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Deutsche Dogge

von Michelle Holtmeyer
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Die deutsche Dogge ist eine für ihre beeindruckende Größe bekannte, von der FCI anerkannte Hunderasse mit der FCI-Standard Nummer 235. Sie gehört zu FCI-Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde und findet sich in dieser Gruppe in Sektion 2.1 wieder, Molossoiden – doggenartige Hunden. Molosser ist hierbei der Oberbegriff, unter dem sich massige und muskulöse Hundetypen ordnen.

Deutsche Dogge im Steckbrief

Steckbrief
Größe: Rüden: 80-86 cm, Hündinnen: 72-81 cm
Gewicht: Rüden: 54-90 kg, Hündinnen: 45-59 kg
FCI-Gruppe: 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion: 2.1: Molossoide, doggenartige Hunde
Herkunftsland: Deutschland
Farben: Kitz, Brindle, Schwarz, Blau, Mantel, Harlekin, Gelb, Gestromt, Schwarzweiß-gefleckt
Lebenserwartung: 6-10 Jahre
Geeignet als: Schutz-, Wach-, Familien- und Begleithund
Sportarten: Obedience
Charakter: Sanft, Freundlich, Ergeben, Zuversichtlich, Liebevoll
Auslaufbedürfnisse: hoch
Sabber-Potential: eher hoch
Stärke des Haarens: hoch
Pflegeaufwand: gering
Fellstruktur: Sehr kurz, dicht, glatt, anliegend, glänzend
Kinderfreundlich: ja
Familienhund: ja
Sozial: ja

Herkunft und Rassegeschichte

Bevor die Deutsche Dogge ihren heutigen Namen erhielt, wurde die Rasse unter vielen verschiedenen Namen gehandelt, die dann schließlich im 19. Jahrhundert alle dem Titel Deutsche Dogge untergeordnet wurden.

Deutsche Dogge in der Natur

Bereits im Jahr 1888 wurde mit dem „Deutschen Doggen Club“ der erste Rassezuchtverein gegründet.

Bereits in der Antike gibt es überlieferte Spuren von großen, den Doggen ähnlichen Hunden, die jedoch vermutlich in keiner direkten Verwandtschaft zur modernen Rasse stehen. Die Rasse der Deutschen Dogge entstand Forschungen nach ungefähr im 16. Jahrhundert, durch Kreuzungen schwerer Molosser mit Windhunden und Irischen Wolfshunden. Hierdurch kommt es zum Hauptmerkmal der Dogge, ihrer beeindruckenden Größe. Trotz ihres kräftigen Körperbaus verliehen die eingekreuzten Windhunde den großen Hunden Eleganz und Schnelligkeit.

Ursprünglich waren Doggen beliebte und wertvolle Jagdhunde, die aufgrund ihrer Größe auch kräftige Beutetiere wie Bären oder Wildschweine erlegen konnten. Durch ihre große Beliebtheit beim Menschen wurde in der Zucht bereits früh viel Wert auf einen guten Charakter gelegt. Gehorsam und ein ruhiges Wesen sollten die sonst für Jagdhunde eher untypische Haltung im Haus erleichtern. Als mit der vermehrten Schusswaffenjagd der Bedarf an Jagdhunden abnahm, etablierte die anmutige Deutsche Dogge sich als Statussymbol und Begleithund.

1888 wurde mit dem „Deutschen Doggen Club“ der erste Rassezuchtverein überhaupt gegründet. Dieser beschloss auch die Zusammenfassung der bislang unter vielen Namen bekannten Hunde unter der Bezeichnung Deutsche Dogge. Im englischsprachigen Raum ist die Deutsche Dogge bisweilen auch unter Great Dane bekannt. Generell herrschen bis heute noch Unstimmigkeiten darüber, wo genau die Deutsche Dogge nun eigentlich herkommt, auch Dänemark beansprucht – bis heute erfolglos – die Herkunft der großen Hunde für sich.

