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Cão de Castro Laboreiro

von Michelle Holtmeyer
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Die portugiesische Hunderasse Cão de Castro Laboreiro wird von der FCI mit der Standardnummer 170 in die Gruppe 2 der Pinscher, Schnauzer, Molossoide und Schweizer Sennenhunde in die Sektion 2.2 der Berghunde eingeordnet. Molosser wie der Cão de Castro Laboreiro sind die ältesten und ursprünglichsten Hunderassen, die bereits aus der Antike bekannt sind. 

Cão de Castro Laboreiro im Steckbrief

Steckbrief
Größe: 55-64 cm
Gewicht: 25-40 kg
FCI-Gruppe: 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2.2: Molossoide, Berghunde
Herkunftsland: Portugal
Farben: Rotbraun-Grau, Sand, Schwarz
Lebenserwartung: 10-13 Jahre
Geeignet als: Wach- und Familienhund
Sportarten:
Charakter: Freundlich, Treu, Unbestechlich, Intelligent, Selbstbewusst, Souverän
Auslaufbedürfnisse: eher hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: etwas stumpf, kurz, glatt, flach anliegend ohne Unterwolle
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: eher ja

Herkunft und Rassegeschichte

Der Cão de Castro Laboreiro trägt seinen Namen aufgrund seiner Herkunft aus einer portugiesischen Region namens Castro Laboreiro. Castro Laboreiro befindet sich im Nordosten des Landes an der Grenze zu Spanien. Der Cão de Castro Laboreiro soll zu den ältesten Berghunden Europas gehören und wurde seit langer Zeit als Schutzhund eingesetzt, um Viehherden und Anwesen der Menschen zu bewachen. In der Region Castro Laboreiro gibt es bis heute den Weidetourismus, den die Menschen aufgrund der klimatischen Bedingungen betreiben. In der kargen Landschaft findet das Vieh nicht ganzjährig Futter und die Weideflächen benötigen eine gewisse Zeit, um sich zu erholen.

Deshalb wird das Vieh mit Hilfe von Hunden, wie dem Cão de Castro Laboreiro, immer wieder auf unterschiedliche Weiden getrieben. Der Berghund wurde also unter schwierigen Bedingungen gehalten und war darauf angewiesen, sich an seinen Lebensraum anzupassen. Die Rasse unterscheidet sich allerdings in vielerlei Hinsicht von anderen Herdenschutzhunden.

Die Verbreitung des Cão de Castro Laboreiro wurde durch die geografischen Bedingungen in seiner Heimat über Jahrhunderte weg begrenzt. Diese Hunde lebten lange Zeit ausschließlich zwischen den Flüssen Minho und Lima und den Bergketten Suajo und Peneda. Im Jahr 1935 wurde die Rasse erstmals in der Geschichte von einem portugiesischen Hundeverein anerkannt. In Deutschland findet sich diese Rasse kaum und auch in Portugal ist sie nur wenig verbreitet. Schätzungsweise liegt der Bestand heute bei etwa 400 Tieren.

Wesen & Charakter vom Cão de Castro Laboreiro

Beim Cão de Castro Laboreiro handelt es sich um einen freundlichen Hund, der sich Fremden gegenüber misstrauisch zeigt. Er liebt seine Familie, ist aber auch ein selbstständiger Hund, der es gewohnt ist, eigene Entscheidungen zu treffen. Daher wird er niemals bedingungslosen Gehorsam zeigen. Bereits als Welpe sollten diese Hunde daher im Gehorsam geschult werden und eine sehr konsequente Erziehung bekommen.

Der Cão de Castro Laboreiro muss den Respekt seines Menschen spüren, um ihn als Rudelführer anerkennen zu können. Wenn diese Hunde gut erzogen sind, verhalten sie sich treu und ruhig und besitzen ein angenehmes Wesen. Voraussetzung dafür ist auch, dass der Hund genügend Bewegung und geistige Auslastung bekommt, denn es handelt sich letztendlich um ein klassisches Arbeitstier.

