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Salmonellose – Salmonellen beim Hund

von Franziska Schommertz
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Grundsätzlich gelten Hunde als weitgehend resistent gegen Salmonellen. Zum einen gibt es keine arttypische Form von Salmonellen beim Hund, zum anderen zerstört die desinfizierende Wirkung der Salzsäure im Magen die Erreger. Dennoch ist in seltenen Fällen eine Infektion mit Salmonellen beim Hund möglich.

Salmonellose (Hund): Krankheitssteckbrief

Was genau sind Salmonellen?

Salmonellen zählen zu den gramnegativen, stäbchenförmigen Bakterien. Als Enterobakterien, also Darmbakterien, verursachen sie vorwiegend Darmerkrankungen. Sie können zudem mehrere Wochen lang außerhalb des Körpers überleben.

Die Salmonellose gehört zu den Zoonosen. Sie ist daher für Menschen und Tiere gleichermaßen ansteckend. Hunde können sich also auch beim Menschen anstecken. Salmonellen in Lebensmitteln sterben nur ab, wenn sie längere Zeit einer hohen Temperatur ab 55 °C ausgesetzt sind. Daher sollte das Fleisch mindestens zehn Minuten lang bei 75 °C erhitzt werden. Durch Tiefkühlen sterben Salmonellen nicht ab und der Einsatz von Desinfektionsmittel verbietet sich bei der Futter-Zubereitung.

Sind Salmonellen für Hunde gefährlich?

Grundsätzlich sind Hunde in der Lage, Salmonellen selbst zu bekämpfen. Tritt bei Welpen, alten oder geschwächten Tieren eine Salmonelleninfektion auf, kann sie gefährlich werden.

Salmonellen beim Hund – Symptome

Einige Hunde gehören ebenso wie einige Menschen zu den sogenannten Dauer-Ausscheidern. Das bedeutet, dass ihr Darm von Salmonellen besiedelt ist und sie die Bakterien mit dem Kot ausscheiden. Dennoch bleiben sie ohne Symptome für eine Salmonelleninfektion. Mit der Zeit bekämpft ihr Organismus dank eines guten Immunsystems die Salmonellen selbst. Insbesondere bei Welpen sowie alten, kranken und schwachen Tieren kann es jedoch zu einer schweren Infektion kommen. Typische Symptome für Salmonellen beim Hund sind:

Schleimiger, wässriger oder blutiger Durchfall sind typische Anzeichen für die Erkrankung. Bei einer schnellen Vermehrung der Salmonellen im Körper kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Um diese Folgen zu vermeiden, ist ein Besuch in der Tierarztpraxis bereits bei den ersten Anzeichen sinnvoll. Wenn der Hund länger als einen Tag unter Durchfall und Erbrechen leidet oder Fieber hat, ist eine tierärztliche Untersuchung dringend erforderlich.

Ohne Behandlung kann die Selektionsmechanismen schwere Folgen haben. Etwa zehn Prozent der erkrankten Hunde mit einem schweren Verlauf versterben daran. Als schwerer Fall gilt auch die Erkrankung trächtiger Hündinnen. Sie erleiden häufig eine Fehlgeburt oder gebären besonders schwache und tote Welpen.

Wie erkenne ich eine Salmonellenvergiftung beim Hund?

Typische Anzeichen einer Salmonellenvergiftung sind Durchfall, Erbrechen, Blut im Stuhlgang und Fieber.

Ursachen für Salmonellen beim Hund – Ansteckungsmöglichkeiten

In den meisten Fällen geraten die Salmonellen mit dem Futter in den Verdauungstrakt des Hundes. Frisst ein Hund häufig rohes Geflügelfleisch oder rohe Eier, ist die Gefahr einer Infektion groß. Rohes Fleisch von anderen Tieren birgt ebenfalls ein Salmonellen-Risiko. Fertigfutter für Hunde aus Tiermehlen und Schlachtabfällen kann ebenfalls Salmonellen enthalten. Wiederholt wird außerdem von Kauartikeln berichtet, die mit Salmonellen befallen sind. Dazu gehören neben Schweineohren auch Pansen, Ochsenziemer und andere Formen von getrocknetem Fleisch.

Einige Hunde pflegen zudem eine besondere Vorliebe für Kot. Speziell Tauben- und Entenkot, aber auch Hundekot, kann Salmonellen enthalten. Wenn der Hund Tierkot auf einer Weide frisst oder sich auf einem frisch mit Naturdung behandelten Feld wälzt, kann er Salmonellen aufnehmen.

Die Nähe zu anderen, häufig von Salmonellen befallenen Tieren stellt ein weiteres Risiko für den Hund dar. Reptilien wie Schildkröten oder Schlangen sowie viele Vogelarten tragen häufig Salmonellen in sich. Ein enger Kontakt des Hundes zu diesen Tieren birgt daher ebenfalls eine Ansteckungsgefahr.

