bezugsperson. Für hundeerfahrene Personen, die wissen, worauf sie sich bei einem Chow Chow einlassen, ist dies allerdings kein Problem und er kann dennoch zu einem guten Hund in einer kleinen Familie werden.
Passt der Chow Chow zu mir?
Der Chow Chow ist kein Schoßhund, obwohl sehr auf seinen Besitzer geprägt ist ist er nicht sehr verschmust und wird so gut wie nie wild herumtoben. Zudem braucht er viel Bewegung und kann nur schlecht alleine bleiben. Da seine Bindung zum Besitzer so eng ist, eignet er sich gut als Bürohund. Andere Hund sind ihm meist gleichgültig, wobei er ein friedlicher Artgenosse ist und Streitereien aus dem Weg geht. Aufgrund seiner ernsten und stoischen Art fühlt er sich in großen und hektischen Familien meist nicht wohl Singles oder kleine Familien mit einem oder zwei älteren Kindern wären ideal für den löwenähnlichen Hund.
Senioren, die noch fit sind und gerne Wandertouren unternehmen, können sich ebenfalls mit gutem Gewissen einen Chow Chow holen, wenn sie bereits Hundeerfahrung haben und sich bewusst sind, das sie eine konsequente Erziehung einhalten müssen.