Wesen & Charakter von der Deutschen Dogge

Der Ausdruck „sanfter Riese“ ist wie für die Deutsche Dogge gemacht. Ihr imposantes Erscheinungsbild mag auf den ersten Blick einschüchternd wirken, ihr Charakter ist jedoch ausgesprochen sanftmütig und freundlich. Sie sind sehr auf ihren Menschen geprägt und halten sich gerne in dessen Nähe auf. Ihre Größe vergessen sie dabei gerne auch mal und wären am liebsten ein kleiner Schoßhund, um das Maximum an Körperkontakt zum Menschen herausholen zu können.

Auch wenn viele Leute Angst vor den großen Hunden haben, sind sie äußerst friedliebend und haben eine sehr hoch angesetzte Toleranzgrenze. Es muss einiges passieren, bevor eine Deutsche Dogge aggressives Verhalten zeigt.

Wann ist eine Deutsche Dogge ausgewachsen?

Körperlich sind die großen Hunde erst mit ungefähr zwei Jahren ausgewachsen.

Deutsche Dogge im edogs Podcast

Hunde dieser Rasse

Aussehen der Deutschen Dogge

Deutsche Dogge im Portrait

Eine freundliche Deutsche Dogge im Portrait.

Typischerweise gibt es die Rasse in den folgenden Fellfarben:

  • Gelb
  • Schwarz
  • Blau
  • Gestromt
  • Gefleckt

Die Farbvarianten der gelben Dogge reicht von hellgoldgelb bis goldgelb. Dabei tragen sie immer eine schwarze Maske. Bei schwarzen und blauen Dogge sind weiße Abzeichen an der Brust gestattet. Sogenannte „Tigerdoggen“ haben als Grundfarbe weiß und über den Körper sind ungleichmäßige schwarze Flecken verteilt.

Als Pendant gibt es dazu Grautigerdoggen, die anstatt weißer Grundfarbe graues Fell mit schwarzen Flecken haben. Diese ungleichmäßige Fleckung des Fell liegt der Merle-Faktor zugrunde, weswegen schwarz-weiße Welpen nur selten vorkommen. Die gestromten Hunde sind gelb und haben gleichmäßig verteilte schwarze Streifen. Reinweiße Doggen sind extrem selten geworden, da die Verpaarung von zwei gefleckten Tieren verboten wurde.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung der Deutschen Dogge – Das gilt es zu beachten

Der schwierigste Faktor in der Haltung einer Deutschen Dogge ist ihre Größe und die damit einhergehende Kraft, die gehändelt werden muss. Hunde dieser Rasse sind zwar äußerst freundlich, intelligent und sensibel und lassen sich daher auch gut trainieren, dennoch muss die Erziehung sitzen, damit der große Hund seine Stärke nicht für den Menschen nachteilig einsetzen kann. Bei einem rund 90 Kilogramm schweren Tier kann selbst der stärkste Mann die Leine im Ernstfall nicht mehr halten.

Ebenfalls ungeeignet sind Deutsche Doggen für die Haltung in kleinen Wohnungen, da ihre Körpergröße für diese einfach nicht gemacht ist. Sie benötigen ausreichend Platz, um sich entfalten zu können, ebenso wie viel Auslauf gegeben sein sollte. Lange Spaziergänge fördern die Gesundheit von Muskeln und Sehnen der Doggen, was für ein gesundes Leben sehr wichtig ist. Übermäßiges Treppensteigen sollte Doggen nicht zugemutet werden, da ihr Knochenbau dafür nicht gemacht ist und schnell Schaden nehmen kann.

Für Anfänger ist eine Deutsche Dogge schlicht aufgrund ihrer Kraft nicht unbedingt geeignet. Ihre Haltung benötigt viel Erfahrung und die Erziehung ein hohes Maß an Konsequenz.

Was kostet eine Deutsche Dogge vom Züchter?

Eine Deutsche Dogge aus guter Zucht kann leicht um die 1200€ Kaufpreis mit sich bringen.

Ernährung der Deutschen Dogge

Entsprechend ihrer Größe benötigen Deutsche Doggen sehr große Mengen an Futter. Hierbei sollte vor allem auf eine ausreichende und korrekte Nähr- und Mineralstoffverteilung geachtet werden, um den optimalen Gesundheitszustand der Deutschen Dogge zu gewährleisten.

