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Dogo Argentino

von Michelle Holtmeyer
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Der Dogo Argentino ist mit seinem weißen Fell und seiner Größe beeindruckend und hat ein großes Herz. Das gilt sowohl für seine Treue und Liebe zu seinen Menschen als auch für seinen Mut und seinen Willen, seine Familie zu verteidigen. Der Dogo Argentino, der auch unter dem Namen Argentinische Dogge bekannt ist, wird in einigen Bundesländern als Listenhund geführt, doch mit der richtigen Erziehung kann er zu einem idealen Familienhund und besten Kinderkumpel werden. Er wird bei der FCI unter der Nummer 292, Gruppe 2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen und Sektion 2.1 Molosser, doggenartige Hunde geführt.

Dogo Argentino im Steckbrief

Steckbrief
Größe:60-68 cm
Gewicht:36-45 kg
FCI-Gruppe:2: Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen
Sektion:2.1: Molossoide, doggenartige Hunde
Herkunftsland:Argentinien
Farben:Weiss
Lebenserwartung:10- 18 Jahre
Geeignet als:Jagd-, Dienst- und Familienhund
Sportarten:Laufen
Charakter:Anhänglich, Freundlich, Loyal, Fürsorglich, Fröhlich, Tolerant
Auslaufbedürfnisse:hoch
Sabber-Potential
Stärke des Haarenskurz, glatt, weich
Pflegeaufwand:Gering-mittel
Fellstruktur:hart, strähnig, dicht
Kinderfreundlich:ja
Familienhund:ja
Sozial:Bei intensiver Sozialisierung mit anderen Hunden- Ja

Hunde dieser Rasse

Herkunft und Rassegeschichte

Der Dogo Argentino ist eine relativ neue Züchtung. Der Argentinier Dr. Antonio Nores Martinez wollte einen „Allrounder“, einen Hund, der als Wachhund, Jagdhund und Familienhund gleichermaßen geeignet war. Zwar gab es schon Hunde dieser Art in Südamerika, Nachfahren der Molosser, die von den Europäern auf den Kontinent gebracht worden waren. Es waren unerschrockene, kräftige Kampfhunde, die es auch mit Wildschweinen aufnahmen. Doch für die Jagd auf Raubkatzen, die in Argentinien immer wieder die Herden bedrohten, waren sie zu schwerfällig.

Dogo Argentino Welpe

Der Jagd Instinkt des Dogo ist sehr stark ausgeprägt, selbst mit viel Training ist es nicht möglich diesen komplett zu unterdrücken.

Bereits Ende des 19. Jahrhunderts begann Dr. Nores Martinez daher mit der Zucht. Er kreuzte die aus der argentinischen Provinz Cordoba stammenden Cordoba-Kampfhunde, mutige Kämpfer mit einer niedrigen Reizschwelle, die unter anderem bei Hundekämpfen in der Arena oder bei der Jagd auf Sklaven eingesetzt worden waren, mit PointernBullterriernBulldoggen und anderen aus Europa stammenden Rassen. Die Cordoba-Kampfhunde sollten ihre dunkle Vergangenheit als Kampfhund hinter sich lassen und vornehmlich als Jagdhund und Hütehund eingesetzt werden. Als Wachhund sollte er auch ein freundlicher Familienhund sein. 1928 legte sein Sohn, Dr. Nores Martinez der Jüngere, die Standards der argentinischen Dogge fest.

In Argentinien wurde die Rasse 1964 anerkannt, 1973 erfolgte die Anerkennung durch die FCI. Die ersten Dogo Argentinos wurden 1968 nach Europa importiert.

Wesen & Charakter vom Dogo Argentino

„Fröhlich, freundlich, natürlich, anspruchslos“, so wird die argentinische Dogge im Rassestandard beschrieben. Es ist ein gutmütiger, loyaler Hund, der seine Familie bis aufs Blut verteidigen wird. Dabei ist er klug und kinderlieb. Daneben ist er aber auch selbständig und charakterstark, was ihn zu einem idealen Herdenschutzhund macht. Bei alledem ist er sehr eigenwillig.

