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Polnische Bracke

von Michelle Holtmeyer
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Die Polnische Bracke wird auch Ogar Polski genannt und wird von der FCI in die Gruppe 6, Sektion 1.2 mit dem Standard 52 eingeordnet. Die Rasse gehört also zu den Lauf- und Schweißhunden und speziell zu den mittelgroßen Laufhunden.Polnische Bracken und ihre Verwandten sind eine bestimmte Art von Jagdhunden, deren Aufgabe es ist, Wild im Wald spurlaut zu verfolgen. Spurlaut bedeutet, dass der Hund bellt, während er jagt und so dem Jäger anzeigt, wo sich das Wild befindet. Die Polnische Bracke wurde vor allem auf die Eigenschaften Führigkeit und Gehorsam hin gezüchtet und wird hauptsächlich in der Jagd auf Niederwild eingesetzt.

Polnische Bracke im Steckbrief

Steckbrief
Größe:55-65 cm
Gewicht:
20-32 kg
FCI-Gruppe:
6: Laufhunde, Schweißhunde und verwandte Rassen
Sektion:
1.2: Mittelgroße Laufhunde
Herkunftsland:Polen
Farben:Rotbraun-Dunkelgrau, Rotbraaun-Schwarz
Lebenserwartung:14-15 Jahre
Geeignet als:Jagt, Begleit- und Familienhund
Sportarten:
Charakter:Ruhig, Freundlich, Kinderlieb, Gutmütig, Treu
Auslaufbedürfnisse:eher hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarens
Pflegeaufwand:mittel
Fellstruktur:dicht, dick, mittellang mit dichter Unterwolle
Kinderfreundlich:ja
Familienhund:ja
Sozial:ja

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Polnische Bracke Welpe

 Die Polnische Bracke ist ein typischer Jagdhund für die Niederwildjagd.

In Polen haben Jagdhunde eine lange Geschichte. Die Polnische Bracke geht wahrscheinlich auf die Jagdhunde des 11. Jahrhunderts zurück. Während des Zweiten Weltkrieges wurde die Zucht von Jagdhunden in Polen zunächst eingestellt. Erst im Jahr 1959 wurden polnische Jagdhunde wieder aus Weißrussland eingeführt und die Zucht wurde fortgesetzt. Im Jahr 1966 wurde die Rasse dann in den Standard der FCI aufgenommen und damit offiziell anerkannt.

Wie der Ogar Polski ursprünglich entstanden ist, ist weitestgehend ungeklärt. Vermutlich ist die Rasse mit dem Bluthund und Brackenarten aus Russland und Deutschland verwandt. Polnische Bracken sind im westlichen Europa und in den USA heute wenig verbreitet und auch in ihrem Heimatland wurden und werden sie nur in geringen Zahlen gezüchtet. In Deutschland wurde die Rasse erst nach Ende des Kalten Krieges entdeckt und wird vor allem aufgrund ihres freundlichen Wesens geschätzt.

Eigentlich ist die polnische Bracke ein klassischer Jagdhund, der in der Niederwildjagd eingesetzt wird. Heute gilt sie aber auch aufgrund ihres freundlichen Wesens als guter, wenn auch nicht ganz unkomplizierter Familienhund.

Wesen & Charakter der Polnischen Bracke

Obwohl es sich um einen Jagdhund handelt, fällt das ruhige und gelassene Wesen der Polnischen Bracke auf. Der Ogar Polski ist eine aktive und intelligente Hunderasse, die viel Bewegung und Beschäftigung benötigt. Zur Nervosität, Unruhe oder gar Aggression neigen Polnische Bracken aber überhaupt nicht. Zudem sind die Hunde sehr anhänglich und genießen es, viel Zeit mit ihrem Menschen zu verbringen. Mitunter sind sie Fremden gegenüber ein wenig zurückhaltend. Wenn sie Vertrauen gefasst haben, verhalten sie sich aber freundlich und gutmütig und sind trotz ihres recht kräftigen und schweren Körpers immer zum Kuscheln bereit.

Polnische Bracken sind außerdem sehr sozialverträglich, sowohl was Artgenossen angeht als auch mit Kindern. Sie sind vergleichsweise gut zu trainieren, weil sie gerne lernen, sind sehr verspielt und besitzen ein hohes Energielevel. Die Rasse neigt zum Bellen und die Hunde sitzen nicht sehr gerne alleine zu Hause. Auch büchsen sie auf Spaziergängen gerne mal aus und gehen ihre eigenen Wege.