Welchen Charakter hat ein Cão de Castro Laboreiro?

Der Cão de Castro Laboreiro ist mutig, stark, treu, dominant und selbstständig. Er bindet sich meist nur an einen Menschen, obwohl er ein gutes Sozialverhalten zeigt.

Hunde dieser Rasse

Aussehen des Cão de Castro Laboreiro

Das Aussehen des Cão de Castro Laboreiro ist das eines sehr eleganten Hundes. Die Rasse ist von mittlerer Größe. Rüden können eine maximale Wideristhöhe von bis zu 64 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 40 Kilo erreichen. Hündinnen sind minimal kleiner und leichter. Das Fell dieses Hundes ist dicht und dick und schützt den Vierbeiner effektiv gegen Witterungseinflüsse.

Am Körper wächst es eng anliegend, an manchen Stellen, wie an der Brust, kann es auch buschig sein. In den meisten Fällen ist das Haar recht kurz, allerdings gibt es auch Farbschläge mit längerem Fell. Es kann eine braune, graue oder schwarze Farbe haben und auch manchmal gestromt sein. Der Cão de Castro Laboreiro wurde eher in Hinblick auf seine Eigenschaften, als auf sein Aussehen hin gezüchtet. Die Fellfarben des Hundes erlauben es ihm, sich in der Landschaft zu tarnen und nicht überall gesehen zu werden. Die Augen des Cão de Castro Laboreiro haben die Form von Mandeln und sind in ihrer Farbe hellbraun bis hin zu bernsteinfarben. Die Ohren des Hundes haben eine mittlere Größe und eine dreieckige Form. Sie sitzen mittelhoch und werden am Kopf anliegend getragen.

Erziehung & Haltung des Cão de Castro Laboreiro – Das gilt es zu beachten

Die Haltung des Cão de Castro Laboreiro ist anspruchsvoll. Der ursprüngliche Hütehund aus Portugal benötigt viel Auslauf und darf nicht in einem Zwinger gehalten werden. Er sollte auf dem Land leben mit Nähe zur Natur. Am besten in einem Haus mit einem großen Garten. Die falsche Haltung dieses Hundes kann ihn aggressiv machen, obwohl der Cão de Castro Laboreiro grundsätzlich ein friedliches Wesen besitzt.

Dieser Hund muss täglich für mehrere Stunden draußen spazieren gehen und sollte auch mental ausgelastet werden. Es kann passieren, dass er wilden Tieren nachstellt, wenn er auch keinen klassischen Jagdinstinkt besitzt. Deshalb ist ein zuverlässiges Rückruftraining schon im Welpenalter für diesen Hund sehr wichtig.

Mit einem Cão de Castro Laboreiro sollte niemals lasch umgegangen werden. Es ist besser, wenn dieser Hund seinen festen Platz bekommt und nicht zum Kuscheln aufs Sofa darf. Er kann sich dominant verhalten, wenn er das Gefühl vermittelt bekommt, in der Hierarchie aufsteigen zu können. Der Cão de Castro Laboreiro kann mit Kindern, Artgenossen und auch Katzen zusammenleben, wenn er daran gewöhnt ist. Trotzdem ist er nicht unbedingt ein klassischer Familienhund.

Der Cão de Castro Laboreiro eignet sich nicht für Fans des puren Gehorsams. Er muss konsequent und mit Liebe und Respekt erzogen werden. Sehr wichtig bei der Erziehung dieses Hundes ist, dass er den Führungsanspruch des Menschen anerkennt, da er sich sonst nicht unterordnen wird. Dieser Hund hat keinen Willen, seinem Menschen zu gefallen. Er wird Befehle nur dann ausführen, wenn es für ihn Sinn macht. Er muss mit Motivation, vorbildlicher Haltung und Intelligenz seines Besitzers geführt werden. Ist dies gegeben, wird der Hund sich sehr folgsam verhalten. Der Cão de Castro Laboreiro ist kein Hund für Anfänger.

Wie groß wird ein Cão de Castro Laboreiro?

