Vielleicht sitzt Du auf dem Sofa, Dein vierbeiniger Freund liegt zusammengerollt in seinem Körbchen – plötzlich hörst Du dieses leise, klagende Geräusch. Ein Hund, der im Schlaf jault, lässt uns unweigerlich innehalten. Ein ganz alltägliches Phänomen, das viele Hundebesitzer beschäftigt – doch was bedeutet es, wenn Hunde im Schlaf solche Geräusche machen? In diesem Artikel erfährst Du, was das nächtliche Jaulen bedeuten könnte, welche Rolle Träume dabei spielen und worauf Du achten solltest, um Deinem Hund eine möglichst entspannte Nachtruhe zu ermöglichen.
Was bedeutet es, wenn ein Hund im Schlaf jault?
Wenn Dein Hund im Schlaf plötzlich Geräusche von sich gibt, sein Körper zuckt oder seine Pfoten sich bewegen, als würde er laufen, fragst Du Dich vielleicht, was in seinem Inneren gerade vorgeht. Ist er in einer aufregenden Traumjagd gefangen, verarbeitet er die Eindrücke des Tages oder steckt vielleicht etwas anderes dahinter? Dieses Phänomen, das viele Hundebesitzer schon beobachtet haben, ist oft ein Zeichen für die Verarbeitung innerer Erlebnisse. Doch nicht immer ist das Jaulen nur Ausdruck eines harmlosen Traums. Es gibt verschiedene Ursachen, die dieses Verhalten auslösen können – und nicht alle sind auf den ersten Blick erkennbar.
Warum jault mein Hund im Schlaf?
Ein Hund jault im Schlaf meist, weil er in der REM-Schlafphase träumt und Erlebnisse verarbeitet. Das Jaulen ist in der Regel harmlos.
Hund jault im Schlaf: Das sind die möglichen Ursachen
Um die möglichen Ursachen für das Jaulen im Schlaf besser einordnen zu können, sollte man das Verhalten im Gesamtkontext betrachten. Tritt das Jaulen nur gelegentlich auf und wirkt Dein Hund ansonsten gesund und ausgeglichen, besteht in der Regel kein Grund zur Sorge. Sollte das Jaulen jedoch regelmäßig oder besonders intensiv werden, könnte dies auf ein tieferliegendes Problem hinweisen, das näher untersucht werden sollte.
Verarbeitung von Träumen (REM-Schlafphase)
Das häufigste und harmloseste Szenario für ein Jaulen im Schlaf ist, wenn Hunde ihre Träume verarbeiten. Genau wie wir Menschen träumen sie, und es ist nicht ungewöhnlich, dass sie dabei Geräusche wie Jaulen oder leises Bellen von sich geben. Während der REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) ist das Gehirn des Hundes aktiv, und er verarbeitet möglicherweise Erlebnisse oder Eindrücke aus dem Alltag. Diese Schlafphase ist wichtig für die mentale Regeneration und zeigt, dass der Hund in einem tiefen Schlaf ist. Oft gehen diese Laute mit leichten Muskelzuckungen einher, die man besonders in den Pfoten oder Beinen beobachten kann. Hunde können auch Albträume haben: In solchen Momenten kommt es vor, dass sie ängstlich zucken oder jaulen, als Reaktion auf stressige oder beängstigende Erlebnisse aus ihren Träumen.

Das Jaulen im Schlaf könnte darauf hinweisen, dass Dein Hund in der REM-Phase träumt und dabei Szenen aus seinem Alltag verarbeitet.
Stress oder Angst
Stress und Angst können ebenfalls Ursachen dafür sein, dass dein Hund im Schlaf jault. Wenn dein Hund während der Nacht Laute von sich gibt, die eher an das Jaulen eines Wolfs erinnern, könnte dies ein Zeichen für Stress oder Angst sein. In solchen Fällen zeigt sich das auch oft in seinem Verhalten: Dein Hund könnte plötzlich aufschrecken, verwirrt umherwandern und dabei den Blickkontakt meiden oder seine Rute einziehen.
