Ist dir schon einmal aufgefallen, dass Dein Hund beim Treppensteigen Schwierigkeiten hat oder er sich beim Spazierengehen öfter hinsetzt? Solche Veränderungen können ein Hinweis auf Rückenschmerzen bei Deiner Fellnase sein. Sie sind bei Hunden ein häufig vorkommendes Problem, welches ihre Mobilität und Lebensqualität beeinträchtigen kann. Glücklicherweise gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Schmerzen zu lindern und den Heilungsprozess zu unterstützen.
Ursachen für Rückenschmerzen beim Hund
Rückenschmerzen beim Hund können durch eine Vielzahl von Ursachen hervorgerufen werden, die auch miteinander verknüpft sein können. Es ist wichtig, die Ursache der Rückenschmerzen zu identifizieren, um durch eine frühzeitige Diagnose eine geeignete Behandlung und Schmerzlinderung zu ermöglichen.
Zu den häufigsten Ursachen für Rückenschmerzen bei Hunden zählen Bandscheibenerkrankungen, bei denen die Bandscheiben abnutzen oder herausrutschen, besonders bei älteren oder genetisch vorbelasteten Hunden. Verletzungen durch Stürze oder ungewohnte Bewegungen können zu Prellungen oder Zerrungen führen. Auch Übergewicht und unzureichende körperliche Aktivität erhöhen die Belastung auf die Wirbelsäule und begünstigen Schmerzen, insbesondere bei großen Hunderassen. Fehlhaltungen oder einseitige Belastungen durch zu wenig Bewegung können muskuläre Verspannungen verursachen. Zudem spielen degenerative Erkrankungen wie Arthrose oder Entzündungen im Alter eine Rolle.
Während Hunde früher hauptsächlich als Wachhunde oder Hütehunde gehalten wurden, sind sie heute wichtige Familienmitglieder und Freizeitpartner. Die selektive Zucht bestimmter Rassen hat jedoch dazu geführt, dass einige Hunde anfälliger für Rückenprobleme sind. Ein bekanntes Beispiel ist der Dackel, dessen langer Rücken häufig zu Bandscheibenvorfällen führt – eine Erkrankung, die umgangssprachlich als „Dackellähme“ bezeichnet wird. Doch auch größere Hunde sind nicht vor Rückenproblemen verschont. Bei ihnen kann eine instabile untere Halswirbelsäule die Ursache sein. Das sogenannte Wobbler-Syndrom, das vor allem bei Doggen, Dobermännern und Rottweilern vorkommt, ist ein Beispiel dafür.

Bei Hunden mit genetischer Veranlagung zu Rückenproblemen, wie dem Dackel, kann häufiges Treppensteigen oder Springen ins Auto die Beschwerden verstärken.
Rückenschmerzen beim Hund können auch durch weniger offensichtliche Ursachen ausgelöst werden. Die Witterung spielt beispielsweise eine Rolle bei Hunden mit kurzem Fell oder ohne Unterwolle, wie Boxer oder Nackthunde. Diese Tiere sind empfindlicher gegenüber Kälte, was nicht nur das Risiko von Infektionen, sondern auch von Rückenbeschwerden erhöht. Auch Überbelastung ist ein häufiges Problem, besonders bei Welpen und Junghunden, deren Skelett noch nicht vollständig ausgehärtet ist. Ungeeignete Belastungen wie häufiges Treppensteigen, Sprünge oder intensive Sportarten können Rückenprobleme begünstigen, vor allem bei Rassen, die anfällig dafür sind.
Eine weitere Ursache können Organerkrankungen sein, bei denen Schmerzen von der Niere, Blase, Prostata oder Gebärmutter in den Rücken ausstrahlen und zu Verspannungen führen. Zudem spielt die Ernährung eine wichtige Rolle: Eine übermäßige Versorgung mit Vitamin A kann zu Versteifungen der Gelenke in der Halswirbelsäule führen, während ein Mangel an Calcium oder Vitamin D die Knochenstruktur schwächt und bei Belastung oder Stürzen Schmerzen im Rücken verursachen kann.
Was tun, wenn der Hund Rückenschmerzen hat?
Wenn Dein Hund Symptome von Rückenschmerzen zeigt, solltest Du ihn im Zweifel besser einem Tierarzt vorstellen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und eine angemessene Behandlung durch beispielsweise Schmerzmedikamente, Physiobehandlung oder Chiropraktik anzustoßen. Zur Behandlung eignen sich unter anderem auch Massagegeräte.