Obwohl er seinen Menschen gegenüber sehr anhänglich ist, stecken zwei Persönlichkeiten in dem kleinen Hund. Das selbstbewusste Tier möchte sein Rudel nämlich um jeden Preis beschützen und spielt sich als Wächter der Familie auf. Wenn er Fremden gegenüber diese Seite zeigt, kann er schon mal etwas aufbrausend wirken. Kein Wunder, dass Franzosen ihn als „Diabletin Moustache“ (zu Deutsch: Kleiner Teufel mit Backenbart) bezeichnen. Solange alles nach dem Kopf des kleinen Vierbeiners läuft, zeigt er sich äußerst kooperativ. Geht ihm etwas gegen den Strich, macht sich schlechte Laune breit. Dann schaltet der Vierbeiner auf stur, bis sein Besitzer ihn mit einem Spiel oder einer Streicheleinheit ablenkt. Da der Affenpinscher nicht nachtragend ist, zeigt sich rasch wieder sein sonniges Gemüt.

Wie groß wird eine Polnische Bracke?

Polnische Bracken werden etwa 60 cm groß. Die Rüden liegen eher etwas über dem Durchschnitt, Hündinnen auch mal darunter.

Aussehen der Polnischen Bracke

Rüden werden zwischen 56 und 65 cm groß und bis zu 32 Kilo schwer. Hündinnen erreichen nur eine etwas geringere Größe zwischen 55 und 60 cm und ein Gewicht von bis zu 26 Kilogramm. Die Hunde besitzen einen kräftigen und kompakten Körperbau, der eher zu Ausdauer und Kraft neigt als zur Schnelligkeit. Obwohl der Hund relativ schwer ist, besitzt er aber eine sportliche Konstitution.

Besonders auffällig sind die tief sitzenden und hängenden Ohren der Polnischen Bracke. Sie besitzt eindeutig das typische Gesicht eines Jagdhundes mit sanften, leicht schräg stehenden braunen Augen, die gut zu ihrem sanften Wesen passen.

Das Haarkleid der Polnischen Bracke ist rotbraun mit Schwarz. Die Haare sind relativ dick, mittellang und sind von einer relativ starken Unterwolle untersetzt. Polnische Bracken besitzen immer braunes Fell im Bereich des Kopfes, des Behangs, der Gliedmaßen und des Brustbeins. Der Körper des Tieres ist schwarz oder dunkelgrau. Manche Vertreter der Rasse haben zusätzlich kleinere weiße Abzeichen.

Impressionen der Hunderasse

 

Erziehung & Haltung der Polnischen Bracke  – Das gilt es zu beachten

Der wichtigste Punkt in Bezug auf die Haltung einer Polnischen Bracke ist die körperliche und die geistige Auslastung. Der recht ursprüngliche Laufhund benötigt viel Platz und Zeit. Daher kommt die Haltung in einer Stadtwohnung nicht in Frage. Ideal ist ein Haus in einer ländlichen Umgebung mit einem großen, eingezäunten Grundstück und Nähe zu Wald, Wiesen und Feldern.

Halter von Polnischen Bracken sollten mit dem Hund mindestens für zwei Stunden am Tag nach draußen gehen und ihn dabei auch mit Beschäftigungen und Spielen fördern, damit der Hund seiner Kraft und Ausdauer und seiner Intelligenz gerecht werden kann.

Für Jäger eignet sich die Polnische Bracke natürlich am besten. Allerdings benötigt sie für ihre Art zu jagen Flächen, die 1.000 ha und größer sind. Das bedeutet, dass in unseren Regionen diese Art des Jagens fast nicht mehr möglich ist. Alternativ ist die Polnische Bracke aber auch mit einfachem Stöbern zufrieden zu stellen und legt dafür ein großes Talent und eine große Leidenschaft an den Tag. Menschen, die den Ogar Polski als Familienhund halten, sollten sich an seiner Art zu jagen orientieren und ihm passende ähnliche Beschäftigungsmöglichkeiten bieten. Dafür sollte der Mensch viel Zeit haben, kreativ sein und ein ausreichendes Knowhow besitzen.

Eine Polnische Bracke ist zwar gut zu führen, trotzdem darf aber von diesen Hunden kein bedingungsloser Gehorsam in jeder Situation erwartet werden. Bracken haben ihren eigenen Charakter. Sie lieben es zwar, ihrem Menschen eine Freude zu machen, aber trotzdem wohnt auch ein kleiner Quertreiber in ihnen, der immer mal wieder versuchen wird, den Menschen auf eine sympathische Art und Weise auszutricksen und zu manipulieren.

