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Verstopfung beim Hund – Jetzt wird es gefährlich

von Simone Heitmann
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Du bist mit Deinem Hund auf der Gassirunde unterwegs und bemerkst, dass Deine Fellnase Schwierigkeiten beim Lösen von Kot hat? Ließ in diesem Ratgeber-Artikel nach, was Du zum Thema Verstopfung beim Hund wissen solltest, wie Du Deinem Hund helfen kannst, das Problem zu lösen und wann es notwendig ist, zum Tierarzt zu gehen.

Verstopfung (Hund): Krankheitssteckbrief

Dein Hund hat eine Verstopfung – was heißt das?

Von einer Verstopfung beim Hund wird dann gesprochen, wenn er Schwierigkeiten hat, Kot zu lassen oder schlimmer, er sich über Tage nicht lösen konnte. Oftmals geht eine Verstopfung beim Hund nach ein, zwei Tagen wieder von allein weg, wenn sich der Darmtrakt selbst helfen konnte. Hält eine Verstopfung oder Schwierigkeiten beim Kot lassen länger als zwei Tage an, muss der Hund dringend bei einer Tierarztpraxis vorgestellt werden!

Wie erkenne ich, ob mein Hund eine Verstopfung hat?

Der Hund tut sich schwer, Kot zu lassen oder hat sogar Schmerzen beim Lösen. Schlimmstenfalls kann er sich gar nicht lösen.

Symptome & Anzeichen einer Verstopfung beim Hund

Wenn Du beobachtest, dass Dein Hund sich wiederholt lösen will und es ihm aber nur sehr schwer oder gar nicht gelingt, Kot abzulassen, sind das Anzeichen einer Verstopfung. Schafft es der Hund, sich doch bei einer Verstopfung zu lösen, sind es kleine harte Kotballen, die den Darm einzeln verlassen. Dies geschieht meist unter Schmerzen, die er aber nicht immer anzeigt.

Anzeichen für eine Verstopfung, die medizinisch „Konstipation“ oder auch „Obstipation“ heißt, kann auch sein, dass der unter Beschwerden ausgeschiedene Kot mit Blut und Schleim überzogen ist. Ein sogenannter Pseudodurchfall kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Verstopfung sein. In diesem Fall wird im verstopften Darmtrakt des Hundes Blut und Schleim an den verhärteten Kotballen vorbeigepresst.

Wie lange kann ein Hund ohne Stuhlgang sein?

Normalerweise löst sich ein Hund zwei bis drei Mal am Tag. Zwei Tage ohne Stuhlgang ist daher schon eine Verstopfung.

Ursachen einer Verstopfung

Die Ursachen für eine Verstopfung beim Hund können sehr unterschiedlich sein. Es ist aber immer so, dass das bereits verdaute Futter als Futterbrei im Darm nicht weitertransportiert wird. Dadurch wird dem Brei immer mehr Wasser entzogen, verdickt und bleibt schließlich im Darm des Hundes stecken. Die häufigsten Ursachen dafür sind Fütterungsfehler oder auch nicht artgerechte Haltung, sprich Bewegungsmangel, aber auch Stress.

Die häufigsten nicht medizinischen Ursachen sind:

  • Fütterung von zu vielen Knochen
  • zu wenig Flüssigkeitsaufnahme bei der Fütterung mit Trockenfutter
  • hoher Flüssigkeitsverlust bei fieberhaften Erkrankungen 
  • Verschlucken von Fremdkörpern wie zum Beispiel Legosteine oder ähnliches  
  • Zu wenig Bewegung oder mangelnde Möglichkeit für Kotabsatz
  • zu ballaststoffarme oder zu ballaststoffreiche Ernährung
Verstopfung: Hund am Schlafen

Bereits zwei Tage ohne Stuhlgang können für den Hund gefährlich sein.

Aber auch medizinische Gründe können die Ursache für eine Verstopfung beim Hund sein. Zum Beispiel:

  • Entzündung der Analbeutel am After 
  • Schwache Darmwand
  • Knochenbrüche im Beckenbereich des Hundes 
  • Schmerzen allgemein  
  • Tumore 
  • Prostataerkrankungen
  • Als Nebenwirkung von Medikamenten
  • Schilddrüsenunterfunktion oder andere Stoffwechselerkrankungen

Wann ist eine Verstopfung gefährlich?

Spätestens nach zwei Tagen ohne Stuhlgang muss die Tierarztpraxis aufgesucht werden.

Dein Hund ist verstopft – Diagnose und Behandlung durch den/die Tierärztin

Die Diagnose einer Verstopfung liefert meist der/die Halter:in selbst. Durch die Beschreibung des sich nicht oder nur schwer lösen des Hundes beim Koten, liegt die Vermutung nahe, dass es sich um eine Verstopfung des Darms handelt. Wenn mögliche Ernährungsfehler oder ein möglicher Bewegungsmangel keine Rückschlüsse auf die Ursachen der Verstopfung geben, muss weitergeforscht werden und medizinische Untersuchungen durchgeführt werden.