Symtome bei Rückenschmerzen beim Hund
Rückenschmerzen beim Hund können sich auf verschiedene Weise äußern, oft jedoch bleiben sie zunächst unbemerkt, da Hunde ihre Schmerzen nicht immer direkt zeigen. Es ist wichtig, auf subtile Anzeichen zu achten, die auf Beschwerden hinweisen könnten. Die Symptome können von milden Beschwerden bis hin zu starken Schmerzen reichen und sich in Veränderungen des Bewegungsverhaltens sowie auffälligen Verhaltensänderungen äußern, die den Alltag des Hundes deutlich beeinträchtigen können. Die häufigsten Symptome sind:
- Bewegungsverhalten:
Hunde zögern beim Aufstehen, zeigen einen steifen, schwankenden oder schlurfenden Gang und meiden Sprünge oder Treppensteigen. Sie setzen sich häufiger hin und laufen langsamer. Sie meiden Aktivitäten, die zu Schmerzen führen können. - Körperhaltung:
Ein gekrümmter oder nach oben gewölbter Rücken und ein abgesenkter Kopf ist auffällig. Manche Hunde legen sich häufiger hin oder vermeiden bestimmte Positionen. - Verhaltensänderungen:
Gereiztheit, Rückzug oder Aggressivität, besonders bei Berührung des Rückens, können auf Schmerzen hinweisen. Dies kann mit Winseln oder Jaulen einhergehen. - Muskel- und Bewegungsprobleme:
Verspannungen entlang der Wirbelsäule, Zittern und eingeschränkte Beweglichkeit des Rückens sind häufige Anzeichen. - Neurologische Auffälligkeiten:
Symptome wie Stolpern, ein unsicherer Gang oder Nachziehen der Hinterläufe können auf Bandscheibenprobleme hinweisen. In schweren Fällen treten Lähmungen oder Kontrollverlust über Blase und Darm auf.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Symptome je nach Schweregrad der Schmerzen und der zugrunde liegenden Ursache variieren können. Wenn Dein Hund diese Symptome zeigt und Du einen allgemein schlechten Gesundheitszustand Deines Vierbeiners feststellst, suche unbedingt einen Tierarzt auf, um die Ursache herauszufinden und eine gezielte Behandlung einleiten zu können.

Wenn der Hund sich öfter hinlegt und Bewegungen vermeidet, die den Rücken belasten könnten, kann dies auf Rückenschmerzen hinweisen.
Wie äußern sich Rückenschmerzen beim Hund?
Rückenschmerzen beim Hund können sich unter anderem durch Steifheit, Lahmheit, Schwierigkeiten beim Gehen oder Springen und einen gekrümmten Rücken äußern. Die Symptome können jedoch von der Schwere der Schmerzen variieren.
Diagnose von Rückenbeschwerden beim Hund
Die Diagnose von Rückenbeschwerden beim Hund beginnt mit einer gründlichen Anamnese, bei der der Tierarzt nach Verhaltensänderungen, möglichen Verletzungen oder Erkrankungen fragt. Danach folgt eine gründliche körperliche Untersuchung, bei der der Tierarzt die Beweglichkeit des Hundes prüft und gezielt nach schmerzhaften Stellen entlang der Wirbelsäule sucht. Dabei achtet er auch auf Reaktionen wie das Zurückziehen der Gliedmaßen oder Jaulen bei Druck auf bestimmte Bereiche.
Zur genaueren Abklärung können bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen oder Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein, um Bandscheibenvorfälle, Wirbelsäulenveränderungen oder Frakturen zu erkennen. In manchen Fällen wird zusätzlich eine Blutuntersuchung durchgeführt, um organische Ursachen wie Infektionen oder Entzündungen auszuschließen.
Basierend auf den Untersuchungsergebnissen kann der Tierarzt eine passende Behandlung empfehlen, die von Schmerztherapie bis zu Physiotherapie oder sogar chirurgischen Eingriffen reichen kann. Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig, um dem Hund schnelle Linderung zu verschaffen und dauerhafte Schäden zu vermeiden.
Wie äußert sich ein eingeklemmter Nerv beim Hund?
Ein eingeklemmter Nerv beim Hund kann sich durch Schmerzen, Lahmheit, Muskelatrophie, Sensibilitätsverlust und verminderte Reflexe in den betroffenen Körperteilen äußern.
Behandlung bei Rückenbeschwerden beim Hund
Die Behandlung von Rückenschmerzen beim Hund hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Beschwerden ab. Ziel ist es, die Schmerzen zu lindern, die Beweglichkeit zu verbessern und eine Verschlechterung der Erkrankung zu verhindern.