Proteine, Kohlenhydrate, Fette sowie Vitamine und Mineralien haben alle ihren Beitrag zur Gesundheit des Hundes. Ob Trocken- und Nassfutter gegeben oder nach der biologisch artgerechten Rohfütterung, auch bekannt als BARF-Methode, gefüttert wird, ist hierbei nicht so wichtig, wie die Qualität und die ausreichende Menge des Futters.

Um die ideal auf Deine Dogge angepasste Futterzusammensetzung und -menge zu bestimmen, ist es immer hilfreich, den behandelnden Tierarzt zu Rate zu ziehen. Dieser kann anhand von Alter, Aktivitätslevel und eventuell vorhandenen Krankheiten sehr genau bestimmen, welche Ernährung für Deinen Hund am besten geeignet ist.

Deutsche Doggen neigen erblich bedingt schnell zu einer Magenumdrehung, die durch falsche Fütterung vermutlich begünstigt wird, weshalb die richtige Fütterung oberste Priorität haben sollte.

Wie viel frisst eine Deutsche Dogge am Tag?

Ca. 1 Kilogramm Trockenfutter, bei Nassfutter können bis zu 2 Kilo pro Tag nötig sein.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Die Lebenserwartung einer gesunden Deutschen Dogge liegt nur zwischen sechs und zehn Jahren. Leider ist diese Rasse sehr anfällig für Erbkrankheiten verschiedener Art, für normale Erkrankungen hingegen besteht kein erhöhtes Risiko.

Deutsche Dogge Welpe

Leider ist die Deutsche Dogge sehr anfällig für Erbkrankheiten.

Häufig vorkommende Erbkrankheiten betreffen bei Deutschen Doggen oft Skelett und Bewegungsapparat. Hüftdysplasien und Erkrankungen der Knochen sieht man oft bereits bei jungen Hunden. Des Weiteren können Magendrehungen, Herzkrankheiten und verschiedene Krebsarten auftauchen.

Durch das Züchten von speziellen Fellfarben, wie beispielsweise Blautöne, die leider fälschlicherweise im Trend liegen, schleichen sich ebenfalls Genfehler ein, die gesundheitliche Probleme mit sich bringen. Hunde, die das Merle oder Harlekin-Gen haben, sollten aus der Zucht genommen werden, um eine weitere Ausbreitung dieser Krankheiten zu verhindern.

Das Gewicht der Deutschen Dogge sollte stets im Auge behalten werden, da Übergewicht den ohnehin empfindlichen Bewegungsapparat der Dogge erheblich beeinträchtigen kann. Durch ihren verlangsamten Stoffwechsel neigen die großen Hunde leider vermehrt zu Übergewicht.

Wie alt werden Deutsche Doggen?

Im Durchschnitt haben Deutsche Doggen eine Lebenserwartung von 6 bis 10 Jahren.

Pflege der Deutschen Dogge

Das kurze Fell der Deutschen Dogge ist sehr pflegeleicht – eine Gummibürste reicht, um den Hund regelmäßig zu striegeln. Die kurzen Haare machen auch Parasiten gut sichtbar, falls ein Befall vorliegen sollte. Zudem sollten Ohren, Zähne, Augen und Krallen regelmäßig gesäubert, gepflegt und untersucht werden. Häufig kann man entstehende Krankheiten an diesen Partien erkennen und somit frühzeitig handeln, um schlimmen Krankheitsverläufen vorzubeugen.

Deutsche Dogge – Aktivitäten und Training

Hunde dieser Rasse benötigen entsprechend ihrer Größe auch ein relativ hohes Maß an Bewegung. Zur möglichst langen Gesunderhaltung von Doggen sollten ihre Muskeln, Sehnen und Bänder gut trainiert sein, um ihre Größe und ihr Gewicht tragen zu können.

Daher sollte das Herumtoben ohne Leine möglichst häufig in den Alltag integriert werden, da sich hierbei der Körper uneingeschränkt stärken kann. Neben der körperlichen ist auch die mentale Auslastung für Doggen sehr wichtig. Denk- und Suchspiele können hier helfen. Ein gut ausgelasteter Hund ist im alltäglichen Umgang deutlich besser händelbar und glücklich.