Ängstliche Hunde verarbeiten ihre Unsicherheiten auch im Schlaf, was zu unruhigen Nächten führt. Stress kann durch viele verschiedene Faktoren ausgelöst werden – sei es durch laute Geräusche, Umzüge oder Veränderungen im gewohnten Alltag. In solchen Momenten können Hunde ihre Ängste nicht nur im Wachzustand, sondern auch im Schlaf ausdrücken, indem sie jaulen oder andere Geräusche machen.
Physische Beschwerden oder Schmerzen
In einigen Fällen kann das Jaulen im Schlaf auf physische Beschwerden oder Schmerzen hinweisen. Hunde, die beispielsweise unter Gelenkproblemen, Zahn- oder Ohrenschmerzen oder Verletzungen leiden, könnten auch im Schlaf Anzeichen von Unwohlsein zeigen. Dies gilt besonders für ältere Hunde, bei denen altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose oder Spondylose häufig auftreten. Bauchschmerzen können ebenfalls ein Grund für nächtliches Jaulen bei Hunden sein, besonders wenn das Abendessen kurz vor dem Schlafengehen gegeben wurde und dem Hund wegen einer schweren Verdauung, die den Magen reizt, unwohl ist.
Altersbedingte Veränderungen
Mit zunehmendem Alter ändern sich auch die Schlafgewohnheiten von Hunden. Ältere Hunde neigen zu unruhigem Schlaf und könnten durch altersbedingte kognitive Veränderungen, Schmerzen oder eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Umwelteinflüssen häufiger jaulen. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, das Verhalten genauer zu beobachten und gegebenenfalls tierärztlichen Rat einzuholen.
Wann sollte ich mir Sorgen machen, wenn mein Hund im Schlaf jault?
Wenn das Jaulen regelmäßig oder besonders stark wird und mit anderen ungewöhnlichen Symptomen wie Unruhe oder Beschwerden einhergeht, solltest Du einen Tierarzt konsultieren.
Hund jault im Schlaf: Was kann man als Hundehalter tun?
Wenn Dein Hund im Schlaf jault, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Du als Hundehalter reagieren kannst, um die möglichen Ursachen besser zu verstehen und Deinem Hund zu mehr Ruhe zu verhelfen. Indem Du sein Verhalten genau beobachtest und gezielte Schritte unternimmst, kannst Du dazu beitragen, dass Dein Hund ruhiger und entspannter schläft.
Verhaltens-Tagebuch nutzen
Ein Verhaltens-Tagebuch kann dabei helfen, Muster und mögliche Auslöser für das Jaulen zu identifizieren. Du kannst notieren, wann und unter welchen Umständen dein Hund die Laute von sich gibt, um herauszufinden, ob sie mit bestimmten Ereignissen oder Veränderungen im Alltag, wie Stress oder Angst, zusammenhängen. Vielleicht fällt dir auch auf, dass dein Hund besonders intensiv nach stressigen Tagen oder körperlicher Anstrengung jault. Wenn das Jaulen regelmäßig und besonders stark auftritt oder dein Hund auch im Wachzustand Veränderungen im Verhalten zeigt, könnte dies ein Hinweis auf ein zugrunde liegendes Problem sein.

Ein Verhaltens-Tagebuch kann Dir helfen, Muster im Verhalten Deines Hundes zu erkennen und mögliche Auslöser für das Jaulen im Schlaf zu identifizieren.
Körperliche und geistige Auslastung für entspannten Schlaf
Ein unausgelasteter Hund tendiert dazu, Erlebnisse intensiver zu verarbeiten, was zu unruhigem Schlaf führen kann. Hundehalter sollten daher darauf achten, dass ihr Hund täglich genug körperliche Bewegung und geistige Anregung bekommt. Spaziergänge, Apportierspiele oder Schnüffelaufgaben sind hervorragend geeignet, um sowohl den Körper als auch den Geist zu fordern. Ein gut ausgelasteter Hund schläft in der Regel ruhiger und entspannter.