- Schmerzlinderung: Die erste Maßnahme ist oft die Schmerzlinderung. Dies kann durch entsprechende Medikamente wie entzündungshemmende Schmerzmittel oder muskelentspannende Mittel erreicht werden.
- Physiotherapie und Bewegung: Physiotherapie spielt eine wichtige Rolle bei der Behandlung von Rückenschmerzen. Sanfte Bewegungsübungen sowie Wärmebehandlungen können helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Beweglichkeit zu verbessern. Sanfte Bewegungsübungen wie Gassi gehen, Schwimmen oder langsames Joggen können die Muskulatur entspannen und die Beweglichkeit verbessern. Vor Beginn jeglicher Übungen sollte jedoch ein Tierarzt konsultiert werden, um sicherzustellen, dass sie für den Hund geeignet sind.
- Massagen: Hundemassagen können helfen, die Durchblutung zu fördern und die Muskulatur zu lockern. Beginne mit sanftem Streichen des Rückens und Nackens, gefolgt von kreisenden Bewegungen entlang der Wirbelsäule. Auch sanftes Drücken der Muskeln an den Seiten des Rückens und im Schulterbereich wird oft gut vertragen. Regelmäßige Massagen und Übungen sind wichtig, um den Hunderücken langfristig zu stärken.
- Gewichtsreduktion: Bei Übergewicht sollte eine Gewichtsreduktion angestrebt werden, um die Wirbelsäule zu entlasten. Eine angepasste Ernährung und gelenkschonende Bewegung sind dabei entscheidend.
- Chirurgische Eingriffe: In schweren Fällen, wie einem Bandscheibenvorfall, kann eine Operation notwendig sein, um die Ursache zu beheben. Der Tierarzt wird die Notwendigkeit und das Risiko eines chirurgischen Eingriffs genau abwägen.
- Alternative Therapien: Akupunktur oder Osteopathie können ergänzend zu traditionellen Therapien eingesetzt werden, um den Heilungsprozess zu fördern und die Lebensqualität des Hundes zu verbessern.

Mit sanften Streich- und Druckbewegungen kannst Du Deinen Hund massieren.
Vorbeugung von Rückenschmerzen beim Hund
Es gibt verschiedene Maßnahmen, die Hundebesitzer ergreifen können, um Rückenschmerzen bei ihrer Fellnase vorzubeugen. Die Vorbeugung fokussiert sich dabei vor allem auf die Stärkung der Muskulatur und die Minimierung von Belastungen.
- Geeignete Bewegung: Regelmäßige, schonende Bewegung ist wichtig, um die Muskulatur zu stärken und die Flexibilität zu erhalten. An kalten oder feuchten Tagen helfen kurze Spaziergänge und ein Hundemantel, Auskühlung zu vermeiden. Nasses Fell sollte zu Hause abgetrocknet oder geföhnt werden.
- Rückenschonende Aktivitäten: Vermeide übermäßige Belastungen für deinen Hund, wie langes Laufen, häufiges Springen oder Treppensteigen, besonders bei älteren Hunden oder solchen, die aufgrund ihrer Rasse anfälliger für Rückenprobleme sind. Rampen oder Stufen erleichtern das Ein- und Aussteigen aus dem Auto.
- Vermeidung von Übergewicht: Übergewicht belastet die Wirbelsäule und Gelenke unnötig. Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung, um das Idealgewicht zu halten.
- Richtige Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichenden Mineralstoffen wie Calcium und Phosphor unterstützt die Gesundheit der Knochen und Gelenke. Nahrungsergänzungsmittel wie Glucosamin können bei älteren Hunden sinnvoll sein.
- Gute Haltung fördern: Achte darauf, dass der Hund beim Stehen und Sitzen eine gesunde Haltung einnimmt, um unnötigen Druck auf die Wirbelsäule zu vermeiden. Wähle zudem einen gut gepolsterten Liegeplatz, der den Rücken des Hundes entlastet und Druckstellen vermeidet.
- Geschirr statt Halsband nutzen: Ein Halsband kann die Halswirbelsäule des Hundes stark belasten, insbesondere wenn der Hund an der Leine zieht oder plötzlich ruckartige Bewegungen macht. Ein gut sitzendes Brustgeschirr verteilt den Druck gleichmäßiger auf den Brustkorb und schont so die Wirbelsäule.
- Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Regelmäßige tierärztliche Kontrollen helfen, frühe Anzeichen von Rückenproblemen zu erkennen und behandeln zu lassen, bevor sie zu größeren gesundheitlichen Problemen führen. Dies gilt besonders bei Hunden mit genetischer Prädisposition.