Ist er in seiner Familie ein treues, fürsorgliches Rudelmitglied, das die Seinen bewacht, so ist er anderen Geschöpfen gegenüber nicht freundlich gesonnen. Sein Jagdinstinkt ist enorm ausgeprägt und er wird ihn auch bei bester Erziehung nicht verlieren. Bei fremden Hunden neigt er zu Dominanzgehabe. Besonders Rüden wollen ihr Revier gegen Geschlechtsgenossen verteidigen.

Ist ein Dogo Argentino gefährlich?

Bei einer guten Erziehung durch erfahrene Hände und ausreichender Bewegung und Herausforderung wird ein Dogo Argentino nicht gefährlicher sein als andere Hunde. Gefährlich werden kann er nur, wenn er nicht richtig ausgelastet ist oder falsch erzogen wird.

Aussehen des Dogo Argentino

Dogo Argentino von der Seite

Dogo Argentino können bis zu 68 cm groß werden.

Zwei Dinge sind beim Dogo Argentino auffällig: seine imposante Erscheinung und das strahlende Weiß seines Felles. Ein Rüde kann bis zu 68 Zentimeter groß werden, eine Hündin wird etwa 60 bis 65 Zentimeter groß. Gemessen wird dabei immer die Schulterhöhe. Die Hunde werden zwischen 35 und 45 Kilogramm schwer.

Dogo Argentinos sind athletisch gebaute Hunde, die ihre Vorfahren, die Molosser, nicht verleugnen können, auch wenn die Bulligkeit zum größten Teil weggezüchtet wurde. Noch immer haben sie einen breiten, kräftigen Kopf. Die Ohren sind dreieckig und seitlich angesetzt. Das reinweise Fell ist Rassestandard. Nur um die Augen herum darf 10 Prozent des Fells schwarz sein. Schwarz ist auch die Nase der argentinische Dogge. Die weiße Farbe wurde dem Dogo Argentino bewusst angezüchtet, damit der Hund bei Jagden gut zu erkennen ist und nicht mit der Beute verwechselt werden kann.

Wie schwer wird ein Dogo Argentino?

Ein Dogo Argentino kann zwischen 35 und 45 Kilogramm schwer werden.

Impressionen der Hunderasse

Erziehung & Haltung der argentinischen Dogge – Das gilt es zu beachten

So treu, gutmütig und freundlich der Dogo Argentino auch ist: er ist ein selbständiger Hund mit einem starken Charakter, der die Dinge am liebsten selbst in die Hand nimmt. Unsicherheit spürt er sofort und nutzt sie zu seinen Gunsten aus. Er sollte daher nur in hundeerfahrene Hände. Er muss lernen, dass er die Verantwortung abgeben kann und muss. Und das muss man der Hunderasse liebevoll und ohne Gewalt beibringen, denn bei aller Kampfeslust sind die argentinischen Doggen auch Sensibelchen. Härte und Gewalt in der Erziehung wird zu einem gewalttätigen Hund führen.

Die Erziehung muss von Anfang an konsequent sein und man darf sich nicht durch große Welpenaugen um den Finger wickeln lassen. Man muss bei der Erziehung auch beachten, dass Dogo Argentinos erst mit rund drei Jahren erwachsen sind. In der Erziehung benötigt man also viel Geduld und einen langen Atem. Ein guter Weg ist immer der Besuch einer Welpenspielgruppe. Hier kann die argentinische Dogge schon sehr früh den Umgang mit anderen Hunden lernen, was gerade bei den zu Dominanzverhalten neigenden Dogo Argentinos wichtig ist. Danach empfiehlt sich der Besuch einer Hundeschule. Ein Dogo Argentino eignet sich auch gut als Zweithund, wenn er mit einem anderen Welpen aufwachsen kann.