Der Cão de Castro Laboreiro ist ein mittelgroßer Hund mit einer maximalen Wiederristhöhe von 64 Zentimetern.

Ernährung des Cão de Castro Laboreiro

Da es sich beim Cão de Castro Laboreiro um eine recht ursprüngliche Hunderasse handelt, sollte auch die Ernährung möglichst natürlich sein. Das kann natürlich über Rohfütterung erreicht werden oder auch über ein natürliches Trockenfutter ohne Zusatzstoffe. Hunde benötigen in ihrer Ernährung einen großen Anteil an Fleisch, aber auch Gemüse und ein paar Kohlenhydrate dürfen nicht fehlen. Es ist besser, ein hochwertiges Futter zu kaufen, denn günstige Futtersorten enthalten oft viel Getreide als Füllstoffe, was dem Hundestoffwechsel nicht unbedingt gut tut. In Ergänzung zum Trockenfutter kann auch Nassfutter geben werden, das bei alleiniger Fütterung für die Zähne des Hundes aber zu weich ist.

Die Rohfütterung ist zwar aufwendig, trotzdem aber die gesündeste Art des Futters für jeden Hund. Bei dieser sehr natürlichen Art der Fütterung muss sich der Hundehalter gut mit der Zusammensetzung auskennen, damit alle Nährstoffe enthalten sind. Das gleiche gilt für die Ernährung des Hundes mit Selbstgekochtem. Wie viel Futter der Cão de Castro Laboreiro benötigt, hängt nicht alleine von der Rasse ab, sondern auch zu einem guten Teil vom Hund selbst. Aktive Hunde benötigen mehr Futter als ruhige. Jüngere haben ebenfalls einen höheren Futterbedarf als ältere Hunde.

Zudem ist es wichtig, dass der Cão de Castro Laboreiro regelmäßig zur Zahnpflege Kauknochen bekommt.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Ein Cão de Castro Laboreiro hat eine Lebenserwartung von 13 Jahren. Vereinzelt können diese Hunde auch um einiges älter werden. Rassentypische Krankheiten sind bei den Hunden aus Portugal keine bekannt. Die Gesundheit und Lebenserwartung eines Hundes hängt immer mit der artgerechten Haltung und einer gesunden Ernährung zusammen.

Der robuste Hund ist aufgrund seiner Herkunft an Hitze gewöhnt und leidet weniger darunter als einige andere Hunderassen. Das Fell des Cão de Castro Laboreiro besitzt zwar keine Unterwolle, trotzdem schützt es aber gut gegen Kälte und Witterungseinflüsse. Normalerweise neigt der portugiesische Berghund nicht zu Übergewicht, da er sich sehr gerne bewegt.

Wie alt wird ein Cão de Castro Laboreiro?

Der Cão de Castro Laboreiro hat eine durchschnittliche Lebenserwartung von 13 Jahren.

Pflege des Cão de Castro Laboreiro

Der Cão de Castro Laboreiro benötigt nur sehr wenig Pflege. Er verliert nicht besonders viele Haare und es reicht aus, ihn einmal im Monat zu bürsten. Wie bei allen Hunden müssen seine Ohren aufgrund drohender Entzündungen auf Sauberkeit kontrolliert und bei Bedarf die Krallen geschnitten werden, damit der Hund sich nicht an ihnen verletzt.

Cão de Castro Laboreiro – Aktivitäten und Training

In erster Linie ist der Cão de Castro Laboreiro ein Schutz- und Wachhund. Er benötigt viel Bewegung und sollte auch eine mentale Aufgabe haben. Für den Hundesport eignet sich dieser Hund aufgrund seiner hohen Intelligenz und seiner Bewegungsfreude nur dann, wenn er gut erzogen ist. Der portugiesische Berghund kann durchaus als Begleiter bei sportlichen Aktivitäten, wie Radfahren oder Joggen fungieren, als auch in Hundesportarten, wie Agility oder CaniCross erfolgreich sein.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Cão de Castro Laboreiro

Der Cão de Castro Laboreiro ist eine wenig bekannte Hunderasse und war bisher auch noch in keinem Film zu sehen. In Deutschland sind keine Züchter dieser Rasse registriert, weshalb es etwas schwierig werden könnte, einen Welpen vom Cão de Castro Laboreiro zu kaufen. Allerdings finden sich im Tierschutz einige schöne Mischlinge dieser Rasse, die sich sicherlich über ein neues Zuhause sehr freuen würden.