Die Erziehung einer Polnischen Bracke muss auf eine liebevolle aber sehr konsequente Art erfolgen. Auch zu beachten dabei ist der ausgeprägte Jagdtrieb des Hundes, der es manchmal schwierig machen kann, das Tier einfach von der Leine zu lassen. Was die Abrufbereit angeht, müssen Hunde dieser Rasse also intensiv trainiert werden.

Was kostet eine Polnische Bracke?

Ein reinrassige Polnische Bracke mit guten Papieren kostet zwischen 1.500 und 2.000 Euro.

Ernährung der Polnischen Bracke

Die richtige Ernährung ist ein maßgeblicher Faktor für die Gesundheit jedes Hundes. Welches Futter das richtige ist, hängt weniger von der Rasse und mehr von der Individualität des Hundes ab. Das Futter sollte auf das Alter, das Gewicht und den Grad an Aktivität des Vierbeiners abgestimmt werden. Der Nährstoffbedarf kann sich dabei im Laufe eines Hundelebens auch immer wieder ändern.

Polnische Bracken Welpen bekommen deshalb ein sehr energiereiches Futter, da sie einen hohen Energiebedarf haben. Wenn die Hunde einmal älter als sechs Monate sind, sollte das Futter allerdings weniger nahrhaft sein, um ein zu schnelles Wachstum des Hundes zu vermeiden. Wenn Hunde wie die Polnische Bracke zu schnell wachsen, erhöht sich nämlich das Risiko von Gelenkserkrankungen. Auch mit zu schnellen Hundesportarten sollte man in der Wachstumsphase noch vorsichtig sein.

Erst wenn diese Hunderasse etwas älter als ein Jahr ist, sollte er wie ein erwachsener Hund gefüttert werden. Wie viel Futter zu geben ist, geben die Futterhersteller auf ihren Verpackungen an. Allerdings kann es ein Unterschied sein, ob ein Hund jagdlich geführt wird oder eher als gemütlicher Familienhund lebt. Im ersten Fall wird der Hund mehr Nährstoffe benötigen.

Als Grundregel sollten Polnische Bracken zwei Mahlzeiten am Tag bekommen, die zu 70% aus Proteinen und zu 30% aus Gemüse und ein paar Kohlenhydraten, am besten Reis, bestehen. Eiweiß ist für einen Hund die wichtigste Nahrungsquelle. Auf welche Art das Futter gegeben wird, das heißt als Trockenfutter, selbst gekocht oder in Form von Rohfütterung, ist im Großen und Ganzen ziemlich egal und obliegt dem persönlichen Geschmack des Hundes und seines Halters. Grundsätzlich wird gesagt, dass die Rohfütterung für Hunde am gesündesten ist und dass mit Nassfutter eher sparsam umgegangen werden sollte.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Polnische Bracke wird nur sehr wenig gezüchtet und ist daher auch nicht besonders anfällig für Krankheiten. Sie gilt als eine ursprüngliche Rasse, bei der keine rassentypischen Krankheiten bekannt sind. Auch Erbkrankheiten können bei dieser Rasse weitestgehend ausgeschlossen werden.

Der Ogar Polski hat ein leicht erhöhtes Risiko für Hüftdysplasien, da es sich um eine größere Rasse handelt. Auch Gelenkprobleme, Arthrose und Rückenleiden können vor allem bei älteren Hunden vorkommen. Grundsätzlich gilt, dass durch eine gute Fütterung und eine artgerechte Auslastung die meisten Gesundheitsprobleme des Hundes vermieden oder ihnen zumindest vorgebeugt werden kann.

Polnische Bracken können ein vergleichsweise hohes Alter von im Durchschnitt 14 bis 15 Jahren erreichen. Sie neigen nicht zu Übergewicht und vertragen Kälte aufgrund ihrer dicken Unterwolle überdurchschnittlich gut, was für Hitze eher weniger gilt. Im Sommer wenn es sehr heiß ist, sollte der Hund daher etwas geschont werden.Polnische Bracken haben eine relativ hohe Lebenserwartung von etwa 14 bis 15 Jahren.

Wie alt wird eine Polnische Bracke?

Polnische Bracken werden rund 15 Jahre alt.