Dogo Argentinos sind aktive, sportliche Hunde, die es gewohnt sind, einen Beruf auszuüben. Sie benötigen ein Zuhause, in dem sie sich frei bewegen können. Eine enge Stadtwohnung ist in keiner Weise für sie geeignet. Ideal für einen Dogo Argentino ist ein Haus mit Garten, in dem er nach Herzenslust toben kann. Dabei muss aber darauf geachtet werden, dass der Garten absolut ausbruchsicher ist. Allzu leicht wird der Dogo Argentino durch eine vermeintliche Beute oder einen anderen Hund dazu verführt, auszubrechen.

Wie Groß wird ein Dogo Argentino?

Eine Hündin wird zwischen 60 und 65 Zentimeter groß, ein Rüde etwa 65 bis 68 Zentimeter.

Ernährung des Dogo Argentino

Bei der Fütterung des Dogo Argentino sollte man besonders auf hochwertiges Futter ohne Getreideanteil achten. Bei jeder Hunderasse ist es wichtig, dass Fleisch an erster Stelle der Zutatenliste des Hundefutters steht. Bei Dogo Argentinos ist das unabdingbar, denn viele Hunde der Rasse neigen zu Unverträglichkeiten, die sich in Hautausschlägen äußern.

Eine gute und sichere Art, seine argentinische Dogge zu ernähren, ist das sogenannte Barfen. Barfen gilt als ein neuer Trend aus Amerika, aber im Grunde ist es nichts anderes als das Füttern mit der Nahrung, die Hunde jahrhundertelang bekommen haben: rohes Fleisch, Fisch, Eier, Obst und Gemüse. In der richtigen Zusammenstellung entspricht diese Fütterung dem, was Wölfe und Wolfshunde in freier Natur zu sich nehmen. Der große Vorteil dieser Art der Fütterung gegenüber des Futters aus der Dose ist, dass dabei keine Zusatzstoffe im Futter enthalten sind.

Gesundheit – Lebenserwartung & häufige Krankheiten

Grundsätzlich sind Dogo Argentinos robuste, vitale Hunde, denen auch kühles Wetter, Regen oder gar Schnee nichts ausmachen. Doch leider neigen sie, wie oben beschrieben, zu Hautausschlägen aufgrund von Unverträglichkeiten. Ein anderes Problem, an dem Dogo Argentinos leiden, hängt mit ihrem weißen Fell zusammen. Diese weiße Fellfarbe steht in Zusammenhang mit einem Gendefekt, der auch dazu führt, dass weiße Tiere oft einseitig oder gar beidseitig taub sind.

Bei einem Dogo Argentino kann ab der sechsten Woche ein Hörtest durchgeführt werden, um die Hörfähigkeit des Welpen festzustellen. Ein einseitig tauber Hund kann aber ohne Schwierigkeiten oder Einschränkungen leben. Auch ein beidseitig tauber Dogo Argentino kann ein schönes Hundeleben führen, wenn sein Besitzer auf seine Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Ideal wäre es, wenn ein tauber Hund mit anderen Hunden zusammenleben könnte, die für ihn Vorbild und Stütze sein können.

Ferner neigen Dogo Argentinos wie alle Hunde dieser Größe zu Hüftdysplasie. Es ist daher besonders beim Thema Gesundheit wichtig, sich nach einem seriösen Züchter umzusehen. Er wird alle nötigen Untersuchungen durchführen und Probleme offen ansprechen. Gegen Hüftdysplasie können zum Beispiel Impfungen durchgeführt werden. Mit tauben oder von Dysplasie betroffenen Hunden wird er nicht weiter züchten.

Bei guter Pflege, ausreichender Bewegung und dem richtigen Futter können Dogo Argentinos leicht zehn bis dreizehn Jahre alt werden.

Welche Krankheiten hat ein Dogo Argentino häufig?

Dogo Argentinos neigen zur Hörschwäche und wie oft bei großen Hunderassen zur Hüftdysplasie.