Die freundliche und gutmütige Art der Deutschen Doggen macht sie außerdem zu ausgezeichneten Therapiehunden.

Deutsche Dogge beim Auslauf

Das Herumtoben ohne Leine sollte möglichst häufig in den Alltag integriert werden.

Gut zu wissen: Besonderheiten der Deutschen Dogge

Die Rasse der Deutschen Dogge ist in Deutschland unheimlich beliebt, sie steht auf Platz 9 der beliebten Hunde. Leider ist ihre Lebenserwartung extrem kurz, fast ein Viertel aller Deutschen Doggen erreicht das 6. Lebensjahr nicht. Ein artgerechtes und gesundes Leben ist daher besonders wichtig, um Deinen Hund möglichst lange an Deiner Seite zu haben.

Durch ihr imposantes und edles Erscheinungsbild ist die Deutsche Dogge auch bei Prominenten sehr beliebt. Einer der bekanntesten Halter von Doggen war Otto von Bismarck, der diese Hunde viele Jahrzehnte lang hielt und stets eine sehr hohe Meinung von ihnen hatte. Durch ihn gelangten die Deutschen Doggen auch zu ihrem Spitznamen „Reichshund“.

Auch Stars wie zum Beispiel Lady Gaga haben die großen und freundlichen Hunde gerne als tierische Maskottchen in ihren Musikvideos.

Nachteile der Deutschen Dogge

Der wohl bedeutendste Nachteil der Deutschen Dogge ist ihre imposante Größe, die in der Haltung beachtet werden muss. Für die Haltung in einer kleinen Stadtwohnung ist dieses große Tier sicherlich nicht geeignet. Sie benötigt viel Platz, um sich ausreichend ausbreiten zu können, ebenso sind die engen und vollen Straßen einer Stadt nicht für Deutsche Doggen geeignet. Hinzu kommt die durch Überzüchtung sehr geringe Lebenserwartung, der sich ein Doggenhalter bewusst sein sollte.

Das geliebte Tier kann somit früh aus dem gemeinsamen Leben scheiden und auch vorher schon, aufgrund der vielen bekannten Erbkrankheiten, an einer eben solchen leiden. Im Krankheitsfall kommen auf den Besitzer immer hohe Tierarztkosten zu, die gedeckt werden müssen, um für die beste Behandlung des Tieres Sorge tragen zu können.

Passt die Deutsche Dogge zu mir?

Auch wenn die Deutsche Dogge oft denkt, sie wäre einer, ist diese riesige Rasse definitiv kein Schoßhund. Ihre freundliche Art kann die enorme Größe und die besonderen Bedürfnisse, die damit einhergehen, nicht vollständig wettmachen. Die Kraft, über die die bis zu 90 Kilogramm schweren Tiere verfügen, macht sie für die Haltung durch Senioren ungeeignet.

Und auch als Familienhund sollte man sich eine Deutsche Dogge nur dann zulegen, wenn man über ausreichend Wohnfläche und einen großen Garten verfügt, in dem sich ausgetobt werden kann. Ihre freundliche und sanfte Art und auch der umsichtige Umgang mit Kindern ist ansonsten gut für eine Familienhaltung geeignet.

Wie jeder andere Hund auch braucht aber auch die Deutsche Dogge viel und regelmäßig Auslauf und Beschäftigung, damit sie optimal ausgelastet und zufrieden ist. Der Zeitfaktor, der für einen Hund zum Tragen kommt, sollte daher in der Planung der Anschaffung oberste Priorität haben. Dein Hund lebt im Optimalfall viele Jahre mit Dir zusammen und benötigt jeden einzelnen Tag davon Auslauf, Training und Kuscheleinheiten von und mit Dir.

Dein Hund ist auf Dich angewiesen und kann nicht für sich selbst sorgen, falls Du einmal keine Zeit dafür haben solltest. Mit der Anschaffung eines Hundes geht man eben diese Verantwortung gegenüber seinem Tier auf dessen Lebzeit ein.

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