Woher stammt der Cão de Castro Laboreiro?

Der Cão de Castro Laboreiro stammt aus einer Region namens Castro Laboreiro im Nordosten Portugals.

Nachteile des Cão de Castro Laboreiro

Der Cão de Castro Laboreiro ist zwar nicht schwer zu erziehen, allerdings werden durchschnittliche Hundehalter bei diesem Hund an ihre Grenzen stoßen. Der Cão de Castro Laboreiro ist nur dann einfach zu halten und zu führen, wenn der Mensch es schafft, ihm die richtige Führungsrolle vorzugeben. Dazu benötigt es viel Know How in der Hundehaltung und Erziehung. Nicht zu vergessen ist auch, dass der Cão de Castro Laboreiro einen Schutztrieb hat, der unkontrolliert zu einer Gefahr werden kann.

Passt der Cão de Castro Laboreiro zu mir?

Der Cão de Castro Laboreiro ist ein so genannter Ein-Mann-Hund und bindet sich nur an einen Führer, der ihm Respekt, Verständnis und 100%ige Konsequenz entgegen bringt. Seinem Menschen ist er zwar treu ergeben, trotzdem wird er aber niemals aufgrund seines selbstständigen Wesens bedingungslosen Gehorsam zeigen. Wer sich einen Cão de Castro Laboreiro zulegt, sollte auf jeden Fall sportlich aktiv sein und auf dem Land wohnen. In einer Stadtwohnung hat dieser ursprüngliche Hund nichts zu suchen. Auch sollte der potentielle Halter sicher sein, dass er genug Hundeerfahrung besitzt, um den Cão de Castro Laboreiro angemessen erziehen zu können. Wenn dieser Hund nicht artgerecht gehalten wird, kann das zu Aggressionen führen.

Der Cão de Castro Laboreiro benötigt unbedingt eine Beschäftigung, deshalb ist er auch ein guter Diensthund. Grundsätzlich können sich die Vertreter dieser Rasse sehr gut an unterschiedliche Umstände anpassen, wenn ihre rassetypischen Bedürfnisse erfüllt sind. Daher kann der Cão de Castro Laboreiro unter bestimmten Umständen auch als Familienhund leben, wenn er ausgiebig sozialisiert und gut erzogen wird.

Als Wachhund eignet sich die Rasse aufgrund ihrer Herkunft hervorragend. Der Cão de Castro Laboreiro wird sich Fremden gegenüber zwar nicht grundlos aggressiv verhalten, bringt ihnen aber trotzdem Misstrauen entgegen und verteidigt Haus und Hof. Aufgrund ihrer territorialen Veranlagung neigen diese Hunde nicht dazu, eigenständig auf Wanderschaft zu gehen. Die portugiesischen Berghunde können durchaus alleine bleiben, wenn sie entsprechend ausgelastet werden. Allerdings wäre es gut, dem Hund für die Zeiten, in denen er alleine ist, eine Beschäftigung anzubieten, damit er sich nicht langweilt.

Der Cão de Castro Laboreiro verhält sich seinen Artgenossen gegenüber sozial und kann daher ohne Probleme in einer Mehrhundehaltung leben. Auch mit Katzen und Kindern kommt dieser Hund gut aus, wenn er an sie gewöhnt ist. Trotzdem ist er kein unkomplizierter Familienhund, der sich für Jedermann eignet. Senioren sollten sich, genauso wie Hundeanfänger, besser nach einer unkomplizierteren Rasse umsehen, die weniger dominant ist und ein niedrigeres Energielevel hat.

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