Gut zu wissen: Besonderheiten des Dogo Argentino

In Deutschland und Europa ist der Dogo Argentino noch recht unbekannt, doch in seiner Heimat Argentinien erfreut er sich großer Beliebtheit und ist ein echter Star. So spielt zum Beispiel in dem Film „El Perro“ der Dogo Argentino „Bonbon“ eine wichtige Rolle. Ein Arbeitsloser findet in dem Film durch den Hund einen neuen Sinn im Leben.

Auch im Alltag werden Dogo Argentinos als Arbeitshunde genutzt. Sie sind zum Beispiel als Polizeihunde im Einsatz. Oft werden sie auch als Herdenschutzhunde verwendet, das heißt, sie passen eigenständig, ohne die Anweisung des Besitzers, auf die Herde auf. Für diese Aufgabe sind die selbständig denkenden und handelnden Hunde ideal.

Nachteile des Dogo Argentino

Leider neigen Dogo Argentinos, wie viele weißen Hunderassen, zu Taubheit. Dies kann zu einigen Problemen im Alltag führen.

In einigen Bundesländern wird der Dogo Argentino als Listenhund geführt. Das bedeutet hohe Auflagen für die Hundehalter und eine höhere Hundesteuer.

Der Jagdtrieb ist tief in den Dogo Argentinos verankert und auch bei bester Erziehung nicht wegzutrainieren. Ein Zusammenleben mit Kleintieren ist für den Jagdhund daher so gut wie unmöglich. Auch mit Katzen wird er keine Freundschaft schließen, es sei denn, er kommt als Welpe mit der Katze zusammen und akzeptiert sie als Rudelmitglied. Die Nachbarskatze wird er aber trotzdem jagen

Ist die Argentinische Dogge ein Listenhund?

In den Bundesländern Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin und Brandenburg steht der Dogo Argentino auf der Liste der Hunde, von denen eine besondere Gefahr ausgehen kann. Auch in einigen Bundesländern Österreichs ist das der Fall. In Dänemark, den Niederlanden und in einige Kantonen der Schweiz darf der Dogo Argentino nicht eingeführt werden und selbst, wenn es nur für einen Urlaub ist, kann das zur Gefangenschaft und sogar zur Tötung des Dogo Argentino führen.

Passt der Dogo Argentino zu mir?

Die Grundvoraussetzung für die Haltung eines Dogo Argentino ist Erfahrung und Selbstsicherheit im Umgang mit Hunden. Frauchen und Herrchen des Dogo Argentino sollten aktiv und sportlich sein. Bei einem Couchpotato werden sich Dogo Argentinos schnell langweilen, unausgeglichen werden und ihren Übermut auf anderem Wege loswerden, sei es an den Möbeln, sei es in der Familie.

Dogo Argentino im Liegen

Der Dogo Argentino haben einen hohen Bewegungsdrang.

Dogo Argentinos lieben die Natur. In der Stadt und vor allem in einer Stadtwohnung würden sie nicht glücklich werden. Ideal ist ein Haus mit Garten am Stadtrand oder auf dem Land. Man sollte dabei auch beachten, dass Dogo Argentinos möglichst wenig Treppen steigen sollten. Zum einen, um Hüftdysplasie vorzubeugen, zum anderen, weil die Hunde im Alter trotz aller Vorsichtsmaßnahmen doch erkranken können und auch für sie, wie für uns Menschen, das Treppe steigen schwer werden kann.

Dogo Argentinos gelten zwar als idealer Familienhund und es war ein Zuchtziel, einen kinderlieben Hund zu bekommen, doch die Kinder sollten nicht zu klein sein. Dogo Argentinos können zwar ihre Kraft gut einschätzen, aber kleine Kinder werden viel zu leicht von ihnen über den Haufen gerannt. Die Kinder sollten auch schon groß genug sein, um zu verstehen, dass der Hund zwar gutmütig ist, dass sie diese Gutmütigkeit aber nicht ausnützen dürfen. Denn bei dieser Hunderasse handelt es sich um ein lebendiges, fühlendes Wesen.

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