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Clickertraining für Hunde – Funktion, Anleitung & effektive Übungen

von Denis Uwelius
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Clickertraining für Hunde gehört zu den modernsten Erziehungsmethoden, die es aktuell in der Welt des Hundetrainings gibt. Die Methode hat bereits seit mehreren Jahren einen echten Hype. Dabei wissen viele Hundehalter nicht genau, welches Potenzial das Clickertraining für Hunde wirklich haben kann, wenn es richtig ausgeführt wird. Dabei ist das Konzept hinter dem Clicker recht simpel und basiert auf den Erkenntnissen der Verhaltensforschung.

Was versteht man unter Clickertraining?

Unter Clickertraining versteht man eine klassische Konditionierung mit Hilfe eines Clickers, der als akustischer Verstärker dient und die Belohnung ankündigt. Mit einer guten Konditionierung wird das Clicken gleichgesetzt mit der eigentlichen Belohnung. Clickertraining wird unter anderem zur Erziehung eingesetzt.

Was ist ein Clicker und welche Funktion hat er?

Clickertraining mit dem Hund

Clickertraining basiert auf der Grundlage der positiven Verstärkung.

Ein Clicker ist ein Hilfsmittel in der Hundeerziehung. Mit dem Clicker wird ein Geräusch erzeugt, auf das der Hund konditioniert wird, wodurch er schnell und effektiv für erwünschtes Verhalten belohnt wird. Die Methode zur Erziehung mit dem Clicker basiert auf den Erkenntnissen der Verhaltensforschung und stammt aus den USA. Dort wurde die Methode ursprünglich für das Training mit Delphinen genutzt und später auf diverse andere Tierarten ausgebreitet.

Dabei ist das Training mit dem Clicker vollkommen auf eine positive Bestärkung aufgebaut: Der Clicker ist ein neutrales Geräusch, welches den Vorteil hat, keine Emotionen mitzutragen. Im Gegensatz zur Stimme – Wenn wir unseren Hund zum Beispiel Rufen und bereits etwas genervt sind, hört er dies in der Stimme und der Anreiz für den Hund zu kommen, ist wesentlich geringer. Beim Clicker wird einfach der Hund darauf konditioniert, dass er eine Belohnung, in Form eines Leckerlis bekommt, wenn der Clicker einen Ton macht. Hat der Hund die Verknüpfung mit der Belohnung und dem Clicker verstanden, fängt der Besitzer damit an, dem Hund etwas Neues zu zeigen. Wenn er das gewünschte Verhalten zeigt, zum Beispiel wenn er die Übung Sitz macht, erfolgt ein Click und der Hund wird belohnt.

Das Clicken wird mit der Zeit ein Teil der Belohnung und wird auf lange Sicht den gleichen Stellenwert wie das Leckerli selbst haben. Dadurch kann jede Art des Training mit dem Hund unterstützt werden. Er kann schnell und genauer belohnt werden, wird dadurch schneller Lernen und die Bindung zum Menschen kann sich festigen.

Einführung in das Clickertraining bei Hunden

Das Clickertraining kann für die Erziehung des Hundes genutzt werden, aber auch für Tricks, den Hundesport und beim Abtrainieren von unerwünschtem Verhalten zum Einsatz kommen. Da es auf dem Prinzip der Belohnung aufbaut und dabei nicht mit Korrekturen gearbeitet wird, wird der Hund mit der Zeit eine hohe Motivation zur Kooperation entwickeln, da alle Interaktionen positiv verknüpft sind. Das Clickern eignet sich daher auch bei verhaltensgestörten Hunden und besonders gut bei Angsthunden.

Die Vorteile des Clickers liegen dabei klar auf der Hand. Der Click erfolgt wesentlich schneller, als andere Belohnungsformen und wird rein positiv verknüpft. Er kann bei jeder Art des Trainings angewandt werden und ist auch für Hundeanfänger leicht zu nutzen. Damit das Training richtig klappt und der Hund auf das Geräusch des Clickers konditioniert wird, braucht ein paar Vorbereitungen durch den Besitzen.

Ab welchem Hundealter ist Clickertraining sinnvoll?

Clickertraining kann bereits mit dem Welpen aufgebaut werden, jedoch haben Welpen eine geringere Aufmerksamkeitsspanne und es wird länger dauern, bis die Konditionierung richtig im jungen Hund verankert ist.