Konsultation eines Tierarztes bei anhaltendem oder intensivem Jaulen
Wenn das Jaulen trotz aller Maßnahmen anhält oder sogar intensiver wird, ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Der Tierarzt kann mögliche gesundheitliche Probleme ausschließen oder behandeln und gegebenenfalls auch beruhigende Maßnahmen empfehlen. Besonders bei älteren Hunden oder solchen mit bekannten Vorerkrankungen sollte das Verhalten ernst genommen werden.
Was kann ich tun, wenn mein Hund regelmäßig im Schlaf jault?
Wenn Dein Hund regelmäßig im Schlaf jault, kannst Du zunächst sein Verhalten beobachten und ein Verhaltens-Tagebuch führen, um mögliche Auslöser zu erkennen. Tritt das Jaulen weiterhin auf oder wird intensiver, kann es sinnvoll sein, einen Tierarzt aufzusuchen.
Präventive Maßnahmen und allgemeine Tipps für erholsamen Schlaf beim Hund
Erholsamer Schlaf ist für Hunde genauso wichtig wie für uns Menschen. Um sicherzustellen, dass Dein Hund nachts ruhig und entspannt schläft, kannst Du präventive Maßnahmen vornehmen. Im Folgenden geben wir Dir hilfreiche Tipps, wie Du den Schlaf Deines Hundes fördern und mögliche Störungen im Voraus vermeiden kannst.
Richtige Ernährung und feste Routine
Eine ausgewogene Ernährung spielt eine wichtige Rolle für das Wohlbefinden und den Schlaf des Hundes. Schwer verdauliche oder ungeeignete Futtermittel können Unruhe und Verdauungsprobleme verursachen, die den Schlaf stören.
Hunde lieben Routine. Feste Fütterungs- und Gassigehzeiten helfen dem Hund, einen stabilen Tagesrhythmus zu entwickeln, was zu einem ruhigeren Schlaf beiträgt. Achte darauf, dass die letzte Mahlzeit leicht ist und nicht zu nah am Schlafengehen bereitgestellt wird, damit der Hund ruhig schlafen kann.
Stressreduzierung im Alltag
Stress ist eine häufige Ursache für unruhigen Schlaf. Hundehalter können durch kleine Anpassungen im Alltag dazu beitragen, die Stressbelastung zu minimieren:
- Beruhigende Rituale vor dem Schlafengehen: Sanfte Massagen, Streicheleinheiten oder das gemeinsame Entspannen auf der Couch helfen dem Hund, zur Ruhe zu kommen.
- Beruhigende Musik: Ruhige, entspannende Klänge oder spezielle Musik für Hunde können die Schlafqualität verbessern.
- Entspannungshilfen: Aromatherapie mit beruhigenden Düften wie Lavendel oder spezielle Hundedecken mit beruhigender Wirkung können ebenfalls helfen, den Schlaf zu fördern.
Einen sicheren und gemütlichen Schlafplatz schaffen
Der Schlafplatz spielt eine entscheidende Rolle für die Schlafqualität deines Hundes. Sorge für einen ruhigen Rückzugsort, an dem dein Hund sich sicher fühlt, besonders wenn es laut oder chaotisch wird. Ein fester Schlafplatz, der nur dem Hund gehört, mit einem gemütlichen Körbchen oder einer Box gibt dem Hund Sicherheit und Geborgenheit und kann als „Fels in der Brandung“ dienen. Der Platz sollte bequem und ausreichend groß sein, damit sich der Hund in jede Richtung ausstrecken kann. Eine weiche, aber stützende Unterlage, wie ein orthopädisches Hundebett, ist wichtig für den Komfort. Zudem sollte der Schlafplatz an einem Ort ohne Zugluft und extreme Temperaturen liegen. Weitere Tipps für einen optimalen Schlafplatz findest Du in unserem Magazin.
Regelmäßige Auszeiten und Pausen im Alltag
Hunde benötigen über den Tag verteilt ausreichend Ruhephasen, um sich regenerieren zu können. Eine Überreizung durch zu viele Reize oder Aktivitäten kann zu unruhigem Schlaf führen. Halter sollten darauf achten, dass der Hund genügend Gelegenheit hat, sich zurückzuziehen und in entspannter Umgebung zu schlafen.