Pflege der Polnischen Bracke

Zur Hundehaltung gehört neben der richtigen Ernährung und der artgerechten Auslastung auch die Pflege. Manche Rassen sind pflegeintensiver, andere bringen einen geringen Pflegeaufwand mit. Die Polnische Bracke gehört zu den Vertretern der zweiten Kategorie. Das Fell sollte ab und zu gebürstet werden, damit es seinen Glanz nicht verliert. Der Haarausfall ist bei diesen Hunden normalerweise moderat.

Da die Ohren des Ogar Polski sehr lang sind, sollten sie regelmäßig kontrolliert und eventuell gereinigt werden. Auch die Krallen sollten regelmäßig auf die richtige Länge kontrolliert und bei Bedarf gekürzt werden, um Verletzungen zu vermeiden.

Polnische Bracke – Aktivitäten und Training

Polnische Bracke im Schnee

Da die Polnische Bracke ein hohes Bewegungsbedürfnis hat, macht es viel Sinn eine angemessene Beschäftigung in Form von Hundesport für sie zu finden. Ganz besonders gut eignen sich Hundesportarten, die der jagdlichen Beschäftigung des Hundes ähneln. Dazu gehört zum Beispiel die Fährtenarbeit, das Mantrailing oder auch das Apportiertraining.

Bei der Fährtenarbeit legt der Mensch eine Geruchsspur für den Hund. Auf der Fährte werden Gegenstände abgelegt, die der Hund anzeigen oder aufnehmen muss. Die Fährtenarbeit kann mit oder auch ohne Leine durchgeführt werden. Je nachdem wie geübt der Hund im Fährten schon ist, muss er die Fährte in längerer oder kürzerer Zeit abarbeiten.

Auch beim Mantrailing wird der Hund auf eine Fährte geschickt. In diesem Fall muss er aber keine Gegenstände, sondern Menschen finden. Die Vierbeiner lernen bei dieser Suche verschiedene menschliche Gerüche zu unterscheiden und sich dabei auf eine bestimmte Geruchsart zu konzentrieren.

Beim Apportiertraining wird der Jagdinstinkt des Hundes auf eine leblose Ersatzbeute umgelenkt. Der Hund muss einen geworfenen Gegenstand zum Menschen zurück bringen und ihn übergeben. Fürs Apportiertraining können Dinge wie spezielle Dummies, Bälle, Futterbeutel, aber auch alte Socken genutzt werden. Der Vorteil vom Apportiertraining ist, dass es in vielen unterschiedlichen Varianten angewendet, so gut wie überall praktiziert und jederzeit in den täglichen Spaziergang integriert werden kann.[/vc_column_text]

Eine polnische Bracke sitzt auf einer Wiese

Eine Polnische-Bracke braucht viel Auslauf!

Gut zu wissen: Besonderheiten der Polnischen Bracke

Die Polnische Bracke ist zwar in den letzten Jahren auch im westlichen Europa etwas bekannter geworden, trotzdem ist sie aber immer noch ein Liebhaberhund. Wer diese Rasse kaufen will, muss daher heute immer noch Züchter in Polen aufsuchen. Allerdings ist dies kein besonders großes Problem, denn man findet die polnischen Züchter problemlos im Internet. Dabei kann man sich meist sicher sein, dass es sich um seriöse Züchter handelt, denn die Rasse ist für eine verantwortungsvolle Zucht besonders bekannt.

Wer nicht unbedingt einen reinrassigen Hund haben möchte, kann sich in Richtung der Polnischen Bracke auch nach einem Mischling umsehen. Diese Hunde sind meistens sehr hübsch und in ihrem Wesen der Rasse sehr ähnlich, also angenehme und freundliche Gesellen. Auf zahlreichen Tierschutzseiten werden viele solche Mischlinge angeboten.

Nachteile der Polnischen Bracke

Polnische Bracken haben nur wenige Eigenschaften, die als Nachteile gesehen werden könnten. An erster Stelle könnte dabei aber die Tatsache genannt werden, dass es sich um passionierte Jäger handelt, die viel Beschäftigung benötigen.

Da es sich um spurlaute Hunde handelt, die ihre Beute also bellend verfolgen, kann es auch zu Hause sein, dass die Bracke etwas öfter bellt als manche andere Hunderassen. Besonders in Kombination mit dem Alleine bleiben, könnte es manchmal etwas lauter werden, denn der Ogar Polski bleibt nicht so gerne alleine.

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