Vorbereitungen für ein erfolgreiches Clickertraining

Damit das Training starten kann, braucht der Besitzer einen Clicker. Diese finden sich in allen Tierbedarfsläden und Online-Shops. Neben dem Clicker werden natürlich Leckerlis gebraucht. Diese sollte für den Hund etwas besonderes sein und gerade zu Beginn des Trainings kann Wurst oder Käse in Würfeln genutzt werden. Nun fehlt noch der motivierte Hund – dieser sollte bereits vor dem Training einmal spazieren gewesen sein und seine Geschäfte erledigt haben. Ein guter Start ist es auch, dem Hund vor dem Training kein Futter zu geben, damit er noch motivierter ist, sich sein Essen zu erarbeiten.

Wie trainiere ich meinen Hund mit dem Clicker?

Die ersten Schritte des Trainings beschränken sich auf Übungen, den Hund auf das Geräusch des Clickers zu konditionieren. Danach wird der Clicker genutzt, um den Hund verschiedene Dinge beizubringen und ihn für das passende Verhalten zu bestätigen. Dadurch versteht der Hund viel schneller, welches Verhalten gewünscht ist und welches zu einer Belohnung führt.

Die richtige Bedienung des Clickers und die Konditionierung des Hundes

Clickertraining Hund Belohnung

Zwischen dem Click und die Belohnung sollten maximal 3 Sekunden vergehen.

Zunächst muss dem Besitzer klar sein, wie die ersten Schritte im Clickertraining aussehen. Das Clickertraining startet mit einer klassischen Konditionierung. Der Hund wird darauf konditioniert, das Clicken mit einer Belohnung zu verbinden. In der Fachsprache bedeutet dies, dass das Klickgeräusch eine sekundäre Verstärkung darstellt und das Leckerli, welches die primäre Verstärkung ist, ankündigt.

Zu Beginn des Training sollte der Hund erst lernen, dass auf das Clicken ein Leckerli folgt. Hierfür muss der Besitzer seinen Hund ohne Ablenkungen zunächst aufmerksam machen, indem er ihn anspricht oder beispielsweise mit der Zunge schnalzt. Wenn der Hund seine Aufmerksamkeit auf den Besitzer richtet, kann dieser den Clicker nutzen.

Damit der Hund das Clicken mit dem Leckerli verbindet, muss die Belohnung maximal drei Sekunden nach dem Click erfolgen. Sprich erst einmal ein Click und direkt darauf eine Belohnung. Dies wird mehrmals wiederholt wichtig ist. Es wird erstmal kein Erfüllen einer Aufgabe von dem Hund erwartet – er hört den Click und bekommt eine Belohnung. Nach ein paar Minuten sollte eine Pause eingelegt werden. Dieser erste Schritt muss öfter wiederholt werden, bis der Besitzer sich sicher ist, das der Hund den Click ebenso sehnsüchtig erwartet, wie das Leckerli. Dann ist bereits das Clickgeräusch etabliert und wird für den Hund den gleichen Stellenwert wie das Leckerli haben.

Wie funktioniert das Clickertraining bei Hunden?

Das Training mit dem Clicker funktioniert mithilfe von klassische Konditionierung. Der Hund lernt, dass der Click eine Belohnung ankündigt und wird dadurch den Click ebenso annehmen wie die Belohnung selbst.

Clickertraining für Hunde – Erste Übungen

Die erste Übung mit der Konditionierung sollte pro Übung circa 15 bis 20 mal wiederholt werden und dies circa sieben Tage lang, bevor der Besitzer den nächsten Schritt gehen kann. Hierbei ist es sehr wichtig, dass der Besitzer nicht ungeduldig wird und genau auf sein Timing achtet. Je zeitnaher das Leckerli auf den Click folgt, desto schneller wird der Hund die Verbindung zwischen Clickern und Belohnung verstehen. Experten raten maximal drei Sekunden zwischen dem Clickern und dem Leckerli verstreichen zu lassen.

Wenn der Besitzer jeden Tag trainiert hat, kann er nach sieben Tagen testen, ob der Hund die Verbindung zwischen dem Leckerli und dem Clicker verstanden hat und es eine feste Konditionierung gibt. Hierfür sollte er den Hund gut beobachten und wenn dieser gerade mit irgendetwas anderem beschäftigt ist und nicht direkt auf den Menschen achtet, den Clicker nutzen. Ist die Konditionierung gefestigt, wird der Hund bei dem Geräusch reagieren und sich erwartungsvoll zu seinem Besitzer wenden, um das Leckerli zu bekommen. Wenn dies richtig klappt, kann der Clicker für jedes Training genutzt werden. Der Hund soll beispielsweise mit der Nase gegen einen Gegenstand poken. Hierfür sollte der Besitzer den Gegenstand dem Hund hinhalten und diesen ausprobieren lassen. berührt der Hund aus Zufall den Ball mit der Nase erfolgt sofort der Click und der Hund merkt, das dies richtig war. Nach diesem Prinzip wird das weitere Training aufgebaut.