Meist wird als erstes Dick- und Dünndarm, Becken und Wirbelsäule geröntgt oder mit Ultraschall untersucht. Ebenso kann eine rektale Untersuchung mithilfe einer Darmspiegelung (Koloskopie) vorgenommen werden, wenn der Verdacht eines Tumors, aber auch eines Fremdkörpers im Darm vorliegt. Eine Blutabnahme und anschließende Laboruntersuchung des Bluts gibt Aufschluss, ob die Ursache der Verstopfung eventuell mit einer Stoffwechselerkrankung des Hundes zusammenhängt.

Je nachdem, was die Diagnose bezüglich der Ursache der Verstopfung ergibt, wendet die Tierärztin/der Tierarzt die passende Behandlungsmethode in Absprache mit Dir an.

Was soll ich bei einer Verstopfung meines Hundes füttern?

Am besten ist eine Ballastreiche Fütterung versetzt mit Milch oder Joghurt, die den verhärteten Kot aufweicht und die Darmtätigkeit wieder anregt.

Hund ist verstopft – Behandlung

Bei der Verstopfung wird unterschieden zwischen einer eher harmlosen, kurz andauernden Konstipation sowie von schweren, immer wieder auftretenden oder länger bestehenden Fällen von Verstopfung.

Bei einer eher harmlosen, kurz andauernden Verstopfung können rektale Einläufe den verhärteten Kot im Darm des Hundes wieder gleitfähig machen, dass er ausgeschieden werden kann. Aber auch der Futterzusatz Lactulose wird oft verschrieben, um den Darm wieder in Gang zu bekommen.

In akuten und schweren Fällen wird dem verstopften Hund zunächst eine Infusion für einen stabilen und ausreichenden Flüssigkeitshaushalt verabreicht. Meist wird dann unter Narkose mithilfe eines speziellen Klistiers und einer Darmmassage der festsitzende Kot aus dem Enddarm des Hundes geholt.

Verstopfung: Hund liegt auf der Seite

Bei der Verstopfung wird unterschieden zwischen einer eher harmlosen, kurz andauernden Konstipation sowie von schweren oder länger bestehenden Fällen von Verstopfung.

Diese Hausmittel helfen gegen eine akute Verstopfung beim Hund

Wenn Du feststellst, dass sich Dein Hund schwertut, Kot zu lösen, kannst Du auch zunächst mit ein paar natürlichen Hausmitteln versuchen, den Darm wieder in Gang zu bekommen. Dabei stehen die Gedanken im Vordergrund, die Flüssigkeit im Darm zu erhöhen, damit der Kot wieder weich wird. Aber auch den Darm an sich wieder anzuregen zu arbeiten. Diese Hausmittel können dabei helfen, wenn du sie mit dem Futter oder auch pur verabreichst:

  • Wasser, Milch, Kefir oder Joghurt 
  • Aufgeweichte Leinsamen oder Flohsamenschalen mit viel Flüssigkeit

Außerdem kannst du ihm den Bauch und Darmbereich ganz vorsichtig massieren und somit den Darm anregen wieder zu arbeiten. Nimm Dir viel Zeit für den Gassigang, damit sich Dein Hund nicht gestresst fühlt.

Auf Trockenfutter sollte bei einer Verstopfung gänzlich verzichtet werden.

Unsere Empfehlung:

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Was soll ich bei einer Verstopfung meines Hundes NICHT füttern?

Auf keinen Fall Trockenfutter, da es dem Darm noch mehr Wasser entzieht. Und ebenfalls keine Knochen.

Prophylaxe und Vorbeugung – das kannst Du tun

In den meisten Fällen haben Darmprobleme und Verstopfung mit falscher Ernährung und/oder zu wenig Bewegung zu tun. Eine hochwertige, ausgewogene Ernährung mit Ballaststoffen unterstützt den Erhalt einer gesunden Darmflora und schützt vor Verstopfung.  Wasserlösliche Ballaststoffe ziehen Wasser an und quellen dadurch auf. Durch sie werden die Darmbakterien angeregt, eine gesunde Darmflora zu erzeugen. 

Zu wasserlöslichen Ballaststoffen gehören:

  • Pektin, enthalten zum Beispiel in Äpfeln und Karotten 
  • Inulin, enthalten zum Beispiel in Topinambur und Artischocke 
  • Oligofruktose enthalten zum Beispiel in Banane und Erdbeere

Wasserunlösliche Ballaststoffe regen die Darmbewegungen an und fördern so einen regelmäßigen Stuhlgang beim Hund.

Zu den wasserunlöslichen Ballaststoffen gehören:

  • Haferflocken oder -kleie sowie Flohsamenschalen
  • Diverse andere Getreidekörner

Aber nicht nur eine ausgewogene, artgerechte und gesunde Ernährung kann eine Verstopfung verhindern, sondern auch ausreichend Bewegung für den Hund. Wie beim Menschen auch ist der Darm des Hundes das Zentrum für Gesundheit und Wohlbefinden. Achte also gut darauf, was Du Deinem Hund zu fressen gibst und er wird es Dir mit Lebensfreude und Widerstandskraft danken.

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