Salmonellen: Hund liegt vor Futternapf

Bei der Fütterung von rohem Geflügelfleisch und rohen Eiern ist die Wahrscheinlichkeit einer Salmonellen Infektion hoch.

Barf und Salmonellen

Beim Barfen erhält der Hund rohes Futter, insbesondere rohes Fleisch. Da rohes Fleisch häufig von den Bakterien befallen ist, birgt es ein hohes Risiko für den Hund. Spezialgeschäfte für Barf-Futter bieten das Fleisch frisch und in Portionen eingefroren an. Doch bei den niedrigen Temperaturen überleben die Erreger. Es ist daher besonders wichtig, qualitativ hochwertiges Fleisch zu kaufen. Im Idealfall erhält der Hund rohes Fleisch direkt vom Fleischer des Vertrauens. Fleischabfälle vom Schlachthof hingegen können mit Salmonellen verunreinigt sein.

Die Fütterung von rohem Fleisch stellt zudem besondere Anforderungen an die Hygiene. Schneidbretter und Messer sollten möglichst desinfiziert sein. Auch die Hundenäpfe müssen nach jeder Mahlzeit unter hohen Temperaturen gereinigt werden. Keinesfalls darf rohes Fleisch länger als eine Stunde bei Zimmertemperatur im Napf bleiben. Es bilden sich schnell andere Keime, die ebenfalls schädlich für den Hund sein können. Vor dem Füttern muss das Fleisch im Kühlschrank aufbewahrt werden. Soll das Fleisch länger als einen Tag aufbewahrt werden, ist Einfrieren empfehlenswert. Das Auftauen von rohem Fleisch erfolgt im Idealfall schonend über Nacht im Kühlschrank.

Was tun bei Salmonellen beim Hund?

Bei den Anzeichen einer Salmonellose ist es wichtig, sofort eine Tierarztpraxis aufzusuchen.

So werden Salmonellen diagnostiziert

Der Tierarzt wird dem Hund zunächst Blut abnehmen und eine Kultur anlegen. In der Anfangsphase der Erkrankung sind die Erreger im Blut nachweisbar. Besteht die Infektion schon zwei bis drei Wochen, ist eine serologische Untersuchung auf Antikörper im Blut möglich. Nach etwa drei Wochen dient auch eine Stuhluntersuchung zur Diagnose der Salmonellose. 

Was tun? Behandlungs- und Therapiemöglichkeiten

Die Therapie einer Salmonellose hängt von der Schwere der Erkrankung sowie dem Alter und Allgemeinzustand des Hundes ab. Im fortgeschrittenen Stadium sind Antibiotika die Mittel der Wahl. Tierärzte verabreichen es in Form von Kapseln oder Tabletten. In schweren Fällen kann eine Infusion notwendig sein. Weitere Arzneimittel oder Infusionen dienen dazu, den Flüssigkeitsverlust zu reduzieren. Bei einem leichten Krankheitsverlauf reicht ein Medikament gegen Durchfall und unter Umständen ein Präbiotikum aus.

Wie lange hat ein Hund Salmonellen?

Die Infektion kann sich über einen Zeitraum von sechs Wochen hinziehen. Nach medikamentöser Behandlung klingen die Symptome schneller ab. Dennoch kann der Hund noch längere Zeit Salmonellen ausscheiden und die Krankheit übertragen.

Salmonellen vom Hund auf den Menschen übertragen – ist das möglich?

Da es sich bei der Salmonelleninfektion um eine Zoonose handelt, können Menschen und Hunde sich gegenseitig anstecken. Für Hundebesitzer ist Hygiene daher unabhängig davon wichtig, ob sie oder ihr Hund betroffen sind. Die Inkubationszeit der Salmonellen beträgt zwischen 6 und 72 Stunden. Eine Salmonellen-Erkrankung beim Menschen ist meldepflichtig. Der behandelnde Arzt wird daher das Gesundheitsamt informieren.

Prophylaxe – so beugst Du Salmonellen vor

Impfstoffe oder Medikamente stehen zur Vorbeugung nicht zur Verfügung. Daher sind Hygienemaßnahmen besonders wichtig. Das gilt insbesondere bei der Zubereitung des Hundefutters, speziell beim Umgang mit rohem Fleisch. Der Fressnapf sollte vor jeder Mahlzeit gründlich gereinigt werden. Futterreste dürfen nicht länger als höchstens eine Stunde bei Raumtemperatur stehen bleiben. Beim Kauf von Fertigfutter und Kauartikeln sollten Hundebesitzer auf hochwertige Qualität achten.

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