Welche Vorteile hat das Clickertraining?

Das Clickertraining hat den Vorteil, dass der Hund viel schneller und genauer belohnt werden kann, als wenn er erst durch das Leckerli, welches noch vom Besitzer aus der Tasche geholt werden muss, belohnt wird. Denn bereits der Click wird zur Belohnung. Hinzu kommt, dass es sich um ein rein positives Training handelt und der Clicker immer neutral ist und nicht wie bei der Stimme eine Emotion mitschwingt.

Häufige Anfängerfehler beim Clickertraining für Hunde

Es gibt natürlich einige Dinge während des Training zu beachten, damit die Konditionierung wirklich auf das Clickgeräusch erfolgt. Deshalb haben wir ein paar typische Anfängerfehler zusammengetragen, die unbedingt vermieden werden sollten.

  • Um schnell belohnen zu können, nehmen viele Anfänger das Leckerli bereits in die Hand, bevor sie den Clicker nutzen. Dadurch wird der Hund seine Aufmerksamkeit direkt auf die Hand mit dem Futter richten und den Click nicht als Ankündigung wahrnehmen. Daher erst Clicken und anschließend nach dem Leckerli greifen.
  • Der Abstand zwischen dem Click und dem Leckerli ist zu lang. es ist sehr wichtig auf das passende Timing zu achten, sonst fällt es dem Hund schwerer die Verbindung zu verstehen und die Konditionierung wird nicht richtig klappen.
  • Viele Halter sprechen den Hund vor dem Click immer an. Dies kann beim ersten Mal nützlich sein, doch nach dem ersten Click sollte das Training ohne Ansprache stattfinden. Nur so verbindet der Hund die Belohnung mit dem Click und nicht mit der Stimme seines Besitzers oder einem anderen Signal.

Wichtige Tipps für Anfänger

Anfänger sollten sich für das Training in erster Linie genügend Zeit nehmen, der größte Fehler ist nämlich zu früh den nächsten Schritt im Hundetraining angehen zu wollen. Ruhe und Geduld helfen dem Hund enorm, die Konditionierung schnell zu verinnerlichen. Ein weiterer Tipp ist, die Leckerlis auch bei großen Hunden sehr klein zu schneiden, damit der Hund nicht zu schnell ein Sättigungsgefühl entwickelt und länger motiviert mitarbeitet.

Ist jeder Hund für das Clickertraining geeignet?

Ja, jeder Hund ist für das Clickertraining geeignet, solange er in der Lage ist, den Clicker zu hören. Dies bedeutet, dass Hunde die taub sind, leider nicht mit dem Clicker trainiert werden können.

Der richtige Einsatz des Clickertraining beim Welpen

Zuerst sollte man den Welpen – ähnlich wie das auch bei erwachsenen Hunden der Fall ist – auf das Click-Geräusch konditionieren. Er muss verstehen, dass es bei jedem Click eine Belohnung in Form eines Leckerlis bekommt. Ist diese Konditionierung bei dem Tier eingeprägt, kann man den Welpen im nächsten Schritt für richtiges Verhalten mithilfe des Click-Geräuschs und eines Leckerlis belohnen. Wichtig ist, dass der Clicker genau nach dem gewünschten Verhalten eingesetzt wird. Zudem muss das Leckerli innerhalb weniger Sekunden direkt an den Hund gefüttert werden. Es sollte somit schon in der Hand gehalten werden und nicht erst aus der Tasche geholt werden müssen. Der Hund versteht sonst die Verbindung von Clicker und Leckerli nicht.

Besonders im jungen Alter des Hundes kann es länger dauern, dass Situationen entstehen, wofür Du ihn belohnen kannst. Der Clicker sollte daher jederzeit mitgeführt werden. Wenn der Welpe ein tolles und erwünschtes Verhalten zufällig ausführt, muss genau im richtigen Moment der Clicker ausgelöst werden. Praktisch ist, dass Du nicht direkt neben Deinem Welpen stehen musst. Du kannst ihn somit auch aus der Entfernung bei gutem Verhalten mithilfe des Clickers belohnen.

Viele Halter machen in der Welpenerziehung Fehler. Für die Halter ist alles tolles und süßes Verhalten, bis der Welpe beginnt Schuhe anzufressen, Löcher zu buddeln, Menschen anzubellen oder zu schnappen. Wenn er dieses ungewünschte Verhalten aufzeigt, schenken die Menschen ihrem Welpen meistens mehr Aufmerksamkeit. Besonders für den Welpen ist diese Aufmerksamkeit eher eine Belohnung und er wird das unerwünschte Verhalten öfter durchführen. Unbeabsichtigt konditioniert man dann das unerwünschte Verhalten.

Beim Clickertraining wird jedoch nur das erwünschte Verhalten mithilfe des Click-Geräuschs belohnt und dem jungen Hund wird dafür Aufmerksamkeit geschenkt. So konditionierst Du den Hund zu dem gewünschten Verhalten und verstärkst nicht das unerwünschte.

Zwei Welpen auf grünem Rasen

Der Welpe muss verstehen, dass er bei jedem Click eine Belohnung in Form eines Leckerlis bekommt.

Clickertraining beim Welpen: Erste Übungen

Zu Beginn sollte man seinen Welpen mit dem Geräusch des Clickers vertraut machen. Er sollte verstehen, dass das Geräusch des Clicker eine Ankündigung für ein Leckerli ist. Das Leckerli muss direkt und nicht länger als drei Sekunden nach dem Geräusch des Clickers gefüttert werden. So verbindet der Welpe das Geräusch mit einer Belohnung. Trainiert man diese Übung viel mit dem Welpen, wird der Hund bereits das Geräusch des Clicks als Belohnung ansehen. Jedoch sollte man bei einem Welpen nicht zu schnell solche Fortschritte erzwingen. Er wird länger brauchen, die Konditionierung zu verstehen. Somit sollte man auch beim weiteren Training vorerst ein Leckerli als Belohnung nach dem Click Geräusch anbieten.

Im Welpenalter geht es nicht darum, dass die Hunde tolle Tricks lernen, sondern darum, gewünschtes Verhalten im Alltag zu trainieren. Immer wenn Dein Welpe ein tolles und gewünschtes Verhalten zeigt, solltest Du ihn mithilfe des Clicker Geräusches und einem anschließenden Leckerli belohnen. Wichtig ist zu Beginn jedes Mal innerhalb einer kurzen Zeitspanne nach dem Click eine Belohnung anzubieten. Es ist sogar möglich durch dieses Training dem Welpen sein komplettes Futter zu geben.

Ein Beispiel könnte sein, dass Dein Welpe schon nach Ruf seines Namens auf Dich zu gerannt kommt. Direkt Clicken und Leckerli ist dann das richtige Verhalten. Auch kann der Welpe beim Spazieren gehen dafür belohnt werden, dass er brav an einem anderen Hund vorbei geht oder in neuen Umgebungen brav an Deiner Seite bleibt. Auch kann die Stubenreinheit der Welpen damit trainiert werden. Macht der Welpe draußen sein Geschäft wird er mit dem Clicker und Leckerli belohnt. Verrichtet der Welpe sein Geschäft in der Wohnung wird dies ignoriert. All diese Alltagsituationen können mithilfe des Clickertrainings bereits im Welpenalter zu einem gewünschten Verhalten führen. Diese Situationen wird es oft im Alltag mit einem Welpen geben und Dein Welpe wird zu einem toll erzogenen Hund.

Hat der Welpe sich erstmal an die Grundlagen des Clickertrainings gewöhnt, kannst Du ihm schnell die ersten Kommandos wie Sitz beibringen. Das Prinzip bleibt identisch. Du belohnst Deinen Hund, wenn er sich auf Kommando hinsetzt.

Vor- und Nachteile zum Einsatz von Clickertraining beim Welpen

Vorteil des Clickertrainings ist, dass der Welpe bereits im jungen Alter an das Training gewöhnt wird. So kann man dem Hund schnell und leicht neue Kommandos beibringen. Zudem hilft es sehr in der Erziehung der Welpen. Es gibt keine Bestrafungen, sondern nur Belohnungen für gutes Verhalten. Zudem bietet das Click-Geräusch den Vorteil, dass die Belohnung nicht wie bei der Stimme mit Emotion ausgedrückt wird. Ein weiterer Vorteil ist auch, dass das Hundtraining mit jedem Familienmitglied durchführbar ist. Hat der Hund sich einmal an das Click Geräusch gewöhnt, wird er auf dieses bei jedem Menschen reagieren Das Clickertraining führt zu einer guten Kommunikation und einer guten Zusammenarbeit zwischen Hund und seinem Halter.

Nachteil des Clickers ist, dass dieser jederzeit griffbereit mitgeführt werden muss. Oft haben Halter eine geringe Rektionsgeschwindigkeit und setzen den Clicker somit falsch ein. Um den richtigen Zeitpunkt von Clickgeräusch und Leckerli -Gabe zu erreichen, muss der Halter selber viel üben. Besonders bei Welpen muss der Halter geduldig sein und verstehen, in welchen Situationen der Clicker angebracht scheint. Oft benötigt das Hundetraining mit dem Clicker viel Zeit, weil der richtige Zeitpunkt für effektives Training abgewartet werden muss.

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